sind meine Schläger Schrott?

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
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Hickory
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sind meine Schläger Schrott?

Postby Hickory » 29.11.2010, 19:46

Hallo Mike,


so, ich habe nun das meiste deiner Homepages mit Spannung und großem Interesse gelesen. Ich habe bisher noch nie in so kurzer Zeit mit so wenig Sätzes soviel verständliche Informationen über Golfschläger erhalten. Klasse!
Aber nun stelle mir folglich oben genannte Frage.

Ich habe einen Satz Linkshänder-Eisen (3 - SW) von MIZUNO, Modell Comp EZ. Die Schlägerköpfe sind geschmiedet, also Rohlinge gegossen und dann rübergehämmert :oops:
Die Schäfte sind aus CarbonFiber, also nicht aus Stahl und somit wohl für Senioren, Damen und "Versehrte" :?

Die Schäfte habe ich mir bei einigen Schlägern (jene, die ich auch als Anfänger tatsächlich benutze) verlängern lassen, da ich ja 188cm groß bin und die Normallänge wohl zu kurz war (die Schläger hatte ich zuvor gebraucht gekauft).

Ich gehe jetzt aufgrund des neu erlangten Wissens mal davon aus, dass mein mäßiges Spiel auch mit den Schlägern zu tun hat. Die Schäfte werden wohl "verdreht" drin sein sowie nich aufeinander abgestimmt sein und ob es vom Eisen 3 bis zum SW jeweils plus 7 Gramm sind, wage ich nun mal zu bezweifeln (Lassen wir die Toleranz mal außen vor).

Ach ja, Gummi-Griffe haben die auch noch.... :wink:


Ich gehe mal nicht davon aus, dass die Schläger Kernschrott :shock: sind, dennoch haben mich Deine Anmerkungen zu den Schlägern und Ihrer Herstellung überzeugt.
Wieviel Euros muss ich in etwa pro Schläger rechnen, wenn ich in die Köpfe harmonisierte Bi-Matrix-Schäfte plus Ledergriffe bei Dir einsetzen lasse?

Danke + Grüße aus Berlin

Klaus

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Postby Moderator » 30.11.2010, 12:06

Hallo Klaus,

danke für die Blumen. Auch wenn mich Golflehrer und andere Clubmaker in der Regel wegen der ausführlichen Website argwöhnisch bis abweisend beurteilen, halte ich den normalen Golfer dennoch für mündig und interessiert genug, um diese Informationen zu verstehen. Golfschläger sind technische Produkte, die man auch so anbieten sollte. Die knappen oder fehlenden oder superlativen Beschreibungen in den Pro-Shops und seitens der Hersteller haben mich im übrigen zu meinem jetzigen Geschäft gebracht.

Der Mizuno Comp EZ ist sicher kein Schrott, sondern noch einer von den "guten", die zunehmend weniger werden. Die Ausmessung des Schaftes ist hier eine andere Sache, hat auch nichts mit dem Alter des Modells zu tun. Ich kenne keinen Hersteller, der die Schäfte tatsächlich neutralisert. Insofern ist der Comp EZ gleichwertig mit aktuellen Modellen.

Der Umbau lohnt auf alle Fälle, wenn man mit den generellen Eigenschaften des Schlägerkopfes zufrieden ist, aber man sollte die Kosten auch gegen einen neuen Satz vergleichen. Beim Umbau entfallen zwar die Kosten für den Schlägerkopf, aber der Arbeitsaufwand erhöht sich.

Pro Stück/Schläger:
Ledergriff 29,00 EUR
Bi-Matrix satzweise neutralisert 53,35 EUR
Schaft aus-/einbauen 20,00 EUR
Loft/Lie biegen 7,50 EUR

Wenn die Köpfe nach dem Zerlegen grosse Gewichtsdifferenzen vorweisen, sollte hier ausgeglichen werden. Abrechnung nach Aufwand, aber nicht tragisch.

Bzgl. der Schaftlänge und dem nötigen Lie-Winkel solltest Du Dich auf alle Fälle mal nach der biometrischen Methode vermessen und checken. Die pauschale Empfehlung "gross = plus 1 inch" ist zwar üblich, aber selten richtig.

Mike
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Postby Hickory » 30.11.2010, 12:32

Hallo Mike,

zu den Gewichten schreibst Du ja auch:
In der klassischen Fertigung werden zum Gewichtsausgleich sog. Hoselgewichte in das Schaftende gesteckt (.....). Dadurch stimmt zwar das Gewicht auf der Waage, es verschiebt sich jedoch auch der Sweetspot durch die Gewichtsverlagerung (.....). Alles nicht weiter schlimm, wenn ALLE Schläger eines Satzes Hoselgewichte bekommen.
Ich interpretiere mal, dass der Gewichtsausgleich am Schaft somit eigentlich eine negative Lösung ist, also eine sehr schlechte (denn es ist ja eher unwahrscheinlich, dass alle Schäfte mit Gewichten versehen werden und dann müsste theoretisch ja in alle Schäfte das gleiche Gewicht/die gleiche Gewichtsmenge, damit man die gleiche Gewichtsverlagerung hat).

Besser wäre wohl ein Materialauftrag am Schlägerkopf (z.B. durch schweißen, geht ja, wenn's kein Zinkguss ist), dann das entsprechende Runterschleifen auf das erwünschte Gewicht.
Somit sind doch die Gewichte im Schaft wieder nur "fastet sell ist good moeney" womit wir bei "Wer billig kauft, kauft mindestens zweimal" sind
:cry: .

Gruß Klaus

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Postby Moderator » 30.11.2010, 12:37

Hoselgewichte verwende ich nur selten, bei einzelnen Schlägern innerhalb eines Satzes nie. Wie man dann technisch ideal Gewichte aufbringt oder verringert, ist eine Frage des Schlägermodells. Es gibt fast immer eine ansprechende Lösungen, die hinsichtlich der Spieleigenschaft und auch der Optik akzeptabel ist.

Mike
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Postby MW » 30.11.2010, 18:32

Hallo Hickory,

mit den CompEZ hast du einen der interessantesten Köpfe von Mizuno im Bag, der auch heute problemlos in den Wettbewerb mit moderneren geschmiedeten Cavity-Backs treten kann. Was bei Mizuno ab und zu mal passiert ist, dass die Gewichtsabstufungen zwischen den Eisen nicht gut sind. Über Loft/Lies brauchst du dir hier keine Gedanken machen - die müssen sowieso korrigiert/gebogen werden. Das bringen geschmiedete Eisen nun mal so mit sich.

Die Standardgraphitschäfte von Mizuno sind nichts besonderes und fallen eher etwas weicher aus, als es der angegebene Flex vermuten ließe. Die Pauschalaussage, dass Graphit was für Weicheier, Senioren und Damen ist, würde ich so nicht stehen lassen wollen. Die Zeiten, dass Graphitschäfte nur unwesentlich besser waren als al dente gekochte Tagliatelle sind nun doch schon ein Weilchen vorbei. Ich bin mir sicher, dass etliche hier im Forum bei diversen Modellen im Blindtest nicht in der Lage wären, Graphit von Stahl und umgekehrt zu unterscheiden.

Bevor du jetzt allerdings die Umrüstung direkt in Angriff nimmst, würde ich empfehlen, erst mal ein vergleichbares Testeisen mit den Schäften deiner Wahl zu schlagen, um zu schauen, ob du damit zurecht kommst. Die Gesamtschlägermasse dürfte mit dem Bimatrix ein gutes Stück höher sein, als mit deinen jetzigen Graphitschäften. Da solltest du erst mal testen, ob dir das überhaupt liegt und du damit zurecht kommst. Die Spieler, die ich in meinen Fittings habe, haben definitiv alle bisher ein "Wohlfühlgewicht" gehabt. Und damit meine ich nicht das Gewicht, dass die Waage morgens anzeigt. In der Regel ist es so, dass die Spieler mit einer bestimmten Gesamtmasse, die im Normalfall durch das Schaftgewicht determiniert wird, sehr gut zurecht kommen und schon relativ geringe Abweichungen dann nicht mehr gut funktionieren.

Was dann gegebenenfalls noch beim Umbau zu beachten ist, sind die unterschiedlichen Hoselaufnahmen bei den Eisen und den Schäften. Die Mizuno CompEZ haben normalerweise ein konisch zulaufendes Hosel, während die Bimatrix aller Wahrscheinlichkeit nach (das weiß Mike als Hersteller natürlich am Besten) einen sogenannten Parallel Tip haben. Hier muss dann entsprechend das Hosel von Mizuno erweitert werden, damit die Schäfte reinpassen. Das ist aber auch kein Problem, da hierbei nur sehr wenig Material ausgefräst werden muss und somit die Gewichtung hier auch nicht durcheinander kommt.

Langer Rede kurzer Sinn: Der Umbau der CompEZ ist auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit, da die Köpfe sehr gut sind. Alles weitere kläre mit Mike, mach es aber richtig und nicht über's Knie gebrochen.

Gruß aus dem Hessenland,
MW

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Postby Moderator » 01.12.2010, 10:59

Alles weitere kläre mit Mike
... danke für das Vertrauen :wink: :wink:
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