Schwung- vs. Spielerfitting

Alles zum Thema Clubfitting (Anpassung) von einem Golfschläger
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Schwung- vs. Spielerfitting

Postby Moderator » 18.06.2009, 11:44

Aus gegebenen Anlass möchte ich hier mal den grundlegenden Unterschied des klassischen zum biometrischen Fitting durchleuchten:

Dynamisches Fitting
(Schwungfitting)
Egal, wie man es macht, der Schwung spielt eine zentrale Rolle. Viele Spieler haben ein recht gutes Setup, im Treffmoment stehen sie jedoch komplett anders am Ball:

Image

Beim dynamischen Fitting wird oft mit Lie-Boards oder Lie-Markierungen am Schläger gearbeitet. Effektiv ist dies jedoch eine Momentaufnahme des Treffmoments. Der oben gezeigte Spieler (Hcp. 12) kommt von aussen, der Schlägerkopf steht also mit der Spitze auf. Nach geltender Regel muss nun der Lie steiler gebogen werden, was den Spieler dazu verdammt, immer falsch zu schlagen. Würde er jetzt den Schwung umstellen und von innen schlagen, sitzt er zuerst mit der Ferse des Golfschlägers auf und wird -trotz korrektem Schwung- mit einem negativen Feedback bestraft. Im Gegenzug wird der schlechte Schwung (durch den steilen Lie) belohnt.

Ergänzend sei gesagt, dass oben gezeigter Spieler von zwei als "Fitting-Marken" bekannten Weltmarken mit fast identischem Ergebnis beurteilt wurde. Er kam -logischerweise- damit aber nicht klar.

Dynamisches Fitting setzt einen perfekten, reproduzierbaren Schwung voraus.

Dynamisches Fitting kann jedoch auch positiv zweckentfremdet werden: das Lie-Fitting lässt sich prima zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen anwenden. Lie-Fitting dann idealerweise am Fairway (Schmutzhorizont-Methode), nicht auf Boards oder Matten, da sich hier ein Messfehler aufdrängt. Tadelloser Schwung bleibt Voraussetzung.

Statisches Fitting (Schwungfitting)
Im einfachsten Fall wird die Körpergrösse als einziges Maß genommen, vergleichbar mit einem Schuhgeschäft, dass die Grössen "normal", "etwas grösser" und "etwas kleiner" anbietet.
Nächste Stufe ist der Handgelenk-Boden-Abstand oder der Abstand Fingerspitzen-Boden (der Verkäufer addiert dann die Handlänge separat). Hier wäre der Schuhkauf schon besser, vergleichbar mit S, M, L und XL Grössen, jeweils für Damen und Herren.

Try and Error (Schwungfitting)
Auch "learning by doing" genannt. Der Spieler wird grob eingeschätzt und bekommt dann diverse Schläger zum Test. Auch hier entscheidet der Schwung, ob die Sache Sinn macht. Für den Anfänger und Mid-Handicaper völlig illusorisch, so eine zukunftstaugliche Entscheidung zu treffen.

Biometrisches Fitting (Körperfitting)
Hier wird der Spieler (sprich dessen Körpermaße und Beweglichkeit) gefittet, der Schwung ist Nebensache. Insofern könnte hier auch ein "Nichtgolfer" die passenden Golfschläger erhalten. Das korrekte Setup wird unterstützt und macht der Spieler nicht alles falsch, ist der Treffmoment sensationell.
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Johnny
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Postby Johnny » 18.06.2009, 12:00

Danke Moderator, auf diesen Beitrag habe ich schon lange gewartet!

Endlich kommt LIcht ins Dunkel!

Gruß
Johnny

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Lob 64
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Postby Lob 64 » 18.06.2009, 23:23

Sehr schön!!!!!
Dann mache ich alles falsch!!!!!!

Gruß Lob :(
Achtung! Heute beginnt der Rest des Lebens.
Habt Spaß

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Postby Gast » 22.06.2009, 12:01

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es sinnvoller am Schwung zu arbeiten anstatt den Lie zu ändern?

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Postby Moderator » 22.06.2009, 12:02

Korrekt.

Eine steile Schaftebene reduziert den max. Winkel zwischen Arm und Schaft, was weniger Lag bedeutet. Weniger Lag ist gleichbedeutend mit weniger Schlägerkopfgeschwindigkeit (SKG). Weniger SKG ist weniger Schlagweite.
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Postby Johnny » 22.06.2009, 18:05

Eine steile Schaftebene reduziert den max. Winkel zwischen Arm und Schaft
was hat eine steilere Schaftebene mit dem ma. Winkel zwischen Schläger und Arm zu tun?

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Postby Gast » 23.06.2009, 11:03

Das biometrische Fitting hat mich mit der Länge völlig überrascht. Bis jetzt habe ich immer regular/standard Länge gespielt. Also habe ich nochmals mit Hilfe einer 2 Person nachgemessen und komme auf 182 Größe, Rumpf 68cm und Handgelenk 86 cm. Brauche ich wirklich -1/-1,5 ???

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Postby Moderator » 23.06.2009, 11:08

Die Berechnung stimmt, auch mit den neuen Maßen. Ihr Pro wird Ihnen wahrscheinlich etwas anderes erzählen, da die Pros von den Herstellern geschult werden und diese an möglichst wenig Längenanpassungen interessiert sind.

Jeder Golfer kann ziemlich viel kompensieren. Eine Überlänge von ein paar Zentimetern wird dabei einfach in den Schwung eingebaut, bei Unterlänge ist dies etwas schwerer und es fällt optisch schneller auf.

Die biometrische Empfehlung ist eine Grundlage, wenn man die Winkelung des Körpers im Treffmoment erhalten und damit den Energietransfer <Schlägerkopf zu Ball> maximieren möchte.
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Postby Professor » 23.06.2009, 12:17

Soll man darauf achten, dass im Setup ein rechter Winkel zwischen Wirbelsäule und Schläger stattfindet?

Ist es besser down Lie zu spielen und längere Schläger (kommt eher ein rechter Winkel zu Stande?) oder up-right und kürzere?

Bei beiden Anwendungen ist eine korrekte Messung über die Formel machbar.
Ich habe 96, 67!
Bei 2° down sollte ich +1,5 spielen
bei 1° up eher +0,5

Wie kann man herausfinden, was für einen gut ist? Wie sollte die Rumpfneigung zum Schlägerwinkel passen?

Warum kommt ein anderer Wert heraus, wenn ich 60-30 eingebe (Körper-Lie) als 26-64? was beides 90 ergibt?

Kann man sagen, 60° Lie soll 30° Rumpf haben damit es 90° ergibt? (Rechter Winkel?)

LG
Prof.
Mit Gruß, Euer
Professor

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