Erfahrungsbericht Schwere Schläger - ich will mehr Weite!

Handicap verbessern, Spieltaktik, Konzepte
Erife
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Erfahrungsbericht Schwere Schläger - ich will mehr Weite!

Postby Erife » 16.06.2011, 23:11

Hallo Zusammen,

nach zwei Jahren des aufmerksamen Lesens im Forum wage ich den Schritt hin zum Schreiben, angestiftet von Mike der nach umfassender Beratung um einen kleinen Erfahrungsbericht bezüglich meiner Neuerwerbungen gebeten hat.
Vorab ein paar Infos damit Ihr mein Geschreibsel auch einsortieren könnt, ich (männlich 42 Jahre) spiele seit April 2009, in der Zwischenzeit mit nicht mehr ganz grausamem Schwung und 90er + X Runden. Mit meinem (ganz) kurzen Spiel bin ich zufrieden, 20 – 90m zur Fahne wird mein Winterprojekt (Dave Pelz lässt grüßen), da dort noch zu viel Ungenauigkeit dabei ist.
Aktuell arbeite ich wie wohl jeder Golfer am vollen Schwung, Besuch bei Martin in Nienburg ist geplant, an der Richtungsgenauigkeit meiner Eisenschläge auf das Grün (da habe ich noch keinen echten Plan wie ich das gezielt üben soll) und wie wohl jeder männliche Golfer an der max.Weite meiner Schläge, Ziel wären noch 10m mehr mit den kurzen Eisen, 15m mit dem Rest der Eisen, 10m mehr mit dem Holz 7, 15m für's Holz 3 und so 20-30m mit dem Driver.
Nach ein wenig Suchen und Lesen habe ich mir ein paar Übungen zusammengestellt, die der Kräftigung der 'Golfmuskeln' dienen sollen. Dazu wären auch ein paar Geräte nötig (Swing Kite, Gewichtsring), die Mike in seinem Shop anbietet. Nach ein wenig hin und her hat mich Mike überzeugt es doch besser mit extra schweren Schlägern zu probieren, weil dann der Spaß beim Spielen auf der Runde erhalten bleibt und der Trainingseffekt dennoch gegeben wäre (und das Zeug nicht im Keller verstaubt nach 3 oder 4 Wochen). Wie immer kamen die beiden Schläger recht schnell bei mir an. Um den neben dem Kraftaspekt auch gleich noch am Schwung zu feilen, sind es letztendlich Grooveless Blades geworden, Eisen 6 und Eisen 9.


Erste Schläge:

Gemütliches Einschlagen auf der Pitching Area mit meiner mir angewöhnten Routine (kommt vom Dan Shauger üben), erst kurze Chips mit den Handgelenken bis hin zum 3/8 Schwung. Dann auf der Range ein paar ganze Schläge mit beiden Blades. Zum Vergleichen habe ich beide Eisen aus meinem Satz (Prowinn 59 mit Grooves) auch mitgenommen und schlage jeweils 5 Bälle mit wechselnden Schlägern. Die Blades fühlen sich klasse an, die Qualität der Treffer ist bei beiden Schlägersätzen gleich, wenn auch die schwereren Blades etwas kürzer bleiben. Vom Gefühl her helfen die schwereren Blades aber meinem Timing (das gerade unter dem Projekt voller Schwung schwer unter Beobachtung steht), aber offensichtlich leidet die SKG darunter. Nach 60 Bällen fühle ich mich fit für die erste Runde. Zu den beiden Blades gesellt sich nur noch mein Putter in das Tragebag, damit ich gar nicht in Versuchung komme etwas anderes in die Hand zu nehmen.

Erste Runde:

Wegen eher langsamen Flight vor mir spiele ich mit 2 später drei Bällen, zumal damit auch die Schlagfrequenz hoch bleibt. Die beiden ersten Abschläge sind gut (Gott sei Dank, denn man kann bei uns von der Clubhausterrasse und von der Range den Abschlag sehen, Zuschauer immer garantiert ;) ) Es geht auch ganz gut weiter, nur das mit dem Chippen fällt schwer. Keine Längenkontrolle auf den ersten Löchern. Erstaunlicherweise geht das mit der Länge beim Pitchen sehr gut. Da ich mich gleich wohl gefühlt habe mit den Schlägern was das Treffen angeht, konnte ich mich bei den Pitches voll auf die Länge des Rückschwunges konzentrieren. Hat geholfen.
Nach ungefähr vier Löchern wurden sowohl die Chips besser, als auch die Weiten bei beiden Schlägern. Kein Unterschied mehr zu meinen normalen Schlägern was die Längen angeht. Nach neun Löchern habe ich dann genug, da ich noch nicht weiß wie sehr das ganze die Muskeln beansprucht. Da ich auch morgen noch golfen will, wollte ich keinen Muskelkater riskieren.

Fazit für heute:
Schläger fühlen sich klasse an (ich befürchte ich muss mir in absehbarer Zeit die Blades in Normalgewicht zulegen), problemlos zu treffen, gutes Feedback der Schläger, schöner Klang. An meiner Schlagweite hat sich natürlich noch nichts getan, aber in 3-4 Wochen gibt es dann die nächste Meldung wie es mit den Schlägern geht und ob schon ein Effekt ersichtlich ist. Fragen und Kommentare erwünscht, technische Fragen an Mike, ich weiß nur das die Dinger spürbar schwerer sind, wie viel weiß ich nicht.

Servus


Dieter

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Postby Moderator » 17.06.2011, 11:28

Eingebaut ist ein 200 gr Schaft ... es geht noch mehr, aber dann besteht das Risiko, dass es auf die Sehnen geht (da schwer und steif). Effekt wird man bei 2-3 maligen Einsatz pro Woche in etwa einem Monat spüren und sehen.

Problem der schweren Schäfte ist noch der steife Flex. Dafür spürt man aber deutlicher, ob die Handgelenke arbeiten oder nicht.

Es ist aber ein Prototyp an Schaft da, der noch schwerer ist, aber im Flex etwa L-/A-Flex entspricht. Ist absolut klasse, aber noch zu teuer. Da jetzt aber die Wochenenden wieder mir gehören (Stichwort Maxlrain), wird auch für solche Projekte wieder mehr Zeit sein. Ideen sind genügend da.

Mike
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Postby aPerfectSwing » 19.06.2011, 10:01

Neben dem Training mit extra schweren Trainingsschlägern kann auch genau das Gegenteil helfen.
Mit einem extra leichtem Schläger kommt man beim Training auf höhere Geschwindigkeiten.
Dann Serien mit z.B. 5* schwerer Schläger, 5* leichter (Overspeed) Schläger und dann den normalen Schläger.

Martin

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Postby Slowhand » 19.06.2011, 11:38

Hallo Martin,

eine verbesserte Bewegung dank leicherer Gewichte ist für mich nur schwer nachvollziehbar, weil ja das Gehirn beim Wechsel von leicht nach normal oder schwer etwas anderes erwartet und damit auch entsprechend umgeht.
Hingegen von schwer auf normal/leicht sollte die Beschleunigung sogar deutlich höher sein, weil ja der erwartete Widerstand so nicht eintritt.

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Erife
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Postby Erife » 29.07.2011, 18:31

So, kurzer Abschlußbericht. Mehr oder weniger fleißig geübt, die ersten drei Wochen acht Runden, dann zwei Wochen mit nur drei Runden (Wetter und Arbeit), die letzte Woche zwei Runden gespielt. Ich war also weder faul noch übereifrig.

Negativ ist zu vermerken das ich mein Längenziel noch nicht erreicht habe, aber dazu sind auch 6 Wochen einfach zu kurz nehme ich an. Geschätzt (den Luxus einer genauen Vermessung habe ich leider nicht) habe ich zwischen zwei und fünf Meter zugelegt, die zwei beim SW die fünf beim Eisen 5. Bezogen ist das auf gute Schläge, saubere Treffer. Krücken habe ich ebenso aus der Schätzung genommen wie die zwei drei 'Fabeltreffer' pro Woche.

Positiv ist natürlich das sich längenmäßig überhaupt etwas getan hat. Weiterhin das es sich nicht nach Training anfühlt, weil ich nahezu nur meine Runden mit den Eisen + Putter gespielt habe und ob man jetzt mit vollem Gerödel spielt oder nur mit drei Schläger - Golf bleibt Golf. Nebeneffekt, auch positiv, ist das die schwereren Schläger mir mit meinen Handgelenken helfen (eines meiner Schwungprobleme, darf Martin demnächst kurieren). Und mein Eisenspiel hat sich verbessert, noch nicht viel, auch das wird wohl ein schleichender Prozess sein, aber zumindest spürbar. Jetzt hoffe ich nur das sich dies demnächst auch in entsprechenden Scores niederschlägt, Zielmarke ist jetzt die 85 zu erreichen, natürlich nicht immer aber zumindest ein mal - und dann vielleicht noch mal und noch mal....
Gut Ding will Weile haben ;)

Fazit: Wenn man nur gemütlich seine Runden spielen will und mit 20+x HCP zufrieden ist, dann braucht man das eher nicht. Wer wie der eine oder andere mit so viel Talent gesegnet ist das er die Kugel mit dem 8er auf 150m haut ohne große Anstrengung, der braucht das auch nicht. Wer aber üben und trainieren möchte, allerdings befürchtet nicht die Disziplin für Übungen und Range auf Dauer aufzubringen, für den sind schwere Eisen eine Überlegung wert, denn der Effekt ist da, es fühlt sich nicht nach 'langweiligem' Training an (eher cool wenn man das PAR4 par spielt und der Rest des Flights mit Driver und Co nur Bogey. Klappt bei mir aber nicht so oft, leider) und es schult nicht nur die Muskeln, sondern den ganzen Schwung.

Servus

Dieter

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Slowhand
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Postby Slowhand » 29.07.2011, 20:15

Ich selber habe ja den scheren Momentus, der deutlich kürzer ist, aber mir persönlich sehr geholfen hat, ganz ungewollt bzw. unterbewuust die Hüfte viel stärker nach vorne zu bringen.

Allerdings habe ich bei mir einen negativen Begleiteffekt festgestellt:
Die Schwungbahn wird durch das höhere Gewicht zumindest im Aufschwung "wie auf Schienen gezogen".
Leider verhält es sich auch so im Abschwung, d.h. der Schläger läuft zu stark nach innen, obwohl man ihn im unteren Bereich länger nach vorne laufen lassen sollte.

Könnte mir vorstellen, dass dieser Effekt auch bei den schweren Schlägern eintritt?

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