Angeregt durch die zahlreichen vorhandenen Schwungsequenzen und die manchmal ausufernde Kritik an den jeweiligen dort abgelichtetetn Kandidaten in den Golfzeitschriften habe ich versucht einen optimalen Bewegungsablauf - (allerdings nur den Downswing in Worte zufassen); das Ergebnis stelle ich zur Diskussion.
Wie war das noch ?: „Golf ist einfach, wenn man weiß wie es geht! Nur kann ich mich nicht mehr daran erinnern wie es geht!“
„Stimmt der Griff und holt man richtig aus (Backswing) ist das schon die halbe Miete, denn der darauffolgende Downswing geht dann wie von selbst!“ Von selbst? Na denn!
...hier der Full Swing (Downswing) in Superzeitlupe
nach meinem Empfinden angelehnt an die Darstellungen bei Mike Austin / Dan Shauger
1. Meine rechte Hüfte drückt abwärts zwischen dem linken Bein und dem Golfball, das veranlasst die linke Hüfte sich seitwärts zu bewegen, was wiederum die Unterstützung durch den Oberkörper nach sich zieht. Das ermöglicht der rechten Hüfte und dem rechten Bein sich gegen den Uhrzeigersinn zu drehen aber immer in Richtung auf das Ziel zu.
2. Meine linke Hüfte bewegt sich seitlich in Richtung Ziel.
3. Meine Hände bewegen den Schaft und den Schlägerkopf „zwischen Handgelenk und Ball“, indem ich die Schwungebene – das geschieht automatisch - einhalte, hier fühlt man sodann die sich entladende Energie die in den Schlägerkopf mündet und zwar – wie könnte es anders sein?- durch meine Arme, meine Hände und dann in den Schlägerschaft hinein.
4. Da meine Hüfte die Vorwärtsbewegung einleitet, bewegen sich meine rechte Hüfte und das Knie gleichzeitig entgegen dem Uhrzeigersinn um das linke Bein herum.
5. Mein rechter Schulterwinkel bleibt konstant im Verhältnis zur rechten Seite meines Brustkorbs. Die rechte Hüfte folgt dem rechten Ellenbogen und nicht umgekehrt.
6. Da sich das Gewicht jetzt enorm zu meinem linken Fuß hin verlagert, fühle ich wie der Oberkörper meinen linken Arm vorschiebt in der korrekten Schwungebene zum Ball hin; ich habe dabei aber nicht das Gefühl daß mein linker Arm nach unten zieht! (was hin und wieder aber so beschrieben wird).
7. Ich fühle wie sich meine linke Schulter von der – zuvor – unteren (tieferen) Position am höchsten Punkt des Rückschwungs (backswing) aufwärts zu der höheren Position vor dem Impact bewegt.
8. Da sich meine linke Schulter aufwärts bewegt, geht meine rechte Schulter notwendig nach unten. Der Schultergürtel „rotiert“ somit um den etwa 30 Grad Winkel den ich in der Ansprechposition eingenommen habe.
9. Mein linker Oberschenkel dreht sich gegen den Uhrzeigersinn um mein gestrecktes (durchgedrücktes) linkes Bein. Meine linke Hüfte schließt sich dann sozusagen in Richtung Ziel. Das bewirkt eine enorme Kraft die nach vorne geht und kräftig zieht ( hier kommt es dann darauf an, die Balance zu halten, s. unten Nr.:13. ).
10. Mein linker Ellenbogen rotiert unterhalb des linken Armes und bewirkt – so stelle ich mir das vor – daß die Knöchel der linken Hand den Ball von hinten treffen.
11. Jetzt ist es wichtig daß man das linke Handgelenk (besser die Handgelenke) beim Impact nicht starr hält (blockiert) sondern im Gegenteil: nur die vollständige Entspannung der inneren Unterarmmuskeln und des Handgelenkes bewirken eine weitere Beschleunigung durch den Ball hindurch (siehe TZ und DS). Linker Arm und Schlägerschaft befinden sich in einer Linie zur Schwungebene. Diese Position erhöht die Zentrifugalkräfte die von dem Schwung selbst ausgehen, besser gesagt, verursacht oder initiiert werden.
12. Da der Schläger innerhalb der Ziellinie in Richtung auf den Ball zu schwingt dreht sich die Hand-Arm-Einheit zunächst leicht (schwierig zu beschreiben).
13. Während sich meine linke Schulter weiter vorwärts bewegt, was ich nicht verhindern will und kann und die Drehung der rechten Hüfte um das linke Bein sich einstellt, bleibt mein Kopf dennoch zentriert in der gedachten Linie „zwischen meinen beiden Füßen“ und so gelingt es mir auch leicht die Balance zu halten. Kopf bildet den Drehpunkt nach MA.
14. Da sich aber notwendig mein rechter Arm und das rechte Handgelenk beim Impakt strecken, erhöht das die Geschwindigkeit und damit die Zentrifugalkräfte die auf den Ball wirken.
15. Jetzt trifft (hoffentlich) der Sweetspot des Schlägerkopfes mit Wucht auf den Ball am tiefsten Punkt des Schwungbogens (arc) kurz bevor der Schlägerkopf sich wieder nach oben bewegt und bei lockeren Handgelenken sich das linke dorsal und das rechte demzufolge palmar weiterbewegt (umklappt).
Man stelle sich noch vor ein aufgeregter Radioreporter würde versuchen die oben genannte Schilderung ins Mikrofon zu brüllen, er müßte schon sehr schnell sprechen können, um zwischen Einnahme der Ansprechposition und Follow-Through zeitlich hinzukommen! Also unmöglich das alles in Worte zu fassen, lassen wir es besser, so wie es ist, man kann mit vollkommen unterschiedlichen Schwüngen/Schlägen zum Ziel kommen, jeder muß sein eigenen Gefühl dafür entwickeln, dabei kann man Beschreibungen nur als Anregungen, nicht aber als Anleitung betrachten.
Alles das geht freilich so schnell, daß es nur unbewußt ablaufen kann und daß man daher auch nicht die oben aufgezählten Punkte während des Schwungs einzeln bedenken berücksichtigen oder gar nach diesem Muster erlernen kann.
Wie locker sind die Handgelenke beim Impact ?, hier denke ich an Dan Shauger der auch nur vermuten kann daß Ben Hogan seine Handgelenke sehr locker gehalten hat, was aber auf keinem der von Hogan überlieferten / vorhandenen Schwungvideos eindeutig zu erkennen ist, damals gab es noch nicht die Hochgeschwindigkeitskameras, bzw. wurden diese nicht zum Filmen eines Golfschwungs verwendet.
(Für die neu hinzugekommenen Leser/Foristen: MA=Mike Austin; TZ=Thomas Zacharias: DS=Dan Shauger)
zur Abschreckung ( Sinn und Unsinn einer Schwunganalyse)
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Wie in der Medizin bestimmt auch hier die Dosis über Erfolg oder Vergiftung.
Zu viele Schwunggedanken oder Schwunggedanken überhaupt verhindern den Flow. Insofern gebe ich Golflehrern recht, wenn sie alles verteufeln und mehr aufs Feeling eingehen. Leere Kopf, voller Schwung.
Als Techniker möchte ich jedoch die Physik des Schwunges verstehen, ich beschäftige mich also gerne mit dem wie, warum und weshalb. Ist sehr gut für die Analyse anderer Schwünge und für die Selbstanalyse per Video.
Beim Spiel selbst muss man dann nur die Gratwanderung schaffen, zwischen Fehler erkennen und abstellen, basierend auf der reinen Mechanik des Schwunges und einem "gedankenlosen" Schwung.
Wenn ich Fehler mache (was sich immer wieder mal einschleicht), habe ich ein Selbstkontrollprogramm, um damit schnell wieder klar zu kommen. Bei mir ist z.B. die erste Kontrolle: die lockeren Handgelenke (sind sie wirklich locker), das Takeaway (ist es wirklich wie von DS beschrieben) und wo steht der rechte Ellbogen (ist er auch tatsächlich am Körper). Die drei Punkte beachtet, und schon habe ich wieder meinen Schwung und kann loslassen.
Zu viele Schwunggedanken oder Schwunggedanken überhaupt verhindern den Flow. Insofern gebe ich Golflehrern recht, wenn sie alles verteufeln und mehr aufs Feeling eingehen. Leere Kopf, voller Schwung.
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"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker
https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau
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