Theoriezwang?

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Golfphilosoph
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Theoriezwang?

Postby Golfphilosoph » 12.05.2012, 09:00

Als Religionsphilosoph bewundere ich das Christentum für seinen Theoriezwang, oder die immanente Verwissenschaftlichung der Theologie, zumindest manchmal!

Golf scheint ein ähnliches Verhältnis zur Theorie zu haben. "Five Lessons" ist laut Rückseite der deutschsprachigen Ausgabe das meistgelesene Sportbuch aller Zeiten und alleine weil es ein Buch über den Golfschwung ist es auch in Zukunft unschlagbar in der Auflage!

Meine These lautet daher, dass es keinen natürlichen Golfschwung gibt, sondern jede Unmittelbarkeit des Golfschwungs vermittelt sein muss.


Zur Unterstützung meiner These ein Zitat:
"Um einen Golfschwung zu erarbeiten müssen die Gedanken richtig laufen. Andernfalls ist es unmöglich. Vielleicht verstehen Sie mich besser, wenn ich sage, dass jede Bewegung die Sie mit einem Golfschläger ausführen werden falsch ist!" Ben Hogan


Aber das macht ja nichts, denn der Mensch ist nach Schiller "erst da ganz Mensch wo er spielt" - oder Theorie treibt möchte ich hinzufügen.

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Professor
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Postby Professor » 12.05.2012, 09:28

Ein Philosoph ist nur dann ein (guter) Philosoph, wenn er es versteht, seine unzureichenden Handlungen den widersprüchlichen Theorien der Welt durch dialektisch raffinierte Spagatts so anzupassen, dass sein Tun nicht nur gerechtfertigt, sondern als "Richtig" anzuerkennen ist. ©AGK 2012 8)

... oder wie mein Blockflötenprofessor kurz vor meinem Konzertdiplom lakonisch bemerkte: "Jedes Instrument ist gleich schwer zu spielen .... der Weg zur Spitze ist unendlich"

Hogan war mit größter Wahrscheinlichkeit, nach Nicklaus der größte Spieler aller Zeiten (oder war da noch ein Garry Player, Tom Watson, Arnold Palmer, Sam Snead, Gene Sarazen, Bobby Jones, Harry Vardon, Nick Faldo, Lee Trevino, Byron Nelson, Seve Ballesteros der übrigens wie Mike Austin geschwungen hat???

Aber, war er dem Ziel tatsächlich am Nächsten???
Oder war es doch Tiger in seiner besten Zeit???
Und warum hat Rory McIlroy gestern bei den Players den Cut nicht geschafft?

:D

Phil, ich wünsche dir in deinen dialektischen Diskursen weiterhin viel Spass!

Liebe Grüße
Professor ...

PS:
Meine These lautet daher, dass es keinen natürlichen Golfschwung gibt, sondern jede Unmittelbarkeit des Golfschwungs vermittelt sein muss.
Meine These lautet: Bei diesem Spiel geht es nicht darum, seinen Golfschwung zu verbessern, sondern die Fehler in der Bewegung die zu Fehlschlägen führen, zu verkleinern. (oder einfach die Bewegung zu verkleinern :)
Wie du das erreichst, ob durch Anschauungsunterricht der Besten der Welt, oder einfach durch Training im Wald mit der Axt, ist nebensächlich!
Theorien dazu gibt es wie Sand am Meer .... aber man wird doch noch darüber reden dürfen ... :D
Mit Gruß, Euer
Professor

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Golfphilosoph
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Postby Golfphilosoph » 13.05.2012, 18:39

Ja,
du suchst eine Notwendigkeit, willst das Nebensächliche scheiden, Zufälliges ausschließen, und Fehler vermeiden. Was ist das anderes als Vermittlung. Wie Vermittlung geschieht ist vielleicht sekundär, dass sie geschehen muss ist notwendig. Intelligente Menschen mit autodidaktischem Talent sollten aber die Theorie suchen. Es gibt einen feinen Witz von Hegel: "Gnä` Frau, was von mir in meinen Büchern steht ist mit Sicherheit falsch!"

"Lieber Herr Professoer, was von mir in meinem Schwung ist ... "



Heute geben die Leute ihre Kinder in Trommelkurse weil ihnen die Querflöte als Ziel schon zu schwer ist. Musikvergleiche finde ich übrigens gut! Mein Nachbar ist Kirchenmusikdirektor. Wir haben hier immer viele "Alt"-Thomaner, auch einige mit absolutem Gehör, vielleicht kann ich die ja mehr für Golf begeistern wenn du mehr Anekdoten bringst.

zur Motivation:
Ist vielleicht in Österreich noch nicht angekommen obwohl er auch in Wien lebt:Peter Sloterdijk: "Du musst dein Leben ändern, Über Anthropotechnik".

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