Hallo zusammen,
passend zum Appell mehr Zählspiel zu spielen war die Gulf Open natürlich die perfekte Erfahrung. Meine Frage, wie man Zählspiel spielt, kam nicht von ungefähr und ich kann nun auch meine Erfahrungen bzw. Erkenntnisse hier beitragen.
Turnierorganisator, Hotelier, Chauffeur, Vorsitzender des Regelausschusses, seiender und werdender Vater und spielender Mitgolfer zu sein macht das Golfen nicht unbedingt einfacher.
Schon auf Loch 15 am Tag 1 konnte ich erkennen, dass 4 Tage Tasche tragen bei eher kalten Temperaturen keine gute Idee ist. Mein Knie meinte das auch.
Am 2. Tag ließ ich das Eisen 3 und das Holz 5 zu Hause. Das allein und das Benutzen meines Trolleys konnte meinen Score nicht verbessern. Steckte mir die 13 auf Loch 1 im Schneetreiben noch in den Knochen? Nachdem ich nach 5 Löchern in Lutzhorn schon 46 Bruttoschläge zusammen hatte, begann ich umzudenken. Nach dem Abschlag, bei dem ich meistens das Fairway traf, teilte ich mir die Reststrecke zum Grün stressfrei ein. Ich versuchte also nicht das Grün mit dem zweiten oder dritten (Par 5) zu treffen, sondern nahm ein kürzeres Eisen um mit dem folgenden Schlag entspannt das Grün zu erreichen. Auf Bahn 6-9 verhalf mir diese Umstellung zumindest zu vier Boogies und auf den zweiten 9 eine Netto39 mit zwei Pars und zwei Boogies.
Am dritten Tag spielte ich auch konsequent meine Stärken, die nicht im Holz- sondern im Eisenspiel liegen. Die unruhige Brutto 10 auf der 1, die vielleicht dem Versuch die Spielreihenfolge der 18 Loch auf BA umzustellen gezollt war vielleicht auch nur dem Regen, konnte ich schneller weg stecken. Sich anbahnende Katastrophen nicht durch Wunderschläge heilen zu wollen, war das Motto des Tages. Ich konnte den Platz genießen und für mein erstes mal einen guten Score zu Volkers tollem Grillabend nach Hause bringen.
In Falkenstein hatte ich eine Lochstrategie zurechtgelegt und nur auf der 16 und 17 Driver Abschläge ausgeführt, ansonsten auf völliger Verzicht auf Hölzer. Belohnung: herrliche weite Eisenabschläge. Ein Pärchen auf der ersten Bahn motivierte für den Rest. Freundliche Worte zu crispen Eisen durch die Mitspieler motivierte zusätzlich.
Zusammenfassend kann ich Guidos Vorschlag folgen. Zumindest für mein Spiel:
0. Nimm keine Trainerstunden unmittelbar vor einem Turnier.
1. Lass alle Schläger zu Hause, die du nicht sicher spielst.
2. Vom Tee den Ball mit geringst möglichem Risiko ins Spiel bzw. aufs Fairway bringen.
3. In Bedrängnis keine Wunderschläge versuchen.
4. Die eigenen Stärken spielen und suchen
Interessanterweise fange ich an Stableford eher wie ein Lochspiel zu sehen bei dem auch mal riskanter gespielt werden kann. Ich glaub das werde ich mal versuchen...
Lieben Gruß
Euer Ulf
