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Re: Ziepfad und Schwungpfad

Posted: 27.12.2010, 13:48
by henry
Für die Flugrichtung und Spin sind nur der Schwungpfad und die relativ dazu stehende Schlagfläche verantwortlich.
Das sind typische Flightscopeergebnisse, die darauf beruhen, dass Flightscope keinen Spin misst, sondern berechnet.

Weiters stimmt die Theorie nur, wenn wir von von idealisierten Schlägern sprechen. Der Schaft müsste in der Mitte befestigt werden, und der Kopf müsste von der Massenverteilung spiegelbildlich gebaut sein. Die Bälle müssten eine einheitliche Reibung haben.

Aber in der Realität fehlt der Massenschwerpunkt des Kopfes bezogen auf den Auftreffpunkt und die Reibung des Balles.
Fast alle modernen Schlägerköpfe werden mit Finite-Element-Berechnungen auf diese Tatsache hin konstruiert, nur das Flightscope kann diesen Einfluss nicht messen und verschweigt es daher.

Beispielhaft folgende Fragen:

Bleibt der Betrag der Richtung (Winkel) und des Spin gleich hoch wenn ich den Kopf 2cm näher zum Heel oder 2cm näher zum Toe treffe?

Bleiben die Beträge in Relation gleich wenn ich die Kontaktzeit im Impact durch verschiedene SKG ändere? Oder anders gesagt. Wird der unterschiedliche Impulsbetrag durch verschiedene SKG keinen Einfluss auf den Ballflug haben?

Warum wird in der Industrie die Trägheitsabstimmung in mehreren Kopfachsen so genau untersucht, wenn es keinen Einfluss hat?

Re: Schaft und LaunchMonitor

Posted: 27.12.2010, 14:03
by henry
Nicht unerwähnt möchte ich hier den oft gehörten Spruch: "Der Schaft ist der Motor" erwähnen. Ist ja nicht so, mein Beispiel ist da eher ein Getriebe. Passt die Übersetzung nicht, kann der Motor (der Golfer), nicht effizeint arbeiten oder erreicht nicht die nötige Beschleunigung oder Endgeschwindigkeit. Hinkt auch ein bischen, aber wenn schon ein Bild vom Auto, dann lieber das Getriebe.
Der Vergleich mit der Übersetzung gefällt mir, der Vergleich mit dem Getriebe leider nicht.

Da im fertig gebauten Schläger die Freuqenz immer gleich ist, entspricht es einer festen Übersetzung. Ich würde mir ein Getriebe wünschen.

Durch ein auf einer Gewindestange montiertes in der Positon verstellbares Bleigewicht im Inneren eines Schaftes kann ich gezielt den Schwerpunkt und die Eigenfrequenz stufenlos verstellen. Das wäre eine Lösung.

P.S. Ich hoffe, jetzt habe ich noch nicht das neue Patent von XY verraten, welches erst 2012 in den Handel kommt :D

Flightscope Messung

Posted: 27.12.2010, 14:49
by aPerfectSwing
Hallo Henry,
Das sind typische Flightscopeergebnisse, die darauf beruhen, dass Flightscope keinen Spin misst, sondern berechnet.
Das ist nicht so. das Flightscope misst den Spin anhand der Dimple. Die Daten für Spin sind so auch unterschiedlich. Für Messungen im Abschlagkäfig werden kleine Metallsticker benutzt, die dann den Spin und die Achse messen.
Bleibt der Betrag der Richtung (Winkel) und des Spin gleich hoch wenn ich den Kopf 2cm näher zum Heel oder 2cm näher zum Toe treffe?
Nein, bleibt nicht gleich.
Bleiben die Beträge in Relation gleich wenn ich die Kontaktzeit im Impact durch verschiedene SKG ändere? Oder anders gesagt. Wird der unterschiedliche Impulsbetrag durch verschiedene SKG keinen Einfluss auf den Ballflug haben?
Ja, hat er. Auch das Verhältnis von SKG und Ballgeschwindigkeit sind sehr unterschiedlich.

Da im fertig gebauten Schläger die Freuqenz immer gleich ist, entspricht es einer festen Übersetzung. Ich würde mir ein Getriebe wünschen.
Naja, jeder Schläger hat halt eine feste Übersetzung, aber bei jedem Schläger wird die passende Übersetzung gewählt. Dann hätten wir bis zu 14 Gänge im Bag :D
Was für eine alternative Beschreibung wäre passender?

Gruß

Martin

Posted: 27.12.2010, 16:23
by Moderator
Sowohl Trackman, Flightscope als auch der Foresight messen den Spin durch das Bewegungsmuster der Dimple.
Der Golf-Optimizer war das erste Gerät dieser echten Spinmessung, benötigte jedoch noch ein Ballmuster als Anhaltspunkt (vier Punkte in unterschiedlichen Farben).

Mike

Posted: 28.12.2010, 14:43
by henry
Kurz nachgeforscht und jetzt weiss ich, warum hier teilweise falsch gelegen bin.
Das Flightscope kann den Spin nur mit speziellen auf jeden Ball zu klebenden Metallpunkten messen. Ohne Aufkleber werden die Daten nur errechnet. Ebenso wird der Angle of Attack berechnet. Dazu muss angeblich die Teehöhe eingegeben werden.
Auf der Homepage wird nur sehr schleierhaft erklärt, wie die Daten entstehen. Ich weiss jetzt immer noch nicht, ob die Face-Daten gemessen werden (von hinten?) oder nur aufgrund des Ballflugs gerechnet.

Wie erkennt das FS ob ich eine Draw-Driver offen geschlagen habe oder einen Tourdriver geschlossen?

P.S. Das Flightscope, mit dem ich schon öfters probieren konnte, wird prinzipiell ohne(!) Ballaufkleber verwendet. Nachdem ich auch gehört habe, dass man Wetterdaten händisch eingeben kann, um die Ballflugweite verkaufstechnisch zu optimieren, weiss ich jetzt wie seriös in diesem Laden gearbeitet wird.

Flightscope und Spin

Posted: 28.12.2010, 15:15
by aPerfectSwing
Hallo Henry,

ich messe den Spin bei Schlägen in das Netz mit kurzen Flug immer mit den Metallpunkten. Der Flightscope gibt auch eine Meldung aus, wenn eine Spinmessung nicht möglichist und markiert den Schlag als "invalid".

Outdoor mit langem Ballflug werden die Dimple gemessen. Ich habe mich vor dem Kauf sehr genau dazu beim Hersteller erkundigt und komme auch auf valide Ergebnisse.
Durch die Eingabe der Teehöhe kann der Startpunkt des Balls sehr genau festgelegt werden und damit der AoA korrekt ermittelt werden. Im Treffmoment ist ja der Driverkopf vor dem Ball.
Gemessen wir immer von hinten, von daher wird die Stellung der Schlagfläche nach meinem Wissensstand gerechnet. Der Schwungpfad kann ja nachvollzogen werden, dann bleibt noch der Face Angle übrig.

In der Konfiguration kann für die Rollberechnung ein unterschiedlicher Untergrund gewählt werden. Also weich, mittel und hart. Das ändert aber nur die Roll-Daten.

Bei unseren Tests, die vorwiegend auf der Driving Range stattfinden, wird der komplette Ballflug gemessen. Also absolut valide Ergebnisse, ebenso lassen wir immer anzeigen, was wirklich gemessen werden konnte. Das wird farbig angezeigt (gelb->gemessen, rot->gerechnet).

Das FS kann aber bei einer entsprechenden Strecke Indoor inzwischen auch den Spin anhand der Dimple messen. Wichtig ist hier nur, daß der Anbieter auch die Updates der Software und Firmware mitmacht. In der letzten Version 5.9 hat sich dazu noch einiges getan und ein Wedge Modus ist dazugekommen.

Bei den Wetterdaten muss ich nachschauen. Ich meine, dass die Höhe über N.N. eingegeben werden kann. Aber dann gelten die Zahlen ja auch für alle gemachten Schläge. Die unterschiedlichen Schläger, etc... können dann ja zumindest in Relation sauber beurteilt werden.

Von daher glaube ich nicht, dass das eine verkaufstechnisch motivierte Optimierung ist. Wir machen das jedenfalls immer komplett transparent und rechnen ggfs. noch mit der OptimalFlight Software die Validität nach.

Gruß

Martin

Posted: 28.12.2010, 15:57
by Moderator
Meine Informationen decken sich mit Martins, denn auch ich habe die Geräte jeweils längere Zeit zum Test gehabt. Flighscope und Trackman sind für mich ebenbürtig. Beide simulieren teilweise Daten, falls eine Messung mal nicht möglich war, zeigen dies dann aber auch an, Trackman z.B. mit grau dargestellten Zahlen (echte Messwerte sind schwarz). Beim Flightscope ist dies ähnlich. Trackman ist die Nr. 1, Flightscope hat die modernere Software.

Die Justierung (z.B. Teehöhe) wird beim FS manuell gemacht, der Trackman regelt sich über eine Kamera selbst ein.

Dass die Spinmessung auf Dimpleebene funktioniert, ist für mich unbegreiflich, aber ich bin auch kein Radartechniker. Die Aussagen diesbezüglich sind aber von beiden Firmen ident. Diese Messung lebt aber von der Länge des Ballflugs, weshalb bei kurzen Distanzen (Schlag ins Netz), zu den Metallstickern geraten wird. Es geht aber auch ohne mit nachvollziehbaren Ergebnissen. Mit sehr vielen Bällen und Schlagvarianten probiert.

Probleme haben alle Geräte, auch mein Foresight, mit starken Steigwinkeln des Balles, also insbesondere bei den Wedges. Warum, kann niemand schlüssig sagen.

Schlägerdaten werden insgesamt hochgerechnet, also auch der Schwungpfad. Hier kann man teilweise Unterschiede zur gefühlten Realität feststellen, die Grundtendenz über 10 Schläge stimmt jedoch ziemlich gut bzw. ist allemal besser als jedes andere aktuelle Verfahren.

Mein Foresight arbeitet rein optisch, zwei hochauflösende HS-Kameras verfolgen den Ball samt Dimplemuster und dann wird gerechnet. 2011 sollen zwei weiter Kameras als Upgrade erhältlich sein, die dann den Schlägerkopf filmen ... ich bin gespannt. TM und FS kamen für mich aus strahlungs-hygienischen Gründen nicht in Frage, sonst würde ich jetzt auch mit einem der beiden Geräte arbeiten.

Mike