Hallo zusammen,
meine Frau und ich waren vom 27. -29. November auf Empfehlung eines Forumsmitglieds auf
Schloß Lüdersberg und konnten das Hotel, den beginnenden Winter, die schönen Plätze und auch eine Lesung mit Eugen Pletsch genießen.
Der gesamten Samstag war nebelverhangen (unter 50 Meter), was in Kombination mit einer sehr dünnen Schneedecke äußerste Anforderungen an Golfer mir nicht-orangen Bällen und Slice oder Hook stellte. Nachdem wir auf dem Lake Kurs schon auf Bahn 1 auf einen vierer Flight aufliefen, der wie beim Ostereier-Suchen schemenhaft aus dem Nebel aufgetaucht war, haben wir schnell umdisponiert und sind über den Akademieplatz gegangen, der frei und auch trockener war.
Im Nebel bei leichter Schneedecke und gelben Bällen empfehle ich eine flache Spielweise wie auf Linkskursen, um über die Spuren im Schnee seinen Ball zu finden.
Sehr amüsiert berichtete Herr Pletsch bei seiner Lesung von den drei Herren, die auf der verschneiten Fläche Chippen geübt haben, was ihm nicht sehr sinnvoll erschien. So las er dann auch unter anderem die Geschichte "
Drei Bekloppte im Nebel". Zu schön!
Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich die Orientierung verloren habe. Das ist die verschärfte Form von ZENGolf. Der Weg ist das Ziel, und dann ist auch der Weg plötzlich auch weg. Alles aufgeben, alles loslassen, sagt Suzuki Roshi. Alles löst sich auf. Sein und Nichtsein sind weiße Watte in einem Universum voller Bälle, die zu kleinen kalten Tropfen verdichtet in der Luft hängen. Zen und die Kunst den WEG lozulassen. WOW. Davon habe ich immer geträumt.
Ja das war wirklich speziell im Nebel. Wir stellten fest, dass ich im Nebel weiter schauen kann als meine Frau und es im Nebel auch gut ist, auf einem unbekannten Platz sich vorher anzuschauen, welche Richtung das Dogleg abknickt. Kurz dachte ich darüber nach, dass ein iPhone 3G
S jetzt hilfreich wäre, da es im Gegensatz zu meinem 3G einen Kompass hat. Aber dieser Gedanke verschwand genau so schnell wie unser einziger oranger Ball auf Bahn 1 des Lakekurses.
Der Sonntag war dann wieder ganz anders. Die Sonne kam schon früh heraus und alles war weiß. Das war es natürlich auch schon am Samstag, aber da war es nicht zu sehen. Da die meisten Gäste schon früh aufgebrochen sind hatten wir den Wellnessbereich und später den Lake Kurs ganz für uns allein. Nach wenigen Metern fanden wir auch unseren orangen Ball wieder, den wir am Vortag verloren hatten. Einige von Euch wissen, dass ich versuche möglichst schnell zu spielen, so war diese Situation auf einem Sonntag mal was ganz anderes. Mitten auf dem Fairway einen Schierker Feuerstein zu mir zu nehmen ist normalerweise nicht so mein Art, empfanden wir aber als sehr entspannend und dem Augenblick angemessen.
Mein Fazit: Schloß Lüdersberg ist eine Reise wert und eine Lesung mit Eugen Pletsch sowieso.
Lieben Gruß
Euer Ulf
P.S.
Inselgrüns kannte ich ja schon, aber Inselabschläge und dann auch noch für Frauen wie auf Loch 9 des Lakekurses waren mir neu.
