Liebe Claudia,„Warum haben wir Golfer - im Allgemeinen - so wenig Mut uns den Meinungen von Pros zu widersetzen bzw. diese wenigstens zu hinterfragen und auf unsere eigenen Erfahrungen zu hören?“
diese Frage ist grundsätzlich sehr interessant, weshalb sie ein eigenes Diskussionsforum verdient hat.
Diese Frage konkret zu beantworten, scheint kaum möglich, jedoch bietet sie unendlich viel Raum für Diskussionen. Heerscharen von Verhaltensforschern beschäftigen sich weltweit mit der Frage: Warum verhält sich ein einzelner Mensch so und nicht anders, je nach Situation?
Ich denke, es ist zunächst einmal eine evolutionäre Entwicklung und grob formuliert führt diese Frage früher oder später zu der Erkenntnis, dass auch der Mensch nur ein Tier ist, ein Herdentier. Ein Herdentier, welches gerne von einem Leithammel geführt werden will. Auch dann, wenn eines Tages die Erkenntnis reift, dass dieser Leithammel die Herde zuweilen auf Irrwege führt. Das ein oder andere Herdentier beginnt nach und nach, die richtigen Fragen zu stellen, diskutiert diese jedoch lieber leise tuschelnd im kleinen Kreis, der Leithammel darf das ja nicht mitkriegen, was dann wiederum im allgemeinen Getöse der großen Herde untergeht. Jedoch fügt er sich schließlich dem Herdentrieb, weil er sich vermeintlich wohl und sicher fühlt unter Gleichgesinnten…
Ergebnisse der Verhaltensforschung werden schließlich nicht nur von der Politik, sondern auch von (Golf)Industrien genutzt. Diese Vorgehensweise erscheint heutzutage nicht mehr vollumfänglich verwerflich, denn Herdentiere hierzulande haben im existierenden Informations- Zeitalter die Möglichkeit, sich ebenfalls zu informieren und entsprechende Fragen zu stellen. Was uns wieder zu eben jener Frage führt, warum so wenig Fragen gestellt werden, wenn sie dann überhaupt gestellt werden, warum ihnen der Mut dazu fehlt.
Fragwürdige Grüße
Frau Oelmann