Fitting, Einsicht und Selbsteinschätzung

Alles zum Thema Clubfitting (Anpassung) von einem Golfschläger
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Fitting, Einsicht und Selbsteinschätzung

Postby Moderator » 23.04.2010, 09:51

Beim Fitting möchte ich zunächst zwei Fälle unterscheiden:

1. der Grundschwung ist OK
2. der Grundschwung ist nicht OK

Wer jetzt meint, Fall 2 seien immer die High-Handicaper, der irrt. Es gibt auch bei den Single-Hcpern recht ungünstige Schwünge.

Beim Fitting dieser Problemfälle muss man deshalb zusammen mit dem Kunden klar besprechen, was gewollt wird: suboptimalen Schwung beibehalten und die Schläger daran anpassen (gängige Praxis, da die wenigsten Probleme) oder den Schwung optimieren und die Schläger dafür bauen.

Die Mehrzahl möchte dann die Schwungkorrektur, was mir auch lieber ist. Der einfachere Weg wäre, den Golfschläger an den falschen Schwung anzupassen, denn:
die Umstellung wird selten konsequent durchgeführt. Mit den ersten Problemen, werden dann andere Spieler gefragt oder ein Pro konsultiert, der aber in den Masterplan nicht eingweiht wird. Ohne Struktur wird dann fieberhaft nach einer schnellen Lösung gesucht und auch vom Pro werden Wunder erwartet.

Viele Meinungen prasseln auf den Golfer ein und am Ende geht gar nichts mehr, ausser vielleicht der erste Satz aus der Platzreife.

Manche Golfer arbeiten auch intensiv am Schwung und kommen erst nach Monaten wieder, in einem Fall erst nach 2 Jahren, da nach eigener Aussage die Schwungkorrektur so lange gedauert hat. Der Schwung sei jetzt viel besser und etc., davor hatte der Kunde extrem over the top geschwungen, komplett von aussen nach innen mit einem immensen Pull-Slice. Mit dem neuen Schwung war ... alles beim Gleichen.

Dieser Spieler schätzt sich selbst komplett falsch ein und auch sein (bekannter) Pro scheint nicht den Zugang zu ihm gefunden zu haben. Ich selbst probiere mich manchmal auch an Schwungkorrekturen während des Fittings und bin oft überrascht, wie leicht dies bei einigen Golfer klappt, wie schwer bis unmöglich es bei der Mehrzahl jedoch ist. Erst über kleine Übungen kann man etwas bewirken, es scheint, man müsse erst die alte (Schwung-)Programmierung löschen und das System neu einspielen. Erst dann geht es voran.

Bezogen auf die Entscheidung beim Fitting muss deshalb klar sein: richtig korrigieren (den Schwung) oder beim alten System bleiben. Ein "dazwischen" gibt es nicht.
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
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handicap
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Postby handicap » 23.04.2010, 15:13

Ich finde es erstaunlich wenn ich auf dem Platz bin und mir ansehe wie die Leute schwingen. Bewegungslegasteniker vor dem Herrn jedoch der scheiss Ball fliegt! Ich mach mir Gedanken über Ebenen und allen Mist, spiele manchmal so schlecht und toppe den Ball 50 m vor mir 9 Loch her dabei habe ich einen akzeptablen Schwung wie mir oft bescheinigt wurde. Bringt mir nur wenig an solchen Tagen :)

Und genau da liegt das Problem. Solange man irgendwie gerade an den Ball kommt im Treffmoment und das Ding sich (wie auch immer) in die Luft erhebt und eine gewisse Distanz erreicht, sehen viele wenig Sinn für Veränderungen und es fühlt sich ja auch nicht gut an wenn der Griff korrigiert wird, die Ebene verändert wird, die Position zum Ball verändert wird.

Das tragische dabei sind ja auch die Sonntagsschüsse die immer wieder mal gelingen. Das Thema liese sich endlos fortführen.

Mich würde an der Stelle interessieren, ist es leichter jüngere Spieler zu fitten oder ist das völlig altersunabhängig?

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