Lobpreisung des Chippers

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
User avatar
Zweierputt
Posts: 58
Joined: 29.05.2009, 11:30

Lobpreisung des Chippers

Postby Zweierputt » 30.07.2009, 00:50

In Wirklichkeit ist dieses Posting eher eine Frage: Warum sieht man so wenige Chipper im Einsatz? Zum Beispiel den hier? Alle unzulässig? Oder denkt das nur jeder? Uncool? Oder seh nur ich die nicht?? Das Argument "nur für Trainingsfaule" lass ich nicht gelten, es gibt auch genug andere Gründe, bisher (zu) wenig trainiert zu haben. Die Zulässigkeit ist auch schon besprochen worden, z.B. hier und hier. Also?

Wär schön, wenn der eine oder andere Pro oder erfahrene Spieler meine Behauptungen kommentieren würde.

Warum die guten Spieler keinen Chipper nehmen, ist klar: Die haben's halt schon gelernt und können eh mit allen Schlägern alle Schläge und brauchen so einen Exoten nicht. 14 Schläger können ja ganz schön wenig sein. Aber gerade die Pros sagen:
  • "Das Match, das Turnier wird nicht auf dem Fairway entschieden, sondern ums Grün herum"
  • "Ein schlechter Putt ist immer besser als ein schlechter Chip"
Und ich sage dazu:
  • "'Geführte' Schläge (v.a. Chips und Pitches) sind fehlerträchtiger (getoppt, gestoppt, versemmelt) als geschwungene ... daher kommt doch überhaupt der ganze Trouble mit dem kurzen Spiel!!!"
  • "Ein schlechter Schlag mit dem Chipper ist 10x besser als ein schlechter Chip mit den Eisen"
Ich rede hier von Ballagen bis vielleicht 20m oder 25m von der Fahne. Das geht noch mit der flachen Puttbewegung ohne Schlägerkopfdrehung etc. Ich finde, dass man den Chipper recht schnell kapiert, jedenfalls wenn man halbwegs(!) ein Gefühl fürs Putten hat. Z.B. dass man die Handgelenke still halten muss und dass Abflugwinkel und Schlagweite empfindlich davon abhängen, wie tief der Ball im Gras liegt: Der Schlägerkopf kommt halt in einer geraden flachen Linie an den Ball heran, da darf ihn nichts bremsen. Nicht selten muss man im Vierzentimetergras neben oder hinter dem Grün dann doch die Lang- oder Kurzrohrkanonen ziehen. Aber auf dem Fairwaygras: Denn Chipper!

Und selbst wenn man anfangs noch ungeschickt ist: Die Seiten- und Weitenstreuung ist auch bei schlechten Schlägen vieeel geringer als bei den Eisen. Fast alle Bälle liegen auf dem Grün, und für das so erzielte Trefferbild nach einem Eimer Bälle muss man mit den Eisen aber jahrelang geübt haben! Ein getoppter Chip mit den Wedges zischt zack übers Grün weg, und tschüs. Vom 45°-Streuwinkel bei den unerfahrenen Spielern ganz zus schweigen. Ein getoppter Ball mit dem Chipper sieht auch doof aus, aber er hoppelt friedlich in die 1,5-Putt-Distanz. Streuwinkel vielleicht +/- fünf Grad. Ein Super-Frustschutzmittel.

Also ... warum sieht man diese Schläger so selten?
Danke für Eure Antworten und Kommentare.
Jahrgang, Lebensalter, IQ, Handicap:
Alles über 50.
Tendenz uneinheitlich.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Zweierputt am 30.07.2009, 00:50 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Wutz
Posts: 332
Joined: 16.12.2008, 16:39

Postby Wutz » 30.07.2009, 12:13

Chipper leiden leider unter Vorurteilen, was in der Vergangenheit allerdings nicht so war. In den 60er/70er Jahren hatte es sog. Chipping-Iron gegeben, die auch die PGA für gut befunden und verkauft hat. Gab es unter dem Label vieler bekannter Spieler. Waren im Prinzip Chipper mit einem Design näher bei den Eisen. Heutige Chipper sind mehr dem Putter zugeneigt.

Spieltechnisch zählt nur der Erfolg und etwas Selbstbewusstsein schadet nichts. Wenn der Ball am Stock liegt, werden die "Mauler" verstummen, wenn deren Bälle getoppt kreuz und quer übers Grün springen.

Mit besserem Schwung ist der Chipp kein Problem, egal ob Eisen 3 oder Wedge. Dazu gehört aber ein stabiler Schwung und viel Training, was 80% der Golfer nicht haben und nicht haben werden. Also sollten diese 80% auch eine Chipper spielen.
Grip it, rip it!

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Wutz am 30.07.2009, 12:13 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Zweierputt
Posts: 58
Joined: 29.05.2009, 11:30

Postby Zweierputt » 30.07.2009, 12:56

Danke für die Zustimmung. Sehen das alle so? In einem Punkt muss ich aber nachhaken:
"'Geführte' Schläge (v.a. Chips und Pitches) sind fehlerträchtiger (getoppt, gestoppt, versemmelt) als geschwungene
vs.
Mit besserem Schwung ist der Chipp kein Problem
In meinen ungebildeten Augen ist ein Chip gar keine Schwungbewegung, oder wenn doch, dann ist es eher ein kleiner Pitch (hoch raus, wenig Roll). Und selbst der ist m.E. überwiegend "geführt" und also "gefährlicher" als ein voller Schwung. Oder gerate ich hier auf das Glatteis unterschiedlicher Schlagtechniken? Oder bin schlicht ahnungslos?
Jahrgang, Lebensalter, IQ, Handicap:
Alles über 50.
Tendenz uneinheitlich.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Zweierputt am 30.07.2009, 12:56 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

handicap
Posts: 441
Joined: 22.01.2009, 19:43

Postby handicap » 30.07.2009, 13:01

Habe mir aufgrund deines Postings mal die Internetseite von diversen Schlägerherstellern angesehen, da findste nix und wenn dann irgendwo auf karstadt.de ganz unten eine Rubrik mit 30 Euro Schlägern ohne Beschreibung.

Was ich noch nicht so ganz begriffen habe, worin liegt für mich der Vorteil einen Chipper zu verwenden? Was macht das besondere dieses Schlägers aus?

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch handicap am 30.07.2009, 13:01 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Zweierputt
Posts: 58
Joined: 29.05.2009, 11:30

Postby Zweierputt » 30.07.2009, 14:59

Neulich hab ich den Schläger ganz stolz einem Freund gezeigt, der ganz gut schlagen kann und vorher auch noch nie einen Chipper gesehen hatte. Der hat ihn genommen, den Ball per vollem Schwung mit einer für ihn seltsamen Flugkurve ein ganzes Stück über 100m rausgehauen und dann gegrinst: "Komischer Schläger..."
worin liegt für mich der Vorteil einen Chipper zu verwenden? Was macht das besondere dieses Schlägers aus?
Im Ernst, die Frage hatte ich befürchtet, weil ich das nicht genau erklären kann. Ich führe den Chipper wie einen Putter, also ohne Handgelenk und gerade durchpendeln. Putten kann ich gemessen an meinem Handicap ganz gut. Die Puttbewegung geht mit einem langen Eisen natürlich auch, ggf. halt kürzer fassen. Loft und Kopfform sind ja nicht gar so exotisch beim Chipper. Aus welchen Gründen auch immer versemmle ich dabei aber deutlich mehr Bälle als mit dem Chipper. Und wie schon gesagt, die Versemmlungsfolgen sind bei letzterem milder.

Klar kann das Psychologie sein, sich erfüllende Erwartungen etc. Genau die Methode, die manch erstaunlichen Verkaufserfolg der Schlägerbauindustrie bewirkt :-D Also Leute, kauft massenhaft Chipper! 9 Schläge pro Runde gespart, Minimum!!
Jahrgang, Lebensalter, IQ, Handicap:
Alles über 50.
Tendenz uneinheitlich.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Zweierputt am 30.07.2009, 14:59 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Slicer
Posts: 85
Joined: 16.12.2008, 20:01

Postby Slicer » 30.07.2009, 23:13

Ein Kind mit vielen Namen. Aktuell hat Cleveland ein "Niblick" im Angebot, welches auch von gestandenen Golfern verwendet wird. Ist schlichtweg ein Chipper, sieht aber klasse aus und heisst anders.

Unterschied zum Eisen: die rechteckige Schlagfläche eines Putters statt der verschoben-trapezförmigen Fläche eines Eisens. Auch ist das Hosel anders an den eigentlichen Schlagkörper geführt.

Mit diesen Chippern, Niblicks, Chipping-Irons etc. kann man auch einen vollen Schwung machen, gedacht ist allerdings eine schlichte Puttbewegung, worauf die Einfachheit in der Anwendung beruht.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Slicer am 30.07.2009, 23:13 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Zweierputt
Posts: 58
Joined: 29.05.2009, 11:30

Postby Zweierputt » 30.07.2009, 23:54

gedacht ist allerdings eine schlichte Puttbewegung, worauf die Einfachheit in der Anwendung beruht.
Danke für das Wasser auf meine Mühle, Dr. Slice. Ist zudem auch ein Tip für handicap und andere Interessierte, unter welchen anderen Namen man die Dinger finden kann. Mein Eindruck von meinem Chipper ist allerdings, dass es neben der Kopfform (d'accord) gerade die putterartige und offenbar leider grenzwertige Schaftanbringung (siehe hier) ist, die dem Golfzentrum in meinem Hirn sagt: "Ich bin ein Putter. Putte mich!!"
Aktuell hat Cleveland ein "Niblick" im Angebot, welches auch von gestandenen Golfern verwendet wird. Ist schlichtweg ein Chipper, sieht aber klasse aus
Das mit der Optik stimmt. Das Beste kommt aber, wenn man mal "Cleveland Niblick" googelt (eben waren es 16.600 Treffer) und den Werbetext liest, z.B. gleich beim ersten Treffer hier. Zum Brüllen komisch. Man kann damit pitchen, chippen UND annähern. Der Wahnsinn. Bestimmt kann man damit auch noch Rouladen rollen, Liszt spielen und Groupies aufreißen. Und natürlich fehlt selbst bei einem Kurzspielspezialschläger nicht der Hinweis auf die "bestmöglichen Weiten". Ich geh in die Knie.

Fühl Dich bitte nicht veräppelt, Dr. Slice, das war ein guter Beitrag zur Sache von Dir. Aber müssen die denn so einen §$%&# schreiben? *ggg
Jahrgang, Lebensalter, IQ, Handicap:
Alles über 50.
Tendenz uneinheitlich.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Zweierputt am 30.07.2009, 23:54 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.


Return to “Golfschläger: Holz, Eisen, Putter”

Who is online

Users browsing this forum: No registered users and 1 guest