Vorab ein paar Erkärungen, denn nicht alles was klar ist, ist allgemein klar.
Loft ist die Schräge der Schlagfläche, bei einem Driver wären z.B. 15° Loft viel, 9° sehr wenig. Gängig sind für Herren Lofts um die 10°, bei den Damen 12°. Der Markt ist hier wie immer sehr pauschal.
AoA (Angle of Attack) oder Angriffwinkel, besagt nichts anders, als wie der Schlägerkopf sich dem aufgeteeten Ball nähert. Von unten nach oben, dann ist der AoA positiv, von oben nach unten (also auf den Balll schlagend), dann spricht man von AoA negativ. Dazwischen liegt AoA neutral: der Schlägerkopf bewegt sich parallel zum Boden.
Backspin - auch ein guter Drive lebt vom Backspin (der Rückwärtsdrehung des Balls). 2.500 Umdrehungen wären ein guter Wert mit ausreichend Sicherheit bei ab und zu schlecht getroffenen Bällen. Der Backspibn sorgt dafür, dass sich der Ball nach oben saugt, also länger in der Luft bleibt.

Bei den üblichen Ballgeschwindigkeiten ist ein Startwinkel des Balls von ca. 14° ideal
In dieser einfachen Skizze hat der Driver 0° Loft, der Startwinkel entspricht also dem AoA, der Backspin wäre in diesem Beispiel 0 Umdrehungen. Der Ball fliegt dadurch nur durch die Wucht des Aufpralls ohne aerodynamische Hilfe. Flugweite sehr gering. Kommt nun Loft dazu, generiert sich auch ein Backspin.
Faustregel: je steiler der Loft ist, desto höher muss die Schlägerkopfgeschwindigkeit sein, um den benötigten Backspin zu erzeugen.

Den angestrebten Startwinkel plus den benötigten Backspin erhält man mit mehr Loft einfacher. Je mehr Loft, desto ähnlicher kann der Driverschwung dem Schwung der Eisen sein, was in der Regel die Kontinuität steigert.
Empfehlung: selbst sportliche Herren werden mit 12° bessere Ergebnisse erzielen, als mit 9°. Bei den Damen ist 14° und mehr empfehlenswert.
Die üblichen Fallen:
1. der Ballflug ist sehr hoch
Frägt man einen Spieler mit Durchschnittstempo, warum er 9° Loft spielt, kommt die Antwort, dass der Ballflug sonst zu hoch sei. Seltenst ist hier die Grundlage ein extrem positiver AoA, sondern die Ursache liegt im Löffeln. Beim Löffeln startet der Ball hoch, aber spinarm. Mit steilerem Loft wird der Effekt geringer, aber das Löffeln bleibt - keine Basis für ein solides Spiel.
Empfehlung: Schwunganalyse statt steilem Loft
2. Ball fliegt weit, aber flach
Der AoA ist nicht optimal, der Driver hat zu wenig Loft und der Rollanteil ist wesentlich zu hoch. Dadurch steigt die Distanzstreuung. Kein konstantes Spiel möglich.
Empfehlung: Driverfitting
3. klasse Weiten, aber zu selten
Dieser Zustand wird oft mit den Worten "wenn ich gut treffe, sind es xxx Meter" beschrieben. Ja, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär. Nach meiner Meinung müssen min. 8 von 10 Drives so sein, wie man es geplant hat, sonst stimmt etwas nicht und/oder die Runde ist nicht zählenswert.
Empfehlung: Schwunganalyse und Driverfitting
In Unterwössen machen wir beides:
Schwunganalyse mit Schwungkorrektur (Schwungschule)
Driverfitting mit Neu- und Umbau (auch bestehende Driver = Driver-Tuning)
Wer beim Drive Probleme hat, sollte der Sache auf den Grund gehen.
Wer damit zu uns kommt, darf nicht böse sein, wenn er ohne einen Driver, aber dafür beispielsweise mit einem besseren Fairwayholz wieder heimgeht. Wir handhaben die Sache sehr pragmatisch und erfolgsorientiert, was unterm Strich heisst, dass rund 60% der Golfer ohne einen Driver ein besseres Handicap spielen würden.
Mike