Bälle und Flugweite

Alles zum Thema Clubfitting (Anpassung) von einem Golfschläger
HGE
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Bälle und Flugweite

Postby HGE » 14.09.2011, 10:50

Moin moin,

wie sehr wirkt sich die Ballqualität auf dessen Flugweite aus?
Ein neuer Ball ist ja sehr glatt. Und glatte Oberflächen erzeugen Strömungswirbel, weswegen es ja auch die Dimpel gibt. Eine rauhe Oberfläche erzeugt aber noch weniger Strömungswiderstand, siehe Haifischhaut, Wettkampfschwimmanzüge, Nanotechnologie etc.
Nach meinem aerodynamischen Verständnis könnte doch ein neuer Ball, deren Oberfläche ein bißchen angerauht wird, noch mehr Weite bringen.
Wurde das schon mal getestet mit neuen angerauhten Bällen?

Das hat natürlich nur positive Auswirkungen auf das Spiel, wenn man den Ball sauber trifft, und er nicht ins Aus fliegt. :D

Einen schönen Tag noch
Harald

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Slowhand
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Postby Slowhand » 14.09.2011, 11:02

Nach meinem aerodynamischen Verständnis könnte doch ein neuer Ball, deren Oberfläche ein bißchen angerauht wird, noch mehr Weite bringen.
Das verstehe ich jetzt aber nicht!
Rauhe Oberfläche heißt zugleich GRÖSSERE Oberfläche und damit MEHR Reibung!


Du hast ja auch schon den Begriff Nanotechnologie verwendet - Kern dessen ist die VERKLEINERUNG der Oberfläche durch ebenere Strukturen....

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HGE
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Postby HGE » 14.09.2011, 11:14

In der Aerodynamik ist das anders.
Die Oberfläche beim Golfball wird durch dir Dimpel zwar vergrößert, es werden aber statt wenig großer Wirbel viele kleine erzeugt. Und die kleinen produzieren weniger Widestand.
Die Haifischhaut ist zum Beispiel rauh, dadurch verbraucht der Hai weniger Energie bei der Fortbewegung, weil er weniger Widerstand hat.

Der Luftwiderstand wird, bei gleicher Objektgröße, durch die entstehenden Wirbel bestimmt. Und die hängen von der Oberfläche und der Geschwindigkeit ab.

Harald

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TZ
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Postby TZ » 14.09.2011, 11:17

Meine DR hat als Oberfläche Lavaasche. Die wirkt wie Schmirgelpapier.
Nach 30 Landungen ist der Ball rundum verkratzt, fliegt aber immer noch wie neu.
Nach 100 Landungen ist der Ball nicht mehr als Golfgerät zu erkennen.
Er fliegt immer noch gleich hoch (bis E7), aber je weniger Drall er hat,
desto weniger weit fliegt er. Ab E5 wird seine Flugkurve auch instabil, er „flattert“,
und mit dem Driver fällt er wesentlich früher zu Boden. Bei 170 anstatt 190m schätze ich.
Die glatten Dimples, glaube ich, bilden schon die Oberflächenform, bei der genau
die Reibung mit der Luft entsteht, die man für den Ballflug braucht, den man sich wünscht.
Glatt gegen frontalen Widerstand, „rau“ für laterale Reibung, also für seitliche/vertikale Effets.
Vielleicht kann man sagen, die Dimples shraddern den Luftstrom,
damit hinter dem Ball weniger Sog entsteht. Hm?
Last edited by TZ on 14.09.2011, 11:22, edited 2 times in total.

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HGE
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Postby HGE » 14.09.2011, 11:19


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HGE
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Postby HGE » 14.09.2011, 11:44

Meine DR hat als Oberfläche Lavaasche. Die wirkt wie Schmirgelpapier.
Nach 30 Landungen ist der Ball rundum verkratzt, fliegt aber immer noch wie neu.
Nach 100 Landungen ist der Ball nicht mehr als Golfgerät zu erkennen.
Er fliegt immer noch gleich hoch (bis E7), aber je weniger Drall er hat,
desto weniger weit fliegt er. Ab E5 wird seine Flugkurve auch instabil, er „flattert“,
und mit dem Driver fällt er wesentlich früher zu Boden. Bei 170 anstatt 190m schätze ich.
Die glatten Dimples, glaube ich, bilden schon die Oberflächenform, bei der genau
die Reibung mit der Luft entsteht, die man für den Ballflug braucht, den man sich wünscht.
Glatt gegen frontalen Widerstand, „rau“ für laterale Reibung, also für seitliche/vertikale Effets.
Vielleicht kann man sagen, die Dimples shraddern den Luftstrom,
damit hinter dem Ball weniger Sog entsteht. Hm?
Hallo Thomas,
wenn zwischen 20 und 80 Landungen kein positiver Effekt auftaucht, hat sich das Thema wohl erledigt.

Und es stimmt ein gesundes Maß an Wirbeln unterstütz durchaus den Auftrieb. Die Hummeln z.B. können nur fliegen, weil sie auf selbsterzeugten Wirbeln fliegen. Beim Driver bricht diese Auftrieb-Wirbel-Gleichgewicht augenscheinlich füher zusammen.

Ein sauberer Vollschwung bringt sowieso mehr wie 20 Meter länger im Aus.

Harald

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HGE
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Postby HGE » 14.09.2011, 11:47

Vielleicht kann man sagen, die Dimples shraddern den Luftstrom,
damit hinter dem Ball weniger Sog entsteht. Hm?
So kann man es auch ausdrücken. Das beschreibt gut die Aerodynamik.
Ich habe allerdings noch kein Flugzeug mit einem Shradder auf den Flügeln gesehen. :D :lol:

Harald

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Postby Moderator » 14.09.2011, 12:28

Hallo Harald,

sehr interessanter Gedanke und ich bin mir sicher, dass bei dem Thema Ballaerodynamik mehr drin ist als aktuell verfügbar, dazu müsste man aber "anders" sein, was sich die aktuelle Industrie nicht traut. Bewährter Mainstream plus kurzfristige Gewinne haben die Querdenker abgelöst. Ich möchte die Grooveless Eisen jetzt nicht als Glanzstück der Erfinderkunst darstellen, aber deren Vorteile im Abgleich mit den Vorurteilen spiegeln wider, was ich meine. Ich hoffe, ich darf nächste Woche das Fazit eines bekannten Spielers zu den Grooveless publizieren, da die Aussage noch mit seinem Sponsorvertrag abgeglichen werden muss.

Zurück zu Deiner Idee ... die Haifischhaut hat ja einige Ingenieure zum Staunen gebracht .... warum erst so spät, ist mir ein Rätsel. Gleiches gilt ja auch für die Effizienz der Bewegung von Hai und neudeutsch Delfin. Die Natur macht es elegant seit Jahrtausenden vor und wir versuchen es mit menschlicher Logik und Brechstange.

Strömungswiderstand bei Wasser und Luft ist anders zu bewerten, ebenso auch die Dimensionen Hai zu Golfball. Trotzdem scheinen mir z.B. hochglänzende Autolacke inkl. der Zerklüftungen mehr Einsparpotential beim Verbrauch zu haben als der trickreichste Öko-Dieselmotor.

Beim Golfball erzeugen die Dimpel kleine Wirbel, die wie ein Kugellager fungieren, dadurch ergibt sich ein Sog nach oben und die Verwirbelung nach hinten reduziert sich. Es gab mal Golfbälle mit 1024 Dimple statt der üblichen 350 bis 450, aber letztlich hatte dieser auch nur die klassischen grossen Dimpel und dazwischen noch kleine Lückenfüller. Gespürt oder gesehen habe ich da keine Verbesserung. Eine Asymetrie der Oberfläche könnte ich mir gut vorstellen (Haifischhaut), dazu müsste aber der Ball immer korrekt positioniert sein (Spinrichtung), was beim Abschlag OK ist, auf dem Fairway problematisch ... und man hätte vermutlich einen Erklärungsnotstand bei der Zulassung.

Trotzdem eine super interessantes Thema, dass aber aufgrund der immensen Prototypkosten den nicht vorhandenen Tüftlern der Industrie vorbehalten bliebe.

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
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TZ
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Postby TZ » 14.09.2011, 12:36

HGE: Und es stimmt ein gesundes Maß an Wirbeln unterstütz durchaus den Auftrieb.
Die Hummeln z.B. können nur fliegen, weil sie auf selbsterzeugten Wirbeln fliegen.
Beim Driver bricht diese Auftrieb-Wirbel-Gleichgewicht augenscheinlich füher zusammen.
Es geht mir darum, dass der Rückwärts-Drall mit dem Loft abnimmt.
Bei kurzen und mittleren Eisen (9000 bis 5000 U/min) ist er auch bei rauhen Bällen
noch groß genug, für Auftrieb, also Höhe und Länge zu sorgen.
Ab 4000 U/min sorgt die Reibung mit der Luft offenbar für ein verändertes Flugverhalten.
Es scheint mir, Flug- und Drehgeschwindigkeit nehmen infolge der Rauhigkeit dermaßen ab
(unter 1500 U/min), dass sie erstens nicht mehr für den bei Hölzern üblichen Auf(t)rieb sorgt,
und die Flugrichtung auch seitlich instabil wird (Flatterball).
Natürlich ist die zufällige Rauhigkeit durch Beschädigung nicht dasselbe
wie eine technologisch oder naturgenial gestaltete Oberfläche.
Ich finde aber, die Bastelei am Material tendiert ins Uferlose.
Indiv. Fitting ist unerlässlich. Groveless ist wunderbar. Aber alles Weitere?

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Postby Slowhand » 14.09.2011, 12:54

Mich wundert, dass bis jetzt noch nicht diskutiert wurde, wieso es bei einingen Bällen hexagonale (also sechseckige) Dimpel a la Bienenwaben gibt.

Auch hier geht die Natur gekonnt als Vorbild voraus.

Umgesetzt wird dies bei den Gehäuselöchern von Netzteilen - da schaut mal jeder auf seinen PC. Ist dieser neu mit einem entsprechenden Wirkungsgrad hoch eingestuft, dann kann man davon ausgehen, dass dort sechseckige Löcher drin sind und somit eine bessere Kühlung gewährleistet wird.

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Postby Moderator » 14.09.2011, 15:33

Ich hatte mal Zugang zu einem richtigen Simulationsrechner (Automobilindustrie), hier war das Ergebnis, dass eine sich nie wiederholende Dimpelanordnung plus unterschiedliche Dimpelgrössen den geringsten Luftwiderstand hätten. Da eine Prototypserie ab 50.000 EUR Investition bedeutet, habe ich das Projekt stillgelegt.

Mike
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