Golfunterricht: wie lange?

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Golfunterricht: wie lange?

Postby Moderator » 20.07.2011, 15:04

Mehr als Pilotprojekt als zur Rentenabsicherung biete ich in jüngster Zeit auch die Dienste eines Golflehrers an. Branchenüblich dachte ich bislang in 45 bis 120 Minuten Einheiten ... ich muss aber feststellen, dass ich mit meinem Konzeptaufbau damit nicht klarkomme. Da ich sehr viel Wert auf das Fundament lege und die meisten hier nichts vorweisen können, trainiere ich in Bausteinen. Jeder Baustein muss tadellos sitzen, bevor der nächste aufgesetzt werden kann. Wenn man das kleine 1x1 nicht kann, ist für Exponentialgleichungen keine Basis da.

Ein "Baustein" ist schnell erklärt und verständlich gemacht, danach muss ein Üben und Verinnerlichen durch den Schüler stattfinden ... ich empfehle jeweils 1.000 Bälle. Ergo: ich benötige 15 Minuten, max. 30 Minuten für die jeweilige Trainingsanleitung und sehe jede weitere Zeit als überflüssig. Ich mache deshalb nur bei Schülern mit langer Anreise (noch) eine Ausnahme, aber leider stellt diese Gruppe die Hauptgruppe dar. Ideal und ausreichend für ein durchschnittliches Bewegungstalent sind 4 bzw. max. 6 Einheiten mit jeweils 20 Minuten, dann sollte man genügend Bausteine haben, um seinen eignen Schwung zu bauen. Von fixen Bauanleitungen halte ich wenig, die waren auch für Lego nicht die Krönung der Grundidee.

Wie ist Eure Meinung zur Zeitdauer? Wann schaltet das Gehirn ab, wann ist es der Anweisungen zu viel?

Mike
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Forggensee
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Postby Forggensee » 20.07.2011, 16:11

Hallo Mike,

Ich nehme relativ regelmässig Stunden und bin für mich zu folgendem schluss gekommen:

Allein reicht mir völlig eine halbe Stunde, hier wird genau eine Bewegung/Fehlstellung etc korrigiert und mit verschiedenen Schlägern verfeinert. Anschliessend 1-2 Wochen selber trainieren.

Alternativ mit zwei Schülern eine Doppelstunde, also 55 Minuten. Hier hat man schon unter der Stunde die Möglichkeit selbst zu üben während der Pro beim anderen Schüler ist.

Länger ist für mich kontraproduktiv.

gruss
Thomas

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Slowhand
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Postby Slowhand » 20.07.2011, 16:16

Hallo Mike,

ich denke hier kann man definitiv keine allgemeingültige Antwort geben.
Es gibt viel zu viele Faktoren:
- Vorkenntnisse
- Begabungen
- sportliche Voraussetzungen
- Alter
- Motivation
- Willen/persönliche Ziele

Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass gerade am Anfang unheimlich viele Informationen einfließen.
Rückblickend frage ich mich dann, warum mir manches am Anfang keiner gesagt hat, aber das bemerkt man halt nur ab einem gewissen Lernlevel.

Deinen Ansatz, kleine Teilaufgaben mit anschließendem "Selbststudium" zu koppeln halte ich für ideal!
Evtl. muss man bei den Übungen aber schauen, dass man nichts falsches lernt/übt und dort eingreift.
Zeitlich würde ich def. eine Doppelstunde als Maximum ansetzen.
Längere Zeit ist vor allem am Anfang ein physisches Problem.

Auf der anderen Seite kamen einige wichtige Erkenntnisse bei mir immer in den Schlussphasen meines Trainings, wo ich schon stark erschöpft war und genau deshalb Dinge getan oder eben nicht getan habe, die zu Beginn undenkbar gewesen wären.
Daher kann ich jedem nur empfehlen, auch über die persönliche Erschöpfungsgrenze zu gehen...

Ich selber nehme in unregelmäßigen Abständen Unterricht - vorrangig Videoanalyse, wenn ich merke, dass ich "hänge", nicht weiterkomme oder sonst wie was am Schwung nicht zu stimmen scheint.
In erster Linie bin ich ein Autodidakt, der über Video und Literatur und "Selbstversuche" lernt. :P

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HGE
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Postby HGE » 20.07.2011, 18:14

Hallo Mike,

um einen Baustein zu erklären, dürften 2-10 Minuten reichen, je nach Verständnis. Danach heißt es korrigiertes Üben mit dem Trainer, um auch den Baustein zu begreifen. Dafür dürften den meisten 20 Minuten im Einzeltraining reichen.
Bei einer Trainingseinheit von 45 Minuten ist es am Trainer abzuschätzen, ob der Schüler 2 neue Bausteine verträgt oder nicht. Die restlichen 25 Minuten können zum Wiederholen und Zusammenfügen des Gelernten genutz werden.

Danach kommen dann deine 1000 Bälle, um aus dem Baustein eine Bewegungsroutine zu machen. Wenn der Schüler den Baustein begriffen hat, evtl. mit "Lehrmaterial", kann er sich auch größtenteils selber kontrollieren und korrigieren.

Dein Bausteinkonzept finde ich sehr gut.

Harald

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SneadHogan
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Postby SneadHogan » 20.07.2011, 18:25

wenn ich mal meine bescheidene meinung kundtun darf.

ich vertrete die selbe meinung wie mein vorposter, 2-10min reichen sicher, danach " beaufsichtigtes intensives üben", bis es wie von selbst geht.

es ist zb nachgewiesen dass schueler nur max 30 min aufnahmefähig sind, danach ist alles neue nur mehr sehr zu verdauen.

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Postby Slowhand » 20.07.2011, 18:30

es ist zb nachgewiesen dass schueler nur max 30 min aufnahmefähig sind
Das hängt doch wohl stark vom Alter und der "Lernbereitschaft" ab!?

Welche Gruppe betrachtet dein Nachweis?

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Postby Moderator » 20.07.2011, 18:54

Ist sind klarerweise unterschiedliche Lerntypen, Kenntnisstände und Notwendigkeiten gegeben, aber so, wie man beim Training nach spätestens 5 gleichen Bällen aufs gleiche Ziel mit dem gleichen Schläger/Schwung abschaltet und nichts mehr lernt, sehe ich auch die Aufnahmefähigkeit bei den meisten sehr stark limitiert und auch das Multitasking ist mehr Wunsch als Wirklichkeit. Mit zwei Bausteinen gleichzeitig sind die meisten überfordert, wahrscheinlich sogar jeder .... aber hier fehlt mir noch die Erfahrung.

Mike
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Unterricht und mehr

Postby aPerfectSwing » 21.07.2011, 14:14

Hallo,
Ein "Baustein" ist schnell erklärt und verständlich gemacht, danach muss ein Üben und Verinnerlichen durch den Schüler stattfinden ... ich empfehle jeweils 1.000 Bälle
ich sehe das etwas anders. Die reine Wissensvermittlung inkl. der Detailinfos kann gut und gerne 1 - 2 Stunden sinnvoll füllen. Einen reine Darstellung einer Technik oder eines Bausteins ist in der Regel in 10 - 15 Minuten durch. Aber das ist ja nur der Start. Es muss ja Ziel sein, das die Bewegung vom Schüler begriffen und gefühlt werden kann.
Dazu gehört dann insbesondere, für den Schüler in seiner Sprache die Inhalte beschreiben zu können. Nächster Schritt ist dann die eigene Formulierung/Übung der Bewegung durch den Schüler. Dann noch Fehlervemeidungsstrategien, Übungsmethodik,...

Ich glaube persönlich allerdings nicht an die "1000" Bälle. Eine regelmäßige Wiederholung der neuen Bewegung über einen längeren Zeitraum ist der entscheidende Faktor. Dabei sehe ich einen Zeiraum von 8 Wochen bei 5 Einheiten in der Woche für einen realistischen Durchschnitt.
Dabei reichen dann auch 20 Bälle pro Einheit.

Martin

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Postby Moderator » 21.07.2011, 16:14

Methodik, Basis, Talent und Ziele ergeben klarerweise eine Fülle an Variationen ... oder wie man so schön sagt: jeder Topf muss seinen Deckel finden.

Mike
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Postby SneadHogan » 21.07.2011, 17:07

@ Slowhand

das ist nur ein allgemeiner durchschnittswert von schülern im mathematik unterricht. natürlich variiert das.
genaue studienangaben kann ich nicht machen, ich habe das nur vor langer zeit mal auf der uni gelernt. muss natürlich auf keinen fall stimmen!

aber ich würde mir eine gute pro stunde auch in etwa so vorstellen: 10min erklären, dann unter aufsicht bälle schlagen bis es raucht.

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