Wie man gerade schlägt

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Wie man gerade schlägt

Postby Moderator » 04.11.2010, 19:11

Gerade schlagen ist doch einfach ... oder? Alles square und ab zum Ziel. Doch so einfach ist es doch nicht. Was Ben Hogan intuitiv machte, lässt sich heute auch erklären.

Ein gerader Schlag erfolgt (meint man), wenn alles 90° zum Ziel ausgerichtet ist:

Image

Seitlich oder in Schlagrichtung betrachtet, sieht dies auch gerade aus. Eisen schlägt man jedoch negativ auf den Ball und Driver positiv, siehe das Thema "Angriffswinkel / Angle of Attack"

Von oben betrachtet ergibt sich deshalb eine andere Sicht:
Image

Schlägt man mit negativem Angriffswinkel, ist der Ballkontakt vor dem tiefsten Punkt und damit die Schwungbahn entsprechend der roten Linie, also nach rechts. Der Stand muss in diesem Fall offen sein, um den Ball gerade starten zu lassen.

Den weitesten Drive erreicht man mit einem positiven Angriffswinkel, der Ballkontakt ist also nach dem tiefstem Punkt, demzufolge die Schwungbahn nach links zeigt (blaue Linie). Zum Ausgleich muss man also den Driver mit geschlossenem Stand schlagen, um gerade zu sein, sonst erhält man einen Pull-Hook.

Das Thema wird auch in einem Newsletter von Trackman beleuchtet, Greenjudge hat sich auch hier wieder die Mühe einer korrekten Übersetzung gemacht:

Download Newsletter
Trackman Januar 2009
Trackman Juli 2009

Übersetzung:
aus Trackman News Nummer 4 vom Januar. 2009

Focus: The Secret of the Straight Shot ( das Geheimnis des geraden Golfschlags).


Zunächst die Definition des geraden Schlages (straight shot)

Einen geraden Schlag erhält man dann, wenn die Flugbahn direkt an der Ziellinie (target line) beginnt, d.h. mit einem horizontalen launch angle von 0° und vorausgesetzt, dass kein Seitenwind vorhanden ist, kein draw oder fade entsteht. Das geschieht, wenn die Drallachse (spin axis) 0° beträgt. Zusammengefasst, ein gerader Schlag bedeutet, horizontaler launch angle mit 0° und spin axis mit 0°.

Was bestimmt die anfängliche Ballflugrichtung ? – horizontaler launch angle (HLA)

Der horizontale launch angle wird bestimmt von nur zwei Parametern, nämlich der Bahn die der Schläger nimmt und dem sogenannten face angle, also der Schlagflächenstellung.
Als Faustregel ließe sich sagen, der horizontale launch angle wird zu 15% von dem Weg bestimmt den der Schläger nimmt und zu 85% von der Schlagflächenstellung.

Ein Beispiel: Angenommen ein Schlägerpfad ( club path ) von plus 6,7° (das bedeutet, 6,7 von innen nach außen für einen Rechtshänder) und eine Schlagflächenstellung von minus 1° (bedeutet 1° geschlossen für einen Rechtshänder) so würde dies einen horizontalen launch angle von 0° ergeben, wobei der Ball auf der Ziellinie startet. Nach der „alten Meinung“ dem so genannten „alten Ballfluggesetz“, so nennt es Tuxen, wird die Richtung in die der Ball bewegt wird zu 100% durch den Pfad bestimmt, den der Schläger nimmt. Wir wissen heute, dass dies aus wissenschaftlicher Sicht vollkommen falsch ist.

Kann man sagen, dass die Schlagflächenstellung der weitaus dominierende Faktor ist der die Flugrichtung des Balls bestimmt. Steht das nicht in einem Widerspruch zu dem Gesetzen des Ballflugs ?

Ja, das trifft zu. Folgt man den überkommenden „Ballfluggesetzen“, so wird dort die anfängliche Flugrichtung zu 100% durch die Kraft bestimmt, die dem Schlägerpfad vorgegeben ist. Alle diejenigen die in der Golfindustrie wissenschaftlich an diese Frage herangehen, wissen, dass dies falsch ist und viele PGA Professionals lehren immer noch nach dieser „alten Ballflugmethode“. Viele PGA Organisationen auf der ganzen Welt bringen ihren Schülern und Mitgliedern nicht die neuen Erkenntnisse hinsichtlich des Ballfluges bei. Aber in gewisser Weise ändern sich die Dinge. Immer wenn ich Vorträge zusammen mit dem Trackman halte und die einzelnen Parameter durchgehe, merke ich, dass das Interesse an der „neuen Lehre“ geweckt wird.

Wie steht es mit dem Steuern, ich meine „biegen“ der Kurve, besteht da nicht auch ein Zusammenhang zwischen dem Weg den der Schläger nimmt und der Schlagflächenstellung ?

Ja, es besteht ein Zusammenhang. Nach dem „alten Ballfluggesetz“ „biegt“ die Kurve entsprechend der Orientierung der Schlagfläche relativ zu dem Weg, den der Schläger als solcher nimmt. Mit anderen Worten, wenn die Schlagflächenstellung mehr positiv ist als der Weg den der Schläger nimmt, so erzeugt das einen Fade (positive Drallachse). Im Gegenteil aber, wenn die Schlagflächenstellung mehr negativ als der Weg ist, den der Schläger nimmt, wird ein Draw erzeugt, (negative Drallachse). Jedoch bedarf es einiger Anmerkung zu dieser Feststellung, denn die Drallachse ist betroffen wenn der Ball im Augeblick des Impacts außerhalb des Schwerpunktes des Schlägerkopfes liegt in einer „Ferse zur Zehe“- (heel-to - toe) - Richtung, das ist der so genannte horizontale Geareffekt.

Was muß man dann unternehmen, um einen geraden Schlag ohne Draw oder Fade hinzubekommen ?

Es gibt drei Wege um einen geraden Ballflug zu erreichen, wobei der horizontale launch angle und die spin axis 0° betragen. ( siehe Tabelle 1, Seite 4, links oben).
( Anmerkung des Übersetzers: diese Tabelle spricht für sich selbst und braucht nicht übersetzt zu werden.)

Man muß sich immer wieder vergegenwärtigen, dass der Kontakt zwischen Schlagfläche und Ball etwa nur eine zweitausendstel Sekunde (!) beträgt und dass attack angle und Pfad den der Schläger nimmt sich um ungefähr 1 ° verändern. Mit der herkömmlichen Videoanalyse haben wir jeweils einen Bildwechsel von jeweils einer sechzigstel Sekunde, daher kann man in dieser Methode nicht alle Einflüsse erkennen. Nur Trackman ist in der Lage die benötigten Daten mit der nötigen, befriedigenden Genauigkeit außerhalb einer Laborsituation zu ermitteln.

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen dem Pfad den der Schläger nimmt zu erkennen, das ist die horizontale Richtung des Schlägerkopfes im Zeitpunkt des Impacts und der horizontale Schwungebene, das ist die Richtung die der Schlägerkopf am Boden der Schwungkurve nimmt.
Hierzu ein Beispiel:
Wenn die horizontale Schwungebene 0° und der attack angle 0° sind, dann ist auch der Pfad auf dem der Schläger schwingt, 0°. Jedoch wenn der attack angle sich bei -5 (abwärts auf den Ball 5° bewegt) mit der gleichen horizontalen Schwungebene von 0°, dann würde der Weg den der Schläger nimmt bei + 5° liegen ( 5° von innen nach außen ), mit der Annahme, dass die vertikale Schwungebene bei 45° liegt.

Wie gut sind die Tourpros im erreichen dieser Ziele ?

Die Tourpros sind erstaunlich konsistent was die Schlagflächenstellung und den Schwungpfad angeht. Von allen Tourpros die Tuxen gesehen hat, ist Jim Furyk derjenige, mit den konstantesten Daten (etwa 0,4 ° konstant mit seinem Driver). Hinzukommt der Schwungpfad und die Schlagflächenstellung von 0°, das ist auch der Grund weshalb Furyk mit seinen Fairwayschlägen ganz oben steht, was deren Zuverlässigkeit und Genauigkeit angeht. Viele Pros sind weit von Furyks 0° Standart entfernt. Ein großer Teil schlägt entweder kleine Draws oder kleine Fades und zwar absichtlich. Der Schwungpfad reicht von – 6° bis + 6°.
Kenny Perry schlägt von innen nach außen mit etwa + 6° mit seinem Driver und schlägt einen großen Draw während Colin Montgomery von außen nach innen auf etwa -6° kommt einen großen Fade schlägt.


aus Trackman News # 5 July 2009

Focus: The Secret of the Straight Shot II

(Das Geheimnis des geraden Golfschlages Teil 2)

Dieser Beitrag ist die Fortsetzung aus dem Januar Newsletter Nummer 4 des Jahres 2009.

Hier wurde die wesentliche Feststellung getroffen, die das Gesetz oder die Gesetze des Ballfluges betreffen. Wichtigste Aussage bis dahin, dass der horizontale launch angle zu 85% bestimmt wird durch die Schlagflächenstellung (face angle) und zu 15% über den Weg den der Schläger nimmt, den sogenannten club path (bisher hatte ich hier nur die Übersetzung gefunden, den Weg den der Golfschläger nimmt, man könnte auch sagen, der Golfschlägerpfad).
Das bedeutet, um einen perfekten Golfschlag hinzukriegen mit 0° horizontalem launch angle (HLA) muß der Pfad des Schlägers nicht unbedingt bei 0° sein und die Schlagflächenstellung nicht bei 0°, sondern auch z.B. wenn der Weg den der Schläger nimmt bei + 6,7° (innen nach außen) und die Schlagflächenstellung bei 1° geschlossen (relativ zur Ziellinie) ist.

Dies steht in direktem „Gegensatz zu den „alten Gesetzen des Ballflugs“, wobei man davon ausging, dass der horizontale launch angle (HLA) also die Richtung in die der Ball startet bestimmt wird durch den Weg den der Schläger nimmt, also dessen Pfad.

Dies war die wesentliche Zusammenfassung des Newsletters Januar 2009

Es gibt jedoch noch viele andere Faktoren die zusammengefasst in einen geraden Ballflug (geraden Schlag) münden oder dazu beitragen.

Wo liegt der Schlüssel, wo liegen die Schlüssel um einen optimalen geraden Schlag (Ballflug) zu erreichen?

Im Sinne einer Zuführung (Bewerkstelligung) ist es ziemlich einfach, denn es sind nur 3 Parameter im Spiel. Um einen geraden und effektiven Ballflug in das Ziel zu befördern, dazu braucht es :

1. Schlägerpfad 0
2. Schlagflächenstellung 0
3. Impact (Aufprall) im Zentrum des Schlägerkopfes / der Schlagfläche

Hierbei spielt es keine Rolle, ob man Freizeitgolfer ist oder aber Mitglied der PGA Tour.

Wie nahe an 0° muß man den Schläger führen und die Schlagflächenstellung einhalten um einen geraden Ballflug zu erreichen?

Wenn der HLA innerhalb +/-1° und die spin axis (Drallachse) innerhalb +/-2° ist, wird man davon ausgehen können, dass es sich um einen geraden Schuß/Ballflug handelt. Geht man einen Schritt weiter, müssen die Voraussetzungen für Schlägerpfad und Schlagflächenstellung davon abhängen, welchen Schläger man benutzt.
Für ein 6er Eisen gilt, den Schlägerpfad und Schlagflächenstellung zwischen+-1° liegen, würde dies mehr oder weniger einen geraden Schlag (Ballflug) ergeben, vorausgesetzt, man trifft im Zentrum der Schlagfläche.
Für den Driver aber Voraussetzung dass Schlägerpfad und Schlagflächenstellung sich beide zwischen +/- 0,5° bewegen, um wiederum einen geraden Schlag hinzubekommen.

Warum ist das empfindliche für einen Driver als für einen 6er Eisen?
Als Faustregel lässt sich sagen, dass bei einem 6er Eisen die Drallachse des Balls zweifach umgestoßen wird (gekippt, geneigt) unterschiedlich (im Unterschied) zur Schlagflächenstellung und Schlägerpfad. Während für den Driver die Drallachse des Balles vierfach im Unterschied zwischen Schlägerpfad und Schlagflächenstellung gekippt wird.

Wenn also die Schlagflächenstellung 5° und der Schlägerpfad 3° sind, wird für den Driver die Drallachse etwa um 8° liegen, während aber für das 6er Eisen die Drallachse bei etwa 4° liegen wird. Um dies zu verstehen, müssen wir auf die sogenannte D – Fläche schauen.

Die D-Fläche die keilförmige Fläche zwischen zwei dreidimensionalen Richtungen.

1.
Die Richtung die der Schlägerkopf zum Zeitpunkt des Aufpralles (Impact) nimmt, die wieder beschrieben wird durch Differenz zwischen Abflugwinkel und Loft im Treffmoment und Schlägerpfad.

2.
Orientierung der Schlagfläche zum Zeitpunkt des impacts die beschrieben ist durch den dynamischen Loft und die Schlagflächenstellung (siehe die Skizze auf Seite 1 rechts unten).

Die Gesetze der Physik sagen uns, dass die anfängliche Richtung des Flugballes immer auf der D-Fläche sich bewegen wird und dass sofern der impact im Zentrum der Schlagfläche liegt die Drallachse bei 90° relativ zur D-Fläche sein wird.

Für einen Driver ist die D-Fläche ein viel engerer Keil als für ein 6er Eisen. Das liegt daran, dass der loft beim driver viel geringer ist. Die Folge ist daraus, ein gewisser Unterschied zwischen Schlagflächenstellung und Schlägerpfad, die D-Fläche wird mehr geneigt sein, je niedriger der loft des Schlägers ist, denn der Drall der von einem Driverloft ausgeht ist etwa halb so groß wie der eines 6er Eisens.

Wenn der Schlägerpfad solch ein wichtiger Faktor ist, ist dann der attack angle ein weiterer Schlüsselfaktor ?

Ja, das trifft zu. Über all die Jahre haben wir gehört, dass alle Schläger in der gleichen Art und Weise geschwungen werden, aber da kann man nicht unbedingt zustimmen. Die Käufer benötigen unterschiedliche Schwünge um möglichst effektiv mit ihren Schlägen zu sein. Um z.B. ein Divot aus dem Boden zu hauen, muß man auf den Ball herunterschlagen (negativer attack angle), umgekehrt, wenn man aufwärts auf den Ball kommt (positiver attack angle) mit dem Driver ermöglicht ist dann ist die Distanz für die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen.

Wenn wir annehmen, dass die vertikale Schwungebene eines 6er Eisens bei 60° liegt und der attack angle bei -5°, so muß man um einen geraden Ballflug zu erreichen möglichst einen Schwungpfad von 0° erreichen. Wie kommt man dazu ? Die Antwort ist, eine horizontale Schwungebene von -2,5, was also bedeutet, man zielt 2,5° links der Ziellinie mit der Schwungebene. Zusammengefasst für einen Schwung mit 60° vertikaler Schwungebene und einem attack angle von -5° und einer horizontaler Schwungebene von -2,5° ist das Ergebnis Schlägerpfad 0° (siehe hierzu auf Seite 2 die Grafik links unten).

Mit dem Driver ist die typische vertikale Schwungebene bei etwa 55°. Bei einem positiven attack angle von 2° der wünschenswert ist und einer horizontalen Schwungebene von +2°, wird man das Ziel eines Schlägerpfades von 0° erreichen. Mit dem Driver muß man daher 2° nach rechts von der Ziellinie abweichen, soweit es die Schwungebene betrifft. Damit steht fest, dass man zwei unterschiedliche Schwünge braucht bzw. wenigstens zwei unterschiedliche set-ups um möglichst effektiv mit Driver und Eisen arbeiten zu können.

Lässt sich das auf den ganzen Satz (Set) anwenden?

Wenn du nach unten schlägst mit -5° mit jedem Eisen, so wird je kürzer das Eisen ist der Winkel der vertikalen Schwungebene steiler werden und umso weniger mußt du die horizontale Schwungebene kompensieren um auf einen Pfad von 0° zu kommen.(siehe Jim Furyk). Je kürzer das Eisen ist, umso direkter muß man auf das Ziel hin arbeiten. Mit anderen Worten, es ist wichtiger zu kompensieren – nach links zu zielen – mit dem 3er Eisen als mit dem 8er Eisen (vgl. hierzu Grafik auf Seite 2 rechts unten). Als wichtigste Zusammenfassung kann daraus nur resultieren, ziele mehr nach links wenn du von oben auf den Ball schlägst und ziele nach rechts wenn du den Ball in der Aufwärtsbewegung triffst. Aber merke, wenn man sagt, ziele nach links, bedeutet das die Schwungebene. Die Schlagflächenstellung muß immer auf das Ziel ausgerichtet sein (Anm.: als links zielen bedeutet Stellung wie beim fat, rechts zielen bedeutet Stellung wie beim draw bzw. beide mit Abweichungen jeweils).

Hat die Ballposition eine besondere Bedeutung ?

Ja, absolut ! Wenn man den Ball etwas zurück zum rechten Fuß hin legt (für Rechtshänder) bei gleicher horizontaler Schwungebene wird der Effekt ein steilerer attack angle sein, also mehr negativ und eine größere von innen nach außen Bewegung des Schlägers (mehr positiv) wird die Folge sein. Um den Schlägerpfad mit 0° zu erreichen, muß der Ball weiter zurück im Stand gelegt werden und man muß die horizontale Schwungebene nach links verlegen in einen eher offenen Stand, um so weniger muß man jeweils kompensieren um einen Ausgleich zwischen horizontaler Schwungebene und der Ziellinie zu erreichen.

Das Ergebnis ist insoweit nichts neues wenn man der Tatsache folgt, dass Ben Hogan zu einer Zeit als es noch keine Hochgeschwindigkeitsvideos gab und erst Recht keine Trackman intuitiv sich bei Wedges offener hinstellte und mit seinem Driver oder größeren Eisen eher geschlossen.

Anmerkung des Übersetzers:
Dies ist meines Erachtens auch die Faustregel nach der man vorgehen kann, weil man schließlich auf das Grad genau ohne Hilfsmittel auf dem Platz keine exakte Stellung von Körper, Füßen, Schulter und Schlägerblatt finden kann. Man kann sich vermutlich exakt auf das Ziel ausrichten, wobei eine Abweichung von 1° wenn nicht sogar mehr, mit bloßem Augenmaß eigentlich nicht zu erreichen ist oder besser gesagt, eine Genauigkeit insofern nicht zu erreichen ist.
Dennoch sind die Erkenntnisse über Trackman aufschlussreich und für die Golfspieler auch eine außerordentlich nützliche Trainingshilfe. Denn anders als beim Trainer / Golflehrer die Meßergebnisse eindeutig sind und man vielmehr experimentieren kann und sofort das Ergebnis des Experimentes in Zahlen ablesen zu können.


Wir wissen jetzt bei Schlägerpfad 0° und Schlagflächenstellung 0° wird der Ball auf der Ziellinie starten und auch ins Ziel fliegen.

Was bewirkt jetzt, dass der Ball von der Linie abweicht ?

Zwei Dinge sind hierfür verantwortlich.
Einmal die Umstände des Abflugs oder Abflugwinkels, d.h. horizontaler launch angle also ein HLA entweder ein push oder ein pull, die bewirkt werden von der Schlagflächenstellung und dem Schlägerpfad.
Zweitens die Drallachse die für die Flugkurve verantwortlich ist. Und dann natürlich andere Umstände die nicht auf den Schwung zurückzuführen sind wie z.B. der Wind.
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Postby goyenecheroberto » 05.11.2010, 13:10

Ein besonders interessanter Beitrag, wenngleich die Umsetzung in der Praxis nicht gar so einfach sein dürfte. Mein altes Geodreieck als Winkelmesser darf ich nicht mit auf die Runde nehmen, wie soll ich dann "meine" optimalen Winkel auf das Grad genau bestimmen bzw. an mir justieren ? Bleibt also immer noch reine Gefühlssache oder Anschaffung eines Trackman...
Letztlich fällt mir hierzu immer wieder der Beitrag von easygolf ein der hier im Forum irgendwo darauf hingewiesen hat, daß der Golfschlag als solcher zu sehr in den Vordergrund gestellt wird. Man kann auch das erfolgreiche Golfspiel umgekehrt aufbauen, nämlich über Putts und Chips, ich glaube H. Penick hat das bereits vor zig Jahren so gesagt. Aus sicheren Putts und Chips setzt sich gutes Golf zusammen, wenn man dann auch noch zu geraden Abschlägen und Transportschlägen findet ist das super. Aber bitte alles in der richtigen Reihenfolge. Dauernde Ballsuche im rough wegen slice ist frustrierend, auch ohne Superabschäge kann sich jeder bestimmt auf - 18 herunterspielen, wenn nicht sogar besser.

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Postby Moderator » 05.11.2010, 13:55

Da hast Du absolut recht. Aus dem gleichen Grund habe ich meine Antwort zu Professors Fragen erstmal gebremst, da man sonst tatsächlich zu schnell mit dem Geodreieck auf die Runde geht.

Das Thema des geraden Schlages finde ich jedoch als Background wichtig, da ich mich früher wunderte, warum meine Eisen rechts landen und bei Vollgas vom Draw zum Hook wechseln. Die Lösung war (für mich) in dieser Thematik enthalten.

Man muß sich nun nicht mit dem Kreuzlaser ausrichten, aber die Tendenz, Eisen leicht offen spielen und beim Drive den rechten Fuß etwas zurück, ist wichtig. Schlägt man sehr steil auf den Ball (z.B. im Rough), muss der Stand noch offener sein. Das Wissen darum erleichtert (für mich) die jeweilige Situation.

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Postby goyenecheroberto » 05.11.2010, 14:39

Auch lange vor Trackman usw. haben das die Könner aus früheren Zeiten schon intuitiv beherrscht. Ben Hogan auf den sich viele beziehen hat das einfach so gekonnt, aus dem Bauch heraus und durch Ausprobieren. Fred Couples steht auffällig offen und schwingt sehr leicht, unangestrengt aber sehr effektiv. Wie lange wurde eigentlich mit slice gespielt ?, irgendjemand sagte mir mal das der slice früher im Schlagrepertoire der Standart war. Noch zu Vardons Zeiten oder Tom Morris? Wer kann dazu was sagen?

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Postby Moderator » 06.11.2010, 11:27

Ein Slice war bis in die 20er Jahre der Standardschlag.

Ob es bei Ben Hogan Intuition, Zufall oder Wissen war, kann wohl niemand sagen. Wenn man aber die Sache überdenkt, wird es ziemlich schnell klar und logisch. Man hätte auch selbst drauf kommen können. Insofern frage ich mich, warum man erst einen Dopplerradar für diese Erkenntnis benötigt. Oder provokativ: was haben die Golflehrer in der Zeit zwischen Ben Hogan und Trackman eigentlich gemacht?

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Postby TZ » 06.11.2010, 12:06

Oder provokativ: was haben die Golflehrer in der Zeit zwischen Ben Hogan und Trackman eigentlich gemacht?
Dasselbe wie Hogan: Intuitiv richtig geschlagen und nicht verstanden worauf es ankommt. Ewiger Alltag... :P

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Postby Professor » 06.11.2010, 19:01

Oder provokativ: was haben die Golflehrer in der Zeit zwischen Ben Hogan und Trackman eigentlich gemacht?
Dasselbe wie Hogan: Intuitiv richtig geschlagen und nicht verstanden worauf es ankommt. Ewiger Alltag... :P
Aber das Wissen um die richtige Intuition hat er sich mit Millionen Bällen erwerben müssen. Daraus entsteht dann Erfahrung. Und Erfahrung ist besser als alles Wissen dieser Welt!
Mit Gruß, Euer
Professor

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Postby Moderator » 06.11.2010, 19:19

Millionen Bällen
Ich habe es mal kurz überschlagen: für 5.000.000 Bälle braucht er ca. 30 Jahre ... könnte also hinkommen.

30 Sekunden pro Ballkontakt bei jeweils 7 Stunden Golf an 200 Tagen im Jahr

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Postby TZ » 06.11.2010, 20:54

Oder provokativ: was haben die Golflehrer in der Zeit zwischen Ben Hogan und Trackman eigentlich gemacht?
Dasselbe wie Hogan: Intuitiv richtig geschlagen und nicht verstanden worauf es ankommt. Ewiger Alltag...
Aber das Wissen um die richtige Intuition hat er sich mit Millionen Bällen erwerben müssen. Daraus entsteht dann Erfahrung. Und Erfahrung ist besser als alles Wissen dieser Welt!
Seh ich völlig anders. Er konnte es doch nicht erst nach 100.000 Schlägen. Die Grundstruktur ist nach 100 Versuchen geschaffen,
nach 1000 Schlägen geschliffen und nach 10.000 nur noch Routine. Nicht nur bei Hogan.

Das Wort Intuition steht (per definitionem!) für ein Wissen und Können, welchem keinerlei Lernprozess vorausgeht.
Intuition is no tuition. Das macht ja gerade den Unterschied zwischen seltenem Talent und normalem Untalent.
Was Professor meint, ist die Hoffnung, jeder könnte diese Entwicklung nehmen, wenn er nur fleißig genug übt.
Aber dass dies ein Irrglaube ist, kann man nur feststellen, wenn man fleißig genug übt. :idea:

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Postby Professor » 07.11.2010, 22:28

Seh ich völlig anders. Er konnte es doch nicht erst nach 100.000 Schlägen. Die Grundstruktur ist nach 100 Versuchen geschaffen,
nach 1000 Schlägen geschliffen und nach 10.000 nur noch Routine. Nicht nur bei Hogan.
Sehe ich völlig anders: (Und mich oben tatsächlich schlecht ausgedrückt ...)
Die großen Könner "wissen" sehr wohl was sie können, auch wenn sie es verbal nicht wiedergeben können.
Dieses Wissen haben sie durch ihr ewiges (intuitives) Suchen und beim (intuitiven) Üben und Verbessern ein Leben lang "geschliffen" (danke für das Wort ...)
Was Professor meint, ist die Hoffnung, jeder könnte diese Entwicklung nehmen, wenn er nur fleißig genug übt.
Aber dass dies ein Irrglaube ist, kann man nur feststellen, wenn man fleißig genug übt. :idea:
Die Hoffnung ist berechtigt, denn auch ich habe es mit relativ wenig üben (kein Vergeiech zu Leuten, die echt viel üben, zu einem passablen Schwung gebracht ... und bin nicht mal besonders Talentiert ... ;-)
Mit Gruß, Euer
Professor

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