Postby Professor » 26.02.2016, 16:13
Der MinimalSchwung Faden hat gute Beiträge von MW und Martin, die mit bewundernswert verständnisvollen Worten versuchen, event. Nachteile des Minimal Schwungs auf zu zeigen, ohne dabei die Idee zu kritisieren.
Dieser Faden dient, nicht nur Nachteile von etwas auf zu zeigen, sondern die Vorteile des Standes 90° WEIL Ball in Ruhe. Etwas unglücklicher Titel, es müsste eigentlich heissen, "Der größte Spielraum bei optimalem Stand".
Und es ist für mich sehr einfach, warum die ganze Welt so fantastische Golf spielt. Der Körper gerät in Bewegung um etwas ruhendes zu bewegen und braucht einen möglichst großen Spielraum in alle Richtungen. Wenn ich den Körper (generell) geschlossen (oder auch offen) ausrichte, schränke ich den Spielraum ein.
Der Schläger geht nicht nur, von oben nach unten - und wieder nach oben, sondern auch von hinten nach vor - und wieder nach hinten. Und wie man weis, brauch der Schläger wenn er schnell werden soll eine Gegenbewegung. Bedeutet: Wenn der Schläger hinten/oben ist muss der Körper vorne unten sein, wenn der Schläger vorne/unten ist, muss der Körper hinten/oben sein. Das ist "herumwinden" um den Schläger ... anders gehts nicht- um einen möglichst großen Spielraum zu haben.
Der körperschonenste Schwung ist, anders wie von Minimalschwung vorgeschlagen, der Armschwung. Logisch, denn ich entlaste den Körper, wenn ich mehr mit den Armen mache.
Beim Armschwung werden die (ersten) 30° des Aufschwungs, die sich die Arme aus dem Schultergürtel lösen können, voll genutzt. Der Körper bleibt erst mal stehen, Schultern haben sich schon 30° "gedreht" (Arme aus dem Schultergürtel gelöst), ohne die WS zu bewegen. Heben der Arme, steiler Aufschwung.
Der nächste Schritt ist ein bewegen der WS, zeitgleich mit der Schulter und der Hüfte. Es dreht sich also nicht gegen etwas, sondern mit, ausser die Hüfte in den Hüftgelenken, „gegen“ die Oberschenkel.
Wenn sich die Hüfte 45° mit den Schultern mit-gedreht hat, haben wir schon 75° "Drehung" gemacht, die keine ist, weil nichts gegen die WS „verwunden“ wurde. Jetzt passiert eine Gegenbewegung: Die Schultern drehen sich tatsächlich gegen das Becken, entweder indem man die Schultern stehen lässt und das Becken dreht sich wieder nach vor ... (D.J. Trahan zeigt das vorbildlich) oder, wenn man mehr Power möchte, drehen sich die Schulter noch ein klein wenig weiter, bis das Becken die Gegendrehung einleitet, um den Schultern das Weiterdrehen zu verhindern.
Mit dieser sog. Vorspannung geht es nun abwärts bis zum Ball, wobei sich der Körper zu diesem Zeitpunkt in der tiefsten Haltung befindet, wenn Schläger oben (entweder im Umkehren oder kurz danach).
Bis zum Ball stimmt auch wieder nicht, … denn der (Unter) Körper will seine Energie an die Schultern und Arme abgeben, dazu stehen bleiben soll oder sich zumindest verlangsamen muss.
Es ist also ein sehr steiler Aufschwung, weil man die Arme, durch eine „weg vom Körper“ Bewegung aus dem Schultergürtel lösen soll, zu einer „Arme zum Körper hin“ Bewegung im Abschwung, wobei der Körper die Gegenbewegung macht, nach oben.
Wenn ich im Minimalschwung etwas von Schub lese, und ein „möglichst langes Verbunden sein“ der Oberarme mit dem Oberkörper, stellt das nicht nur genau das Gegenteil von dem Schwung dar, denn alle Profis sehr erfolgreich machen (offenbar ist es das Maximum von Optimum), sondern es kommt mir auch so vor, dass durch die größere Aufmerksamkeit auf den Unterkörper, dieser auch mehr belastet ist.
Wobei es genau in diesem Punkt die größten Unterschiede der Schwünge auf der Tour gibt, wann bleibt der Körper stehen und wann „lösen“ sich die Arme im Abschwung von der Brust, vor oder im Impact. Furyk ist meines Wissens der Einzige, der noch einen „Im Impact lösen“ Schwung spielt. (Wir reden bei ihm jetzt nicht vom Aufschwung, der ist, wie wir wissen, einzigartig auf der Tour.
Am Beispiel Schwungvergleich Spieth, McIlroy in Zeitlupe erkennt man am besten, wie Unterschiedlich die Hüfte eingesetzt wird und wie viel schneller Rory seinen Abschwung einleitet. Sie starten gleich, sind gleichzeitig am Umkehren, jedoch ist Rory dann viel früher am Ball. Warum?
Weil er, wie von mir oben beschrieben, die Drehung der Hüfte nur zum Anbeschleunigen der Arme nutzt, sie dadurch viel schneller drehen kann, weil sie auch früher wieder stehen bleibt. Das stehenbleiben der Hüfte bei Rory ist deshalb so spektakulär, weil er mit den Armen so schnell wird, dass er dafür ebenfalls schon eine Gegenbewegung braucht, eben das Stehenbleiben der Hüfte. Kaymer u.a. macht das übrigens auch. Auch sieht man sehr schön, dass die Hüfte sich zum Anbeschleunigen der Arme nur dreht, dann aber, im stehenbleiben nur noch streckt, um sich später wieder, weil sie von den schnellen Armen mitgezogen wird, ins Finish wieder dreht.
Sehr gut ist diese Eigenschaft bei den Damen zu sehen, erst drehen, stehen bleiben mit strecken, nach nachgezogen werden ins Finish. Vielleicht machen sie das so bewundernswert, weil sie eben den Mangel an Körperkraft optimal nutzen möchten???
Ein Minimalschwung wie ich ihn verstehen würde, wäre ausschließlich ein Halbschwung, wie oben beschrieben 75°, der den SCHNELLSTEN Muskel des Körpers nutzt. Es ist die Innenrotation des rechten Oberarms. Und je mehr Aussenrotation ich am Beginn des Abschwungs gemacht habe, desto schneller kann die Innenrotation sein. Dazu brauche ich überhaupt keinen Unterkörper, er wird eine kleine Ausgleichsbewegung machen, um den Armen die Geschwindigkeit zu erlauben, mehr nicht … sehr minimal, also auch nicht belastend.
Dass diese Bewegung mit einem leicht adaptierten Griff durch das zurückbleiben der dorsalen Hand, auch den Unterarmmuskel am besten spannt, wenn man sehr schnell ist im Umkehren, sei hier nur am Rande erwähnt. (Es wäre ein eigener Faden. DVZ mit eingeschlossen.) Nur deshalb, weil wir mehrere Komponenten zur Verfügung haben, um mit minimaler Bewegung sehr schnell zu werden.
Hoffe es waren ein paar interessante Passagen dabei, danke für die Aufmerksamkeit
Euer
Professor
Schwungvergliech Rory Jordan liefere ich nach. Oder hats wer schneller?
Mit Gruß, Euer
Professor