Karibu, Rube Goldstein und Golfschwung

Mike Austin, Moe Norman, PGA oder ... ?
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Karibu, Rube Goldstein und Golfschwung

Postby Moderator » 22.08.2015, 10:30

Rube Goldstein kennen vielleicht nicht alle, aber seine Konstruktionen dürfte jeder schon mal gesehen haben: einfache Aufgaben werden kompliziert gelöst. Zum Beispiel die automatische Servietten-Maschine:

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Viel interessanter Aufwand, wenig Effizienz.

Als Gegenpol stelle ich das Karibu vor:

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Nach aktuellen Erkenntnissen verbraucht dieses Hirschart fürs Laufen weniger Energie als es der Stand der Technik für dieses Gewicht vorgibt. Das Rätsel dieses Wirkungsgrades ist noch nicht ganz gelöst, aber neben den als Pendel eingesetzten Beinen werden die extrem gelockerten Gelenke (einschliesslich Füsse) als passive Energiequelle vermutet.

Warum ich das in einem Golfforum schreibe? Weil ich ähnliches bei den Schwunganalysen erkenne. Vorherrschend sind die wuchtigen, schnellen, sehr kraftorientierten Schwünge. Die Messdaten am Launchmonitor sind dann allerings durchwegs ernüchternd. Es bewegt sich viel, es ist laut und dynamisch - aber der Ball fliegt nicht besonders weit.

Ab und zu gibt es dann die rhythmischen, lockeren Schwinger. Unspektakulär, meist präzise und mit leisem Ballkontakt. Die Schlagweiten sind durchwegs besser als beim ersten Typ.

Gleiches erlebe ich, wenn beim Unterricht der Spieler entkrampft wird, die Gelenke entspannt arbeiten können und die Ausholbewegung reduziert ist. Siehe auch Minimalschwung. Ich kann mich an keinen Fall erinnern, bei dem der Schüler hier keinen Aha-Moment hatte. Es geht einfacher, schonender.

Ebenso interessant ist es, dass diese Erkenntnis nur zu 50% ins weitere Spiel übernommen wird. Mit dem Wettkampf kommt der Hackmodus wieder. Viel soll viel helfen, aber dies ist definitiv nicht der Fall. Der (das?) Karibu beweist es täglich auf seinen endlosen Wanderungen ohne ausreichende Nahrung.

Mike
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Wolfi1970
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Postby Wolfi1970 » 22.08.2015, 13:18

Kann ich unterschreiben.
Im letzten Turnier am Donnerstag mit Müh und Not die 31 Nettopunkte erreicht.
Mit Kraft und Gewalt gespielt und heftigen Muskelkater geerbt.
Am nächsten Tag locker spielen müssen, weil alles schmerzte was da war.
Und dann spielt man am späten Abend ohne Kraft locker 22 Nettopunkte auf 9 Löcher.
Ich muss das am Sonntag im Turnier umsetzen, aber das Wort "muss" macht die Sache schon wieder zum Krampf. :wink:

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ulim
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Postby ulim » 23.08.2015, 09:02

Zum Thema reduzierte Ausholbewegung: ich persönlich habe nicht den Eindruck, dass die einen Einfluss darauf hat, ob der Schwung kraftvoll oder eher fließend wirkt. Der größte Einfluss scheint mir der auf die Abschwungebene zu sein. Ich zumindest komme weniger von innen an den Ball, wenn ich kürzer aushole, kann so also einen Fade spielen. "Kürzer" mag beim Rückschwung aber auch mit "steiler" korrelieren und vielleicht ist dies der eigentliche Grund.

Weiterforschen :)

Ulrich

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Wolfi1970
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Postby Wolfi1970 » 23.08.2015, 21:23

Wenn man extrem kürzer ausholt wird es "eventuell" schwieriger von außen zu kommen.
Das kommt vielleicht daher dass man die Schulter nicht zuerst ansteuert und over the top kommt.
Eigentlich liegt das meiste am Handgelenk (palmar/dorsal) wenn man den Slice hat.
Man kann noch so deutlich von innen oder hinten kommen, ändert gar nichts wenn man das "Handgelenk" palmar im Abschwung beugt.
Und wenn man noch so deutlich den rechten Fuss nach hinten setzt.
Provokant oder? Aber nach so vielen Stunden auf Range und dem Platz.

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ulim
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Postby ulim » 23.08.2015, 22:08

Vielleicht hast Du recht. Wenn man eine OTT-Tendenz hat, dann kann man dies durch flacheres Ausholen kompensieren und trotzdem von innen an den Ball kommen. Denn bei flachem Ausholen ist der Schläger so weit hinten, dass man durch eine OTT-Bewegung diesen eigentlich auf die korrekte Abschwungebene bringt. Auf der restlichen Strecke zum Ball hin muss man dann mit den Händen manipulieren, damit die einmal gefundene Ebene auch erhalten bleibt.

Jetzt der Zusammenhang mit dem Karibu: ich glaube kein OTT-Schwinger wirkt ruhig und fließend, das sind alles Schwünge mit großer Anstrengung.

Mein Schwung gehört auch in diese Ecke, weil die Schufterei halt gut und gerne 10 Meter Länge bringt und kaum unzuverlässiger ist als der ruhige Schwung mit Augenmerk auf Koordination. Nur die Fehlschläge sind schlimmer, aber die kommen halt selten vor, während ich die 10 Meter extra bei fast jedem Schwung bekomme.

Ulrich

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goyenecheroberto
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Postby goyenecheroberto » 24.08.2015, 08:16

zu: "... die rhythmischen, lockeren Schwinger. Unspektakulär, meist präzise und mit leisem Ballkontakt. Die Schlagweiten sind durchwegs besser als beim ersten Typ".
Hier ist eigentlich noch die Zielgenauigkeit zu erwähnen, die ist dabei nämlich außerordentlich gut. Ich möchte das auch als "unaufgeregtes Spiel" bezeichnen. Persönlich bekomme ich das beim Training immer, aber nur bis Holz 5 hin, jedoch nie mit dem Driver, weshalb ich den im Turnier nicht einsetze. Mit dem Driver fühle ich nicht den Schlägerkopf oder was auch immer, wenn ich wüßte woran es liegt, würde ich es ändern.

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Postby Moderator » 24.08.2015, 17:32

Mit dem Driver fühle ich nicht den Schlägerkopf oder was auch immer, wenn ich wüßte woran es liegt, würde ich es ändern.
Das Gefühl kenne ich und ich habe lange experimentiert und gesucht. Ich habe Lofts von 6 bis 16 Grad probiert, leichte und schwere Köpfe, kurze und lange Schäfte, harte und weiche, schwere und leichte und alle Variationen daraus.

Meine Lösung war/ist ein extrem weicher, nicht zu leichter Schaft mit etwas Überlänge (1 inch plus) und ein deutlich leichterer Driverkopf mit 12° Loft. Die Handhabung ist mühelos, zumindest bei meinem Schwungstil. Mit dem Loft habe ich zwar zu viel Spin, dafür verzeiht er mehr. Das Gefühl im Auf- und Abschwung ist vergleichbar mit meinem Holz 7.

Ein Driver potenziert die Schwungfehler, dies kann auch ein Grund für ein unangenehmes Gefühl sein. Schlägt man beispielsweise von aussen, wird das Impactgefühl unabhängig von der Driverkonfiguration unangenehm sein. Da ist nichts befreiendes, da der Schläger gegen den Spieler drückt.

Mike
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