Grooveless und Backspin

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
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Grooveless und Backspin

Postby Moderator » 12.04.2011, 09:58

Mit neuen Leuten kommen neue Diskussionen, wobei mich selbst die Hintergründe auch nie loslassen. Interessant fand ich diese Idee/Analyse/These:

Der Antrieb für den Backspin des Balles muss durch das Schlagblatt erfolgen (Tatsache). Dieses kann aber auf verschiedene Arten an Ball gebracht werden.

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Beim besseren bis erstklassigen Golfer überwiegt ein negativer Angriffswinkel, also auf den Ball geschlagen ... im Idealfall angeschnitten.

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Der Amateur hat immer die Tendenz, die Bälle wegzufegen. Beim Driver und Holz OK, beim Wedge aus dem Rough sehr schwierig.

Rein technisch ändert sich aber die Antriebsart für den Ball. Bei hoher Geschwindigkeit und perfektem Kontakt dürfte die Frage "mit oder ohne Rillen" im oberen Bild sekundär sein. Der aktive Part ist die Schlagfläche. Je mehr Reibung, desto mehr Antrieb.

Beim unteren Bild würde ich den Ball als aktiveren Part sehen, da er den Backspin durch ein kurzes Hinauflaufen gegen die schiefe Rampe (Schlagfläche) erhält. Bei den Grooveless sieht man auch immer kurze Wischer des Ballabdruckes, etwa 1-2 mm lang. Vorteil: das rillenlose Blatt gibt den Ball sofort frei und erlaubt den kurzen Antriebsrutscher. Wären jetzt (gedanklich) extreme Rillen/Krallen vorhanden, würde der Ball blockiert werden und nur (spinarm) abprallen.

Mike
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Postby PT » 12.04.2011, 23:28

Hallo Mike,

nach meiner Meinung wird der Spin entscheidend durch die Oberfläche zwischen Schlägerblatt und Ball beeinflusst. D.h. bei genügend hoher Geschwindigkeit und damit Anpressdruck verformt sich der Ball auf der Schlägeroberfläche (wird fast zur Hälfte zusammengedrückt) und bekommt dadurch die Rotationsgeschwindigkeit.
Dort gebe ich Dir Recht, spielen die Rillen kaum eine entscheidende Rolle, da die hohe Reibung (Haftreibung) ein Rutschen verhindert und somit die maximale Kraft übertragen kann. Rillen (ist Freiraum) würden die Fläche reduzieren und somit die maximale Kraft minimieren.

Bei langsamen Schlägen jedoch (w.z.B. Annäherung auf Grün von kurzer Distanz) ist die Verformung zw. Ball und Schlägerblatt deutlich geringer und somit die Fläche zw. Ball deutlich geringer.
Dort helfen die Rillen, weil die relativ hohen Kräfte an den Ecken von den Rillen den Ball dort verformen (speziell bei den Bällen mit den weichen Urethan Schichten) und somit wieder die Oberfläche im Vergleich erhöhen.
Hinzu kommt das durch die hohen Kräfte an den Kanten, Dreck und Grass schneller durchschnitten bzw. abtransportiert wird.

Dies bedeutet für "langsame" Schläge, besonders aus dem Rough, mehr Spin mit Grooves in Kombination mit einem weichen Ball, bei dem sich die weiche äussere Schicht in die Grooves schmiegt und ein Rutschen des Balls auf der Schlägerfläche verhindert/minimiert.

Was meinst Du?
Gruss
Phil

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Postby Moderator » 13.04.2011, 11:40

Hi Phil,

wie oben beschrieben, ist nach meiner Meinung und Erfahrung der Schwungstil schon mitentscheidend. Ist aber alles Theorie, auch die Diskussion darüber, da es immer noch die Erfahrungen am Platz gibt.

Ich bin jetzt nicht bei jedem Tester dabei, aber ich bin trotzdem oft unterwegs und ständig am probieren. Unterm Strich stehen die Grooveless schneller am Grün (bei der Mehrzahl der Tester).

Kurze Annäherungsschläge aus dem Rough mit Rücklauf sind ein Wunschdenken ... selbst bei 99% der Playing-Pros. Hier hilft nur viel Loft, also ein 64er oder offenes Blatt und damit eine steile Punktlandung.

Wie Du schreibst, ist der Spin von Anpressdruck und Speed abhängig. Egal welcher Druck aufgebaut wird, ein softer Schlag ist zu langsam, um richtig Drehzahl zu erzeugen, egal, wer ihn schlägt. Wenn der Motor nur für 1500 UPM Gas bekommt, kann man damit nicht 200 km/h fahren.

Der Anpressdruck bzw. das Anschneiden erforrdert einen sehr passgenauen Schlag, auch damit ist der Amateur - vor allem in der Stresssituation "Rough" - überfordert.

Eine gangbarer Weg, abgesehen vom Vermeiden schlechter Lagen durch etwas Schwungvernunft, ist deshalb für mich ein "safety" Chip/Pitchstil sowie hochloftige Wedges für den Supergau, wenn man wirklich mit jedem Schlag pokert.

Hinweis zur Grasschneidefunktion der Grooves:
unabhängig, ob es eine Rolle spielt, stell Dir die Situation doch bildlich vor: das Gras wird durch die Kante geschreddert ... auf der restlichen Schlagfläche verbleibt dann geschnittenes Gras. Wo soll da der Unterschied sein? Abgesehen davon durchschlägt der Ball immer das Gras, hat also direkten Kontakt zum Face. Würde dies mal nicht passieren, kämen auch die Grooves nicht zum Einsatz.

Grau ist aber alle Theorie - und es freut mich, dass Du dran bleibst. Nur durch Abweichung von der Norm und Hartnäckigkeit kann etwas neues entstehen.

Mike
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Postby Slowhand » 13.04.2011, 14:31

Ist zwar OT, passt aber dennoch ganz gut hier her.
Ich als Anfänger brauche (noch) die Rillen zur besseren Parallelausrichtung meiner Eisen.

Allerdings faszinieren mich diese Grooveless Schläger schon sehr stark!
Wäre es dafür nicht auch möglich, EINE Rille am unteren Ende zu verwenden?
Evtl. ja sogar "nur" geäzt?

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Postby Golf-junky » 13.04.2011, 19:44

Servus Slowhand,

Deinen Gedanken bei den Rillen kann ich gut verstehen, ich muss aber auch sagen, das ich mit Grooveless angefangen habe und ich hier keinerlei Probleme hatte/habe. Mittlerweile bin ich schon so weit, das ich gar keine Schläger mehr mit Grooves spielen will...

Die Idee mit nur einer Rille hatte ich auch mal aber da kommt dann wieder der Zahnradeffekt dazu, heißt der Ball und die Rille verhaken sich ineinander, somit kann wieder nicht richtig beschleunigt werden da der Ball nicht frei drehen kann...zumindest meine Theorie :shock:

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Postby PT » 13.04.2011, 23:17

Hallo Mike,

wie Du weisst spiele ich ja auch erfolgreich mit den Grooveless und auch mit den Grooveless Wedges.
Ich gebe Dir auch vollkommen Recht, dass der beste Kompromiss den Ball möglichst schnell zu stoppen und gleichzeitig einen relativ sicheren Schlag durchzuführen meistens ein hoher Ball ist. Ich spiele diesen auch mit einen 64 Grad je nach Lage des Balls, wobei das 64 Grad nicht das einfachste ist. Einen Phil M. gibt es nicht an jeder Ecke.

Nichtsdestotrotz bin ich der Ansicht, dass man mehr Backspin aus dem Rough mit Grooves erhält, abgesehen davon ob es der bessere Schlag ist oder nicht; oder ob es zum besseren Ergebnis führt.

Tatsache ist, dass sich eine relativ scharfe Kante schneller, einfacher durch Grass schneidet als eine glatte Fläche, somit schneller an den Ball kommt und tiefer in den Ball eingräbt und somit mehr Spin übertragen kann (Praktisch Vergleich: Was ist einfacher, mit der Fingerkuppe durch das Grass drücken oder mit dem Fingernagel).

Ob dieser höhere Mass an Spin (je nach Geschwindigkeit und natürlich Schwunggeometrie) jedoch den Unterschied bringt...und dann auf das gute Gesamtgefühl der Grooveless zu verzichten???

Wie spielen sich den dieselben Eisen mit Grooves? Oder ist dies nicht herstellbar mit dem relativ weichen Material bzw. würden sich die Grooves zu schnell abnützen?

Gruss
Phil

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Postby Moderator » 14.04.2011, 08:06

Hi Phil,

die Diskussion gefällt mir. Man kann anderer Meinung sein, ohne zu streiten.
Tatsache ist, dass sich eine relativ scharfe Kante schneller, einfacher durch Grass schneidet als eine glatte Fläche, somit schneller an den Ball kommt und tiefer in den Ball eingräbt und somit mehr Spin übertragen kann (Praktisch Vergleich: Was ist einfacher, mit der Fingerkuppe durch das Grass drücken oder mit dem Fingernagel).
Der Vergleich hinkt meiner Meinung etwas: die Grooves sind ja keine Klingen, sondern minimale, sehr schmale Vertiefungen. Wäre es z.B. bei einem Mörser (Küchengerät) effektiver, wenn der Stößel Grooves hätte? Ich glaube nicht.

Auch täuschen die Grooves durch die grosse Fläche am Schlägerblatt mehr Wirksamkeit vor. Bei langsamer SKG sind 1-2 Rillen auf einer Länge von etwa 5 mm wirksam. Ist jetzt eine grobe Schätzung anhand des Ballabdrucks. Was sollen die schneiden oder abtransportieren? Bei einem Schlag ins schwere Rough stehen Büschel von Gras zwischen Schläger und Ball ... ein Groove hat ein Volumen zum Abtransport des Grasbüschels von 0,0000022 ccm bei einer Kontaktlänge von 5 mm.
Wie spielen sich den dieselben Eisen mit Grooves? Oder ist dies nicht herstellbar mit dem relativ weichen Material bzw. würden sich die Grooves zu schnell abnützen?
Ich habe Vergleichsmodelle aus dem selben Material mit Grooves und die beschädigen ziemlich lange die Bälle (Späne ziehen). Länger sogar als z.B. die Carbonstähle (geschmiedet/verchromt), die nach meiner Erfahrung bei intensivem Spiel nach 1-2 Jahren stumpf sind und auch eine Delle bekommen.

Das sind ja die zwei Stühle, auf denen die Wedgehersteller sitzen: butterweiches Spielgefühl soll es sein und ewig halten. Dave Pelz hat nach meinem Wissen die schärfsten und härtesten Schlagflächen und Grooves, die jemals gebaut wurden. Zusätzlich sind die Schlagflächen rauh gefräst. Wir können ja bei einem Deiner nächsten Besuche damit ins Rough gehen. Ist sicher interessant. Ich mag die Pelz Wedges nicht, da sie ein glashartes Feedback haben ... und ich die Bälle nicht schneller zum Stehen bring ... inkl. der Einschränkung, dass hier mein Schwung auch eine wichtige Rolle spielt.

Mit der harten Schlagfläche und den damit - zumindest gedanklich - länger scharfen Grooves erwirbt man sich aber auch den Nachteil, dass die Wedges nicht oder nur begrenzt biegbar sind. Ausser, man nutzt andere Konstruktionen (ist im Test bei mir).

Der Softstahl der Grooveless ist weich, sehr weich. Anfangs dachte ich, die werden dadurch schnell verschleissen oder sich im Spiel verbiegen. Beides passiert jedoch nicht. Das Material trägt sich nicht ab, sondern verschiebt sich. Ähnlich wie sich Gold verhält. Warum die Grooves im Softstahl (z.B. 59er Prowinn) solange scharf bleiben, kann ich mir auch nicht erklären. Im Internet gibt es ein Bild eines ziemlich verkratzten Grooveless Eisen. Ich konnte allerdings bislang nicht in Erfahrung bringen, wem es gehört. Es hat auch nie jemand reklamiert. Die Story dahinter ist mir etwas mysteriös. Ich selbst spiele den Softstahl schon seit einigen Jahren ohne Verschleiß ... und ich spiele viel und pflege gar nicht.

Wie wäre es mal mit einem Extremversuch: in ein altes Wedges (oder auch ein neues Grooveless) mit einer dünnen Flexscheiben (0,8 bis 1 mm Schnittbreite) tiefe, eng zusammenstehende Grooves schneiden. Kanten scharfkantig lassen. Wenn Grooves etwas bringen, dann müsste so ein Prototyp den Maximalwert an Backspin produzieren.

Mike
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Postby Moderator » 21.04.2011, 12:23

... ist mir gerade in meiner Patentsammlung untergekommen:

diverse Groove-Versionen und eine wechselbare Schlagfläche (siehe Taylor Made 2010) ... von 1931

Image

Mike
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Postby PT » 25.04.2011, 10:10

Wie wäre es mal mit einem Extremversuch: in ein altes Wedges (oder auch ein neues Grooveless) mit einer dünnen Flexscheiben (0,8 bis 1 mm Schnittbreite) tiefe, eng zusammenstehende Grooves schneiden. Kanten scharfkantig lassen. Wenn Grooves etwas bringen, dann müsste so ein Prototyp den Maximalwert an Backspin produzieren.

Fände ich eine gute Idee.

Meine Erfahrung mit einem neuen Wedge, Titeleist 56 Grad (noch vor den Grooveless) war, dass diese Grooves, wenn richtige getroffen, ein gutes Stück von einem neuen Ball (3-piece Ball) abgefräst haben.
Dafür aber auch Backspin erzeugt haben von 1-2 Meter.

Frohe Ostern
Phil

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Postby PT » 16.04.2012, 21:56

Wie wäre es mal mit einem Extremversuch: in ein altes Wedges (oder auch ein neues Grooveless) mit einer dünnen Flexscheiben (0,8 bis 1 mm Schnittbreite) tiefe, eng zusammenstehende Grooves schneiden. Kanten scharfkantig lassen. Wenn Grooves etwas bringen, dann müsste so ein Prototyp den Maximalwert an Backspin produzieren.
Hallo Mike,

Hast Du den Extremversuch: "Maximalwert an Backspin" durchgeführt?

Gruss
Phil

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Postby Moderator » 17.04.2012, 09:01

... dachte eigentlich, Du machst das. Werde mal sehen, wann ich Zeit habe und probiere es.

Bzgl. Backspin/Rückläufer möchte ich auch schon länger die notwendigen dynamischen Daten berechnen (UPM, SKG etc.), um zu zeigen, dass der Amateur besser andere Sachen trainiert als Rückläufer oder Stopbälle.

Mike
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oliver_k
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Postby oliver_k » 17.04.2012, 10:29

mal ein paar Gedanken von mir.

Der maximale Spin ist natürlich von der SKG und den Winkeln abhängig.
Wenn man mehr von oben in den Ball kommt, ohne zu deloften, hat man mehr Backspin. Mehr SKG bedeutet auch mehr Spin. usw usw.

aber was passiert im Treffmoment.
Der Ball rutscht zuerst immer ein wenig auf dem Schlägerblatt nach oben.
Physikalisch also eine reine Gleitreibung. Da sich der Ball nicht dreht erzeugt das auch keinen Backspin. Danach wird die Kraft immer größer und der Ball rollt das Schlägerblatt hinauf. Wäre dann, die reine Haftreibung. Das Rollen ist ja der Backspin.
Ob der Ball nach 1/10 der Kontaktzeit schon rollt oder erst ganz am Ende ist egal. Der Spin wäre gleich groß.

Wichtig ist eigentlich nur das der Ball "nur" noch rollt. In der Realität wird es aber wahrscheinlich immer einen kleinen Schlupf geben.
Also der Ball wird immer noch ein wenig rutschen. Hier könnten die Grooveless aber vielleicht einen geringeren Schlupf haben und somit mehr Spin erzeugen.
Aber, das "nur" noch rollen, wird man in der Praxis wohl auch nicht immer erreichen. Gerade wenn Gras zwischen Ball und Schlägerfläche ist. Ich vermute das Wasser im Gras ist das Problem. Wasser ist inkompressibel, somit kann sich ein Wasserfilm bilden. Vom Eislaufen wissen wir, wie gut das gleitet. Die Rillen im Autoreifen verdrängen das Wasser. Dies ist aber beim Golfschläger kaum möglich, weil die Kontaktzeit zu gering ist. Die Grooves können das Wasser also nicht ableiten, aber sie können dort ein wenig Wasser aufnehmen, so das an den Kanten kein Wasser mehr zwischen Ball und Schlägerblatt ist. Die Form, Richtung der Grooves ist deshalb vielleicht egal, es geht nur um das Volumen der Grooves. Das Volumen ist ja meines Wissens nach, auch beschränkt.
Hat man aber soviel Gras zwischen Blatt und Schläger, das die Grooves das Wasser nicht mehr aufnehmen können ist es wieder egal.

Gruß Oliver_k

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Hägar
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Postby Hägar » 17.04.2012, 14:34

...Der maximale Spin ist natürlich von der SKG und den Winkeln abhängig ... Wenn man mehr von oben in den Ball kommt, ohne zu deloften, hat man mehr Backspin. Mehr SKG bedeutet auch mehr Spin. usw usw.

aber was passiert im Treffmoment.
Der Ball rutscht zuerst immer ein wenig auf dem Schlägerblatt nach oben.
Physikalisch also eine reine Gleitreibung. Da sich der Ball nicht dreht erzeugt das auch keinen Backspin. Danach wird die Kraft immer größer und der Ball rollt das Schlägerblatt hinauf. Wäre dann, die reine Haftreibung. Das Rollen ist ja der Backspin.
Ob der Ball nach 1/10 der Kontaktzeit schon rollt oder erst ganz am Ende ist egal. Der Spin wäre gleich groß.

Wichtig ist eigentlich nur das der Ball "nur" noch rollt. In der Realität wird es aber wahrscheinlich immer einen kleinen Schlupf geben.
Hallo Oliver, obigen Gedanken kann ich nur zustimmen.

Hab mal versucht, dieses Thema für mich zumindest im Ansatz zu erschließen:

Die Schlägerkopfgeschwindigkeit SKG kann man in zwei Komponenten zerlegen, nämlich in eine "Normalgeschwindigkeit" senkrecht zur Schlagfläche und in eine "Tangentialgeschwindigkeit" parallel zur Schlagfläche. Das geht mit ein wenig angewandter Geometrie über sin und cos des Loftwinkels.

Die Tangentialgeschwindigkeit ist es, die dem Ball beim Auftreffen den Spin verleiht. Am Anfang der Ballberührung ist der Spin = 0. Am Ende des Kontaktes zwischen Schlagfläche und Ball hat der Ball eine Drehbeschleunigung ausgehend von Null auf einen bestimmten Spin erfahren. Während der kurzen Kontakt- und Drehbeschleunigungsphase muss der Ball die Schlagfläche "hochrutschen" (= Gleitreibung zwischen Schlagfläche und Balloberfläche). Im theoretischen Idealfall wird die Drehbewegung des Balles soweit beschleunigt, dass die Tangentialgeschwindigkeit der Schlagfläche gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Balloberfläche ist. Dann rutscht nichts mehr, und es ist Haftreibung eingetreten. Danach kann keine Beschleunigung der Drehbewegung mehr passieren. Der Ball hat seinen maximal möglichen Spin erreicht.

Hier ein paar Zahlenwerte, ausgehend von einem SW mit 56° Loft, voll durchgezogen mit SKG von 80 mph (= 35,76 m/s):

Schwung horizontal durchs Gras: 35,76 m/s * cos 56° =29,65 m/s.
Umgerechnet auf einen Balldurchmesser von 42,67 mm ergibt dies einen maximal möglichen Spin von 13.271 U/min.

Schwung 4° von oben: 35,76 m/s * cos 60° =30,97m/s.
Umgerechnet auf einen Balldurchmesser von 42,67 mm ergibt dies einen maximal möglichen Spin von 13.863 U/min.

Das zweite Beispiel ist übrigens identisch mit einem 60° LW, der horizontal durchs Gras geschwungen wird.

Obige beispielhafte Zahlenwerte stellen das Maximum an Spin dar, was möglich ist, selbst wenn man die Schlagfläche mit Sandpapier beklebt und den Ball mit Haftkleber einstreicht.

Tatsächlich konnte ich nirgendwo gemessene Spinwerte finden, die so hoch sind wie obige Extreme. Ich gehe daher davon aus, dass der Ball während seines gesamten Kontaktes mit der Schlagfläche rutscht und Gleitreibung erfährt, ohne seinen maximal möglichen Spin zu erreichen. Erhöhung des Spins ist also möglich durch Erhöhung der Gleitreibung zwischen Schlagfläche und Balloberfläche. Da nach obiger Überlegung die ganze Zeit Gleitreibung vorherrscht, dürfte das oft zitierte "Verkrallen" der Groovekanten mit der weichen Balloberfläche keine Rolle spielen.

Offen bleibt für mich die Frage, mit welchen Mitteln die genannte Gleitreibung erhöht werden kann. Grooves oder Grooveless? Sehr mystisch...

Als Motorradfahrer kann ich lediglich die Erfahrung beisteuern: Auf trockener Straße ist alles einfach. Aber Gummi auf Metall bei Nässe, egal ob Brückenfuge "grooveless" glatt oder Gullideckel strukturiert mit "Grooves" ist eine verdammt rutschige Angelegenheit.

Stefan

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Blade
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Postby Blade » 17.04.2012, 15:27

Das Thema wird rel. ausführlich, und wissenschaftlich, in dem berühmten Buch ' Search for the perfect swing' beschrieben.

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Postby Moderator » 18.04.2012, 09:48

Das Thema wird rel. ausführlich, und wissenschaftlich, in dem berühmten Buch ' Search for the perfect swing' beschrieben.
Das Buch ist ein Klassiker, in puncto Grooveless hat jedoch z.B. Jonathan Taylor (macht u.a. die Robotest für Golftime) mit seinem Trackman andere Werte erhalten (pro Grooveless).

Messungen wurden mal so und mal so gemacht. Wir selbst hatten einen Launch-Monitor, der mit Ballmarkierung und zwei High-Speed-Kameras arbeitete. Anhand der Markierung und dem Anfangs- bzw. dem Endfoto konnte der Spin genau ermittelt werden. Hier waren es Indoor im Schnitt plus 20% für Grooveless gegenüber einem Callaway-Wedge. Man hätte jedoch jedes andere Groove-Wedge auch nehmen können.

Problem ist jetzt erstens Indoor und zweitens der Mensch. Am Platz sind einfach immer andere und wechselnde Situationen gegeben und die Schwünge ... sehr unterschiedlich.

Das zweite Problem sind die Messeinrichtungen. Die Produkte der Neuzeit unterliegen zunehmend dem Credo: "Erstens schlecht und zweitens teuer" (wie es Greenjudge so nett ausgedrückt hat). Unser Minitest mit einem Golf-GPS-App auf dem iPhone (bis 30 m Messtoleranz ... also völlig nutzlos und überflüssig) bestätigt diese Tendenz.

Trackman und Flightscope sind jetzt sicher kein Schrott und die Messwerte grösstenteils plausibel, aber die Messung auf Dimpelebene glaube ich ihnen ebenso wenig wie unserem Foresight. Man muss nur die Verkaufsgespräche mit den Bugreports abgleichen.

Mittlerweile sehe ich das Thema aber gelassen. Ich spiele die Grooveless bei jedem Wetter und aus allen Lagen. In der Regel punktgenau. Was sollte da noch besser gehen? Ein anderer kommt damit nicht so klar und vertraut den Grooves bzw. braucht sie als mentalen Rückhalt.

@Hägar: bzgl. Wirkungsgrad und Schlupf habe ich auch schon gesucht, aber nichts brauchbares gefunden. Es wäre schon mal interessant zu berechnen, welchen Backspin ein Ball bei der Landung haben muss, um 5-10 m retour zu kommen. Spinverlust während des Fluges wird unterschiedlich genannt: von pauschal 10% über 10% pro Sekunde Flugzeit bis 80% gesamt. Reibrollenantrieb, Spinloft, SKG, Spinreduktion bei der Landung etc. ... viele Unbekannte, aber eine plausible Formel wäre trotzdem interessant.

Mike
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Hägar
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Postby Hägar » 20.04.2012, 11:47

... @Hägar: bzgl. Wirkungsgrad und Schlupf habe ich auch schon gesucht, aber nichts brauchbares gefunden. Es wäre schon mal interessant zu berechnen, welchen Backspin ein Ball bei der Landung haben muss, um 5-10 m retour zu kommen. ... viele Unbekannte, aber eine plausible Formel wäre trotzdem interessant.
Deine (Mike) Fragestellung habe ich mal als Aufforderung verstanden, die Mechanik des „Rückläufers“ (wie heißt das Ding eigentlich richtig?) zu analysieren, rechnerisch zu beschreiben und ein paar Schlüsse daraus zu ziehen.

Zunächst habe ich ein paar Videos von Rückläufern angeschaut um zu verstehen, was da eigentlich passiert. Demnach kann man den Ablauf in sechs Zeitpunkte aufteilen:

0. Der Ball trifft zum Zeitpunkt „0“ mit einem bestimmten Backspin und einer bestimmten Vorwärtsgeschwindigkeit (beides Startwerte für die Berechnung) aufs Grün, wo er sich unter Hinterlassung einer Pitchmarke in die Oberfläche einbohrt.

1. Der Ball springt wieder hoch. Dabei hat er an Backspin verloren. Die Reduktion des Backspins setzt sich in eine Abbremsung / Verringerung der Vorwärtsgeschwindigkeit um. Beginn des Hochspringens ist der Zeitpunkt „1“.

2. Nach einem Hüpfer trifft der Ball mit Vorwärtsgeschwindigkeit und gegenläufigen Backspin aufs Grün (Zeitpunkt „2“). Es können noch geringe kleine weitere Hüpfer auftreten. Die nachfolgende rechnerische Simulation zeigt aber, dass sie vernachlässigt werden können.

3. Nach dem genannten Hüpfer bewegt sich der Ball vorwärts, also vom Spieler weg, während er gleichzeitig immer noch einen gegenläufigen, also rückwärtigen Backspin hat. Das bedeutet, dass der Ball übers Grün rutscht und durch den gegenläufigen Backspin abgebremst wird. Auch der Backspin wird abgebremst und wird kleiner. Der Zeitpunkt „3“ ist erreicht, wenn der Ball seinen „Umkehrpunkt“ erreicht hat und anfängt, zurück zum Spieler zu laufen.

4. Nach dem Umkehrpunkt rutscht der Ball weiter. Der Backspin ist immer noch größer als die tatsächliche Rückwärtsbewegung des Balls zum Spieler hin. Hierdurch wird der Ball rückwärts zum Spieler hin beschleunigt, während gleichzeitig der Spin weiter abgebremst/reduziert wird. Der Zeitpunkt „4“ ist erreicht, wenn sich Rückwärtsgeschwindigkeit und Backspin angeglichen haben. Ab hier erfährt der Ball keine Beschleunigung mehr zum Spieler hin, sondern beginnt ganz gewöhnlich zu rollen.

5. Ab dem Zeitpunkt „4“ ist die Situation identisch zum Putt: Eine bestimmte Startgeschwindigkeit setzt sich in eine Rollstrecke um, bis der Ball zum Zeitpunkt „5“ liegen bleibt.

Die Mathematik zur Beschreibung der fünf Phasen zwischen den genannten sechs Zeitpunkten ist nicht allzu kompliziert, aber ziemlich umfänglich. Ich habe deshalb darauf verzichtet, sie hier niederzulegen. Falls dennoch Interesse besteht, bitte Nachricht.

Die relevanten Daten des Balls sind entweder bekannt (Radius, Gewicht) oder herleitbar (Trägheitsmoment um die Rotationsachse). Im übrigen müssen Annahmen getroffen werden:

Zwischen den Zeitpunkten 3 und 5 spielt die Gleitreibung zwischen Balloberfläche und Gras eine Rolle. Den Gleitreibungsfaktor habe ich mal mit 0,2 geschätzt. Man kann auch andere Zahlenwerte einsetzen. Der Einfluss aufs Gesamtergebnis ist aber nicht so riesig groß.

Zwischen den Zeitpunkten 4 und 5 spielt nur die Rollreibung eine Rolle. Die ist sehr abhängig davon, ob das Grün kurz geschoren ist oder nicht. Auch hier kann man mit Zahlenwerten spielen. Klar ist, dass eine geringer Rollreibungswerte große Rolldistanzen nach sich zieht. Ich hab hier mal 0,05 angesetzt.

Am kritischsten sind zwei Schätzwerte, zu denen ich keine Angaben finden kann:

Zeitpunkt 0: Wie groß ist die Vorwärtsgeschwindigkeit des Balls beim Auftreffen? Dazu weiter unten ein paar Zahlenspielereien.

Zeitpunkt 1: Wie viel Spin hat der Ball während des ersten Auftreffens in seiner Pitchmarke verloren? Auch hierzu weiter unten ein paar Zahlenspielereien.

Das ganze habe ich in Excel programmiert, um herauszufinden, was die Haupteinflussfaktoren sind, und wie sie sich auswirken. Ein paar Ergebnisse, um ein Gefühl zu bekommen (negative Strecken bedeuten „hinter dem Aufschlagpunkt“, positive Strecken „vor dem Aufschlagpunkt zum Spieler hin“):


1. Der Ball landet sehr steil mit einer Vorwärtsgeschwindigkeit von nur 7 mph. Sprunghöhe und Spinverlust in der Pitchmarke spielen kaum eine Rolle. Deshalb Annahmen: Sprunghöhe 0,3 m, beim Auftreffen verliert der Ball 1/2 seines Backspins.

a) Backspin 4.000 Upm. Der Ball springt -0,7m weit (Punkt 2), kehrt bei -1,1m um (Punkt 3), fängt bei -1,0m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei -0,9m hinter dem Aufschlagpunkt zu liegen. Der Ball rollt also minimal zurück, schafft es aber nicht zurück zum Aufschlagpunkt.

b) Backspin 5.000 Upm. Der Ball springt -0,4m weit (Punkt 2), kehrt bei -0,6m um (Punkt 3), fängt bei -0,4m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei +1,5m vor dem Aufschlagpunkt zu liegen. Ein passabler Rückläufer.

c) Backspin 6.000 Upm. Der Ball springt -0,2m weit (Punkt 2), kehrt bei -0,3m um (Punkt 3), fängt bei +0,4m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei +5,6m vor dem Aufschlagpunkt zu liegen. Ein beträchtlicher Rückläufer.


2. Schwieriger wird der Fall bei einer nicht so steilen Landung. Hier die Annahme einer Vorwärtsgeschwindigkeit von 10 mph, wobei dann schon stolze 6.500 Upm Backspin bei der Landung vorhanden sein sollten. Anders als im Fall 1. gewinnt hier der Faktor „Spinverlust“ beim Einschlag eine erhebliche Rolle:

a) Hartes Grün, der Ball bohrt sich nur gering ein und verliert dabei nur 1/3 seines Backspins. Bei 30cm Sprunghöhe springt der Ball -1,3m weit (Punkt 2), kehrt bei -2,9m um (Punkt 3), fängt bei -2,7m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei -0,8m jenseits des Aufschlagpunktes zu liegen. Der Ball rollt also ein Stück zurück, schafft es aber nicht ganz bis zum Aufschlagpunkt.

b) Mittleres Grün, der Ball bohrt sich mäßig ein und verliert dabei 1/2 seines Backspins. Bei 30cm Sprunghöhe springt der Ball -0,8m weit (Punkt 2), kehrt bei -1,4m um (Punkt 3), fängt bei -1,2m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei +0,7m vor dem Aufschlagpunkt zu liegen. Der Ball schafft es gerade eben zurück über den Aufschlagpunkt hinaus zum Spieler hin.

c) Weiches Grün, der Ball bohrt sich stark ein und verliert dabei 2/3 seines Backspins. Bei 30cm Sprunghöhe springt der Ball -0,3m weit (Punkt 2), kehrt bei -0,4m um (Punkt 3), fängt bei -0,2m an zu rollen (Punkt 4) und kommt bei +1,7m vor dem Aufschlagpunkt zu liegen. Ein ordentlicher Rückläufer.


Wir sehen also, dass der wichtigste Faktor überhaupt die Vorwärtsgeschwindigkeit des Balles beim Aufschlag ist. Das wichtigste ist, dass der Ball so steil wie möglich landet. Während bei 7 mph Horizontalgeschwindigkeit die Welt noch in Ordnung ist, wird schon bei 10 mph alles schwierig. Ein sehr hoher Backspin ist dann erforderlich, um überhaupt den Ansatz eines Rückläufers zu erzielen.

Wenn eine sehr steile Landung (Fall 1) nicht so ganz gelingen will (Fall 2), hilft zusätzlich zu sehr viel Backspin ein weiches Grün.


LG
Stefan.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Hägar am 20.04.2012, 11:47 verfassten Beitrag.
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henry
Posts: 520
Joined: 11.11.2010, 17:51

Postby henry » 20.04.2012, 12:00

:!: :D

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