Hallo ,
den Spin zu reduzieren oder auch zu erhöhen, kann man auf unterschiedlichste Art bei der Konstruktion (des Schlägerkopfes) als auch beim Schlägerbau (vornehmlich durch den Schaft) selbst bewerkstelligen.
Die Auswirkung des mehr/weniger Spin hast Du korrekt beschrieben, dies ist aber nicht der Ausgangspunkt. Je nach SKG möchte man 1500 bis 4000 UPM am Ball haben, um eine optimale Flugbahn und einen moderaten Roll zu erreichen.
Ich spiele spinreduziert, da mir sonst der Ball raketenhaft nach oben zieht (normal startet und plötzlich nach oben gesaugt wird) und somit die Schlagweite limitiert und den Roll auf Null setzt.
Bei langsamer SKG würde der Ball zu langsam drehen und überhaupt keinen Sog nach oben entwickeln. Startet flach, kommt schnell wieder zum Boden und rollt ewig, wenn der Boden nicht zu weich ist. So ein Spieler benötigt einen Driver (wenn überhaupt), der den Backspin maximiert.
Der Loft des Schlägerkopfes hat erstmal mächtigen Einfluss auf den Spin. Je mehr Loft, desto mehr Spin und umgekehrt.
Beim Schaft sind der Torque, der Flex und vor allem die Stelle des grössten Biegepunktes (Bendpoint / Kickpoint etc.) maßgeblich. Je weiter unten (zum Schlägerkopf hin) sich der Schaft am stärksten biegt, desto mehr Spin wird erzeugt. Man kann sich dies als kurze, knackige Peitschen-/Schaufelbewegung vorstellen.
Zuletzt noch der Spieler selbst: SKG, Schwungbahn und Winkel, in dem der Schlägerkopf an den Ball kommt, sind die Parameter, die noch grossen Einfluss nehmen.
Viel Spin gewünscht: meist wird dann ein weicher Flex mit Bendpoint an der Schlägerspitze sowie viel Loft empfohlen.
Minimaler Spin: steiler Loft und hoher Bendpoint (zum Griff hin). Der steile Loft erfordert aber einen sehr guten Schwung, denn je steiler der Loft, desto leichter wird auch Sidespin übertragen. Der Ball kann zwar nicht Back- und Sidespin gleichzeitig haben, aber dadurch wird die Drehachse zur Seite geneigt und der Ball sliced oder hooked.
An sehr guten Tagen kann ich mit so einem Driver die 300 m knacken. Unter Druck oder nach einem anstrengenden Arbeitstag brauche ich daran gar nicht zu denken, so einen Driver einzupacken.
Es gibt aber noch Varianten, die sehr interessant sind: viel Loft und einen Schaft mit hohem Bendpoint. Das Mehr an Loft dämpft Fehler bei der Schlagflächenstellung im Treffmoment. Mehr Loft hat immer mehr Backspin zur Folge und damit weniger Sidespinanteile. Damit der Ball dann keinen Schnee abbekommt (Flughöhe), nimmt man einen Schaft, der die Flugbahn nieder hält und streckt. Meine Kombination ist aktuell der
Bagger Vance Signature Series Driver als HL (High Launch ... 14°) plus einen Hickory-Schaft in XS-Flex mit 46,5 inch. Lässt sich traumhaft steuern, erfordert wenig Konzentration und kann auch bei Muskelkater gespielt werden. Liegt um die 260 m bei mir.
Mike