Schwunggewicht - MOI - Schwungdynamik
Posted: 15.01.2010, 14:36
Erstmal eine grundlegende Erklärung zum Schwunggewicht, wer es schon weiss, kann den ersten Absatz überspringen:
Das Schwunggewicht (SW) soll angeben, welchen Widerstand der Golfschläger der Schwungbewegung entgegensetzt, sprich, es ist eine Angabe für den Trägheitsmoment. Die Ermittlung mittels SW-Waage ist ein statisches Verfahren; wird dagegen dynamisch gemessen, spricht man gleich von MOI (Trägheitsmoment). Ein hohes Schwunggewicht entspricht mehr Widerstand und umgekehrt. Gemessen wird dies landläufig mit einer Schwunggewichtswaage, die vor einigen Jahrzehnten (ca. 1920 von Robert Adams) zum Standard im Clubmaking geworden ist. Man kann das SW jedoch auch berechnen, sofern eine Grammwaage und ein Meterstab greifbar sind. Die Wertangabe erfolgt mit einer Buchstaben-Zahl-Kombination, bei den Herren meist D2 und bei Damen C6 als Ausgangsbasis. C0 ist leichter (weniger Widerstand) als E4. Alles unklar? Einfach fragen.
Über Auswirkung und Risiken des SWs soll hier jetzt nicht diskutiert werden, dazu frägt man seinen Clubmaker und Pro. Jeder hat eine andere Meinung und man ist gut beraten, sich seine eigene zu bilden. Nur so kurz: allein mit den Schwunggewicht kann man keine Schwungprobleme dauerhaft beseitigen und man macht auch aus einem Eisen 3 kein leicht spielbares Eisen 9, egal, welche Gewichte man wo anbringt oder abnimmt.
Das SW wird meiner Meinung nach zu dogmatisch gesehen, und da es leicht kontrollierbar ist, legen die Hersteller auch grossen Wert darauf, das zugesicherte SW einzuhalten. In der Praxis ist der Clubmaker dann aber auch mal gezwungen, einen schwereren Griff oder Zusatzgewichte zu montieren, was aber keinen Sinn macht und nur Ballast ist.
Dynamisch betrachtet ist nämlich eine Änderung im Griffbereich nur sehr marginal für den Trägheitsmoment und in der Auswirkung anders, als bei den gängigen MOI-Messgeräten. Fraglich ist immer der Messpunkt, sprich die Achse des Pendels "Arm-Schaft". Diese Achse ist sehr abhängig von der Griffhaltung und dem Schwungstil, also bei jedem Spieler anders. Hat man einen Golfschläger mit D2 und montiert einen 12 gr. schwereren Griff, dann verändert sich das SW auf etwa C9. Hat dies ein Auswirkung? Nein, nicht in der Praxis. Sonst wäre es auch ein Unterschied, ob man mit Handschuhen (1 Stück ca. 20 gr) spielt, Schmuck an Finger oder Handgelenk trägt, eine fleischige oder magere Hand hat und vieles mehr.
Bezogen auf die Schwunggewichtsmessung mittels Waage ist der Denkfehler auch in der Wahl des Achspunktes, der hier bei 14 inch unterhalb der Griffkappe angenommen wird.
Der nächste Denkfehler passiert nach meiner Meinung bei der MOI Methode. Hier wird zwar dynamisch gemessen (besser), aber der Achspunkt liegt auf Höhe Griffkappe, wo zwar bei manchen Spielern der Drehpunkt liegen kann, aber eben nur bei manchen. Per Software lässt sich dies korrigieren und der Drehpunkt Mitte Griff legen, aber dies ist eine Simulation mit den Schwachstellen, die jede Simulation hat.
SW verglichen mit MOI: der Trägheitsmoment bei der Schwunggewichtsmethode erhöht sich mit zunehmender Schaftlänge, bei der Bauweise nach MOI hat sich ein gleichbleibender Trägheitsmoment etabliert, das Schwunggewicht statisch gemessen nimmt also mit zunehmender Schaftlänge ab. Was nun wie besser ist, kann man wie immer pauschal nicht sagen. Ein leichteres Eisen 3 ist auch leichter zu beschleunigen, was dem untrainierten Spieler entgegen kommt, dieser wird aber mit leichteren Schlägern auch leichter hektisch in der bewegung (führungslos), was der Treffgenauigkeit abträglich ist. Mit gleichem MOI wird auch empfohlen, dass man den Ball aus der Mitte spielt, also keine Lageveränderung wie üblich durchführt (Wedges von der Mitte, lange Schläger Ball nach vorn). Dies hat jedoch eine grosse Auswirkung auf den Schwung. Im Regelfall möchte der bessere Spieler mit einem Eisen 3 kein Divot ausschlagen, mit dem Wedge eben schon. Bei gleicher Balllage gibt es deshalb Probleme.
Eine Reinform des MOI-Schlägerbaus sind z.B. die 1Iron Golfschläger aus den USA: alle Schäfte sind gleich lang, alle Köpfe gleich schwer. Nur so ist es möglich, einen tatsächlich identischen MOI zu erlangen, der unabhängig von der dynamsichen Eigenart des Spielers ist. Über den Grundgedanken: eine Schaftlänge = eine Schwungebene = weniger Probleme kann man diskutieren, bei meinen Versuchen dazu hat sich jedoch ergeben, dass es den langen Eisen bei dieser Bauart an Umfangsgeschwindigkeit und Zug fehlt. Nur per Loft kann man bei identischer Schaftlänge nicht unbegrenzt Schlagweite erzeugen, das wäre zu einfach und zu schön.
Das Schwunggewicht (SW) soll angeben, welchen Widerstand der Golfschläger der Schwungbewegung entgegensetzt, sprich, es ist eine Angabe für den Trägheitsmoment. Die Ermittlung mittels SW-Waage ist ein statisches Verfahren; wird dagegen dynamisch gemessen, spricht man gleich von MOI (Trägheitsmoment). Ein hohes Schwunggewicht entspricht mehr Widerstand und umgekehrt. Gemessen wird dies landläufig mit einer Schwunggewichtswaage, die vor einigen Jahrzehnten (ca. 1920 von Robert Adams) zum Standard im Clubmaking geworden ist. Man kann das SW jedoch auch berechnen, sofern eine Grammwaage und ein Meterstab greifbar sind. Die Wertangabe erfolgt mit einer Buchstaben-Zahl-Kombination, bei den Herren meist D2 und bei Damen C6 als Ausgangsbasis. C0 ist leichter (weniger Widerstand) als E4. Alles unklar? Einfach fragen.
Über Auswirkung und Risiken des SWs soll hier jetzt nicht diskutiert werden, dazu frägt man seinen Clubmaker und Pro. Jeder hat eine andere Meinung und man ist gut beraten, sich seine eigene zu bilden. Nur so kurz: allein mit den Schwunggewicht kann man keine Schwungprobleme dauerhaft beseitigen und man macht auch aus einem Eisen 3 kein leicht spielbares Eisen 9, egal, welche Gewichte man wo anbringt oder abnimmt.
Das SW wird meiner Meinung nach zu dogmatisch gesehen, und da es leicht kontrollierbar ist, legen die Hersteller auch grossen Wert darauf, das zugesicherte SW einzuhalten. In der Praxis ist der Clubmaker dann aber auch mal gezwungen, einen schwereren Griff oder Zusatzgewichte zu montieren, was aber keinen Sinn macht und nur Ballast ist.
Dynamisch betrachtet ist nämlich eine Änderung im Griffbereich nur sehr marginal für den Trägheitsmoment und in der Auswirkung anders, als bei den gängigen MOI-Messgeräten. Fraglich ist immer der Messpunkt, sprich die Achse des Pendels "Arm-Schaft". Diese Achse ist sehr abhängig von der Griffhaltung und dem Schwungstil, also bei jedem Spieler anders. Hat man einen Golfschläger mit D2 und montiert einen 12 gr. schwereren Griff, dann verändert sich das SW auf etwa C9. Hat dies ein Auswirkung? Nein, nicht in der Praxis. Sonst wäre es auch ein Unterschied, ob man mit Handschuhen (1 Stück ca. 20 gr) spielt, Schmuck an Finger oder Handgelenk trägt, eine fleischige oder magere Hand hat und vieles mehr.
Bezogen auf die Schwunggewichtsmessung mittels Waage ist der Denkfehler auch in der Wahl des Achspunktes, der hier bei 14 inch unterhalb der Griffkappe angenommen wird.
Der nächste Denkfehler passiert nach meiner Meinung bei der MOI Methode. Hier wird zwar dynamisch gemessen (besser), aber der Achspunkt liegt auf Höhe Griffkappe, wo zwar bei manchen Spielern der Drehpunkt liegen kann, aber eben nur bei manchen. Per Software lässt sich dies korrigieren und der Drehpunkt Mitte Griff legen, aber dies ist eine Simulation mit den Schwachstellen, die jede Simulation hat.
SW verglichen mit MOI: der Trägheitsmoment bei der Schwunggewichtsmethode erhöht sich mit zunehmender Schaftlänge, bei der Bauweise nach MOI hat sich ein gleichbleibender Trägheitsmoment etabliert, das Schwunggewicht statisch gemessen nimmt also mit zunehmender Schaftlänge ab. Was nun wie besser ist, kann man wie immer pauschal nicht sagen. Ein leichteres Eisen 3 ist auch leichter zu beschleunigen, was dem untrainierten Spieler entgegen kommt, dieser wird aber mit leichteren Schlägern auch leichter hektisch in der bewegung (führungslos), was der Treffgenauigkeit abträglich ist. Mit gleichem MOI wird auch empfohlen, dass man den Ball aus der Mitte spielt, also keine Lageveränderung wie üblich durchführt (Wedges von der Mitte, lange Schläger Ball nach vorn). Dies hat jedoch eine grosse Auswirkung auf den Schwung. Im Regelfall möchte der bessere Spieler mit einem Eisen 3 kein Divot ausschlagen, mit dem Wedge eben schon. Bei gleicher Balllage gibt es deshalb Probleme.
Eine Reinform des MOI-Schlägerbaus sind z.B. die 1Iron Golfschläger aus den USA: alle Schäfte sind gleich lang, alle Köpfe gleich schwer. Nur so ist es möglich, einen tatsächlich identischen MOI zu erlangen, der unabhängig von der dynamsichen Eigenart des Spielers ist. Über den Grundgedanken: eine Schaftlänge = eine Schwungebene = weniger Probleme kann man diskutieren, bei meinen Versuchen dazu hat sich jedoch ergeben, dass es den langen Eisen bei dieser Bauart an Umfangsgeschwindigkeit und Zug fehlt. Nur per Loft kann man bei identischer Schaftlänge nicht unbegrenzt Schlagweite erzeugen, das wäre zu einfach und zu schön.