Mit "Platzreife/Platzerlaubnis" wird einfach zu viel Geld verdient, als dass übermäßiges Interesse an Aufklärung bestünde. Gibt's das eigentlich außer bei uns regelungssüchtigen Deutschen irgendwo sonst auf der Welt? Meiner Erfahrung nach ist das ein reiner Mythos. Wo steht denn die PE in den Regeln?? Und ich finde es schade, dass sich das von den Geschröpften zu den noch nicht Geschöpften einfach nicht rumspricht. Ist irgendwie wie in einen nicht gerechten Bunker zu steigen, sich zu ärgern, und ihn nach dem Schlag ungerecht zurückzulassen .... *grr
Also ich versuch das mal aus subjektivem Blickwinkel zu sortieren. Liebe Clubspieler und -trainer: Bitte nichts werfen! Nur argumentieren!

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Also, einen
allgemeingültigen Golf-Führerschein gibt's nicht, in D nicht und sonstwo auch nicht. Fast überall in D wird aber der DGV-Ausweis verlangt. Das ist jedoch eine kostenpflichtige Mitgliedschaft, nicht in erster Linie ein Befähigungsnachweis. Heute weniger denn je. "Früher" war das ganze Setup anders: Da konnte man in Deutschland nur Golf spielen (lernen), wenn man gegen exklusivitätswahrende Beiträge einem Ver... einem Club beitrat. Wenn dort der Pro dann irgendwie zu der Überzeugung kam (und viele Pros nehmen das auch heute noch sehr ernst

, vor allem die Clubtrainer), dass man ohne Gefahr für Spielfluss, Platz und Mitspieler allein auf die Runde gehen könne: Dann hatte man die begehrte Platz
erlaubnis, bekam den DGV-Ausweis mit HCP 54 ausgehändigt, und der wurde dann auch anderswo als "PE" akzeptiert. Kein Club wollte ja andernorts durch schlechtausgebildete Spieler (Etikette, Regeln, Technik in dieser Reihenfolge) auffallen. Geschlossene Gesellschaft.
Doch der allgemeine Wohlstand nahm zu (Golf ist hierzulande ja immer noch ein relativ teurer und kein Volkssport), auch der Mittelstandsbauch wollte spielen "dürfen". Golf etablierte sich außerhalb der exklusiven Exklusivität: VcG, kommerzielle Trainingsanlagen und -plätze, freie Trainer, Golf-"Akademien" alllerorten usw. Und die Erschaffung des Begriffs "PE-Kurs" war die Geburtsstunde des Mythos von der allgemeingültigen und vorgeschriebenen Platzreife/-prüfung, mit der man auch ohne DGV-Mitgliedschaft überall spielen darf. Genial.
Wie bescheuert die defensive Exklusivitätswahrung vieler Clubs ist, zeigt sich darin, dass sie Gäste aus anderen Clubs spielen lassen, VcG-Spieler aber nicht (gibt's das eigentlich auch heute noch?), obwohl der VcG seinerseits im DGV ist. Und das, obwohl die Spieler mit VcG-Prüfung zu den bestausgebildeten Anfängern in Sachen Etikette und Regeln gelten dürfen. Lieber den Platz von den eigenen Mitgliedern pflügen lassen als die Nase etwas tiefer zu tragen.
In den Urlaubsländern fragt übrigens praktisch nie jemand nach dem DGV-Ausweis: Da kommen Leute mit voller Ausrüstung und wollen zahlen? Her mit den Öhren. Mindesthandicap? Naja, in der Hochsaison und/oder auf den teureren Plätzen, aber sonst doch nicht.
So, und jetzt das wichtigste, wenn es schon keine
allgemeine Platzerlaubnis gibt:
Platzreife ist kein Ausweis, sondern ein (erreichbarer) Zustand und das wichtigste am ganzen Golfsport, was man begriffen haben muss! Divots zurücklegen, Fahne nicht aufs Grün schmeißen, Einschlaglöcher reparieren, Bunker rechen, dem Vorflight nicht in die Hacken spielen, Anschluss halten, ggf. durchspielen lassen, grüßen, bitte und danke sagen etc pp .... Kann man alles nachlesen und muss man nicht mal üben. Aber wenn ich mir die oftmalige Realität draußen auf den Plätzen da so anschaue .... Leute, da fehlen mir die Worte, und das will bei mir offenbar was heißen
Hab sicher hier und da ein paar Ungenauigkeiten und Provokationen drin. Also bitte, Feuer frei!