Page 1 of 1

Liewinkel bei langen Eisen

Posted: 22.06.2009, 09:43
by Gast
Das lange Eisen, das sie mir angefertigt haben, hat bei gleicher Länge einen steileren Lie-Winkel als mein inzwischen ausrangiertes E3. Ich muss also aufrechter stehen oder kürzer fassen. Können Sie mir erklären, wie das zusammenhängt? Hab ich vorher falsch gestanden? Ist keine Beschwerde, nur eine Frage. Ich komme, davon abgesehen, prima mit dem Schläger zurecht.

Posted: 22.06.2009, 09:45
by Moderator
Da müsste man wissen, welches 3er Eisen es war. Die Lie-Winkel sind nicht genormt und auch zeitlich veränderen sich die Daten. Ein Eisen 3 von 1980 ist beispielsweise komplett anders gewinkelt als ein Eisen von 2005.

Posted: 22.06.2009, 20:07
by Professor
Die meisten Hersteller gehen offenbar davon aus, dass es bei den langen Eisen schwerer ist, einen geraden Ball zu schlagen. Ein etwas aufrechterer Lie wirkt dem entgegen.

Posted: 22.06.2009, 22:45
by Zweierputt
Inzwischen bin ich registriert und nicht mehr "Gast". Mein erster Beitrag in einem Internetforum *aufgeregtkurzatme

Meine Frage kam wie folgt zustande: Ich spiele wenig, aber gern, aber schlecht. Anderes Thema. Ich glaube aber fest daran, dass ein guter Spieler (Klavier, Computer, Golf,...) mehr von gutem Equipment hat als ein Anfänger. Der gute Schütze trifft auch mit verzogenen Flinten, der schlechte mit Präzisionsgewehren trotzdem nicht. Also erstmal schlagen lernen und das Geld zusammenhalten.

Dann bin ich auf "Slicekiller", "Golfhaus" usw. gestossen und die vielen sehr differenzierten Argumente zu diesem Thema. Neue Welt. Bisher kannte ich nur Ratschläge des Typs "Du musst...".

Da mein Eisen 3 "aus gegebenem Anlass" verbogen war, klare Sache, probier ich mal ein langes Klais-Eisen: Schaft und Griff maßgemacht, Bi-Matrix statt Stahl von der Stange.

Mit dem Teil bin ich vom ersten Schlag an gerader und weiter ... besser, aber längst nicht gut (siehe oben: das liegt an mir).

Dazu muss ich den Schläger aber kürzer fassen oder viel aufrechter stehen als bisher. Der neue Liewinkel irritiert mich total, und die daraus resultierende Frage steht nun oben schon. Wobei ich mir denke, dass der Herr Klais schon weiß, was er da macht.

Wenn ich also jetzt einen ganzen Satz so bekäme: Müsste ich dann auf ein Treppchen steigen beim Schlagen? Man darf sich doch lt. Regel keinen Stand machen. Wo liegt da beim Spieler die Einflussgröße? Rumpfneigung? Kniebeugung? Plateausohlen?

Danke für jeden Beitrag.

Posted: 23.06.2009, 13:52
by Professor

Posted: 23.06.2009, 19:46
by Zweierputt
Danke für die Argumentationshilfe, Professor. An sich ein Grund mehr für mich, einen flacheren Liewinkel zu erwarten ...

Eine steile Schaftebene reduziert den max. Winkel zwischen Arm und Schaft, was weniger Lag bedeutet. Weniger Lag ist gleichbedeutend mit weniger Schlägerkopfgeschwindigkeit (SKG). Weniger SKG ist weniger Schlagweite.
... und/oder einen kürzeren statt eines längeren Schafts. Hier stehen ja öfters Statements von Leuten, die kürzere Schläger bekommen als sie Ihnen von anderen Fittern empfohlen werden. Am besten, ich mach mal Bilder. Wird nur etwas dauern.

Posted: 26.06.2009, 09:06
by Moderator
Hier stehen ja öfters Statements von Leuten, die kürzere Schläger bekommen als sie ihnen von anderen Fittern empfohlen werden.
Die Ergebnisse beim biometrischen Fitting, ob kürzer oder länger, halten sich die Waage (bei den Herren). Der Wechsel auf kürzer ist jedoch folgenreicher, weshalb es klarerweise hier zu mehr Verwirrung und Fragen kommt.

Bitte auch diesen Faden beachten: Schwung- vs. Spielerfitting

Re: Liewinkel bei langen Eisen

Posted: 05.07.2009, 16:30
by Zweierputt
Das lange Eisen, das sie mir angefertigt haben, hat bei gleicher Länge einen steileren Lie-Winkel als mein inzwischen ausrangiertes E3. Ich muss also aufrechter stehen oder kürzer fassen.
Oh quelle blamage ... hab die beiden Schläger eben schön geputzt und zum Fotografieren nebeneinandergelegt, und was seh ich? Loft für mich ununterscheidbar, Liewinkel beim Neuen minimal flacher(!), nur ist der Neue 1/2" länger(!). Natürlich hatte ich das vorher nicht direkt verglichen, sondern nach Gefühl geurteilt.

Wie kann man sich so irren? Mal davon abgesehen, dass der neue Schläger sich wegen des dickeren Griffs, des Griffleders und des geringeren Gewichts viel besser anfühlt als der alte: Ich habe immer noch den Eindruck, dass ich jetzt aufrechter stehen muss! Doch auf sogleich angefertigten Vergleichsfotos sehe ich beim Setup (Rumpfneigung und Schaftwinkel) keinen Unterschied.

Mit seinem letzten Posting im RS-Faden ("Ich will das lernen") über den Dialog zwischen Verstand und Körper hat TZ offenbar recht, auch wenn ich das nicht so wie er darstellen würde. Trotzdem: Ich bin verwirrt und geh jetzt auf die Driving Range, damit die beiden ein bisschen miteinander plaudern können ;-) .......

Und sorry für die ungewollte Irreführung.