Stimmt der Lie-Winkel?
Posted: 26.03.2009, 07:49
Das Thema war schon, aber die Frage wird immer wieder gestellt, deshalb etwas ausführlicher:
Der Lie ist dieser Winkel

Im Treffmoment muss die Sohle des Golfschlägerkopfes parallel zum Boden sein, dadurch hat man ...
... die korrekte Flugrichtung des Balls in dieser Achse
... die ideale Kraftübertragung auf den Ball
... die Option auf einen tiefen Schwerpunkt
Die Lies bei Golfschlägern haben folgende Probleme:
1. Serienfertigung ist zu tolerant, Abweichungen von bis 3° sind keine Seltenheit
2. die meisten Eisen können nicht oder nicht dauerhaft korrigiert werden
Wie wird der Lie bestimmt?
1. Lie-Boards ... allerdings verfälschen diese Boards ähnlich wie Abschlagmatten das Ergebnis um einige Grad. Aus meiner Sicht also völlig unbrauchbar.
2. Berechnung ... was in jedem Fall besser ist, als der Check am Lie-Board
3. Schmutzhorizont ... die beste Methode. Einfach nach der Runde das Schlägerblatt ansehen:
Lie korrekt: Schmutz und Sohle parallel

Lie zu steil:

Lie zu flach:

Technisches:
den Lie kann man mit einfachsten Mitteln selbst berechnen Lie des Golfschläger und anhand des Biometrischen Fitting dann überprüfen
Stimmt der Lie nicht, wird es schwierig, unter den Ball zu kommen, da ein Teil des Schlägerkopfes früher als die ganze Sohle am Boden ansteht. Zusätzlich ergibt sich durch das schräge Aufsetzen eine Richtungsabweichung des Schlägerblattes:

Es wird auch oft geschrieben, dass eine aufsetzende Spitze des Schlägerkopfes einen Slice produzieren kann und eine aufsetzende Ferse einen Hook. Die Theorie dahinter ist, dass der Schlägerkopf um den Punkt des Aufsetzens zirkelt. Dagegen spricht, dass ja noch der Schaft als Widerlager gegeben ist, der Trägheitsmoment überwunden werden müsste und der Ballkontakt im Normalfall vor dem Bodenkontakt stattfindet.
Die Hoffnung, mit dem Lie eine Schwungbahn von aussen nach innen korrigieren zu können, sollte man aber nicht aufkommen lassen. Die Lie-Abstimmung ist - sofern die Werte grundlegend korrekt sind (siehe Biometrisches Fitting) - ein Feintuning.
Das Thema geht aber noch weiter, denn die Problematik der Lie-Boards ist den Clubfittern bewusst (oder sollte dies zumindest sein). Die Grundlage für allerlei Probleme steckt wiedereinmal im Schaft. Da der Schaft unterschiedlieche Flexe je nach Einbaulage hat (siehe 360° Golfschlägerschäfte) und der Schlägerkopf ein auskragendes Bauteil darstellt, ist auch die Schaftbiegung zum Spieler hin unterschiedlich (weil unterschiedliche Flexe zwischen den Eisen). Diese Schaftbiegung verändert jedoch ebenfalls den Lie-Winkel.

Ergebnis: selbst wenn die Lie-Winkel beim Clubmaking korrekt eingestellt wurden (statisch), hat man in der Dynamik plötzlich andere Gegebenheiten (durch die unterschiedlichen Schaftflexe). Die Lie-Boards wurden und werden also auch dazu verwendet, diese unterschiedlcihen dynamischen Lies zu justieren.
Das ganze wird aber zunehmend zum Kartenhaus. Eine aus technischer Sicht solide Lösung ist es deshalb, wenn man zumindest die Flexe in Spielrichtung und 90° dazu misst und im Satz abstimmt.
Der Lie ist dieser Winkel

Im Treffmoment muss die Sohle des Golfschlägerkopfes parallel zum Boden sein, dadurch hat man ...
... die korrekte Flugrichtung des Balls in dieser Achse
... die ideale Kraftübertragung auf den Ball
... die Option auf einen tiefen Schwerpunkt
Die Lies bei Golfschlägern haben folgende Probleme:
1. Serienfertigung ist zu tolerant, Abweichungen von bis 3° sind keine Seltenheit
2. die meisten Eisen können nicht oder nicht dauerhaft korrigiert werden
Wie wird der Lie bestimmt?
1. Lie-Boards ... allerdings verfälschen diese Boards ähnlich wie Abschlagmatten das Ergebnis um einige Grad. Aus meiner Sicht also völlig unbrauchbar.
2. Berechnung ... was in jedem Fall besser ist, als der Check am Lie-Board
3. Schmutzhorizont ... die beste Methode. Einfach nach der Runde das Schlägerblatt ansehen:
Lie korrekt: Schmutz und Sohle parallel

Lie zu steil:

Lie zu flach:

Technisches:
den Lie kann man mit einfachsten Mitteln selbst berechnen Lie des Golfschläger und anhand des Biometrischen Fitting dann überprüfen
Stimmt der Lie nicht, wird es schwierig, unter den Ball zu kommen, da ein Teil des Schlägerkopfes früher als die ganze Sohle am Boden ansteht. Zusätzlich ergibt sich durch das schräge Aufsetzen eine Richtungsabweichung des Schlägerblattes:

Es wird auch oft geschrieben, dass eine aufsetzende Spitze des Schlägerkopfes einen Slice produzieren kann und eine aufsetzende Ferse einen Hook. Die Theorie dahinter ist, dass der Schlägerkopf um den Punkt des Aufsetzens zirkelt. Dagegen spricht, dass ja noch der Schaft als Widerlager gegeben ist, der Trägheitsmoment überwunden werden müsste und der Ballkontakt im Normalfall vor dem Bodenkontakt stattfindet.
Die Hoffnung, mit dem Lie eine Schwungbahn von aussen nach innen korrigieren zu können, sollte man aber nicht aufkommen lassen. Die Lie-Abstimmung ist - sofern die Werte grundlegend korrekt sind (siehe Biometrisches Fitting) - ein Feintuning.
Das Thema geht aber noch weiter, denn die Problematik der Lie-Boards ist den Clubfittern bewusst (oder sollte dies zumindest sein). Die Grundlage für allerlei Probleme steckt wiedereinmal im Schaft. Da der Schaft unterschiedlieche Flexe je nach Einbaulage hat (siehe 360° Golfschlägerschäfte) und der Schlägerkopf ein auskragendes Bauteil darstellt, ist auch die Schaftbiegung zum Spieler hin unterschiedlich (weil unterschiedliche Flexe zwischen den Eisen). Diese Schaftbiegung verändert jedoch ebenfalls den Lie-Winkel.

Ergebnis: selbst wenn die Lie-Winkel beim Clubmaking korrekt eingestellt wurden (statisch), hat man in der Dynamik plötzlich andere Gegebenheiten (durch die unterschiedlichen Schaftflexe). Die Lie-Boards wurden und werden also auch dazu verwendet, diese unterschiedlcihen dynamischen Lies zu justieren.
Das ganze wird aber zunehmend zum Kartenhaus. Eine aus technischer Sicht solide Lösung ist es deshalb, wenn man zumindest die Flexe in Spielrichtung und 90° dazu misst und im Satz abstimmt.