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Backweighting

Posted: 06.02.2009, 21:36
by Wutz
Der Begriff ist in einem anderen Posting schon mal gefallen. Pat scheint heir Ahnung zu haben.

Gelesen habe ich schon viel darüber und auch ein bisschen rumprobiert. Den tieferen Nutzen habe ich allerdings noch nicht erkannt. Vielleicht kann mal jemand anderes seine Erfahrungen und Effekte vorstellen.

Für alle, denen "Backweighting" nichts sagt: es werden beim Golfschläger im Griffbereich Gewichte montiert (in den Schaft). Von 10 bis über 100 gr scheint es hier alles zu geben. Die schweren Brocken mehr im Putterschaft.

Posted: 07.02.2009, 10:17
by Pronto
Im Prinzip wird doch nur das "Feeling" des Spielers manipuliert. Durch das Zusatzgewicht wird die physikalische Performance doch eher geschwächt.

Posted: 09.02.2009, 18:21
by Club Doc
Backweighting, Counterweighting oder Counter Balancing sind begriffe für eins und die gleiche verfahren…Gewicht wird zum Butt ende das Schaft zugefügt. Ich selber habe diese Gewichtskartuschen in meinem Lieferprogramm und habe ausführlichen Tests gemacht mit vielen Spielern mit unterschiedlichen Spielstärken und Schwungtypen.

Zuerst kann ein backweight Statisches Golfschlägereigenschaften wie Schwunggewicht oder MOI nicht verändern…aber etwas passiert doch, und das ist dass den Gesamtgewicht der Golfschläger wird erhöht. Aber was bringt so etwas?

Hier geht es an dem Gewicht Optimierung eines Golfschlägers, und damit ein Verbesserung des Treffmomentes. Eine Gewichtzunahme vom 40 gm. könnte ein negativen Auswirkung an SKG wie bei Pronto scharfsinnig geschrieben, aber was passiert wenn den PTR (Power Transfer Ratio) gleichzeitig um 5% verbessert? Hier liegt die antwort, und es kann sogar mit ein Launch Monitor belegt werden.

Wir alle wissen vom Wishon das ein Driver mit einem kürzern Baulänge muss nicht zwangsmassig zu kürzern Abschlagslängen führen…ins besonderes wenn mit dem Driver das Ball besser getroffen wird. Die gleiche Logik ist mit einer Gewichtzunahme einsetzbar…einen 10% Erhöhung des Gewichts wird mehr als ausgeglichen durch einen Solideren Schlag mit weniger Dispersion an der Schlagfläche.

Es gibt auch andere Sachen was bei Backweighting passiert aber die sind nicht belegbar, und hier kommt Gefühl ins spiel. Ein Golfschläger was für ein Spieler besser anfühlt, wird besser geschwungen und Theoretisch ein hoher Leistung erbringen. Dieses art vom Spieler-Schläger Synchronisierung ist reine Gefühlssache, und den benötigen Gewicht und dessen Platzierung variiert vom Spieler zu Spieler. Eine sehr beliebte Kombination ist 12 gm. in den Schaftende und 20 gm. in den Schaft unter die Rechten hand.

Eins zum Schluss. Es gibt auch Spieler wer Backweighting nicht hilft, und die können nur einen Backweight vom +80 gm. überhaupt zuerst bemerken. Aber wie auch immer, Backweighting (wie MOI, Schwunggewicht, TLT usw.) ist nur einer art Golfschläger zu bauen, und kein einzelnes Herstellungsverfahren passt für alle Spieler.

VG
Pat Mancuso

Posted: 09.02.2009, 23:52
by Johnny
Lieber Pat, auch hier finde ich deinen Beitrag hochinteressant! Vielen Dank!

Du bist wie ein Vorbild!

Johnny

Posted: 10.02.2009, 07:54
by Professor
Vielleicht hängt das vom Schwungtyp ab, ob man das Gewicht im Griff mag. ZB kann ich mir vorstellen, dass ein "Handgelenks-Spieler" eher das Gewicht besser im Kopf spüren will und ein "Durch den Ball Geher" also "Griffbeschleuniger" eher Gewicht eben dort auch haben will.

Fühle mich angeregt, das auszuprobieren! ... Gewicht im Griff ...

LG
Prof.

Posted: 11.02.2009, 17:51
by hobbygolfer
Ich habe mal einem Schlägertest beiwohnen dürfen. Es wurden Hölzer und Eisen getestet. Zwei Pros, zwei Single-Hcp. und drei Hcp. 15-20 waren auf der Range.

Die Probanten meinten, neue Modelle zu testen. Was sie nicht wussten war, dass in manchen Schlägern Gewichte im Griff waren und in anderen nicht. Die Gewichte waren so zwischen 10 und 40 gr

Die Fallzahl ist etwas klein, aber es hat mich doch überrascht, dass keiner etwas bemerkte und es sich keine Tendenz ergab.

Ähnliches wurde dann nochmal ausprobiert, und zwar ein Driver mit D9 SW zum Testen gegeben und dann durch einen mit C6 ausgetauscht. Der Wechsel wurde zwar bemerkt, aber nur wenige konnten hier konkret die Änderung beschreiben. Der Headpro schlug sogar mit dem C6 erheblich weiter als mit dem D9.

Posted: 12.02.2009, 08:40
by Club Doc
Hi Michael,

Wie gesagt, ich habe auch bemerkt dass manche Spieler absolut kein unterschieden in das Schlägergewicht bzw. Gewichtung bemerkt habe. Es würde mich aber interessieren was für Swing-Path Daten bei ihrem Test raus gekommen hat. Es ist mir öfters aufgefallen das eine Erhöhung des Golfschläger Gesamtgewichtes bei 40-60 gm. führt bis zu einer 1.5°-2° Korrektur des Schwungpfads bei Außen nach Innen Spieler. Hast du genügend Daten gesammelt das zum bestätigen bzw. wiederlegen?

IMHO der ständigen Reduktion des Schlägergewichts, durch Graphit- bzw. Ultraleichten Stahlschäfte, hat nicht alle Golfspieler zugute gekommen. Klar wir können etwas weiter Schlagen als für 20 Jahre, aber für einen Anfänger ist es viel leichter einem Driver mit 45.5“ und weniger als 310 gm. gewicht „Over the Top“ zu schwingen als einer mit 44“ und 340 gm.

Wie viele Pros mit einem Driver SKG vom unter 110 mph. haben ein 85 gm. Schaft in deren Driver, oder 95 gm. in deren Holz 3? Hier geht es nicht nur am Flex oder Schwunggewicht Erhöhung bzw. Reduzierung der Torque wert, aber auch an Kontrolle über das Schwungpfad durch den Ball. Die Menschen werden angeblich immer großer, aber werden wir dabei schwächer?

Ist aber nur meine Meinung.


VG
Pat Mancuso

Posted: 28.02.2009, 09:16
by Moderator
In einem anderen Faden (= MOI) war die Rede davon, dass ein absteigendes Schaftgewicht (Wedges schwerer Schaft, Eisen 3 der leichteste Schaft) eine ideale Lösung für den MOI-Gedanken wäre, dieser aber an der technischen Umsetzung scheitert (man müsste für jede Eisen-Nummer ein eigenes Schaftgewicht produzieren ... auch logistisch eine Herausforderung).

Kurzer Rückblick: um ein gleichmässigen Trägheitsmoment innerhalb des Schlägersatzes (Eisen) zu erreichen, ist die gängige Methode, die Kopfgewichte der langen Eisen zu reduzieren, teilweise auch deren Schaftlänge. Beides hat nach meiner Meinung Nachteile:
  • leichterer Schlägerkopf = weniger Masse im Treffmoment hinter dem Ball
    kürzerer Schaft = weniger Umfangsgeschwindigkeit (Schlägerkopfgeschwindigkeit)
Anmerkung: der kürzere Schaft erleichtert jedoch schwächeren Spielern den genauen Treffer, womit dies wieder als Vorteil gewertet werden kann.

Beim Backweighting sehe ich nun den bewussten oder unbewussten Versuch, das Konzept der variablen Schaftgewichte mittels Zusatzgewichte zu simulieren. Die ersten Versuche des Backweighting waren Gewichte innerhalb des Griffbereichs. Neuere Konzepte positionieren die Gewichte schon deutlich unterhalb (zur Mitte des Schafts hin), was einem Schaft aus schwererem Material schon näher kommt.

Ich habe in dieser Richtung noch wenig probiert, weshalb dieses Postings nur meine Meinung widerspiegelt und keinen wissenschaftlich Anspruch erhebt. Für eine aussagekräftige Überprüfung müsste man den subjektiven Eindruck des Einzelspielers ausschliessen und eine grössere Testgruppe heranziehen. Wie immer viel Arbeit und Aufwand, aber höchst interessant. Freiwillige?

Posted: 28.02.2009, 20:04
by Todo
Ich habe in dieser Richtung noch wenig probiert
haben andere das noch nicht ausgetestet? Klingt doch logisch und vorteilhaft.