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Mehr Backspin durch aufgedrehtes Blatt?
Posted: 24.02.2013, 15:16
by Golf-junky
Die Frage ist relaiv schnell gestellt:
Hat ein Lobwedge mehr Spin wenn man es direkt oder aufgedreht spielt?
Macht es überhaupt einen Unterschied ob man es normal oder aufgedreht spielt? (Spinunterschied)
Posted: 24.02.2013, 20:03
by Slowhand
Aufdrehen heißt Loft erhöhen und somit mehr Spin.

Posted: 24.02.2013, 20:26
by Golf-junky
Aufdrehen heißt Loft erhöhen und somit mehr Spin.
So habe ich auch gedacht, jedoch kam mir hierbei ein Gedanke...
Ich habe jetzt ein Wedge mit Grooves, stelle dieses schräg zu Ball (aufgedreht). Somit stehen auch die Grooves schräg zum Ball.
Da die Rillen jetzt nicht mehr quer zum Ball stehen, können diese auch nicht mehr den angegebenen Spin erzeugen, da die Rillen ja nicht mehr in den Ball greifen, oder dies nur minimal tun. Der Ball müsste nach gängiger Diskussion wegrutschen.
Hier sehe ich jetzt wieder den technischen Vorteil wenn man keine Rillen mehr hat. Durch den hohen Loft hat man kaum noch eine Deformation des Balles also auch nur eine sehr kleine "Reibungsfläche" zwichen dem Ball und dem Blatt.
Beim Grooveless ist diese Reibungsfläche jedoch immernoch größer und somit der Ball kontrollierbarer.
Auf der Tour werden die Wedges ja gerne mal aufgedreht aus dem Rough gespielt und trotzdem gibt es Rückroller auf dem Grün.
Hätte jetzt zwar auch in den anderen Faden gepasst, aber mir geht es ja hautpsächlich um die Schrägstellung des Blattes

Posted: 24.02.2013, 21:54
by Slowhand
Du hast da leider einen kleinen Denkfehler!
Wenn nämlich dein Ansatz richtig wäre, würde auch der Ball sehr schräg abfliegen - tut er aber nicht!
Warum?
Weil der Spieler im gleichen Verhältnis den Stand öffnet in Relation zum Öffnen des Schlagblattes...
Es gibt allerdings einen Weg, wie man die Grooves dennoch leicht schräg an den Ball bringt - das nennt man dann Cut!
PS: Mach dir nicht so viele Gedanken...

Posted: 24.02.2013, 22:24
by henry
Du hast da leider einen kleinen Denkfehler!
Weil der Spieler im gleichen Verhältnis den Stand öffnet in Relation zum Öffnen des Schlagblattes...
Danke für die korrekte Antwort!
War aber ein netter Versuch von golfjunk, uns auszutricksen

Posted: 24.02.2013, 22:39
by Slowhand
Glaube nicht, dass seine Anfrage "bösartig" war...

Posted: 25.02.2013, 08:22
by Moderator
Weil der Spieler im gleichen Verhältnis den Stand öffnet in Relation zum Öffnen des Schlagblattes...
Es gibt allerdings einen Weg, wie man die Grooves dennoch leicht schräg an den Ball bringt - das nennt man dann Cut!
Eine detailliertere (technische) Erklärung zu diesen beiden Punkten interessiert mich.
Blatt auf und in gleichen Winkel den Stand auf lernt man so - aber warum ist dies notwendig?
Wie soll das mt dem Cut / schrägen Grooves funktionieren? Wie muss hier der Stand sein?
Mike
Posted: 25.02.2013, 09:23
by Golf-junky
https://www.youtube.com/watch?v=k3v0RQTbxoA
Video von heut morgen mit einem aufgedrehten 60° Grooveless Wedge und normalem Stand. Der Ball geht trotz der Theorie nicht nach rechts
Danke für die korrekte Antwort!
War aber ein netter Versuch von golfjunk, uns auszutricksen
Danke für die technische Erklärung
PS: Mach dir nicht so viele Gedanken...
Nur wer sich Gedanken macht, kann die Zukunft gestalten

Ich war noch nie ein Fan von "das ist halt so"
Gregor
Posted: 25.02.2013, 09:46
by Slowhand
https://www.youtube.com/watch?v=k3v0RQTbxoA
Video von heut morgen mit einem aufgedrehten 60° Grooveless Wedge und normalem Stand. Der Ball geht trotz der Theorie nicht nach rechts
Danke für die korrekte Antwort!
War aber ein netter Versuch von golfjunk, uns auszutricksen
Danke für die technische Erklärung
PS: Mach dir nicht so viele Gedanken...
Nur wer sich Gedanken macht, kann die Zukunft gestalten

Ich war noch nie ein Fan von "das ist halt so"
Gregor
Zu deinem Video: Natürlich kannst du auch mit "normalem Stand" und aufgedrehten Schläger gerade spielen.
Wie ist dann aber der Schwungpfad? Sieht man im Video sehr gut...
Posted: 25.02.2013, 09:50
by Slowhand
Weil der Spieler im gleichen Verhältnis den Stand öffnet in Relation zum Öffnen des Schlagblattes...
Es gibt allerdings einen Weg, wie man die Grooves dennoch leicht schräg an den Ball bringt - das nennt man dann Cut!
Eine detailliertere (technische) Erklärung zu diesen beiden Punkten interessiert mich.
Blatt auf und in gleichen Winkel den Stand auf lernt man so - aber warum ist dies notwendig?
Wie soll das mt dem Cut / schrägen Grooves funktionieren? Wie muss hier der Stand sein?
Mike
Hi Mike,
ist nicht zwingend notwendig, wenn man den Schwungpfad anpasst.
Grob gesprochen kann ich sogar stark geschlossen stehen und umso stärker von außen an den Ball kommen. Ist aus meiner Sicht aber koordinativ anspruchsvoller.
Sehr gut gefällt mir hierzu der folgende Beitrag meines derzeitigen Lieblings-Internet-Coaches:
https://www.youtube.com/watch?v=01WId3Oi7pU
Zitat ab 1:10 "I can hit the ball straight with any alignment"...
Posted: 25.02.2013, 10:16
by Golf-junky
Wie ist dann aber der Schwungpfad? Sieht man im Video sehr gut...
Hier nochmal das Video mit Linie. Neutral gespielt und nicht von außen geschlagen
https://www.youtube.com/watch?v=6fc7UhAwVRc
Posted: 25.02.2013, 10:26
by Slowhand
Mal mal den Schwungpfade des Schläger-Kopfes rein...

Posted: 25.02.2013, 11:17
by Moderator
Gregor hat das Blatt minimum 45° offen ... da bereinigt der geringe Pfad von aussen nicht viel. Wie er den geraden Ball dennoch schafft, ist mir ein Rätsel. Aber er macht es ... und das ist Golf: nix ist fix.
Es ist aber schon so (in der Regel) wie Slowhand beschreibt:
Stand neutral, Pfad von innen, Blatt offen:
https://www.youtube.com/watch?v=Sn_AEeKouG4
Stand offen,
Pfad von aussen, Blatt offen:
https://www.youtube.com/watch?v=7jkaTkvPH_o
Mike
Posted: 25.02.2013, 11:24
by Slowhand
Wie er den geraden Ball dennoch schafft, ist mir ein Rätsel.
Ich tippe mal auf seine Hände - der Schläger geht ja sehr deutlich und stark nach links durch den Ball.
Ist allerdings auf dem Video von hinten nicht sonderlich gut zu sehen.
Werde ich auch mal testen, sobald der Schnee weg ist - klingt auf jeden Fall interessant und fällt demnach schon fast in die Kategorie "trick shot"...
Vielleicht installiert ihr ja sogar mal ein Cam mit Sicht von oben...

Posted: 25.02.2013, 11:29
by Moderator
Vielleicht installiert ihr ja sogar mal ein Cam mit Sicht von oben...

... bist Du Hellseher? In der neuen Fittinghalle werden drei Kameras fest installiert:
1. frontal gegenüber des Spielers
2. in Schlagrichtung
3. von oben
eine weitere Kamera hinter dem Spieler ist optional zuschaltbar.
Mike
Posted: 25.02.2013, 11:35
by Slowhand
Bravo - GROSSARTIG!
Dann hoffe ich schon jetzt mal ganz stark, dass ihr auch mal einen richtig guten Spieler als "Schwung-/Bewegungsmuster" vor diese Cam-Kombi bekommt.
Zurück zum "Zauberschwung" von Gregor:
Es gibt noch eine weitere (technische) Möglichkeit, bei normalem Stand und Schwungpfad mit offenem Blatt einen geraden Schlag zu produzieren - man flacht den Schläger stärker ab (steht also gebeugter bzw. hat die Hände weiter unten am Boden bei gleicher Griffhöhe).
Ich kenne ja seinen Grundschwung nicht, aber nach Impact kommt er ganz schön stark wieder hoch, was diese Vermutung stützen würde.
Hoffe das war jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt.
Richtung und Backspin
Posted: 26.02.2013, 09:42
by aPerfectSwing
Moin,
aus meiner Sicht wie folgt:
1. Der Ball startet zu 75% - 80% in Richtung der Schlagfläche. Der Rest wird durch den Schlägerkopfpfad beigesteuert.
2. Die Abweichung der Schlagfläche vom Schwungpfad erzeugt dazu noch entsprechenden Sidespin.
3. Je höher der Spinloft, umso größer der Backspin. Spinloft = dynamischer Loft - AoA
Wenn also die Hände genauso weit vor dem Ball sind und der Angriffswinkel identisch ist, dann gibt es mehr Backspin, aber auch einen steileren Startwinkel.
Auf Video sind Pfad, Schlägerkopfstellung im Impact kaum exakt zu sehen. Da hilft eigentlich nur ein Flightscope/Trackman oder GameChanger mit HMS.
Martin
Posted: 26.02.2013, 16:09
by Blade
http://m.youtube.com/watch?v=Wnq6TiXw7wU
http://m.youtube.com/watch?v=_sIQ-7DJJbU
Video : Ball Flight Laws
Ich denke, den meisten sind DIESE Zusammenhänge nicht wirklich bewusst.