Wozu eigentlich ist Torque gut?
Posted: 28.02.2012, 08:06
Guten Morgen zusammen.
Mich treibt mal wieder eine Frage um, ohne eine Antwort zu finden: Wozu eigentlich ist Torque gut?
Über Flex = Biegung in Form von Gesamtsteifigkeit und Biegekurven ist ja viel geschrieben worden. Aber ich finde keine relevanten Veröffentlichungen zum Thema Torque.
Auf die Spur gebracht hat mich ein Fitter, dem ich einmal bei der Arbeit über die Schulter schauen durfte. Im Gespräch, was sich an Billig-Schlägern mit den ach so tollen Graphit-Schäften entzündete, meinte er: "Das Hauptproblem mit den Billig-Graphitschäften, selbst wenn sie einen brauchbaren Flex haben, ist die zu geringe Verdrehsteifigkeit (= hoher Torque-Wert)".
Diese zunächst mal unkritisch übernommene Aussage deckt sich mit der Vorliebe der Stahlschaft-Spieler: Stahlschäfte müssen konstruktionsbedingt sehr geringe Torque-Werte, also eine hohe Verdrehsteifigkeit aufweisen. Ganz automatisch, das kann der Konstrukteur nur in sehr geringer Bandbreite beeinflussen. Und zumindest die besseren oder motivierteren Spieler sind glücklich damit.
Ganz anders bei den Graphit-Schäften: Durch Wahl eines bestimmten Laminat-Aufbaus kann man Flex und Torque konstruktiv nahezu unabhängig voneinander einstellen. Wenn man denn wollte...
Beim Sichten von Datenblättern fällt aber auf, dass niedrige Torque-Werte allenfalls bei sehr biegesteifen Carbonschäften (S-Flex und aufwärts) zu finden sind. Und selbst diese Werte kommen kaum an die geringen Torque-Werte von Stahlschäften heran. Und das gilt erstaunlicherweise auch im hochpreisigen Segment. Selbst die superteuren Matrix-Schäfte zeigen keine besonders geringen Torsionswerte.
In dem Wissen, dass man selbst biegeweiche Carbonschäfte sagen wir mal mit L-Flex sehr torsionsteif bauen könnte, dies aber nicht tut, stellt sich die Frage: Macht man das nur um Gewicht und Kosten zu sparen? Oder gibt es einen guten Grund dafür, das eine gezielte Torsionsweichheit angestrebt wird? Ist Torsionsweichheit für irgendwas nützlich?
Liebe Grüße,
Stefan
Mich treibt mal wieder eine Frage um, ohne eine Antwort zu finden: Wozu eigentlich ist Torque gut?
Über Flex = Biegung in Form von Gesamtsteifigkeit und Biegekurven ist ja viel geschrieben worden. Aber ich finde keine relevanten Veröffentlichungen zum Thema Torque.
Auf die Spur gebracht hat mich ein Fitter, dem ich einmal bei der Arbeit über die Schulter schauen durfte. Im Gespräch, was sich an Billig-Schlägern mit den ach so tollen Graphit-Schäften entzündete, meinte er: "Das Hauptproblem mit den Billig-Graphitschäften, selbst wenn sie einen brauchbaren Flex haben, ist die zu geringe Verdrehsteifigkeit (= hoher Torque-Wert)".
Diese zunächst mal unkritisch übernommene Aussage deckt sich mit der Vorliebe der Stahlschaft-Spieler: Stahlschäfte müssen konstruktionsbedingt sehr geringe Torque-Werte, also eine hohe Verdrehsteifigkeit aufweisen. Ganz automatisch, das kann der Konstrukteur nur in sehr geringer Bandbreite beeinflussen. Und zumindest die besseren oder motivierteren Spieler sind glücklich damit.
Ganz anders bei den Graphit-Schäften: Durch Wahl eines bestimmten Laminat-Aufbaus kann man Flex und Torque konstruktiv nahezu unabhängig voneinander einstellen. Wenn man denn wollte...
Beim Sichten von Datenblättern fällt aber auf, dass niedrige Torque-Werte allenfalls bei sehr biegesteifen Carbonschäften (S-Flex und aufwärts) zu finden sind. Und selbst diese Werte kommen kaum an die geringen Torque-Werte von Stahlschäften heran. Und das gilt erstaunlicherweise auch im hochpreisigen Segment. Selbst die superteuren Matrix-Schäfte zeigen keine besonders geringen Torsionswerte.
In dem Wissen, dass man selbst biegeweiche Carbonschäfte sagen wir mal mit L-Flex sehr torsionsteif bauen könnte, dies aber nicht tut, stellt sich die Frage: Macht man das nur um Gewicht und Kosten zu sparen? Oder gibt es einen guten Grund dafür, das eine gezielte Torsionsweichheit angestrebt wird? Ist Torsionsweichheit für irgendwas nützlich?
Liebe Grüße,
Stefan