Page 1 of 1
OEM Eisensatz reklamieren
Posted: 20.12.2011, 16:30
by Blade
Man hört ja immer von den Nicht-OEM Fittern, das OEM Material wäre gruselig im Einhalten von Spezifikationen. Angenommen ich kaufe mir einen neuen - von Mizuno per DNA gefitteten - Eisensatz, messe den Flex der Custom Schäfte nach, und entdecke Unregelmässigkeiten. 2 Schäfte sind eher R anstatt S oder so was. Kann ich dann reklamieren und auf Nachbesserung bestehen?
Wenn ja, wäre das doch ein guter Hebel, die OEMs zu erziehen und zu besserer Qualität zu verdonnern.
Posted: 20.12.2011, 16:55
by Slowhand
In Deutschland bist du damit 2 Jahre lang über die Gewährleistung "abgesichert"!
Siehe auch die Def. der Gewährleistung in Deutschland für Privatpersonen:
Gewährleistung: definiert eine zeitlich befristete Nachbesserungsverpflichtung ausschließlich für Mängel, die zum Zeitpunkt des Verkaufs bereits bestanden.
Posted: 20.12.2011, 17:52
by BD
Gewährleistung ist die eine Sache, AGBs die andere.....
Hier mal ein Auszug aus den AGBs eines deutschen Clubmakers:
Zitat:
Handelsübliche oder geringe, technisch nicht vermeidbare Abweichungen der Qualität, Größe, Farbe, Form, der Maße, des Gewichts oder der Ausführung begründen, soweit die Gebrauchsfähigkeit der Ware dabei nicht beeinträchtigt ist, keinen Anspruch auf Gewährleistung.
Zitat ENDE
Ob man da wirkliche Chancen hat, wage ich zu bezweifeln.
VG Björn
Posted: 20.12.2011, 17:54
by Blade
Das Problem könnte aber sein, welche Toleranz ist innerhalb der Produktspezifikation? Wahrscheinlich hat der Verkäufer diesbezüglich nichts zugesichert, und der Hersteller hat auch nur stiff oder regular in seiner Beschreibung genannt. Ich stelle es mir lustig vor, einem ahnungslosen Richter eine Abweichung von 10cpm zwischen Eisen 7 und 8 als relevant zu erklären.
Posted: 20.12.2011, 18:22
by Slowhand
Wir sollten jetzt nicht typisch deutsch eine problemorientierte Diskussion lostreten.
Ich sehe das relativ simpel:
Ich habe ein Produkt mit bestimmten Eigenschaften erworben. Sind diese nicht gegeben, muss entweder nachgebessert werden oder der Kauf wird rückabgewickelt.
Sobald man auf der Ebene AGB, Anwalt und/oder Gericht angelangt ist, hat es ohnehin keinen Sinn mehr.
Posted: 21.12.2011, 15:03
by henry
Du kannst nichts nachbessern lassen, was du nicht vereinbart hast oder als gewöhnliche Eigenschaft vorausgesetzt werden kann.
Und ich bin mir 100% sicher, dass Mizuno keine CPM Angaben für die Schaftlieferung mit den Kunden vereinbart. Und da auch keinerlei DIN-Normen für Schlägerbau existieren, ist ein Schlägersatz solange in Ordnung, solange ein Durchschnittsspieler damit einen Ball von A nach B befördern kann bzw. der Satz den Vorgaben der R&A entspricht.
Posted: 21.12.2011, 20:47
by Moderator
Die erste Frage: was sind die zugesicherten Eigenschaften? ... da hat Henry vollkommen recht, es wird faktisch nichts zugesichert.
Zweite Frage: welchen Richter interessiert dies tatsächlich? ... 100 Punkte für Blade, da gibt es dramatischere Fälle, bei denen die Richter nicht mit Empathie glänzen.
Andererseits: der Bundesgerichtshof beschäftigt sich mit Klagen, die 6,90 EUR Rücksendeporto betreffen ... vor Gott und dem Richter ist alles möglich.
Mike
Posted: 21.12.2011, 21:11
by Blade
Dann kreisen wir doch wieder um das Thema. Sind nun gleichmässige cpm in einem Satz wichtig, oder nicht? Suggeriert wird ja schon der richtige Flex/Biegeprofil ist sehr wiochtig, die individuellen Fitter leben von diesem Vermarktungsargument. Auch die OEMs nähern sich dem Thema mit teuren Aparaturen (Flightscope), um das richtige, perfekte und vor allem gefittete Material zu ermitteln. Siehe swing DNA von Mizuno. Sinn macht der ganze Prozess aber nur, wenn nicht nur der ein oder andere Schläger passt, sondern alle. Ich glaube fast, an nicht angepasste Schläger kann man sich sogar etwas gewöhnen. Habe mal mit geliehenem Satz mit viel zu weichem Schaft, nach ca. 10 Schlägen geschnallt, wie es geht und das auf der Runde ganz gut umsetzen können. Aber Schwankungen im eigenen Satz, finde ich schwieriger zu kompensieren. Somit sind wir bei der Frage, ist der harmonische Eisensatz eine wichtige Eigenschaft um gutes Golf zu spielen , oder nicht. Wenn ja, ist das dann m.E. doch eine so wichtige Sache, das die OEM doch in der Bredouille sind, wenn man A in einem Stiff Satz oder Xstiff in einem R Satz findet.
Posted: 23.12.2011, 10:03
by Moderator
Sind nun gleichmässige cpm in einem Satz wichtig, oder nicht?
Den Flex, solange er in der Toleranz im Rahmen bleibt und nicht zu hart ist, sehe ich als das geringste Problem bei einem Schlägersatz. Was nun eine akzeptable Toleranz ist, muss man gezielt austesten ... hier gibt es von Spieler zu Spieler Unterschiede. In der gängigen Bauart mit einheitlicher Logoausrichtung des Schaftes rückt diese Thema allerdings noch weiter in den Hintergrund.
Mike