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Hockey Spieler müsste man (gewesen) sein

Posted: 06.09.2011, 10:06
by Ulf
In der vergangenen Woche haben ich und ein golfspielender Freund einen nicht Golf spielenden Freund eingeladen, eine Runde über einen Kurzplatz zu gehen.

Ich habe ihn auf der Driving Range kurz eingewiesen, worauf es (meiner Ansicht nach) ankommt , also Griff, Setup, Schwungzentrum, Schlagfläche und auf den Ball hauen. Ach ja und ganz wichtig: das Konzept vom Sweet Spot und langsamen Schlägen, die weiter fliegen habe ich ihm auch erklärt.

Nach 20 Bällen sind wir auf die Runde gegangen und wir waren begeistert. Bei den Putts und Chips fehlte ihm natürlich das Gefühl, aber bei den Abschlägen waren einige dabei, die sehr sehenswert waren. Sensationell.

Er spiele mit den Damenschlägern eines Freundes und durfte auf einem langen Par 3 ein Hybrid benutzen ... 150 m das Fairway hinunter. Ein Par hat er dann auch noch gespielt, weil er das 100m entfernte Grün getroffen hat und so langsam auch mit dem Putter warm wurde.

Um besser Golf zu spielen muss man also entweder als Kind anfangen oder seit der Jugend Hockey spielen. Das geht auch.

:wink:

Lieben Gruß
Euer Ulf

Posted: 06.09.2011, 14:43
by Jorge
Hat er auch diesen abgehackten Viertelschlag? Von Schwung will ich bei den Hockey cracks, die ich kenne, nicht sprechen.
Dennoch treffen viele den Ball solide und schlagen weit, was wieder dafür spricht, dass nicht nur der Torsionsschwung ala PGA zum Ziel führt.

Posted: 06.09.2011, 17:33
by Ulf
Hi,

nein das sah schon nach Golf aus. Die größte Herausforderung ist wohl mit dem Oberkörper nicht Richtung Ziel zu gehen, wie es beim Hockey gemacht wird. Ich habe ein paar mal seinen Kopf beim Schlagen angefasst, dass hat ihn abgeschreckt und dann hat er es nicht mehr gemacht. :wink:

LG Dein Ulf

Posted: 06.09.2011, 17:56
by slick-golfer
Hi Ulf,

habe mal einen Rechtshand Hockey-Trainer kennengelernt, der absolut nicht damit klar kam, auch mit rechts Golf zu spielen. Letztlich hat er dann auf links gewechselt. Damit dann sehr gutes Gefühl für den Treffmoment und recht viel Power.

Mit rechts geschlagen meine ich hätt er gesagt, wären die Bälle immer mächtig nach links abgedriftet. Hatte so ein ähnliches "Problem" später auch noch mal von einem Hockey-Spieler gehört.

LG
Till

Posted: 06.09.2011, 18:10
by Ulf
Hi Till,

die zwei Bälle die mein Freund verloren hat waren eher Pulls. Hook Tendenzen habe ich nicht gesehen. Ich habe aber auch immer auf seine Bremse getreten.

Auf der Range waren die meisten Schläge tendentiell links.

Lieben Gruß
Dein Ulf

Posted: 06.09.2011, 19:05
by Bunkerdude
Ulf,
so oder
so oder
so
schwingen Hockeyspieler :wink:

Weil wir halt gelernt haben auf diese Weise mit einem Schläger einen Ball zu treffen.

Ist die einfachste Art von innen zu kommen und draws zu spielen. Und die natürlichste Art den Schläger zu schwingen.

Und wenn man sich die Videos in Zeitlupe ansieht, kann man erkennen, dass die Hände durchs Hockeyspielen eben richtig (a la TZ) geschult wurden. Der Rest ist dann nebensächlich. Man spielt so ohne größere Probleme (Training des kurzen Spiels vorausgesetzt) zumindest solides Bogeygolf.

Posted: 06.09.2011, 19:34
by Slowhand
Hi Ulf,

evtl. ist dein Hockey-Spieler schlicht und ergreifend "begabt"?

Natürlich hat der Hockeyschlag auch Lag - insofern ist dies auf jeden Fall auch mehr als vorteilhaft.

Ich habe mittlerweile auch meine Meinung zum Kinder-Golf geändert, nachdem ich auch dort viele schlechte Bewegungen gesehen habe.

Am Ende bleibt es bei Gefühl, Talent und dann kommt noch die persönliche Fitness hinzu.

Hockey Spieler könnens besser

Posted: 07.09.2011, 17:11
by Ulf
Hallo Nick,

so bist Du?

Ist die einfachste Art von innen zu kommen und draws zu spielen. Und die natürlichste Art den Schläger zu schwingen.

Und wenn man sich die Videos in Zeitlupe ansieht, kann man erkennen, dass die Hände durchs Hockeyspielen eben richtig (a la TZ) geschult wurden. Der Rest ist dann nebensächlich. Man spielt so ohne größere Probleme (Training des kurzen Spiels vorausgesetzt) zumindest solides Bogeygolf.
Vielen Dank für Deinen Input und Deine Bestätigung. Die Bewegung ist also sehr ähnlich und ich nehme an die jahrelange Auge-Hand-Ball Koordiantion ist auch hilfreich.

Ob men Freund nun zusätzlich noch begabt ist, @Slowhand, und es ggf. auch völlig ohne meine fantastische Einweisung hinbekommen hätte, kann ich nicht sagen. Aber einen Anfänger zu sehen, der seinen geschätzen 40. Golfschlag mit einem Hybrid 150 meter das Fairway herunterdonnert ist schon echt speziell und sehr erhabend. Ich fand es toll und hoffe auf viele gemeinsame Golfrunden.

Lieben Gruß
Euer Ulf

Posted: 07.09.2011, 19:59
by Bunkerdude
Ich kann nur von meinen Anfängen beim Golf kurz erzählen.
Mit 12 hatte ich über die Schule Feldhockey zu spielen begonnen, was ich bis zu meinem 36. Lebensjahr aktiv betrieben habe.
Mit 40 bin ich zufällig auf einer DR gelandet und habe mit dem Driver und nem E7 ca. 150 Bälle geschlagen. Soweit mich meine Erinnerung nicht völlig im Stich lässt habe ich damals (mit einem satten Slice, der mich noch etliche Jahre verfolgen sollte) ohne Probleme mit Baseballgrip 230-270m weit geschlagen. E7 gng ca. 130-140m. (Ich bin 1,97m gross und die Hebel haben sicher geholfen) Das Ganze bis heute mit 3/4 Schwung.
Die "TZ Peitsche" war vom 1. Schlag an da, ohne jegliches Bewusstsein darüber. Habe mir nie darüber Gedanken gemacht oder machen müssen bis ich TZ kennengelernt habe und er mir drastisch vor Augen geführt hat, wie essentiell die Hände für den Golfschwung sind.
"Begnadete" wie ich, die es eben seit Kindheit motorisch wissen, können sich nicht vorstellen, dass man die korrekte Aktion der Hände lernen muss.
Bei Heiko in Hamburg war ich vor 3 1/2 Jahren und habe dort die "throwing motion" a la MA kennengelernt. Zusammen mit der flacheren MA Schwungebene bin ich dann sehr gerade geworden und habe mit den Eisen seitdem 10-15m zugelegt.
Ich habe vor kurzem mit 3 ehemaligen Mannschaftskollegen vom Hockey, die mit Golf begonnen haben eine Runde gespielt und musste feststellen, dass es auch Hockeyspieler gibt, die zwar einen Bombenschuss beim Hockey hatten aber beim Golfen genauso hacken wie viele andere auch.
Sie haben mir pausenlos was von den tradierten Technikmythen erzählt.
:D

Nur so nebenbei: Mich fasziniert und erstaunt es seit vielen Jahren, dass in Golfforen fast nur über Technikdetails kommuniziert wird aber selten über das Spiel mit seinen schier unendlichen Facetten körperlicher wie seelischer Natur gesprochen wird. Das Ziel des Spiels ist nach wie vor den Ball mit so wenig wie möglichen Schhlägen ins Loch zu befördern.
It's about how much - not how!

LG an alle Junkies

Bunkerdude Nick

Posted: 09.09.2011, 08:09
by Ulf
Hallo Nick,

vielen Dank für dein Einblick in Deine Golfvita. Andreas erzählte mir von Eurem Trip nach Hamburg.
Nur so nebenbei: Mich fasziniert und erstaunt es seit vielen Jahren, dass in Golfforen fast nur über Technikdetails kommuniziert wird aber selten über das Spiel mit seinen schier unendlichen Facetten körperlicher wie seelischer Natur gesprochen wird. Das Ziel des Spiels ist nach wie vor den Ball mit so wenig wie möglichen Schhlägen ins Loch zu befördern.
It's about how much - not how!
Ja, dass ist wohl so, das viele denken, das nur das Material und die Technik für einen guten Score verantwortlich sind. Wenn Du Dir die verschiedenen Themenbereiche in diesem Forum anschaust ist es ja auch nicht anders, was auch nur verständlich ist, da Mike seine Wurzeln in der Hardwareseite kommt. Ich werde mal den alten Thread, den ich dazu angefangen habe mal raus kramen und erweitern, da mein Verständnis sich auch gewandelt hat.

Was ich auch interessant finde ist der Taktik Bereich. Wie sollte man einen Ball in unterschiedlichen Situationen spielen und damit meine ich jetzt nicht Hanglagen.

Mögen Deine Bälle immer das kurze Gras treffen.

Lieben Gruß
Dein Ulf

Posted: 09.09.2011, 09:38
by Moderator
Hier noch drei Videos von Nick (mit dessen Einverständnis):

Muss man den Kopf still halten?
https://www.youtube.com/watch?v=DKxnel6bw4c?hl=de&fs=1

Nick mit LAGfinder
https://www.youtube.com/watch?v=kL6RXQfdvKQ?hl=de&fs=1

Nich nach Anweisung von TZ
https://www.youtube.com/watch?v=OORmy5_okHU?hl=de&fs=1

Mike

Posted: 09.09.2011, 10:01
by Moderator
Ja, dass ist wohl so, das viele denken, das nur das Material und die Technik für einen guten Score verantwortlich sind. Wenn Du Dir die verschiedenen Themenbereiche in diesem Forum anschaust ist es ja auch nicht anders, was auch nur verständlich ist, da Mike seine Wurzeln in der Hardwareseite kommt.
Man findet beide Extreme: Material-Fetischisten und Mental-Gurus. Wie alles Absolute ist auch so eine Einstellung bedenklich. Betriebsblindheit so hier ein Stichwort ... wenn man mal gut trifft, rückt das Material und die einzelne Schlägergattung in den Hintergrund .... man vergisst seine Startprobleme und sieht den guten Schwung als "normal" an. Manche (gute Spieler) schreiben z.B., dass der Driver, da vom Tee geschlagen, der einfachste Schläger sei. Ist ein dünnes Eis, auf das man sich da begibt. Ich bin z.B. ein recht guter Skifahrer und für mich sind 40-50 cm Pulverschnee mit sehr steilem Gefälle die einfachste und müheloseste Art, den Hang hinunter zu wedeln. Also liebe Skianfänger: warum könnt ihr das nicht und habt stattdessen schon auf ebener Piste mit dem Stemmbogen Probleme?

Man sollte hier über den Tellerrand blicken und seinen eigenen Weg nicht als den einzig selig machenden ansehen. Wenn man besonders gross, klein oder anders ist, spielt das Material eine grosse Rolle. Will man ein gutes Feedback, spielen die Materialien eine grosse Rolle.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass z.B. für ein Single-Handicap das Material als auch der Schwung sekundär sind. Ich kenne ein paar wirklich gute Spieler, die mittelmässiges Equipment haben und einen nicht erstrebenswerten Schwung, trotzdem aber echte Scratch-Kandidaten sind. Diese Facette des Golfsports ist höchst interessant und es würde mich freuen, wenn hier konkrete Themen entstehen. Ich sehe mich hier nicht als Fachmann, da ich Golf zur Erholung und zum Freiwerden vom Alltagsstress spiele. Am Platz jetzt nochmal meine Psyche kontrollieren zu wollen, ist für mich unsinnig. Deshalb drive ich lieber den Ball in den Wald, bevor ich mich in den Alphazustand quäle und akzeptiere 3-Putts, anstatt mental gewappnet den 1-Putt anzustreben.
Was ich auch interessant finde ist der Taktik Bereich. Wie sollte man einen Ball in unterschiedlichen Situationen spielen und damit meine ich jetzt nicht Hanglagen.
Spieltaktik und schlechte-Lagen-Strategie ist ein anderes Thema, von dem ich meinte, es seien darüber schon genügend sinnvolle Bücher geschrieben worden. Ulf, könntest Du konkretisieren, welcher Art von Situationen Du meinst?

Mike

Posted: 09.09.2011, 10:55
by HGE
Ein Beispiel ist riskiere ich einen Schlag ins Wasser, um micht evtl. erfolgreich übers Wasserhindernis zu quälen. Und habe dann einen Annäherungsschlag von nur 50m?
Oder plaziere ich meinen Ball locker und enstpannt vor dem Wasserhindernis und habe dann einen Annäherungsschlag von 90m?
Es passiert ja immer wieder, dass ich unbedingt den Bunker oder das Wasserhindernis oder .... treffen MUSS. Und zack, schon wieder ein Strafschlag oder ein Pflanzloch für die Kartoffel. da bleiben dann viele Punkte liegen. :D

Harald

Posted: 09.09.2011, 11:08
by Moderator
"No risk, no fun": wenn einem das Handicap wichtig ist, dann hat der "fun" nichts zu suchen und die Frage beantwortet sich von selbst: vorlegen und sicher aufs Grün.

Ident würde ich aus dem (Semi-)Rough entscheiden: mein Eisen 8 ist hier zu 99% eine sichere Lösung (für mich), mein Holz die Option auf einen 50 m längeren Schlag. Im Turnier wäre es töricht, das Holz zu riskieren (zumindest in meiner Spielklasse) und für einen eher noch frischen Schwung könnte es nur heissen: der kürzeste Weg zurück aufs Fairway, am besten mit einem Wedge.

Mike

Posted: 10.09.2011, 13:26
by Ulf
Hi,

alles schön und gut, aber Material und Schwung ist nicht alles beim Verfolgen des nicht unüblichen Golfzieles, den Ball mit möglichst wenig Schlägen ins Loch zu bekommen. Aber ohne (Material und Schwung) ist alles nichts, das sehe ich auch so.

Später dazu mehr.

Mal ein Beispiel dazu was ich unter Spieltaktik verstehe. Wie spielt man folgenden Ball (Entfernung ca. 10-15 meter)?
Image
Lieben Gruß
Euer Ulf

P.S.
Das mit dem Tellerrand fand ich echt gut, da der Tellerrand nicht unbedingt der der anderen, sondern auch durchaus der eigene sein kann.

Posted: 10.09.2011, 14:28
by Slowhand
Auf jeden Fall HINTER die Fahne...

Posted: 10.09.2011, 15:39
by VT
Ist nicht schwer! Flopshot 30cm hinter die Fahne. Mein Lieblingsschlag! :D

Volker

Posted: 10.09.2011, 16:12
by Moderator
Je nach Schlägerverfügbarkeit würde ich diese Situation so probieren:

1. PW, E9 oder E8 in den Gegenhang am Grün chippen
2. 60° oder 64° als Lob direkt zur Fahne

Mitentscheidend wäre auch der Untergrund (Balllage) und der eff. Höhenunterschied.

Mike

Posted: 10.09.2011, 17:44
by Ulf

1. PW, E9 oder E8 in den Gegenhang am Grün chippen
2. 60° oder 64° als Lob direkt zur Fahne
Klasse Mike, Du merkst schon an den Antworten, dass die 1. Nicht so bekannt ist.

Diie Variante 2 würde ich mal als klassische aber nicht einfache Methode sehen. Variante 1 in den Gegenhang / Schräge chippen musste mich erst mal ein Mitspieler drauf bringen. Für viele Gute / erfahrene Spieler ist das ein Selbstgänger für mich als erfahrener Anfänger ein AhA Erlebnis.

Ich kenne kein Buch in dem solche Spielsituationen auch nur Ansatzweise erwähnt werden. Eine Marktlücke?

Passt der Begriff Spieltaktik?

Posted: 10.09.2011, 18:20
by Bunkerdude
Ulf,

ich habe im Spicy einige Bücher zum Verkauf angeboten darunter auch dieses Buch das sehr gut Schläge in besonderen Situationen beschreibt.

Chamberlain, GolfRezepte -72 Schwierige Situationen meistern (BLV 1999) 5,-
"Die Erfolgsrezepte gegen Golfprobleme: 72 schwierige "Spielsituationen und wie man sie meistert; Taktik und Technik mit gezielten Trainingsempfehlungen, um den Schwung zu verbessern und mehr Routine zu entwickeln."

bei Interesse kannst du mir unter stofo@gmx.at eine mail schreiben.

P.S. Mike ich hoffe das ist in Ordnung, nachdem du keine PN Funktion hast. :-)