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Golfplatz auf den Malediven
Posted: 11.08.2011, 09:51
by Moderator
Auf den Malediven soll ein Golfplatz entstehen. Die Fairways sind Inseln, die Verbindungen Unterwassertunnel.
Bild: Conceptual design by Koen Olthuis Waterstudio.NL/Dutch Docklands
Baukosten 500 Mio. USD
Neben dem steigenden Wasserspiegel haben jedoch die Malediven andere Probleme:
Bild: Elin Høyland
Die Fäkalien und der Müll der Millionen Touristen werden schon seit Jahren hinters Haus, resp. auf Müllinseln verbracht oder im/ins Meer versenkt/geleitet.
Dem Inselstaat und den Einwohnern sollte man hier keine Vorwürfe machen, den Verursachern (= Urlauber) schon.
Mike
Re: Golfplatz auf den Malediven
Posted: 11.08.2011, 10:11
by henry
Die Fäkalien und der Müll der Millionen Touristen werden schon seit Jahren hinters Haus, resp. auf Müllinseln verbracht oder im/ins Meer versenkt/geleitet.
Dem Inselstaat und den Einwohnern sollte man hier keine Vorwürfe machen, den Verursachern (= Urlauber) schon.
Sind jetzt schon wir Urlauber schuld daran, dass die Bewohner die Touristeneinnahmen nicht für die Entsorgung verwenden, sondern für andere Dinge ausgeben?
Posted: 11.08.2011, 10:30
by Moderator
Sind jetzt schon wir Urlauber schuld daran, dass die Bewohner die Touristeneinnahmen nicht für die Entsorgung verwenden, sondern für andere Dinge ausgeben?
Meiner Meinung nach schon. Ebenso wie Handynutzer für die Sendemasten verantwortlich sind und Discountstrombezieher für Atomkraftwerke.
Oder wer sollte sonst verantwortlich sein? Politiker, Investoren, Schmiergeldempfänger? Das halte selbst ich für utopisch.
Mike
Posted: 11.08.2011, 10:56
by henry
Selbstverständlich ist die dortige Bevölkerung verantwortlich und nicht die Touristen. Österreich ist auch ein Urlaubsland und niemand kommt auf die Idee, den Mist in Sichtweite auf Berghöhe zu lagern.
Da ich in nebenbei als Abfallbeauftragter arbeite, kann ich dir versichern, dass man mit Müll ganz gut Geld verdienen kann. Ein hier ansässiges Unternehmen, hat nach dem Zusammenbruch des Kommunismus die Müllentsorgung in Albanien übernommen.
Wenn man auf den Malediven keine Millionen verdienen will, kein Problem. Ein Anruf bei der Fa. "Saubermacher" reicht und das Thema ist in kurzer Zeit erledigt.
Posted: 11.08.2011, 11:20
by Moderator
Die dortige Bevölkerung geht doch komplett leer aus, abgesehen von den auf ortsniveau gezahlten Löhnen. Traditionelle Gewerke -sofern es die gibt- werden runiert. Ähnliches passiert aktuell auf Hawaii und in vielen anderen Traumzielen: internationale Investoren kaufen Land auf und schlachten es aus. Was soll der mittellose Fischer auf den Malediven gegen die Umweltverbrechen und gegen Neubauten von Touristeninseln machen? Und dürfen Urlauber alles, nur weil es angeboten wird?
Nutzniesser der Urlaubsmillionen sind ausländische Investoren und deren wenige Politiker vor Ort. Aber ich gebe Dir recht, die Schuldfrage ist nicht unstrittig. Huhn oder Ei? Bei Alkoholmissbrauch kommt aber auch niemand auf die Idee (oder fast niemand), den Hersteller in die Verantwortung zu nehmen, hier ist es sogar laut Gesetzt eindeutig der Anwender der Schuldige.
Soll aber kein Streitpunkt sein, sondern nur zum Denken anregen.
Mike
Posted: 11.08.2011, 12:50
by KK
Moin,
meine Frau und ich sind vor 15 Jahren auf den Malediven gewesen. Die Fluggesellschaft hat den Passagieren angeboten, den von ihnen erzeugten Müll wieder mit nach Deutschland zu nehmen. Das gilt natürlich nur für den auch eingeführten Müll (Sonnencremflaschen u.a.). Das war doch schon ein guter Ansatz.
Wie es jetzt da aussieht, weiss ich nicht und ich kann es mir auch nicht mehr erlauben.
Wenn solche Investitionen verwirklicht werden, können sich OttoNormalverbraucher auch bald kein Golf mehr erlauben. Man kann nur hoffen, dass es nicht dazu kommt.
Gruß aus dem nassen Norden
KK
Posted: 11.08.2011, 13:07
by henry
Dass auf den Malediven offensichtlich kein Interesse besteht das Problem zu lösen, ist auf den Bildern ersichtlich.
Nur kann man es nicht mit den Touristen lösen. Auch wenn jeder Touri seinen Verpackung mitnimmt, löst man nicht das Problem des Eigenmülls der Hauptstadtbewohner.
Das Problem löst man mit Entsorgungsfirmen. Saubermacher hat das nicht nur in Albanien sondern auch in China, Türkei usw. gemacht. Natürlich verdienen Sie ihr Geld damit, aber der Müll verschwindet.
Und dem Fischer vor Ort kann es egal sein, wer damit Geld verdient. Er hat auch jetzt keines, und trotzdem wird er den Müllberg los.