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Backspin der Pros - wie?

Posted: 20.07.2011, 10:42
by akay
Ich schaue also am Wochenende zufällig (Golfclub hat SkyHD) mal eine halbe Stunde British Open und bin immer wieder fasziniert über den irren Backspin, den die Pros hinkriegen. Ich spiele öfters mit Singlehandicappern in meinem Club, aber auch bei denen rollt der Ball nie rückwärts, im besten Fall bleibt er ohne viel Roll auf dem Grün liegen.
Welche Schlagtechnik setzen die Pros ein? Drehen sie den Schläger auf (mehr Loft) und ziehen dann voll durch oder haben die einfach nur so eine hohe SKG, dass der Ball mehr Rückwärtsdrall bekommt? Oder ist es die Kombination aus hoher SKG und extremen in-den-Boden-schlagen (->großes Divot), das den hohen Backspin erzeugt?

Posted: 20.07.2011, 12:04
by Moderator
Sehr viel höhere SKG plus perfekter Cut ... sonst geht nichts retour. Wir Amateure können ähnliches mit extrem flachen Loft und hoher SKG simulieren, als Blatt ganz offen und voller Schlag ... dann schaft man gelegentlich ein paar Meter retour. Ball gegen den Boden gepresst habe ich live noch niemand erlebt, der dies wiederholbar vorführen kann.

Mike

Posted: 25.07.2011, 10:45
by Slowhand
Hab hier mal wieder per Zufall ein sehr gut erklärtes Video gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=qK5obV3q ... ature=fvwp

Posted: 25.07.2011, 15:31
by henry
Zum Thema Backspin kann ich nur sagen, dass ich dieses Ereignis regelmäßig erleben muss und dass es nichts mit Profitechnik oder speziellen Bällen zu tun hat.
Bei mir reicht dazu ein kurz anzuspielendes Grün, dass ich mit einem Wedge mit Vollschwung treffen kann.
Die Rückrolllänge kann ich beim besten Willen nie kontrollieren und könnte daher gerne darauf verzichten.
Leider führt es oft dazu, dass ich den vorderen Grünrand treffe und der Ball wieder runter rollt oder noch schlimmer im Bunker versinkt. :evil:

Auf jeden Fall hat es dafür gesorgt, dass ich den gechippten Draw lernen musste, weil ich sonst bei Wind nicht auf englische Art die Up and downs schaffe.

Gechippter Draw

Posted: 25.07.2011, 15:43
by Ulf
Hi,
Auf jeden Fall hat es dafür gesorgt, dass ich den gechippten Draw lernen musste, weil ich sonst bei Wind nicht auf englische Art die Up and downs schaffe.
Könntest Du mal eine Beschreibung oder Video zum gechippten Draw spendieren? klingt sehr interessant.

Lieben Gruß
Dein Ulf

Posted: 26.07.2011, 20:06
by henry
Das ist das Gegenteil des gecutteten Chip ala Michelson.
Während offensichtlich viele Spieler unbedingt den Ball auf dem Grün schnell stoppen wollen, brauche ich auf den bei uns häufig vorkommenden Elefantenbuckeln (gewölbte erhöhte Grüns) einen flachen Chip unter dem Wind der mit hoher Geschwindigkeit und mit wenig Backspin auf die vordere Grünböschung gespielt wird und von dort nach oben auf das Grün zur kurz gesteckten Fahne springt.
Backspin würde den Ball auf der Böschung verhungern lassen. Mit wenig Spin hüpft der Ball je nach Technik ca. 1-3 Meter nach oben vor.

Gespielt mit Setup wie Vollschwung Draw. Schwung stark von innen nach aussen. Wedge sehr stark deloften. Ball spring und rollt mit Linkskurve.

Posted: 27.07.2011, 07:11
by Ulf
Danke, für die Erklärung. Ich erinnere mich auch so einen Platz gespielt.zu haben und die Grüns waren für mich sehr schnell. Ich habe es miteiner noapek Spielweise fast nie hinbekommen mit meinen Annäherungen auf dem Grün zu bleiben.

LG Dein Ulf

Posted: 28.07.2011, 12:11
by henry
noapek
:?:

Posted: 28.07.2011, 23:06
by Ulf
Hi,

Sorry, ich hatte mein iPhone auf Kiswahili umgestellt und die Worterkennung hat mir einen Streich gespielt.

"noapek Spielweise " ist meine normale Spielweise, flache lange Chips.

LG Dein Ulf

Posted: 29.07.2011, 09:51
by Cab Driver
Sehr viel höhere SKG plus perfekter Cut ... sonst geht nichts retour. Wir Amateure können ähnliches mit extrem flachen Loft und hoher SKG simulieren, als Blatt ganz offen und voller Schlag ... dann schaft man gelegentlich ein paar Meter retour. Ball gegen den Boden gepresst habe ich live noch niemand erlebt, der dies wiederholbar vorführen kann.

Mike
Wenn ich dazu etwas sagen darf:

Ich arbeite ja seit April mit einem Playing Pro und kann die Cut-Theorie nicht bestätigen. Er trifft den Ball oberhalb der 4. Rille und hat regelmäßig 5-6 Meter Backspin.

Aus meiner Sicht sind folgende Faktoren wesentlich:

a) Ein Ball der Spin annimmt (Pro V1)
b) SKG (150m mit Eisen Acht)
c) Scharfe Grooves
d) Sauberer Ballkontakt mit steilem Eintreffwinkel (Gewicht links)

Posted: 29.07.2011, 09:56
by Moderator
d) Sauberer Ballkontakt mit steilem Eintreffwinkel (Gewicht links)
Ist das nicht ein Cut?

Punkte a, b und c habe ich probiert bzw. erfülle ich: es klappt trotzdem nicht.

Mike

Posted: 29.07.2011, 10:34
by akay

Wenn ich dazu etwas sagen darf:

Ich arbeite ja seit April mit einem Playing Pro und kann die Cut-Theorie nicht bestätigen. Er trifft den Ball oberhalb der 4. Rille und hat regelmäßig 5-6 Meter Backspin.

Aus meiner Sicht sind folgende Faktoren wesentlich:

a) Ein Ball der Spin annimmt (Pro V1)
b) SKG (150m mit Eisen Acht)
c) Scharfe Grooves
Drück ihm doch mal bitte ein grooveless Blade von Mike in die Hand ...

Posted: 29.07.2011, 10:46
by Slowhand
Drück ihm doch mal bitte ein grooveless Blade von Mike in die Hand ...
Genau - ich wette, dass er es damit auch schaffen würde...

Posted: 12.08.2011, 13:15
by Slowhand
Weil es so schön anzuschauen ist:
https://www.youtube.com/watch?v=RLzX62nXPTo

Das Irre ist das Wiederraushüpfen beim ersten Schlag...

Posted: 12.08.2011, 13:27
by Moderator
Das ist aber Topspin, kein Backspin ... oder?

Mike

Posted: 12.08.2011, 13:38
by Slowhand
Würde ich auch so sehen, sonst würde sich der Ball ja ins Wasser "eingraben".

Dennoch höchst erstaunlich - auch Vijay mit seinen 3 Aufsetzern.

Ich wäre mir an DIESER STELLE relativ sicher, dass dies mit den Grooveless nicht möglich ist.

Posted: 12.08.2011, 13:41
by Moderator
Wobei der erste Schlag schon sehr eigenartig ist ... läuft am Hang retour, müsste aber mit dem Topspin eigentlich nach oben laufen, da er es im zweiten Anlauf ja schafft.

Mike

Posted: 12.08.2011, 13:50
by akay
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, daß sich ein backspin quasi in topspin "umwandeln" kann, wenn der Ball in einem bestimmten Winkel auf ein Hindernis trifft. Hier war ja wohl irgendein Stein o.ä. im Spiel und hat wohl genau diesen Effekt erzeugt.
Mein Grundkurs Physik ist schon zu lange her, um das mit kinetischer Energie etc. erklären zu können ...

Axel

Posted: 12.08.2011, 13:58
by Slowhand
Hi Axel,

ich habe mir das Video zigmal angeschaut und immer wieder gerätselt, wie das "physikalisch" möglich ist.

Ich würde auf jeden Fall ausschließen, dass ein Stein hier eingegriffen hat.
Außerdem wäre es so, dass man die Rotations-Achse des Balles zwar kippen könnte, das geht aber bei der hohen Rotationsgeschwingkeit nicht.

Gerade beim ersten Ball sieht man sehr deutlich, dass der Ball scheinbar ins Wasser "rollt" - dies ist sicher mehr ein rutschen.

Egal wie - es ist wirklich irre, was die Jungs mit der kleinen weißen Kugel anstellen.

Wie geht das?

Posted: 12.08.2011, 21:45
by aPerfectSwing
Hi,

ich denke, dass allein der flache Auftreffwinkel bei rechter hoher Geschwindigkeit dafür sorgt, dass der Ball nicht eintaucht. Der Radius des Ball sogt dafür, das er wie ein schön flacher Kiesel eben auch springt.

Ob der Spin da überhaupt etwas macht?

Martin