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Bin mal wieder auf einen Interessanten Golfer gestoßen. Sein Problem war, dass er nur nach links spielen konnte. Egal welcher Schläger...

Ich habe also ein Videoanalyse gestartet und mir ist gleich aufgefallen, dass seine Hüfte nicht schiebt. Die Hüfte geht beim Aufschwung zurück und versucht diese Stellung beim Abschwung zu halten. Das Ergebnis ist ein brachialer out-in Schwung welcher die Linkstendenz erklärt.

Ich habe ihn also gefragt woher er das weiß mit der Hüfte. Er ist seit Wochen bei einem Pro und dieser hat ihm gesagt, die Hüfte muss stehen bleiben...

Da ich kein Pro bin würde mich hier mal eure Meinung interessieren?

Welche Rolle spielt die Hüfte? Muss sie schieben, drehen oder stehen?

Gregor

Da gibt es unterschiedliche Ansätze, aber KEINER der mir bekannten sagt etwas von einer "stehenden" oder starren Hüfte.

Fällt aus meiner Sicht in die Kategorie - schwerster Pro-Fehler

Geteilt fällt hingegen die Meinung zu Schieben, Drehen oder kurz anschieben und dann Drehen bis hin zu vor allem Physio-Leuten, die ein Schieben wegen zu starker Belastung der Wirbelsäule nicht empfehlen.
Letztendlich dient nach meiner Auffassung aber (das sehr kurze) Schieben nur dem Einleiten des Abschwunges und die Hüfte dreht dann auch sofort.

Wenn wir mal die guten Pros als Vorbild nehmen (Kaymer, auf Youtube in Slow Motion z.B.), dann dreht die Hüfte sehr stark und schiebt etwas - in dieser Reihenfolge. Stichwort: "Die Hüfte aus dem Weg drehen". Ich glaube, bei allen guten Golfern diese aggressive Rotation "von unten" (Hüfte) "nach oben" (Schultern) zu erkennen. Kann das stimmen?

Ja, also ein stehen bleiben kann auf keinen Fall die richtige Lösung sein.

Ich frage mich nur, wie kann ein Pro diesem Menschen sagen, der Schwung sei schon sehr gut... Geht es denn wirklich immer nur ums Geld?

Ich hatte vor 2 Wochen auch solche härtefälle da. Der Schwung total unterentwickelt, ich hätte gedacht das sind Anfänger. Nach einem Gespräch kam aber heraus, dass diese seit 2 Jahren regelmäßig zum Pro gehen. Ich habe also ein paar kleine Tipps gegeben und bereits nach 20 min. war das wirklich ein Golfschwung. Kann doch nicht sein, dass ein Pro es in 2 Jahren nicht schafft, was ich in 20 min geschafft hab.

Aber das Auffälligste dabei war auch wieder, dass nach Angaben des Lehrers die Hüfte stehen bleiben soll..

Falsche Vorgaben durch Golflehrer habe ich auch schon oft genug erlebt. Zum Thema Hüfte hatte ich ebenfalls schon mal die Aussage zum "Stehenlassen" von einem gehört, der jedoch selbst komplett anders schlug (Videoanalyse). Ob das wissentlich falsch gesagt wird oder ob z.B. mit dem Hinweis eine andere Bewegung oder ein anderer Fehler abtrainiert werden soll, muss ggf. hinterfragt werden.

Was man auch oft findet, sind Quicktipps, z.B. extrem starke Griffhaltung oder den Drive gegen den Slice extrem im Setup schliessen und ähnliches. Dies erfolgt meist durch Golflehrer im Urlaub oder wenn der Pro sich genötigt sieht, dem Schüler schnell ein Erfolgserlebnis zu bescheren ... aus Angst, er kommt sonst nicht wieder. Es gibt genügend Amateure die kurz vor einem Turnier noch in ausgiebige 30 Minuten Unterricht investieren und auf ein Wunder hoffen. Ob dann die Pros schlecht sind ist die gleiche Frage wie nach "Huhn oder Ei?" (wobei diese Frage eigentlich leicht zu beantworten ist).

Und dann kommen noch die grossen Mißverständnisse, wenn die Kommunikation zwischen Pro und Schüler nicht funktioniert. "Mein Golflehrer hat gesagt, ich soll ..." ... in manchen Fällen kenne ich den entsprechenden Golflehrer und weiß ganz sicher, dass er dies nie sagen würde. Hier wurde schlichtweg aneinander vorbei geredet.

Den Kunden von Golf-Junky kenne ich und der hat sicherlich nichts falsch verstanden. Hier war es eine klare Falschanweisung, die in wenigen Minuten bereinigt war und die Bereinigung brachte auch eine sofortige Verbesserung von Schlagweite und Genauigkeit.

Mike