@ Mike,
heißt das, wenn man einen Driver mit Schaftlänge zB Eisen 7 nimmt, das das keinen Einfluß auf die Weite hat?
Was ist die moderne Lehrmeinung?
Die grösste Schlagweite/Präzision hat man mit der individuell idealen Schaftlänge inkl. einem Lie, der die Handgelenke arbeiten lässt.
Einen Driver mit der Schaftlänge eines Eisen 7 habe ich noch nicht probiert, aber diese Art der Versuche von Eisen 1 bis PW durchgeführt. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Kopfgewicht und Schaftlänge und innerhalb eines Satzes sollte dieses Verhälnis einer spürbaren Logik folgen.
Sehr kurze Driver habe ich ebenfalls ausgetestet, aber das war nicht besonders angenehm. Beim Driver möchte
ich einen maximalen Lag, weshalb hier
mir ein schwerer, träger Driver sehr entgegen kommt. Schwerer Schaft plus 45,5 inch Schaftlänge machen für mich den Driver angenehm träge, ich kann fast gemütlich den Abschwung einleiten, während der Schläger noch nach hinten geht und meine Gelenke/Muskeln strafft. Das schafft Lag und Schlagweite: ohne grosse Anstrengung liege ich so bei 250+ und wenn ich es drauf anlege, werden es 300 m ... aber dazu muss man wirklich warm gespielt sein und sich mental aufs Spiel konzentrieren können, was mir in der Regel zu viel Aufwand ist.
Diese Gespräche mit Pros habe ich früher oft geführt, aber mittlerweile ist mir deren Schubladendenken nicht hilfreich. Da könnte man auch gegen eine Mauer sprechen. Ich will damit deren Spielleistung nicht abwerten, die ist fast immer besser wie meine, aber dieses unkritische Nachplaudern der Herstellertexte ödet mich an. Eine etwas offenere, kritischere und interessiertere Haltung würde mir gefallen und dem Golfsport gut tun.
Allein die Diskussion über Schaftflexe. Klar, ein Hacker ist hier von einem möglichst harten Flex anhängig. Aber ist das auf den Ball Hacken die Endlösung? Ich lasse jeden gerne mal mit den Gummischäften eine Runde Golf spielen und wenn es nicht klappt, führe ich gerne vor, wie man mit einem Gummidriver min. 240 m gerade powert und mit einem Gummieisen aus dem Rough schlägt. Der Schaft hat im Treffmomment bei einem fehlerarmen Schwung fast keine Funktion, trotzdem wird - auch von Pros - dem gutgläubigem Golfer eine Predikt über sündteure Schäfte und deren Wichtigkeit für die Schlagweite eingeimpft. Wichtig ist der Schaft schon, aber nur fürs Feedback im Rückschwung. Wenn nun, wie beim Schwunggewicht und der Schaftlänge der Schaftflex stur nach Tabelle ausgewählt wird (gängige Praxis), dann ist dies leider alles falsch und am Wohl des Schülers vorbei.
Mike