Golfschläger Golfhaus.de

Ich habe eine Frage zum Material von Golfschläger-Köpfen: Warum sind diese immer aus "Eisen" (Metall)? Wäre auch Kunststoff möglich oder würde das nicht geeignet sein? Bleibt man immer bei Metall oder forscht man auch an anderen Materialien, z.B. Kunststoff? Für Ihre Antwort vielen Dank im voraus.

Es hat von Völkl Kunststoffversuche gegeben, aber ohne Erfolg. Ich persönlich sehe die Sachen offen: wenn es Vorteile bringt, warum nicht. Worin sehen Sie die Vorteile von Kunststoff gegenüber dem Stahl? Haltbarkeit und Biegbarkeit von Stahl ist nach meiner Erfahrung für diese Anwendung ideal.

Kunstoff wiegt weniger, die Köpfe wären also größer, also länger, höher und dicker.
Alles Erleichterungen, zumindest beim Abschlag vom Tee (Par 3).
Auch wäre bei größeren Köpfen die optische und haptische Wahrnehmung
der Stellung im Durchschwung intensiver.
Durch die Größe wäre der Kopf besser zu sehen. Und durch den längeren Hebel
(der Schwerpunkt des Kopfes wäre weiter von der Schaftseele entfernt)
würde man besser fühlen, wie der Kopf seine Stellung verändert.
Halt ich mal für möglich...

Servus TZ,

du sagst, die Köpfe wären größer? Muss doch garnicht sein oder? Klar, Kunststoff ist leichter aber wenn man die Köpfe genau so lässt, wie sie jetzt sind nur aus Kunststoff, dann wäre doch auch die Schlägerkopfgeschwindigkeit höher weil ich nicht mehr so viel Gewicht beschleunigen muss.

Gibt es da ein Regelwerk, welches besagt wie schwer ein Kopf sein muss.

Hallo zusammen,


ich bin gegen Kunststoff

Mal vom Herstellungsmaterial Erdöl abgesehen: Kunststoffe enthalten Weichmacher, die im Laufe der Zeit sich verflüchtigen. Die Folge sind Brüche im Kunststoff, insbesondere wenn sie Belastungen wie beim Golfen auszuhalten haben.

Für die Hersteller ist es natürlich ebenso von Vorteil, wenn

a) die Spieler sich regelmäßig neues Zeugs kaufen müssen, weil es bricht und nicht weil neue Entwicklungen auf dem Markt kommen

b) die Verarbeitung von Kunststoffen gegenüber von Metall deutlich preiswerter ist


Ich setzt auf erneuerbare Materialien: Eisen, Hickory, Persimmon

Gruß Klaus

Kunststoff wurde schon vor vielen Jahren ausgetestet. Tom Wishon hat mal ein Eisen aus Plaste in Kombination mit Metall gemacht, um den Massenschwerpunkt optimal platzieren zu können. Da war er noch bei Golfsmith unter Vertrag, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Dann gab es mal einen Driver aus Kunststoff in Weiß, den John Daly promotet hat. Die Dinger sind nur leider immer wieder in tausend Teile zersprungen.

Möglicherweise ist man heute weiter und die möglichen Materialien sind sicher vielfältiger. Aber man hat sich wohl auf Kombiwerkstoffe geeinigt, wenn man Gewicht verteilen will (unterschiedliche Legierungen, Ti-Kombinationen oder aber auch Metall-PU, wie bei einigen Cobra und Nike Eisen).

Gruß
Michael

So einen weissen Kunststoffdriver habe ich noch im Bag stecken. Bei den Hölzern hat es mehr Kunststoffversuche gegeben, angefangen bei den Persimmon-Imitationen bis zum Callaway C4.

Die Frage war aber explizit Eisen betreffend. Hier sehe ich den Kunststoff einfach an der Belastungsgrenze. Man müsste mindestens die Hoselausformung komplett neu gestalten. Abrieb sollte kein Problem sein, die Biegbarkeit schon.

Aber unterm Strich bleibt die Masterfrage: was sollen die Vorteile sein?
Ein grösseres Schlagblatt? -Warum nicht mittig treffen lernen?
Andere Gewichtsverteilung? -Was sollte hier mit Stahl nicht möglich sein?
Längere Lebensdauer? -Vermutlich nicht.

Mike

Im Chiemgau kommen präsolare Mineralien vor. Damit ließen sich Schlägerköpfe aus Metall, aber durchsichtig wie Glas herstellen ! Frage der technischen Umsetzung und der Kosten, eher utopisch. Solche Teile wären eine Sensation und echt Made in Bavaria. Also strengt Euch an !

... ich hatte mir mal so einen durchsichtigen Schläger gebaut, kann ihn aber nicht mehr finden. Schade

Mike

Dann hier mal der Original-Beitrag auf der Wishon-Seite zu diesem Designversuch mit Kunststoff:

40. First injection molded polymer and metal ironhead
1989 - Dynacraft* IMI-703 (prototype model only)

Described in US patent #5,333,871, this was the golf industry’s first ironhead designed by injection molding a light and strong polymer material over a heavy steel sole and inner core piece. The intent was to create an ironhead with Center of Gravity and weight distribution that could be varied a lot more significantly than in any full homogenous metal or multi-metal construction.

Der Umstand, dass dieses Projekt nicht über den Status eines Prototypen hinaus ging zeigt, dass offensichtlich Probleme in der Fertigung oder der Haltbarkeit aufgetreten sind. Entweder das wahrscheinliche Szenario, dass die Dinger die Belastung nicht ausgehalten haben. Oder möglicherweise auch die Problematik einer teuren Produktion.

Gruß
Michael