Die Psychologie des Drivens: wie Anfänger anfangen sollten

Grundlagen, Golfausrüstung und Platzreife
TZ
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Postby TZ » 16.11.2009, 21:52

Das habe ich nie verstanden. Warum kann ein Driver nicht aus der Mitte des Standes gespielt werden, wie jeder andere Schläger auch? Um ihn bei 6 Grad Loft in die Luft zu bekommen? Waum dann nicht einfach einen Driver mit mehr Loft nehmen?
LG Euer Ulf
(, der keinen Driver spielt)
Super Frage. Hoffe, die Antwort macht Dir den Driver zum Freund.
Je weiter der Ball links liegt, desto weiter ist schon mal der Schwungweg, die Beschleunigungszeit. Je weiter links der Ball, desto weniger weit muss man ausholen.
Doch mehr: Je weiter links der Ball liegt, desto höher kann man aufteen, und desto freier und sorgloser kann man über dem Boden durchschwingen.
Dazu ist es leichter, mit der linken Schulter über oder sogar hinter dem Ball zu bleiben, um tüchtig Zentrifugalkraft zu sichern. Man muss sich weniger verränken, um mit dem Rumpf hinter dem Schlag zu bleiben. Falls die Streckung der Rechten zu langsam ist, hat man noch etwas mehr Zeit und Weg, sie zu vollenden. Bei mittlerer Balllage muss man weiter rechts bleiben und wird zum Löffeln verführt.
Links und hoch führt einfach zu einer herrlich freien Bewegung. Nur eine Freiheit darf man sich nicht erlauben: Mit dem Schultergürtel mitwandern. Dann gerät der Schlägerkopf zu früh nach innen und man streift den Ball mit der Spitze oder man pullt.
Also rechts bleiben und den Schlägerkopf in Richtung Ziel schleudern. Probieren und berichten.
Der Loft ist ein anderes Thema. Der hängt mit der möglichen Länge zusammen. Für 200m carry sind 13 Grad ideal. Find ich...

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TZ
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Postby TZ » 19.11.2009, 14:02

KRITIK DER REINEN ZUVERSICHT

Jeder Golfer hat gehört oder schon erfahren, dass gute Schläge eher gelingen, wenn man guter Stimmung ist, und dass gute Stimmung von guten Schlägen abhängt. Wenn man also guter Stimmung sein will, um gute Schläge zu machen, dann muss man gute Schläge machen. So einfach ist das.
Kommen wir also bitte bester Stimmung auf den ersten Abschlag und sorgen wir mit einem guten Drive dafür, dass diese Stimmung erhalten bleibt. Andernfalls ist die gute Stimmung gleich dahin. Und dann wird es schwer, sie wiederzugewinnen. Man muss jetzt gute Schläge machen, obwohl man schlechter Stimmung ist. Und das kann ja nach obiger Prämisse eigentlich gar nicht gelingen.

Tut es aber doch. Ach so! Es geht auch ohne gute Stimmung. Sieh mal an. Was mach ich mich also mit der Stimmung verrückt? Was verschwende ich mentale Arbeit auf meinen Gemütszustand, wenn es doch nur darauf ankommt, die Schlagbewegung richtig auszuführen?!
Ja, die frohe Hoffnung ist geradezu Gift für die Konzentration auf das Handeln, weil sie einem suggeriert, es könne nichts Schlimmes passieren.
Und umso erschreckender und schmerzhafter die Enttäuschung. Also sind Missmut oder Angst vielleicht sogar die besseren Berater.
Nun hat man als Golfer erfahren, dass Sorge und Angst Ballflugvisionen vor das geistige Auge zaubern, die als Vermeidungsmotive auf den Bewegungsablauf einwirken. Sie verschlimmern entweder den notorischen Fehler oder übertreiben die Gegenabsicht. Und schon ist man in der nächsten Bredouille.
Es gibt also nur eine Lösung: In völligem Gleichmut gegenüber vergangenen und zukünftigen Schlägen die richtige Technik ausführen.

Hoffnung führt in die Irre. Wird sie erfüllt, macht sie euphorisch also unvorsichtig, vermittelt ein Übermaß an Zuversicht und Selbstsicherheit. Und wird sie enttäuscht, so gedeihen Unmut und Verbitterung.
Und das ist schließlich das Gegenteil von dem was wir beim Golfspielen suchen. Den ersehnten Ballflug zu visualisieren ist eine besonders gefährliche Form von Hoffnung. Wenn sie sich erfüllt, hat man nur erreicht, was man ja sowieso vorhatte. Und so kann keine richtige Freude aufkommen.
Die gesündeste Strategie scheint mir letztendlich, auch aus sich ständig wiederholender Erfahrung, sich für jeden Schlag auf die Ausführung der Technik zu besinnen und sich dann am Gelingen zu erfreuen oder aus dem Misserfolg seine Lehren zu ziehen. Das Gelingen ist aber nicht der Ballflug oder gar das Erreichen des Zieles, sondern das innere Erlebnis der Bewegung, die Selbstwahrnehmung in der Ausführung. Festellen, dass man sich genau so bewegt hat, wie man es sich vorgenommen hatte.
Das ist die Quelle der Befriedigung, die ich Hobbyspielern nahelegen möchte. Ja es ist sogar eine Genugtuung. Und zwar dafür, dass man sich den Erfolg mit Fleiß und Verstand, mit Leidenschaft und oft auch Opferbereitschaft verdient hat.

Um zum Anfang dieser Gedankenreise zurückzukehren: Sie legt auch den Schluss nahe, dass diese Spirale von Erfolg und Zuversicht nur eine falsche Vermutung ist, eine Intellektualisierung und Kausalisierung eines nicht steuerbaren Phänomens Namens Flow. Man kann immer nur im Nachhinein feststellen, dass man im Flow war.
Und in dem Moment wo man es feststellt, ist er vorbei. An welchem Loch – das hat man nicht in der Hand. Bei mir kommt der Flow, wenn ich technisch wirklich ganz bei der Sache bin. Bei anderen kommt er angeblich wenn sie an gar nichts denken. Oder einfach alles fließen lassen. Aber wer dann noch vernünftig golfen kann, der ist wahrhaft begnadet.

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masha
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anfänger

Postby masha » 24.11.2009, 11:26

hallo herr zacharias,

ich kann ihre ausführungen aus eigener erfahrung nur bestätigen.

mein mann und ich begannen im juli 2008 mit dem golfen und während mein mann sich in anfänger- und fortgeschrittenen kurs noch schwer tat, folgte er ziemlich schnell seinem ballgefühl (als Fußballer und tennisspieler) und machte rasche fortschritte.
ich hatte zwar schnell erste erfolgserlebnisse, brach dann aber rasch ein und war teilweise so deprimiert, daß ich einige male am liebsten meinen schläger in den teich geworfen hätte und mich hinterher.

das fatale war auch, daß weder ich erkennen konnte, noch mein mann mir erklären konnte, was er richtig und ich falsch machte.(heute weiß ich das )
lediglich die ahnung, wie viel freude mir das golfen machen könnte, wenn ich dann mal richtig den ball traf, das gemeinsame spielen, das unterweg sein an der frischen luft, hat mich zum durchhalten bewogen.

dann hatte ich das glück, auf einen guten pro zu treffen, der mir übrigens auch ihr buch empfohlen hat.

langer worte - kurzer sinn...

ich würd heute genau so anfangen, wie sie beschrieben haben, nämlich mit
genau diesen schlägern und nicht wieder das pferd von hinten aufzäumen.

in den kommenden monaten werd ich die übungen aus ihrem buch (unterstützend
mit ihrem video) trainieren, mich von meinem pro entsprechend korrigieren lassen
und bin mir sicher, mit der richtigen technik dann locker und entspannt auf den platz zu gehen (gelingt mir auch jetzt schon richtig oft)

allerdings muß ich auch sagen, daß mir aufmachung und darstellung ihres buches und auch des videos anfangs keine lust auf weiterlesen bzw. schauen gemacht haben und ich beides erstmal aus der hand legte.
nun, ein paar monate später mit dem gewachsenen verständnis fällt es mir leichter.

grüße von masha

P.S.
einige Dinge habe ich aber intuitiv wohl richtig gemacht, nämlich erstmal weiter üben, bis die technik einigermaßen sitzt und dann erst turniere im kommenden jahr angehen

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masha
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anfänger

Postby masha » 24.11.2009, 12:04

hier noch einige meiner persönlichen erfahrungen, die ja evtl. anderen anfängern weiterhelfen:

ich hab selbstverständlich auch versucht, mich "positiv" zu stimmen vor und während einer runde golf, fazit:

ich konnte noch so sehr versuchen, mich in eine gute stimmung zu versetzen, wenn ich miserabel gespielt habe, war ich mental am boden

aber: ich konnte wer weiß wie mies drauf sein (weil es ein schwieriger tag im job war etc. ) spiele ich gut, bin ich gut drauf und vergesse den rest

das ist mir irgendwann aufgefallen und damit zwangsläufig auch die erkenntnis, wenn die technik stimmt, spiel ich gut und vergesse jeden streß außerhalb des platzes und tanke beim spielen auf.

diese sprüche von anderen golfspielern, golf lehrt demut, bin nicht gut drauf heute usw. ... habe ich damit ad acta gelegt

masha

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TZ
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Postby TZ » 09.02.2011, 13:54

Ich hab diesen Faden gerade mal wieder durchgesehen und denke dabei folgendes:
Jeder der hier schreibt, hält seine eigene Ansicht für bemerkenswert. Sonst würde er sie ja für sich behalten.
Da bilde ich keine Ausnahme. Nur sind meine Ansichten offenbar immer etwas provokanter als normal.
Und dann machen andere ihre Widersprüche gerne an meiner Person oder meiner Art zu schreiben fest.
Mir geht es aber immer nur um die Sache und den Nachdruck, mit dem ich sie bearbeite und vorantreibe.

Ich finde es zB bemerkenswert, dass Golfer wie alle anderen Menschen auch, ihr Scheitern gerne
mit Ursachen erklären, für die sie nichts können. Wenn also ein Golfschlag misslingt, muss oft auch mal
der Schläger die Schuld übernehmen. Dann heißt es: „Kein Wunder dass ich diesen ärgerlichen Slice spiele –
der Driver ist nun mal der am schwersten zu spielende Schläger.“

Diese Denkweise zeigt in meinen Augen aber eben nichts anderes als traurig machende Unwissenheit.
Es gibt nämlich einfach keine leichtere golftechnische Aufgabe, als einen Ball mit einem langen Schaft und
einer großen Schlagfläche von einem hohen Tee locker, weit, hoch und gerade in Richtung Fairway zu jagen.
Und wenn das nicht gelingt, liegt es nicht am Schläger sondern am falschen Vorgehen.
Zu viel Anstrengung, zu viel Tempo und vor allem falsches Timing, sprich: Verfehlter Einsatz der Hände.

Wer Beine und Rumpf in der Achse still hält, Schultern und Arme auf der richtigen Ebene um den Hals dreht
und mit den Händen den Schläger zurückhält, bis die Arme zum Boden zeigen, der wird diese Ansicht
aus eigener Praxis nur bestätigen. Und wer das nicht glaubt, der scheitert natürlich schon im Vorfeld der Praxis
genau daran, dass er’s nicht glaubt.

Das hat nun wieder alles nichts damit zu tun, dass Schläger zu der Anatomie und Motorik ihres Benutzers
passen müssen. Aber das sind Feinheiten die nicht an dem Prinzip rütteln, dass der Driver sich
für manchen Anfänger besser als jeder andere Schläger dazu eignet, das Richtige Schlagen zu erlernen.

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Didola
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Postby Didola » 09.02.2011, 17:17

Wer Beine und Rumpf in der Achse still hält, Schultern und Arme auf der richtigen Ebene um den Hals dreht
und mit den Händen den Schläger zurückhält, bis die Arme zum Boden zeigen, der wird diese Ansicht
aus eigener Praxis nur bestätigen. Und wer das nicht glaubt, der scheitert natürlich schon im Vorfeld der Praxis
genau daran, dass er’s nicht glaubt.
Das unterschreibe ich. Ist ausserdem, wenn man genauer nachdenkt, eigentlich auch nur logisch.
Mit dieser Logik habe ich damals am Anfang meiner Hacker-Karriere
das "Toppen der Bälle" abstellen können.

Nicht immer, aber immer öfter. :wink:

Grüße Dirk

P.S- Am zitieren arbeite ich :lol:
edit: dafür gibt es den Admin

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Postby TZ » 24.02.2011, 18:17

Warum sind die seelischen und geistigen Prozesse beim Golfspiel so wichtig?
Hören wir nicht, dass es nur darum geht, sie auszuschalten? Aber nein!
Der Verstand funkt immer und überall dazwischen, getrieben von der Sorge,
also von der Angst vor dem Schlimmen. Und dieses zu vermeiden –
darin sieht er seine vornehmste Aufgabe.
Ständig muss er sich also davon überzeugen, dass nichts passieren kann
und dass er alles getan hat, damit nichts passiert.

Weiß er aber, was er tun muss, damit seinem Herren der nächste Golfschlag
nicht misslingt? Nein. Das weiß er nie und nimmer. Es ei denn er versteht etwas von
Golfschlagtechnik und sorgt dafür, dass der Körper seines Herren diese zuverlässig erlernt.

Doch selbst wenn der Herr den Golfschlag leidlich beherrscht – die Sorgen bleiben.
Denn es gibt drei schlimme Dinge zu befürchten:
Dass der Herr einen technischen Fehler macht,
dass er den Ball nicht sauber trifft und
dass der Ball nicht da landet wo er soll.

Die Sorge speist sich aus der Angst, also aus einer irrationalen Emotion.
Und die kann der Verstand nicht einfach abschalten. Er kann nur versuchen
sie zu zerstreuen. Und zwar indem er ihr vernünftige, logische Vorhaltungen macht.

Eine davon ist, dass von den drei erwähnten Sorgen nur eine sinnvoll ist.
Denn der Ball landet wo er soll, wenn er richtig getroffen wird.
Und er wird richtig getroffen, wenn der Herr die Technik richtig ausführt.

Sollte dieser den Ball trotzdem nicht richtig treffen, so muss man dies
als unvermeidbar betrachten, denn wenn man an die Landung des Balles denkt oder/also
an das richtig Treffen, dann kann man nicht mehr an die richtige Technik denken.
Und wenn man nicht an die richtige Technik denkt, misslingt der Schlag ja
auf jeden Fall (solange man die Technk nicht beherrscht).

Es gibt also nur eine vernünftige Sorge. Und das ist die, dass die Technik korrekt sei.
Diese Einsicht muss sowohl im Training herrschen, als auch auf der Runde.
Trainiere auf der Range, als wärest du auf der Runde.
Und spiele die Runde, als wärest du auf der Range.
Denke immer nur daran, die Technik richtig auszuführen.
Und wenn du sie beherrschst - verlass dich drauf -
wirst du Golf spielen und alles vergessen.
Bis zum nächsten Rückfall... :lol:

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Postby TZ » 24.02.2011, 18:37


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