Viele gute Hinweise.
Zur Pro Stunde und einigen Kommentaren moechte ich meine 2 Cents einwerfen:
Wie ich bereits geschrieben habe sollte man nicht alles was man sieht dem Spieler an den Kopf werfen. Die Beobachtung von "fehlerhaften/unvollkommenen" Positionen ist eine wichtige Komponente und erfordert ein gutes Auge. Nutzt dem Spieler aber nichts. Er ist allenfalls frustriert, dass so viel falsch ist. Ergo demotiviert das einige.
Die "Kunst" ist es aus den zahlreichen Detailbeobachtungen eine Ursache/Wirkung abzuleiten und das ist schon sehr anspruchsvoll und erfordert jahrelanges Training und Erfahrung. Mein Lehrherr hat mir das nicht vermittelt.
Ich habe das beruecksichtig was die Ursache ist und ganz bewusst geantwortet und der Trainer scheint kein Vollpfosten zu sein, da er meiner Meinung nach bis jetzt nach dem Prinzip Ursache/Wirkung handelt und dem Schueler nicht alles was er sieht an die Birne klatscht.
Etwas Theorie die man nicht wissen muss:
In diesem Zusammenhang muss man auch den Lag sehen.
Lag halten bedeutet nicht verkrampft festhalten. Immer wieder kommen auch von Golflehrer Kollegen diese Totschlagargumente aufgrund einer Formulierung. Mike hat das sehr gut formuliert, indem er schreibt:
erhalten
Lag entsteht durch die Traegheit des Schlaegerkopfes und wie Mike richtig sagt, dadurch dass die Haende schneller sind als der Schlaegerkopf und ich wuerde noch ergaenzen: Haende sollen passiv bleiben. Passiv bedeutet kein Schagimpuls notwendig. Fuer maximale Lag Bildung muss man den Schlaeger locker greifen ohne ihn dabei zu verdrehen. Je fester ich greife desto weniger Bewegungsfreiheit hat das Haendegelenk und der DVZ (Muskeln ziehen sich zusammen) setzt ein. Ausserdem spielt die Beschleunigung eine entscheidende Rolle: denn solange ich beschleunige, bleibt der Sk hinter den Haenden zurueck. Allerdings ist irgendwann Schluss mit Beschleunigung und dann wird der Sk auf dem Kreisbahnverlauf die Haende ueberholen.
Aufgrund der zwangslaeufig entstehenden Zentrifugalkraft wird der Schlaegerkopf aber immer die Haende im Treffbereich frueher oder spaeter ueberholen. Das zu optimieren ist schwarzer Guertel im Golf.
Kurzfassung idealer Impact:
Der Release ist nicht zu verhindern (weil notwendig), aber die hohe Kunst des Golfsports ist, den Zeitpunkt so zu koordinieren, dass im Treffpunkt zwischen Ball und Schlaegerkopf der linke Arm etwa senkrecht unter der linken Schulter steht und aufgrund dessen die Haende links vom Ball sind und dadurch der Schaft aus Spielersicht (5-10 Grad) zum Ziel geneigt ist.
Hieraus ergibt sich ein knackiger Ball/Boden Kontakt.
Schlagflaechenstellung, horizontaler und vertikaler Eintreffwinkel in Relation zur Schlagflaechenstellung ergeben die Flugkurve/Ballflug des Ballfluges. Zusammen mit der Schlaegerkopf Geschwindigkeit und dem Kontaktpunkt zwischen Ball und Schlagflaeche (Sweetspot) kommt dabei ein mehr oder weniger weiter Schlag heraus.
So viel zur Theorie die man ueberall nachlesen kann und nicht kennen muss.
Jetzt noch einmal nur zu Andy:
Andy spielt nicht einmal eine ganze Saison. Das darf man nicht vergessen, da dies zeigt, dass seine Bewegung noch ideal und nicht fertig abgeschlossen ist. Er ist noch nicht im Level analog eines schwarzen Guertels im Judo.
Die offene Schlagflaeche vor dem Treffen ist bei einem solchen Spieler Level meistens die Ursache fuer eine fruehe Aktion der Haende im Treffbereich (early release) und der Lag wird geopfert fuer die Richtung, da der Ball sonst entweder Socketiert wird oder nach rechts kurvt.
Also ist die offene Schlagflaeche die Ursache fuer den Lag Verlust. Der Trainer hat das erkannt und dazu gesagt, dass Andy nicht versuchen soll den Lag zu halten!
Weil er clever ist, sagt er also das Wesentliche und wartet ab wie der Spieler diese Anweisung umsetzt und vor allem ob sich der Schwung daran anpasst un der Lag laenger haelt als vorher.