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Posted: 07.03.2014, 10:27
by Moderator
Der Slice war zu 99% gegeben und ich hatte auch schon gezweifelt, den Launchmonitor neu kalibriert und selber geschlagen. Messtechnisch war alles korrekt.
Hier der Vergleich mit mir:
https://www.youtube.com/watch?v=q74qYOqD1E4
Die grünen Punkte sind Markierungen im Setup, die roten zeigen die gleichen Stellen im Treffmoment. Der Schub bei mir ist wesentlich ausgeprägter.
Down the line ist der Umkehrpunkt des Schlägerkopfes interessant (erscheint als roter Punkt) sowie die Loslösung des rechten Beines im Treffmoment.
https://www.youtube.com/watch?v=-ENwrBcybXk
Ich finde Freds Schwung ästhetischer, aber er streut auf 100 m ca. 15 m (bei mir sind es etwa 5 m) und ist mit dem Eisen 7 im Schnitt 40 m kürzer als ich. Durch seinen festen Griff blockt er den Schläger im Umkehrpunkt, was Energie zerrt und Länge kostet.
Meine Erklärung der Sliceproblematik: Beide Schwünge sind in-neutral-in, da Fred aber nicht nach vorn geht, trifft er den Ball in der Phase neutral-in (also Sidespin zum Slice, da der Schläger bereits nach innen zieht), während ich bei in-neutral den Ball berühre (= Draw).
Für Freds Fehler sind auch noch seine Handgelenke verantwortlich und event. die Armrotation.
Mike
Posted: 07.03.2014, 10:34
by Moderator
Allerdings ist es nicht damit getan, sich vorzunehmen erst später aufzulösen, zu entwinkeln. Hier suche ich noch nach einem Konzept wie man das am besten üben kann bis es verinnerlicht ist. Vorschläge werden gerne entgegengenommen.
Die Zeitspanne von winkeln zu entwinkeln ist immer in etwa gleich. Daraus folgt, dass man möglichst spät winkelt, um mit der Entwinkelung näher zum Treffmoment zu kommen.
Um das Winkeln zu maximieren, muss man den Schlägerkopf frei lassen und dessen Trägheitsmoment nutzen. Dies kann nur über lockere Handgelenke passieren.
Wesentlich erleichtert wird dieser Akt durch den richtigen Griff: sehr neutral, sehr kompakt und Druck jeweils nur auf die beiden letzten Finger ... das wäre meine Empfehlung.
Rhythmus ist ein angeschlossenes Thema, welches sich aber durch lockere Handgelenke fast automatisch ergibt.
Mike
Posted: 07.03.2014, 13:20
by ulim
Mike, ich vermute Du wendest hier einen unorthodoxen Trick an: im OT hast Du ein sehr dorsales linkes Handgelenk (was ja z. B. von TGM und anderen immer verteufelt wird) und dafür ein relativ wenig gebeugtes rechtes. Diese Stellung der Handgelenke ist auch verantwortlich für das Kreuzen (ebenfalls verteufelt von vielen).
Aus dieser Position kommst Du aber in eine wunderbare Impact-Position, wo das linke Handgelenk gerade und das rechte noch leicht gebeugt ist. Deine Ergebnisse wären ja auch ohne korrekten Treffmoment nicht zu erzielen. Womöglich ist es gerade Deine OT-Position, die Dir ein späteres Beugen rechts ermöglicht - das wäre vielleicht auch für den Kollegen Greenjudge mal ein Ansatz.
Wenn Deine Slice-Erklärung für Fred korrekt ist, dann müsste der Slice sofort verschwinden, wenn Fred den Ball mehr nach rechts legt. Dann trifft er ihn früher und aufgrund seines relativ soliden Schwungpfades sollte der Ball auch fliegen. Ich würde mich darauf konzentrieren und die Handgelenke erstmal ignorieren. Das ist ein Programm für Fortgeschrittene.
Ulrich
Posted: 07.03.2014, 13:33
by ThinK
Mike, ich vermute Du wendest hier einen unorthodoxen Trick an: im OT hast Du ein sehr dorsales linkes Handgelenk (was ja z. B. von TGM und anderen immer verteufelt wird) und dafür ein relativ wenig gebeugtes rechtes. Diese Stellung der Handgelenke ist auch verantwortlich für das Kreuzen (ebenfalls verteufelt von vielen).
Aus dieser Position kommst Du aber in eine wunderbare Impact-Position, wo das linke Handgelenk gerade und das rechte noch leicht gebeugt ist. Deine Ergebnisse wären ja auch ohne korrekten Treffmoment nicht zu erzielen. Womöglich ist es gerade Deine OT-Position, die Dir ein späteres Beugen rechts ermöglicht - das wäre vielleicht auch für den Kollegen Greenjudge mal ein Ansatz.
Wenn Deine Slice-Erklärung für Fred korrekt ist, dann müsste der Slice sofort verschwinden, wenn Fred den Ball mehr nach rechts legt. Dann trifft er ihn früher und aufgrund seines relativ soliden Schwungpfades sollte der Ball auch fliegen. Ich würde mich darauf konzentrieren und die Handgelenke erstmal ignorieren. Das ist ein Programm für Fortgeschrittene.
Ulrich
Ich hätte eher an die Gewichtsverlagerung gedacht. Wenn er im Impact mehr Gewicht am linken Fuß hätte, dann wäre das Problem meiner Ansicht nach genau so gelöst, und es würde auch noch seine Impactposition verbessern. Also gleich 2 Fliegen mit einer Klappe...
Posted: 07.03.2014, 13:46
by Moderator
Masse nach vorn gebracht wäre auch mein erster Lösungsansatz. Aber Fred tut sich hier sehr schwer und es klappt nur am Anfang ... nach 30 Minuten ist es vorbei damit. Es ist auch vorbei, wenn er am Platz unter Druck ist. Dann klebt das Gewicht im Setup und nur die Arme werden schnell.
@ulim: Ball sehr viel weiter nach rechts gelegt, das möchte ich beim nächsten Termin probieren. Ist mir erst durch diesen Videovergleich bewusst geworden.
Mike
Posted: 07.03.2014, 14:18
by ulim
Think:
Du hast natürlich recht. Mein Vorschlag war auch nicht als Therapie gedacht, sondern nur als schneller Test, ob die Diagnose stimmt.
Wenn der Slice nicht verschwindet, dann nutzt alles andere erstmal wenig. Dass bei Fred der Schläger den Körper zieht statt umgekehrt, ist nicht verwunderlich, bei vielen Amateuren ist das so. Die meisten lassen sich davon aber nicht abhalten auf dem Golfplatz Spaß und ordentliche Scores zu finden. Mit einem Slice ist das schwieriger, zumal wenn er nicht nach links startet.
Ulrich
Posted: 10.03.2014, 10:32
by Moderator
Mike, ich vermute Du wendest hier einen unorthodoxen Trick an: im OT hast Du ein sehr dorsales linkes Handgelenk (was ja z. B. von TGM und anderen immer verteufelt wird) und dafür ein relativ wenig gebeugtes rechtes.
Das machte Ben Hogan auch und hat Vorteile.
Diese Stellung der Handgelenke ist auch verantwortlich für das Kreuzen (ebenfalls verteufelt von vielen).
Wo siehst Du da ein kreuzen?
Mike
Posted: 10.03.2014, 14:32
by ulim
Hallo Mike,
ich bin mir da auch unsicher wegen des unüblichen Setups des Minimalschwungs. Bei einem normalen Schwung würde das von mir angesprochene Phänomen so aussehen:
Der Schaft zeigt nach rechts, statt zum Ziel. Das würde ich als gekreuzt ansehen. Und der Grund ist hier das linke Handgelenk. Ob sich das nun auf Deinen Schwung übertragen lässt, das kannst Du ja mal überlegen.
Wichtig ist aus meiner Sicht: es ist eine Sache irgendwelche Positionen oder unüblichen Bewegungen anzumeckern, das geht bei fast jedem Golfschwung. Die Frage sollte aber sein was sind Deine Fehlschläge und stehen sie damit überhaupt in Zusammenhang?
Manche Golflehrer korrigieren diese Dinge einfach nur deshalb, weil sie ein Zielbild im Auge haben. Klar, würde der Golfer so schwingen wie das Zielbild, dann sind seine Fehlschläge weg. Aber ob der Zielschwung auch wirklich der optimale Schwung für diesen Golfer ist im Hinblick auf dessen Athletik, Talent und Ansprüche, das ist eine andere Frage.
Ulrich
Posted: 10.03.2014, 16:23
by Greenjudge
Ich meine dass es sich dabei eher um Randerscheinungen handelt ob man jetzt im "OT" die linke Hand dorsal oder palmar "abknickt", ebenso ob man kreuzt oder nicht, wichtig ist nur wie der Schlägerkopf an den Ball kommt. Siehe Furyk oder Trevino, nach gängigen Vorstellung müssten die alle eine unterirdischen Score erzielen. Oftmals täuscht auch die Bildwiedergabe gewaltig, vgl. hierzu wie z.B. Hogan oder andere Könner einen Winkel Schaft zu Unterarm von weniger als 90 Grad halten, wenigstens sieht es so aus als ob. Den tatsächlichen Winkel müsste man erstmal feststellen. Der Blickwinkel lässt eine Täuschung zu, hier im Forum wurde das auch von TZ eingeräumt.
Posted: 10.03.2014, 16:52
by Moderator
Wenn man nur die Umkehrpunkte vergleicht, sieht es aus, als wenn ich kreuzte. Ist aber eine Täuschung aufgrund des Setups. Sieh Dir mal den ganzen Schwung an, mit Fokus auf die Schaftebene.
Mike
Posted: 10.03.2014, 19:45
by ulim
Greenjudge:
Ich glaube nicht, dass es Randerscheinungen sind. Auch ein Trevino oder Furyk machen diese Dinge mit Absicht genauso, weil bei Ihnen nur dann der Ball ordentlich fliegt. Ich würde aber aus der Tatsache, dass es "sowohl solche, als auch andere" gibt, nicht schließen, dass es bei einem konkreten Golfer vollkommen egal ist was er mit dem Handgelenk im OT macht. Im Einzelfall mag das aber auch mal vorkommen.
Mike:
Das Kreuzen ist wohl ein Begriff, der nur auf den traditionellen Golfschwung mit einer traditionellen Schaftebene anwendbar ist.
Ulrich
Posted: 12.03.2014, 19:10
by Andreas
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und lese schon seit einger Zeit gespannt in diesem Faden mit. Danke noch für das Freischalten.
Ich bin absoluter Anfänger seit Oktober 2013 und Hcp 54. Da ich immer interessiert bin, wie man denn seinen Golfschwung verbessern kann, bin ich auch auf diese Seite gestoßen.
Ich habe den Minimalschwung auch schon mehrmals über die kalten Tage auf der Range ausprobiert und war überrascht, wie einfach und gut das Ganze funktioniert hat. Die Weiten haben sich nicht geändert, jedoch die Konstanz bzgl. Richtung würde viel besser. Man muss dazu sagen, dass ich auch noch nicht an ein bestimmten Bewegungsmuster beim Golfen bewohnt bin und daher fällt es mir sicherlich leichter.
Mir fehlt jedoch noch ein wichtiges Element, was ich bisher hier noch nicht klar raus lesen konnte. Wie bzw. nach was soll man sich in die verschiedenen Richtungen zum Ziel ausrichten? Ist es nur die Schlagfläche oder kann man durch den "schiefen" Stand auch noch andere Anahltspunkte zur Ausrichtung nehmen?
Würde mich freuen, wenn Ihr mir hier weiterehelfen könntet.
Vielen Dank und Grüße
Andreas
Posted: 12.03.2014, 20:34
by Moderator
Wenn man eine Ausrichthilfe benötigt, dann würde ich die Schlagfläche wählen.
Ich bin aber überzeugt bzw. weiß aus vielen Versuchen und Beobachtungen, dass unser Gehirn die Ausrichtung bzw. den Ballstart innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde ungefragt kalkuliert und entscheidet, was wie bewegt werden muss ... unabhängig davon, wie man dasteht.
Gleiches gilt für die Schlagkraft und vieles anderes.
Das einzige, was hier den Erfolg verhindert, ist die teilweise fast paralysierte Ausführung des Schwunges. Die Aufgabe (des Golfschwunges) ist recht komplex, das Vertrauen ins eigene Können und Entscheiden oft zu klein. Ergebnis: man macht etwas, was der rationale Verstand aus zahlreichen Informationen zusammen gezimmert hat.
Mein Tipp: weniger Respekt (vor dem, was man angeblich machen soll) und mehr Vertrauen in die erste Intuition. Wirklich wahrnehmen, was passiert, auch wenn man mal was verändert. Der Ball ist hier ein guter Partner, aber wenn man nur das Ergebnis (im Abgleich mit der Erwartung) bewertet, ist es der falsche Weg. Egal, wohin und wie der Ball fliegt ... die Wahrnehmung, warum dies so ist, ist entscheident.
Mike
Posted: 13.03.2014, 08:38
by Markus-F
Was natürlich für Anfänger wie mich (oder Andreas) verblüffend ist, ist die Tatsache, dass es eben "DEN" Set-up nicht gibt, sondern dass sogar so ein - auf den ersten Blick - seltsames Konzept wie der Minimalschwung erfolgreich sein kann, wenn es gelingt das "rational zusammen Gezimmerte" wegzulassen.
Es ist völlig richtig, dass sich das Gefühl, gut geschlagen zu haben, nicht allein dadurch definiert, dass der Ball weit (genug) und treffgenau fliegt. Interessanterweise habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass bei einem insgesamt guten Gefühl, das heißt alle Sinne betreffend, der Ball tatsächlich optimal fliegt. Was nützt mir ein Ball, der auf dem Punkt landet, mein Körper aber keinerlei positives Feedback damit verbinden kann?
Das Problem ist natürlich, dass es mit so einem Konzept konsequenterweise nur möglich ist, selber draufzukommen, denn jeder Golf-Pro, Lehrer, Gscheidhaferl hat ja wieder nur die eigene Perspektive von "Richtig" und "Falsch" im Kopf. Vielleicht hat man ja nach Jahren die Fähigkeit entwickelt (je nach Persönlichkeit, bzw. Selbstbewusstsein) sich aus dem großen, bunten Strauß der Tipps und Meinungen seine eigenen und passenden Bonbons heraus zu suchen...
Meine bisher beste gespielte Runde ist nach wie vor die Proberunde vor der Platzreife, völlig unbelastet von Lag, Fußstellungen, Hüftdrehung etc.. Mit sehr viel Intuition und unbelastet von allen Meinungen. Deshalb finde ich auch die Idee des Minimalschwunges sehr überzeugend, weil sie kein strenges Korsett darstellt, sondern Möglichkeiten zum individuellen, ganz eigenen Schwung (Bagger Vance...) eröffnet. Danke dafür!
Posted: 13.03.2014, 10:41
by ThinK
Was natürlich für Anfänger wie mich (oder Andreas) verblüffend ist, ist die Tatsache, dass es eben "DEN" Set-up nicht gibt, sondern dass sogar so ein - auf den ersten Blick - seltsames Konzept wie der Minimalschwung erfolgreich sein kann, wenn es gelingt das "rational zusammen Gezimmerte" wegzulassen.
Es ist völlig richtig, dass sich das Gefühl, gut geschlagen zu haben, nicht allein dadurch definiert, dass der Ball weit (genug) und treffgenau fliegt. Interessanterweise habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass bei einem insgesamt guten Gefühl, das heißt alle Sinne betreffend, der Ball tatsächlich optimal fliegt. Was nützt mir ein Ball, der auf dem Punkt landet, mein Körper aber keinerlei positives Feedback damit verbinden kann?
Das Problem ist natürlich, dass es mit so einem Konzept konsequenterweise nur möglich ist, selber draufzukommen, denn jeder Golf-Pro, Lehrer, Gscheidhaferl hat ja wieder nur die eigene Perspektive von "Richtig" und "Falsch" im Kopf. Vielleicht hat man ja nach Jahren die Fähigkeit entwickelt (je nach Persönlichkeit, bzw. Selbstbewusstsein) sich aus dem großen, bunten Strauß der Tipps und Meinungen seine eigenen und passenden Bonbons heraus zu suchen...
Meine bisher beste gespielte Runde ist nach wie vor die Proberunde vor der Platzreife, völlig unbelastet von Lag, Fußstellungen, Hüftdrehung etc.. Mit sehr viel Intuition und unbelastet von allen Meinungen. Deshalb finde ich auch die Idee des Minimalschwunges sehr überzeugend, weil sie kein strenges Korsett darstellt, sondern Möglichkeiten zum individuellen, ganz eigenen Schwung (Bagger Vance...) eröffnet. Danke dafür!
Da sind wir aber wieder bei einem anderen Thema. Für mich ist jeglicher Golfunterricht, der den Schüler am Ende der Stunde nicht mit besseren Ergebnissen gehen lässt als er gekommen ist, einfach nur eines, nämlich schlechter Golfunterricht.
Und darüber können wir jz streiten, aber was erwartet ihr, wenn ihr zu einem Lehrer geht. Es soll doch etwas positives dabei rauskommen oder? Sonst brauch ich ja garnicht gehen.
Und ich erlebe soviele Leute die von einer Stunde beim Pro kommen und keinen Ball mehr treffen.. ist das wirklich guter Golfunterricht dann?
Posted: 13.03.2014, 13:21
by ulim
Vielleicht ist sogar nur das guter Golfunterricht. Der Schüler bekam Informationen was zu tun ist, kann sie aber noch nicht in einen besseren Ballflug umsetzen.
Wäre es anders, dann würde ich das eher Coaching nennen. Das heisst, das aktuelle Muster des Schülers wird akzeptiert und man versucht mehr aus ihm herauszuholen.
Muss jedoch ein vollkommen neues Muster erlernt werden, so ist dies nicht in einer Stunde klassischen Golfunterrichts möglich.
Ein guter Golflehrer kann beides, unterrichten und coachen. Ich glaube früher hat man das fixing vs. building genannt.
Ulrich
Posted: 13.03.2014, 15:17
by Moderator
Jede Veränderung kann mal kurzzeitig zu einem schlechteren Trefferbild führen, aber gesamt betrachtet muss es bei einem Unterricht konstant und stetig besser werden, sonst ist etwas falsch.
Wie und was gemacht wird, muss gemeinsam entschieden werden (Schüler und Lehrer) ... 30 Minuten vor dem Turnier 1. Hilfe gegen Slice ist für mich ebenso legitim wie ein aufbauendes Training über mehrere Stunden.
Mike
Posted: 13.03.2014, 18:41
by Gast
Der Slice war zu 99% gegeben und ich hatte auch schon gezweifelt, den Launchmonitor neu kalibriert und selber geschlagen. Messtechnisch war alles korrekt.
Hier der Vergleich mit mir (linkes Video):
https://www.youtube.com/watch?v=q74qYOqD1E4
Die grünen Punkte sind Markierungen im Setup, die roten zeigen die gleichen Stellen im Treffmoment. Der Schub bei mir ist wesentlich ausgeprägter.
Hallo Herr Klais, vielen Dank für die Sendung des Videos. Dies war eine tolle Hilfe für mich. An dem Video ist mir Folgendes aufgefallen:
Ansprechen/ Fußstellung, Li. Arm/ Schaft gerade zum Ball und das Wichtigste Hüftdrehung.
Ich habe die folgende Erklärung für mich gefunden:
Nach dem Umkehrpunkt, Re. Schulter und Arme herunter, Re Elbogen an Hüfte andocken, danach Zündung mit Re. Fuß, und weiter mit Re. Hüfte, Schulter , Arme usw. Hier habe ich wie beim Tennis die kinematische Kette wiedergefunden. Der Körper zieht den Schläger. Ich bitte um Korrektur, falls ich auf dem falschen Weg bin.
Heute habe ich auf der Drivingrange angefangen. Die Versuche mit Eisen 6, Hybrid 23° und Holz 3 -15 ° , waren vielversprechend.
Das Ergebnis, fast immer gerade und mehr Länge, teilweise mit halber Schwung. Das Problem liegt in der Bewegung zwischen Andocken und Zündung mit Re. Fuß. Danach habe ich 9 loch gespielt. Die ersten 3 löcher sehr gut, dann 3 Löcher weniger gut ( Probleme in der Vorbereitung und Ansprechen/ Konzentration), die letzten 3 wieder gut.
Somit war das Ergebnis überraschend toll. Meistens gelingt es nicht etwas Neues auch sofort umzusetzen.
Nach einer Pause war ich nochmals auf der Drivingrange und ich konnte das Ergebnis vom Vormittag bestätigen.
Posted: 13.03.2014, 20:02
by ThinK
Vielleicht ist sogar nur das guter Golfunterricht. Der Schüler bekam Informationen was zu tun ist, kann sie aber noch nicht in einen besseren Ballflug umsetzen.
Wäre es anders, dann würde ich das eher Coaching nennen. Das heisst, das aktuelle Muster des Schülers wird akzeptiert und man versucht mehr aus ihm herauszuholen.
Muss jedoch ein vollkommen neues Muster erlernt werden, so ist dies nicht in einer Stunde klassischen Golfunterrichts möglich.
Ein guter Golflehrer kann beides, unterrichten und coachen. Ich glaube früher hat man das fixing vs. building genannt.
Ulrich
Gut vielleicht muss man etwas unterscheiden wie eingefahren die Muster sind, und wie gut jemand im Annehmen eines Bewegungsablaufes ist.
Aber dafür, dass ich einen Slice fixe muss ich nicht alles umstellen, das sollte in einer Stunde machbar sein, auch so, dass der Schüler den Ball noch trifft.
Ich bin auch der Meinung, dass Umstellungen die richtig sind, nicht zu schlechteren Ergebnissen führen.
Ein Beispiel. Wenn jemand zu früh entwinkelt, und ich schaffe es ihn dazu zu bringen, dass er meine Anweisungen ausführen kann, dann sollte er ein besseres Treffen und mehr Weite haben.
Wird etwas durch meine Änderung nicht besser (wenn sie der Schüler richtig ausführt), dann liegt es nicht am Schüler, sondern an meiner Korrektur. Ich bin kein großer Fan von Schwungnachbauen, solange damit keine Besserung eintritt. Ist der Schüler nicht fähig die Änderung sofort umzusetzen, dann muss er zumindest einmal gefühlt haben, wie er es machen soll.. sonst bringt auch diese Änderung nichts, da sie der Schüler nicht verstanden hat, was wiederum zu keiner Besserung führt.
Wiederholung ist natürlich der Weg zur Konstanz, aber deswegen sollte bei richtiger Ausführung meiner Anleitung dennoch ein besseres Ergebnis eintreten.
Posted: 13.03.2014, 21:20
by ulim
Der Punkt ist ja gerade, dass bei einem neuen Muster die Bewegung nicht ausgeführt werden kann, da mehrere Dinge gleichzeitig geändert werden müssen. Ansonsten wäre es kein neues Muster. Zumindest habe ich noch niemanden gesehen, der solche grundlegenden Änderungen sofort ausführen kann. Wichtig sind daher in erster Linie die Informationen.
Der Schüler hat in der Regel einen Schwung, der aus zig Kompensationen besteht. Ändert man nun nur ein einziges Detail, so führt dies häufig dazu, dass der Ball gar nicht mehr getroffen wird, weil eine Reihe anderer Kompensationen nun nicht mehr greifen. Also müssen häufig mehrere Änderungen durch- und Kompensationen zurückgeführt werden, bis der Ball wieder fliegt.
Dann natürlich besser als vorher. Aber bei einer Musteränderung ist das eine Sache von Monaten.
Die meisten Golfer gehen ja ohnehin erst zum Pro, wenn sie in einer Sackgasse gelandet sind. Sie haben schon alles Mögliche probiert, d. h. die tief hängenden Früchte sind bereits gepflückt. Es muss also etwas Komplizierteres sein, sonst hätten sie es durch Selbst-Coaching schon längst herausgefunden.
Ulrich