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Posted: 01.11.2009, 21:57
by Professor
Hooker, ich danke dir, zum ersten mal verstehe ich RS besser, es ist einfach das r. Handgelenk, dass sich in die ursprüngliche Stellung zurück streckt, also die Bewegung, als würde man mit einem Hammer einen Nagel einschlagen, ohne dabei den Unterarm zu bewegen, also aus der Hand heraus ... rauf, runter ...

Und ich kann mir sogar vorstellen, dass sich das gut anfühlt, wenn man sich auf diese Streckung konzentriert, beim Schlagen.

Was mir bei RS nciht gefällt, ist das linke HG dorsal zu beugen, weil ich damit das Schlägerblatt öffne, dass ich dann wieder zu machen muss. Also eine Fehlerquelle hinzu genommen habe. Und ich denken, man sollte Fehlerquellen so gut es geht ausschalten ...

LG
Prof.

Posted: 01.11.2009, 23:59
by TZ
Professor: Was mir bei RS nciht gefällt, ist das linke HG dorsal zu beugen, weil ich damit das Schlägerblatt öffne, dass ich dann wieder zu machen muss. Also eine Fehlerquelle hinzu genommen habe. Und ich denken, man sollte Fehlerquellen so gut es geht ausschalten ...
TZ
"Dorsales Handgelenk" ist ein Fehler. Hab ich auch hier schon mehrfach geschrieben. Wird aber eben alles erst verstanden, wenn man es erlebt.
Das linke HG wird während des gesamten Schwungs/Schlags gerade gehalten. Im Umschwung deshalb allerdings zum Daumen hin (radial) gedehnt ("gestresst").
Wenn man das Blatt im Aufschwung square hält, braucht der linke Handrücken auch nicht vom Ziel abgewendet und zum Treffen wieder hingewendet zu werden.
UaR ist anatomisch unmöglich. Nur Hand und Oberarm können um Ihre Längsachse gedreht werden. Braucht/sollte man aber nicht machen.
Der Schultergürtel dreht. Das reicht bis zum Treffen; dann dreht der ganze linke Arm im Schultergelenk um seine Längsachse auswärts, Ellbogen beugt.
Kann man der Neigung zur Dorsalbeugung nicht Herr werden, muss man mit stärkerem Griff kompensieren. Ist aber unangenehm.
Ich schreib mal richtig was dazu.

Posted: 02.11.2009, 00:11
by TZ
Hatte schon was im Archiv
Zur BIOMECHANIK der LINKEN HAND

Nachdem ich das Gesetz des Richtigen Schlagens entdeckt, erfolgreich erprobt und plausibel beschrieben hatte, war ich doch noch einige Jahre dem Irrtum aufgesessen, es sei egal was die Linke tut, Hauptsache sie greift richtig und die Rechte handelt richtig. Entsprechend unsicher waren meine Schläge, sodass ich erschreckend oft am Rande der Verzweiflung war.
Diese Dinge kann man eben auch nicht in Zeitlupe sehen. Schon gar nicht, solange man nicht ahnt, wo das Problem überhaupt sitzen könnte.

Es saß am Ende in der Anatomie des linken Handgelenkes und seiner Stellung zu Haltung und Verhalten der Rechten. Und nur wenn man das wirklich durchschaut, kann man das Richtige Schlagen zur Vollendung bringen. (Vollendung ist nicht Perfektion. Die nennt man auf Deutsch Vollkommenheit. Vollendung heißt nur, dass im günstigsten Fall tatsächlich alles gelingt, weil man wirklich weiß wie es geht und es richtig geübt und ausgeführt hat.)

Meine Annahme war also: Wenn die Rechte alles richtig macht, muss die Linke sich nur anpassen. Der Fehler lag in dem Wörtchen „nur“, denn sie tut sich weit schwerer damit, als man ahnen möchte. Und wenn sie es nicht schafft, dann führt sie die Rechte zu falschem Handeln, und RS wird annähernd unmöglich.

Halten Sie einmal ihre beiden Hände so vor die Brust, wie Sie es von Dürer oder vom katholischen Beten her kennen. Jetzt lassen sie die Rechte an ihrem Platz und nehmen die Linke etwas zur Seite, drehen sie um 90 Grad, sodass der Handrücken oben ist und der Daumen darunter verschwindet, und dann legen Sie die flache Linke, jetzt quer liegend, an die rechte Handfläche, mit dem linken Zeigefinger parallel zu deren Mittelfinger. Jetzt liegen die Handflächen um 90 Grad zueinander verkantet. Und das entspricht ihrer Stellung beim richtigen Golfgriff. (Abb. )

Das kleine Experiment beginnt aber erst jetzt:
Beobachten Sie, was passiert, wenn sich die Rechte dorsal (nach hinten) beugt: Die Linke beugt sich radial, zu ihrem Daumen hin, also zur Speiche (radius).
Und diese Beugung ist nicht nur sehr begrenzt sondern auch entsprechend unbequem. Forciert man diese Beugung, so können Schmerzen entstehen – derart ungewohnte Belastungen der Sehnen und Gelenke, dass beim Ungeübten Entzündungen und Muskelverhärtungen drohen.
Um den ungewohnt unbequemen Spannungen auszuweichen, neigt das linke Handgelenk nun unbemerkt dazu, dorsal (also zum Handrücken hin) nachzugeben, also die Beugungsrichtung zu verschieben.
Machen Sie das einmal und Sie werden sehen, dass sich nun das rechte, dorsal gebeugte Handgelenk im Sinne einer Pronation (Rotation einwärts) mitdrehen muss.
Dadurch kann der Schlägerschaft die Schwungebene verlassen und oben nach rechts am Ziel vorbei zeigen. (Fachsprache nach Heuler: Kreuzen) Und dies wiederum kann ein Verfehlen des erwünschten Schwungweges verursachen.
Aber auch die Steuerung der Steckkraft der rechten Hand ist nun gestört.
Und ebenso die Steuerung der Schlagflächenstellung entsprechend der Stellung der linken Hand.
Beides muss irgendwann vor dem Impakt berichtigt werden. Sonst wirkt der Druck der rechten Hand während des Abschwungs vom Körper weg (Socketgefahr), und das Schlägerblatt gelangt offen an den Ball (Socket- und Slicegefahr)!
Die Spannungen und Unbequemlichkeiten die beim Umschwung und Abschwung in der Linken entstehen, können auch ursächlich für die verschiedenen Formen von Schleifen und anderen Abweichungen von der idealen Schwungebene sein, die man bei vielen guten wie schlechten Spielern sieht. Offenbar für Talente kein Problem, denn sie sind trotzdem lang und gerade und auf der Tour erfolgreich. Ein Dilemma aber für alle betroffenen Laien,

Die einfachste, technische Lösung all das zu vermeiden ist natürlich die, den linken Handrücken konstant plan zu halten, also das Gelenk ausschließlich radial zu beugen. Doch dies kann eine anatomische und physiologische Anpassung erfordern, die beim Spätanfänger Wochen, ja Monate dauern und bei Übertreibung in eine komplizierte orthopädische Erkrankung führen kann.
Die Alternative ist die, ein bisschen, nicht zu viel, dorsales Nachgeben im linken Handgelenk zu erlauben und es mit einem entsprechend stärkeren* Greifen auszugleichen (*Linke Hand greift so, dass das Schlägerblatt geschossener ist.) Man mogelt sich also irgendwie durch.
Bleibt die professionelle Variante: Wenn die Rechte mal kapiert hat, dass sie im Abschwung gebeugt bleiben muss und sich nicht mutwillig strecken darf, dann kann man auch, wie die Könner es machen und immer berichten, den ganzen Schlag mit links aktiv steuern lernen. Ich gebe also oben bequem und gesund dorsal etwas nach und besorge die gerade Ausrichtung der Schlagfläche im Laufe des Abschwungs, indem ich den linken Handrücken mit begradigtem Gelenk in Zielrichtung wende.

Der Weg zum RS hat also 3 Klippen:
Körper Stillhalten, rechte Hand bändigen, linke Hand anpassen.
Der Körper braucht Ruhe im Kopf. Die Rechte braucht Selbstbeherrschung, und die Linke braucht Geduld. Alle brauchen Wissen und Entschlossenheit.

Nochmal zur Bequemlichkeit der Linken: Beim klassischen Ansprechen ist das linke Handgelenk extrem ungemütlich dorsal gebeugt. Es soll aber beim Durchschwingen plan gehalten werden. Warum also nicht gleich plan und bequem Ansprechen? Ich weiß es nicht. Also mach ich es so. Dabei kann das Schlägerblatt sogar auffällig weit zugedreht am Ball stehen. Ich mach mir da nichts draus, schwinge zuversichtlich durch und siehe da: Der Schlag ist lang, hoch und gerade – um nicht „perfekt“ zu sagen. Und ohne an die Linke gedacht zu haben.
Versuchen und Berichten!

Steht in Kurzform auch im Buch.

Posted: 02.11.2009, 00:59
by Professor
Was mir bei RS nciht gefällt, ist das linke HG dorsal zu beugen, weil ich damit das Schlägerblatt öffne, dass ich dann wieder zu machen muss. Also eine Fehlerquelle hinzu genommen habe. Und ich denken, man sollte Fehlerquellen so gut es geht ausschalten ...
"Dorsales Handgelenk" ist ein Fehler. Hab ich auch hier schon mehrfach geschrieben. Wird aber eben alles erst verstanden, wenn man es erlebt.
Alles Hundertfach erlebt ... TZ, du bist nicht der einzige der Erlebnisse hat beim Golf spielen!
Das linke HG wird während des gesamten Schwungs/Schlags gerade gehalten. Im Umschwung deshalb allerdings zum Daumen hin (radial) gedehnt ("gestresst"). Wenn man das Blatt im Aufschwung square hält, braucht der linke Handrücken auch nicht vom Ziel abgewendet und zum Treffen wieder hingewendet zu werden.
Das ist nicht neu!
Kann man der Neigung zur Dorsalbeugung nicht Herr werden, muss man mit stärkerem Griff kompensieren. Ist aber unangenehm.
und zwar so unangenehm, dass eine neue Kompensation hinzu kommt.

Je stärker der Griff, umso sclice anfälliger der Schwung. Hundert mal gemacht. Drum sieht man auch so viele Spieler mit slice, trotz starkem Griff! Die Kompensation zur offenen Schlagfläche Schläg gnadenlos zu!
Habe mir dazu einen schwächeren Griff angewöhnt und kann nun die Schlagfläche besser spüren und mach sie selber zu, ohne zu hoffen, dass der starke Griff das für mich erledigen wird. Es funktioniert!

Lieber Thomas, dein OBERER Beitrag gefällt mir gut! Danke dir dafür!
Die Dehnung des linken HG zur Daumenseite war mir immer klar. Nur so weit es die Anatomie eben zuläßt. Mir hat der starke Lag mit dorsalem HG nie gefallen, das war meine Hauptkritik.
UAR natürlich nicht möglich, weil Ellenbogen nur ein Scharnier ist. Also UAÜ (Unterarmüberlappung= Elle und Speiche überlappen ...:)

Das mogeln im unteren Beitrag (hab ihn nur überflogen) gefällt mir weniger. Es gibt 100 Tricks, wie man Schlagflächen "bequem" wieder an den Ball bringt. Die Beste ist aber, keinen Trick zu verwenden, sondern etwas zu lernen, an das ich mich nicht erst gewöhnen muss, sondern, das funktioniert und ich muss mich nur noch an die Präzision gewöhnen (habe also die nächsten 20 Jahre noch was vor!
In diesem Sinne ...

Euer
Professor

Posted: 02.11.2009, 13:24
by slick-golfer
Hallo Professor, hallo TZ,

ob meine Bewegung etwas mit RS zu tun hat, weiß ich nicht, dazu müsste ich – was ich vorhabe, eingehender in Deine Literatur, TZ, einsteigen. Aber einiges – wie zum Beispiel den größer werdenden Winkel im Abschwung – kommt mir bekannt vor.

Am Ende meines Aufschwungs ist der Winkel zwischen Arm und Handgelenk relativ begrenzt, ca. 20 Grad. Bei dieser Gradstellung ist der linke Handrücken und der Unterarm in einer Linie – und das auch schmerzfrei, da das rechte Handgelenk noch nicht weit genug gebeugt hat, wird das linke nicht radial oder dorsal "gezwungen", sondern darf so gerade bleiben. Erst beim Abschwung wird der Winkel des rechten Handgelenks dann größer, auch hier ist das linke Handgelenk nicht dorsal gebeugt, sondern eher zur Handfläche gebeugt.

Bei meinem Schwung entsteht ein Winkel zwischen Arm und Handgelenk also erst im Abschwung. Ich hatte früher schon einmal beschrieben, dass mir diese spätere Winkelung im Abschwung entgegenkommt, da ich seit jetzt 35 Jahren Tennis und Tischtennis spiele und das meinem Schwungrhythmus entspricht, um mehr Power in die Schläge zu bekommen. Mann könnte es auch mit der Bewegung einer Ohrfeige vergleichen, richtig „schwunghaft“ wird es, wenn so eine Art Zwischenausholer einsetzt.

Professor: Könnte das eine Idee sein, „links dorsal“ zu umgehen, in dem rechtes Handgelenk am Ende des Aufschwungs noch nicht komplett sondern nur eine Idee gebeugt ist. Und durch was auch immer (bei mir vom Gefühl eher die Fliehkraft, bei anderen vielleicht auch bewusst) die Beugung erst im Abschwung einsetzt?

Und natürlich TZ: Haben meine Schilderungen / Gedanken überhaupt etwas mit RS in Deinem Sinne zu tun?

LG
Till

Posted: 02.11.2009, 16:04
by TZ
@ slick
Yes. Alles was du schreibst kommt im RS-Konzept vor. Manchmal natürlich in andernen Worten. So wird der Winkel zwischen Schaft und linkem Arm durch das Beugen der rechten Hand in meinem Sprachschatz "verkürzt" oder kleiner, nicht größer. Oder: Die Beugung wird stärker. Das find ich etwas klarer ausgedrückt. Ansonsten: volle Zustimmung. Vorschlag: Erst mal diesen Faden durchlesen. Erspart Dir vielleicht schon den Buchkauf.

Posted: 12.11.2010, 12:27
by Slowhand
Hi TZ, zunächst mal herzlichen Dank für deinen o.a. ausführlichen Text.
Kannst du mir da mal bitte die Quelle nennen?

Außerdem habe ich Verständnisprobleme.
Nochmal ganz kurz zur Begriffsklärung:
Dorsal bedeutet eine Bewegung der kompletten Hand(ober)fläche in Richtung Unterarm und Radial bedeutet die Bewegung der der gleichen Hand(ober)fläche in Richtung Daumen.
Oder noch unmissverständlicher: Ich lege mein Hand flach auf den Tisch, nun hebe ich die Hand an - das ist eine dorsale Bewegung.
Anschließend bewege ich die Hand auf der Platte liegend in Richtung des Daumens - das ist radial.

Korrekt?

gut.
Nun zu meinem Problem:
Im Text steht, dass beim (klassischen) Ansprechen das linke Handgelenk dorsal gebucht sei. Das kann ich nicht nachvollziehen, weil ja die linke Hand ganz "normal und locker" den Schläger umfasst und quasi senkrecht steht.
Somit wäre sie, wenn überhaupt, höchtnes leicht RADIAL gebeugt oder wo ist mein Denkfehler?

Posted: 12.11.2010, 14:31
by TZ
Hi TZ, zunächst mal herzlichen Dank für deinen o.a. ausführlichen Text. Kannst du mir da mal bitte die Quelle nennen?
Quelle?
Nun zu meinem Problem: Im Text steht, dass beim (klassischen) Ansprechen das linke Handgelenk dorsal gebucht sei.
Das kann ich nicht nachvollziehen, weil ja die linke Hand ganz "normal und locker" den Schläger umfasst und
quasi senkrecht steht. Somit wäre sie, wenn überhaupt, höchtnes leicht RADIAL gebeugt oder wo ist mein Denkfehler?
Der Denkfehler steckt wohl in Deiner Vorstellung von dem, was einen "klassischen" Griff ausmacht.
Da greift die Linke nicht locker von der Seite sondern um 45° nach rechts gedreht (Pronation).
Der Daumen liegt dann nicht oben auf dem Schaft sondern halbrechts davon. Und wenn man dann
den Schlägerkopf quer hinter den Ball setzt und den Schaft zum Bauchnabel zeigen lässt,
dann entsteht im Gelenk unweigerlich ein starker Knick nach Dorsal. Ist bei jedem Profi zu sehen,
der klassisch anspricht. Ferner ist das linke Handgelenk ulnar (zum kleinen Finger hin) eingeknickt,
um die Handfläche und die Finger der Lage des Schaftes anzupassen.
Was man nicht alles macht, ohne zu wissen, dass und wozu... :?

Posted: 01.01.2011, 20:54
by TZ
TECHNIKVARIANTEN gegen LENDENSTRESS

Einführung
Ich musste leider diesertage feststellen, dass meine schwere Lumbalgie
zwar eine Spätfolge des Leistungssports ist (Wirbelfehlstellung)
akut aber von der professionellen Golfschwungbewegung herrührt.
Meine Lenden sind nicht mehr gesund und flexibel genug, um diese
problemlos auszuführen. Ich habe es trotzdem mal eine Weile gemacht
und jetzt zahle ich die Rechnung.
Eigentlich hatte ich gar nicht an der Beckenbewegung gearbeitet sondern
am Verhalten der Hände. Aber diese zwei Dinge hängen enger zusammen,
als allgemein bekannt ist. Man sollte es aber wissen und bei der Suche
nach Verbesserung berücksichtigen.


Ausführung
Beim Professionellen Golfschwung wird das Becken nach links geschoben
(shift) und zum Ziel gedreht (twist), während der Rumpf zumindest bis
zum Impakt nach rechts geneigt bleiben muss, und die rechte Schulter
hinter der linken. Diese Bewegung erfordert eine gewisse Beweglichkeit
und eine gewisse Geschicklichkeit. Und beides ist beim normalen Menschen
(also bei 95% der Golfer) nicht gegeben. Weder kann er die Lenden
so beugen, noch Beckenachse und Schultergürtelachse so zueinander
verdrehen, wie die Könner es vormachen. Und mit der motorischen Aufgabe,
dies in seine Schlagbemühungen technisch sinnvoll einzubauen, ist er
ebenfalls hoffnungslos überfordert.
Dies geht auf jeden Fall erst, wenn er das Richtige Schlagen mit den
Händen beherrscht, denn ohne dies machen die Hände ja doch jede richtige
Bewegung der Körpermitte zunichte.

Nun hängt aber das Verhalten der Handgelenke während des
ganzen Schlages eng mit dem der Körpermitte zusammen – auch nach
dem Impakt. Und hier besteht ein mechanisch-anatomisches Dilemma,
das verstanden werden muss, um Wirbelsäulenschäden vorzubeugen.

Ein wichtiger Unterschied zwischen Könner und Laie ist, dass dieser
gleich nach dem Impakt die Handgelenke zum Ziel hin beugt (links dorsal
und rechts palmar). Egal ob mit oder ohne Rolling.
Man kann diesen Vorgang „Nachlöffeln“ nennen. Und solange es nicht
die Folge des echten Löffelns ist, schadet es dem Impakt eigentlich nicht.

Der Schläger schwingt beim Laien also nach dem Impakt weiter
um das Händegelenk herum ins Ziel, während die Hände
gleich vor dem linken Oberschenkel langsamer werden.
Die Wucht des Schlägerdurchschwungs wird hier also zunächst
von den Händen und dann von Armen und Schultern abgefangen.

Der Könner dagegen hält das linke Handgelenk plan, also Handrücken und
Unterarm in einer Linie und das rechte Handgelenk leicht zurückgebeugt
(dorsal). Dadurch bleibt der Schläger noch eine Weile und Strecke
in einer Linie mit dem linken Arm. Und dazu müssen Hände und Arme
weiter in Richtung Ziel durchgeschwungen und folglich die Schultern
weiter gedreht werden. Umso mehr, wenn die rechte Hand dabei
nicht hinter oder gar unter dem Schläger bleibt, sondern auch noch
über die linke rollt, die rechte Schulter also noch mehr nachgeben muss.

Das geht aber nur, wenn Rumpf und Beine mitmachen. Sie fangen jetzt
die Wucht des Schlägers auf, welche von den angespannten Handgelenken
und den nachgebenden Schultern an den Körper weitergeleitet worden ist.

Und genau dies bringt für die Lendenwirbelsäule eine enorme Belastung
mit sich: Entweder ist das Becken professionell zum Ziel gedreht –
dann werden die Lenden nach hinten gebeugt.
Oder die Hüftachse steht wie beim Laien eher längs zur Ziellinie -
dann ist die Beugung der Lenden seitlich.

Dieser seitliche Hüftknick ist anatomisch noch viel eingeschränkter als
die Überstreckung nach hinten. Und so sind dabei eine ungesunde
Belastung der Stützung (Muskeln und Bänder) und eine Quetschung
der unteren Bandscheiben fast unvermeidbar. Zumal wenn die Bewegung,
wie beim Laien leider üblich, mit großer Muskelanspannung einhergeht.

Wer also ein professionelles Händeverhalten nach dem Impakt anstrebt,
der muss unbedingt auch das Verhalten des Beckens einbeziehen.


Wer nun aber motorisch und physiologisch nicht begabt genug ist,
das Becken während des Schlagens zum Ziel zu drehen, und dabei
die Schultergürtel-Achse parallel zur Ziellinie zu lassen (eine Verwringung
von mindestens 45°), der dreht mit dem Becken auch die Schultern und
erzeugt damit unvermeidlich einen Durchschwung von außen nach innen.

Für einen professionellen Golfschlag bedarf es also nicht nur der
Geschicklichkeit, Becken und Schultern getrennt und nacheinander
zu drehen oder zumindest gemeinsam in besagter Verwringung,
sondern auch einer Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule, die leider nicht
zu den Eigenschaften des normalen zivilisierten Erwachsenen gehört.

Für ihn und seine Gesundheit ist daher das Nachlöffeln ein guter Schutz.
Er muss lernen, damit zu leben, also: Das Löffeln (am oder vor dem Ball)
möglichst zu vermeiden und das Nachlöffeln zu erlauben.

Ferner kann er die Lenden schonen, indem er den Rumpf, also die Masse
zum Impakt hin auf das linke Bein bringt, sodass die Wirbelsäule
weniger gestresst wird. Das sieht zwar unelegant aus, Gleichgewicht und
Harmonie gehen etwas verloren, und es erlaubt auch keine technische
Perfektion. Aber darum geht es beim Golfen ja auch gar nicht.

Eine weitere Möglichkeit, die Lenden zu entlasten, ist der Pull.
Er entsteht bei vielen Laien spontan. Und einer von mehreren Gründen dafür
ist sicher das hier beschriebene Dilemma.
Um also die Schultergürtelachse beim Impakt auf der Ziellinie zu halten,
und dabei die Wirbelsäule weniger zu stressen, wäre ein Stand mit
zurückversetztem rechten Fuß eine durchaus vertretbare Lösung.
Man spielt einfach den Pull als Standardschlag und stellt sich
entsprechend geschlossen zum Ziel auf.

Interessant ist am Ende die Tatsache, dass der Umkehrschluss zulässig ist:
Um eine professionelle Bewegung der Beine und Hüften einzuleiten und
zu begünstigen, ist die Vermeidung des Nachlöffelns ein probates Mittel.
Die rechte Hand verbleibt in der dorsalen Beugung des Impakts von ca. 20°
und hält den Schläger damit zurück, wodurch Schultern und Becken
zum Ziel gezogen würden, wenn sie nicht längst antizipatorisch
dorthin unterwegs wären. Man dreht und schiebt das Becken also
gleich zu Beginn des Abschwungs in Zielrichtung, vor allem damit es
schon gedreht ("aus dem Weg") ist, wenn der Durchschwung stattfindet.


Dieser Vorgang wirkt so, alsob der ganze Schlag von der Dreh- und
Schubbewegung des Beckens durch die Beine eingeleitet werden müsse.
Schließlich befinden sich hier doch auch die größten Muskeln mit der
meisten Kraft. Rein dynamisch gesehen ist dies auch so. Es ist aber
mechanisch nicht erheblich oder notwendig, dass diese Kräfte
als Bewegungen stattfinden und optisch wahrnehmbar werden.
Sie wirken auch, wenn diese Körperzonen keinerlei Bewegung zeigen.

Schluss
Ein ausgeprägtes Shiften und Twisten des Beckens ist also für die Schlagkraft nicht
notwendig, sondern nur für das ebenfalls durchaus erlässliche Vermeiden des Nachlöffelns.
Viele Varianten des Körperverhaltens sind verhandelbar, wenn man die wahren
Basics (die für einen guten Ballflug wirklich wesentlichen Bewegungen)
richtig ausführt. Die richtige Gestaltung der Handarbeit hat immer Priorität.

Posted: 03.01.2011, 16:13
by Moderator
Hi Thom,

sehr aufschlussreicher Text. Kannst Du das Löffeln noch genauer definieren?

Mike

Posted: 03.01.2011, 18:01
by TZ
LÖFFELN ist die harmloseste Form von „Frühem Schlagen“, also ein immer noch etwas
zu frühes Strecken des Händegelenks im Verhältnis zum Durchschwung der Arme.
Der Schläger kann zwar guten Lag haben, kommt aber immer noch etwas zu früh in die Senkrechte.

Die Impakt-Position sieht aus wie die klassische Ansprechhaltung. Also bilden die Arme
ein V – mit dem Schläger ein Y. Das heißt, der tiefste Punkt ist genau unter dem Ball
oder kurz davor anstatt deutlich danach. Der Angriffswinkel ist also ziemlich genau Null.
Der Weg des Schlägerkopfes erreicht genau im Treffmoment die Waagerechte, anstatt
erst kurz danach. So ist der Abflug steiler und der Drall geringer als beim professionellen Treffer.

Die Ursache ist die Absicht, den Schlägerkopf mit Druck (rechte Hand) durch den Ball zu bringen.
Dies ist aber keineswegs zielführend. Das Schlägerkopftempo leidet, anstatt zu steigen.
Und durch dieses Drücken werden die Hände in ihrem Durchschwung gebremst (Rückschlag/Actio-Reactio).

Wenn man zu arg/früh löffelt, dann sind natürlich nur noch fette oder dünne Fehltreffer möglich.
Das geht dann in Richtung Hacken und Werfen.

Bei der optimalen Impakt-Position zeigen linker Arm und Schlägerschaft in einer senkrechten Linie
auf den tiefsten Punkt des Durchschwungs. Da ist der Ball bereits gestartet. Und die Wucht
des Schlägers wird dann nicht von den Händen sondern von Armen und Rumpf abgefangen.

Nach einem leichten, also tolerablen Löffeln entsteht ein natürliches NACHLÖFFELN.
Die Arme wurden zu früh gebremst, und der Schlägerkopf wird vom Druck der rechten Hand zum Ziel
geschoben. Und da die Hände dabei zurückbleiben, können sie die Wucht des Schlägers (20 bis 40kg)
leichter abbremsen, als wenn sie 30 bis 40cm weitergeschwungen wären, sich also
(wie beim Könner) im Verhältnis zur Gesamtbewegung immer noch vor dem Schläger befänden.

Der dabei entstehende Lendenstress wird also durch das Nachlöffeln vermieden oder gelindert.

Posted: 08.01.2011, 01:01
by TZ
TREFFMOMENT mit WIDERSTAND

Wer sich mit dem Prinzip des Richtigen Schlagens (RS) schon auseinandergesetzt hat weiß,
dass die Streckung der rechten Hand aus der Rückbeugung im letzten Drittel des Abschwungs
nicht willkürlich und absichtlich erfolgen muss, sondern von einer elastischen Reaktion
der Muskeln und Bänder im Unterarm besorgt wird. Deshalb hört man Golflehrer sagen:
„Lass die Hände locker und lass den Schläger die Arbeit machen.“

Jeglicher absichtliche Druck auf den Schaft kommt beim Laien zu früh. Dies führt dazu,
dass der Schlägerkopf zu früh, zu weit oben, beschleunigt wird und, am Ball angekommen,
schon wieder langsamer geworden ist.
Außerdem ist die willkürliche Streckbewegung eh nie so schnell wie die reaktive.

Viele Schüler müssen dieses Timing trotzdem langsam und willkürlich erlernen.
Und erst mit Zeit und Übung kommt der ersehnte Bewegungsfluss zustande.

Während dieses Lernprozesses entsteht allerdings ganz beiläufig eine andere, wichtige Fähigkeit,
nämlich die, das Timing nun auch trotz absichtlichen Drückens auf den Schaft zu bewerkstelligen.
Diese Fähigkeit ist gefragt, wenn der Ball im tieferen Rough liegt, wo dichte Grasbüschel
den Schlägerkopf abbremsen, bevor er auf den Ball trifft. Oder im Bunker, wenn der Schlägerkopf
vor dem Impakt in schweren, bremsenden Sand eindringt.

Wenn dabei die Hände so locker wären wie beim Driven oder wie bei einem sauberen
Ball-Boden-Treffer, dann würde der Schlägerkopf deutlich mehr an Tempo verlieren,
als wenn er von der rechten Hand unter Druck gehalten würde.


Es geht folglich trotz des Tricks mit dem Schleudern aus lockeren Handgelenken
am Ende doch auch darum, das Timing mit voller Absicht zu kontrollieren. Es ist also kein Fehler
und keinesfalls irreführend, als Anfänger den Bewegungsablauf des Richtigen Schlagens
langsam, bewusst und mit aktiven Beuge- und Streckbewegungen einzustudieren.

Es dürfte in den letzten 50 Jahren allgemein bekannt geworden sein, dass Zeitlupenübungen
das Erlernen komplexer (sportlicher oder manueller) Bewegungsmuster stark fördern können.
Und dazu möchte ich hiermit nochmals alle unzufriedenen Golfer ermuntern und auffordern:

Üben Sie langsam, zunächst Schritt für Schritt und dann im Fluss,
1. Mit dem linken Arm Ausholen,
2. Die rechte Hand zurückbeugen,
3. Linken Arm mit zurückgebeugter Rechten Abschwingen,
4. Schläger erst mit der rechten Hand zum Ball Führen,
wenn die Hände über dem Ball angekommen sind.
5. Nicht durch den Ball Schwingen/Schlagen,
sondern das Händegelenk nach dem Impakt in der Streckung halten.

Kurzformel: 1. Auf, 2. Beugen, 3. Ab, 4. Strecken, 5. Nicht Nachlöffeln.
Im Fluss wird daraus: Auf-Ab-Beugen-Strecken.

Der Aufschwung teilt sich durch 4 nach dem Drehweg des linken Armes:
45° = 1/4 , 90° = 1/2, 135° =3/4, mehr = voll.
Das Bewegungsmuster bleibt vom Chip bis zum Drive dasselbe.

Viel Spaß im Schnee, Euer Thomas Z.

Posted: 10.01.2011, 12:21
by Professor
Hi Thom, sehr aufschlussreicher Text. Kannst Du das Löffeln noch genauer definieren?
Hi Thom, sehr aufschlussreicher Text, kannst du deine Beweggründe noch genauer definieren?

Posted: 10.01.2011, 12:40
by TZ
Hi Thom, sehr aufschlussreicher Text, kannst du deine Beweggründe noch genauer definieren?
Welche Beweggründe hat eine Quelle zu sprudeln? Hier der nächste Rinnsal der wert wäre, ein Strom zu werden.

ISOLATIONSTECHNIK im Golfschlag

Man kennt den Begriff aus dem Jazztanz. Es geht dabei darum, einen oder mehrere Körperteile
aus der Gesamtbewegung herauszunehmen, um damit Bewegungen zu machen, die aus
dem Rahmen das Normalen und Natürlichen fallen und dadurch den Zuschauer überraschen.
So entsteht ein technisch hoch anspruchsvoller Tanz, der wichtige Empfindungen ausdrückt:
Innere Vielschichtigkeit, emotionale Ambivalenzen oder gar seelische Zerrissenheit.

Die Parallele zu sportlichen Techniken besteht darin, dass der Körper von Natur aus
die Tendenz hat, sich als Einheit zu bewegen, nun aber Bewegungen ausführen soll,
die einander zuwiderlaufen.
Beim Skifahren und Surfen werden Hüften und Füße dadurch nach links gedreht,
dass Schultern und Arme nach rechts gedreht werden. Man stellt Becken und Skikanten zum Berg,
indem man den Rumpf zum Hang lehnt. Hier werden Ober- und Unterkörper isoliert.

Beim Werfen und Schlagen werden die unteren Körperteile schon in Richtung Ziel bewegt,
während die oberen Körperteile noch weiter ausholen. Es entsteht so etwas wie eine
Isolationskette. Beim Golfschlag darf sich der Körper grundsätzlich als Ganzes drehen.
Eine kettenähnliche Bewegung von unten nach oben ist zwar effizienter aber auch
motorisch anspruchsvoller. Doch ein Körperteil darf niemals synchron zum Körper bewegt werden.
Und das ist die rechte Hand. Sie muss von der Gesamtbewegung unbedingt isoliert werden.

Während die Schlagbewegung des Körpers 22 bis 30 hundertstel Sekunden dauert,
sind es für die Streckung des zurückgebeugten Händegelenkes nur 6 bis 10.
Wenn man also synchronisiert anstatt zu isolieren, dann ist die Streckbewegung
entweder langsam oder sie ist zu früh beendet und ihre Kraft verpufft lange vor dem Ball.

Das bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen installierte Programm,
bei Aktivitäten der Hände oder bei einem Hieb alle Kräfte gleichzeitig einzusetzen,
muss aufgelöst oder überwunden werden. Dies zeigt sich bei vielen Kindern schon im Schreibunterricht,
wo oft der Körper seltsame, verdrehte Stellungen und Haltungen einnimmt, um das Verhalten der
Schreibhand mitzumachen, es irgendwie zu unterstützen, oder sich ihrer irrigen Orientierung
unterzuordnen, anzupassen, was unkorrigiert zu bleibenden Haltungsschäden führt.

Und beim Schlagen sind die Bewegungen von Armen und Händen auch zunächst starr verbunden,
anstatt verkettet. Schlagversuche ohne isolierte Hände sind immer schlecht. Selten wird der Ball
überhaupt sauber getroffen, Und wenn, dann durch Zufall und mit schwachem Tempo.

Ich bin sicher, ein Jazztanz-Kurs würde vielen Golfer guttun. Er fördert das Rhythmusgefühl,
den Bewegungsfluss und eben die Fähigkeit, die Hände ganz vom Verhalten des Körpers abzukoppeln.
Diese neu gewonnen motorische Freiheit erleichtert mit Sicherheit die Isolation der Streckbewegung
und führt somit direkt zum Richtigen Schlagen. Männer sollten eh mehr tanzen.
Das ist gut für das Körpergefühl, für die Entspannung der Muskulatur, die Beweglichkeit
der Gelenke, den Stoffwechsel, für Heiterkeit und innere Gelassenheit.

Noch son Guter Vorsatz für einen datumsadäquaten Neuanfang. Oder?
Viel Spaß dabei, Euer ThZ

Posted: 14.01.2011, 16:46
by Moderator
Gibt es spezielle Übungen für die Isolationstechnik?

Mike

Posted: 14.01.2011, 19:42
by TZ
Im Jazztanz sind es halt bestimmte Figuren und Elemente.
Der ganze Körper kann lernen, sich wie eine Schlange zu bewegen.
Wie eine Algenpflanze in der Meeresströmung.

Zentral ist das Zurückbleiben der Hand während einer Armbewegung.
Es entsteht zB wenn man eine Schiebetür bewegt.
Die Fingerspitzen verkrallen sich in der Griffmulde oder legen sich
um den Rand der Tür. Und dann zieht der Arm die Tür von rechts nach links.
ohne dass das Handgelenk aus der Rückbeugung gerät. Um danach
die Tür von links nach rechts zu ziehen muss man die Hand um 180° drehen,
also Daumen nach unten, und dann wieder ziehen ohne zu strecken.

Es geht natürlich auch ohne Schiebetür. Man braucht sie sich nur einzubilden.
Dann entsteht die Arm-Hand-Bewegung einer indischen Tempeltänzerin.
Man muss einfach lernen, mit Arm und Hand in anmutigen Schlangenlinien zu tanzen.
Dann sollte man das auch auf den Golfschlag übertragen können.

Timing und Isolation

Posted: 14.01.2011, 20:48
by aPerfectSwing
Hallo,

nachdem nun der normale Alltag wieder losgeht, nun noch ein paar Gedanken zu deinen interessanten Gedanken.
Jeglicher absichtliche Druck auf den Schaft kommt beim Laien zu früh. Dies führt dazu,
dass der Schlägerkopf zu früh, zu weit oben, beschleunigt wird und, am Ball angekommen,
schon wieder langsamer geworden ist.
Da habe ich andere Erfahrungen. Natürlich ist die Reihenfolge sehr wichtig. Also nicht zuerst "Entwinkeln", sondern erst einmal mit dem Unterkörper starten und den Startimpuls geben. Dann mit den Händen die Wurfbewegung durch den Ball machen. Mit lockeren Handgelenken, dabei ist nur die rechte Hand wirklich "aktiv". Auf dem Flightscope sieht man auch gut die Beschleunigungskurven.
Es geht folglich trotz des Tricks mit dem Schleudern aus lockeren Handgelenken
am Ende doch auch darum, das Timing mit voller Absicht zu kontrollieren.
So sehe ich es auch.

Martin

Posted: 06.02.2011, 10:57
by Gast
Zuschrift von Manfred Stölting, Verleger der Website www.golf-select.com

Ich habe über ein Jahr lang mit Thomas Zacharias gearbeitet und viel von ihm und seiner Philosophie gelernt. Inzwischen kenne ich auch das noch nicht erschienene 2. Buch von ihm, das Ole Erdmann sehr gut im Vorwort kommentiert hat. Unsere GOLFselect Workshops behandeln ausschließlich das Kernthema im
Golf: Wie erzeuge ich mehr Länge?

Dazu gibt es - man ist wirklich erstaunt - gerade von Pros die abenteuerlichsten Meinungen, wie und wo nun die Schlägerkopfgeschwindigkeit erzeugt wird und was für die Erzeugung wirklich wichtig ist, die ja nun mal notwendig ist. Übrigens auch von Weltklasseleuten, die teilweise schon rührende Erklärungsversuche liefern.
Aber zu aller Freude gibt es auch jene, die es begriffen haben, wenn sie auch - verständlich - ihr gegenwärtiges Lehrrepertoire nicht so einfach gegen das von Thomas austauschen wollen, können oder aus Imagegründen es
(noch) nicht tun möchten. Oder aber vielleicht auch mit der rhetorischen Wucht und Ausschließlichkeit der Lehrmeinung von Thomas ein wenig "erdrückt" worden sind.
Tatsache ist, dass richtiges Schlagen so funktioniert, wie es Th. In seinem 1. Buch und folgend auch vertiefend im 2. beschrieben und genial beleuchtet hat.
Etwas anderes Richtiges gibt es nicht. Varianten ohne Ende schon, aber letztendlich nur Varianten mit Anweisungen, die in der Wirkung unerheblich sind.

Wenn man allerdings die Welt der Golfer (auch besonders Pros) davon überzeugen will, so geht es nicht nur um Wahrheiten sondern auch um Diplomatie. Taktik und Einfühlungsvermögen. Kurz gesagt: Marketing. Das ist es, was wir versuchen mit den GOLFselect Workshops. Wir konzentrieren uns auf die Sache, und die ist, die Technik zu vermitteln, wie ich den Ball ohne Einsatz von großer Körperkraft weiter schlage. Und das muss eigentlich jeder wache PGA Pro wissen und vermitteln können, besser natürlich unter Verwendung der Erkenntnisse von Thomas.

Ich habe Thomas aus dem GOLFselect Workshop Prozess raus genommen, weil man derzeit keinen Club oder Pro oder Manager - aus welchen Gründen auch immer
- dazu bringt, Thomas im Club eine Bühne zu bereiten. Selbst wenn er den Kurs umsonst gemacht, und der Club davon eine große Werbewirkung erfahren hätte, wäre der Widerstand der Pros ungebrochen. Das ist derzeit noch zu große Wirklichkeit.

Was aber bleibt ist: Jeder Golfer möchte weiter schlagen! Wenn die Nachfrage da ist, wird kein Pro darauf verzichten, einen solchen Workshop durchzuführen. Besonders jene nicht, die die Erkenntnisse von Thomas in ihr Lehrprogramm mit einbauen. GOLFselect Workhops werden genau von solchen Pros durchgeführt. Parallel wird Thomas gut daran tun zu schreiben und zu Veröffentlichen, was und wo es nur geht, vielleicht etwas diplomatischer als bisher. An seinen Erkenntnissen über den Golfschlag wird ernsthaft keiner rütteln können. Denn jeder kann das am eigenen Leib erfahren, wie man länger, genauer und gelassener spielen kann. Ganz sicher in GOLFselect Workshops.

Manfred Stölting

Posted: 23.02.2011, 13:54
by TZ
Mike wird das Video sicher bald richtig einbetten.
Eine Pilot-Produktion mit Ole Erdmann, GC Curau (Lübeck)

http://www.youtube.com/user/oleerdman?feature=mhum

Richtiges Schlagen mal richtig gut erklärt

Posted: 25.02.2011, 16:04
by Ulf
https://www.youtube.com/watch?v=mnqz4_kw9M8

Ein Freund meinte, das Balltreffen beim ersten SlowMo Video wäre wieder das Fingerschnippen, was meint Ihr?

Lieben Gruß
Euer Ulf