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Posted: 23.07.2013, 09:03
by Golf-junky
Mir stellt sich die Generelle Frage, ob der Stahlschaft bei den Eisen überhaupt passt, beim Hybrid wird ja ein Graphiteschaft gespielt, man müsste hier etwas mehr über den Schwung wissen oder besser noch ein Video sehen. Es wäre auch interessant, wie der Ballflug und die Weite ist.

Wenn man jetzt die Eisen noch schwerer macht (Stahlschaft ohnehin schwerer als Graphite) denke ich nicht, dass sich daraus ein Vorteil ergibt, hier kommt es aber wieder sehr auf den Schwung drauf an.

Posted: 23.07.2013, 09:31
by Lothar
Moin!
@Golf-Junky: Martin hat Bildmaterial von mir :D
Was ihr da schreibt, hört sich logisch an. Ich werde gerne wieder Material und Trackman quälen.

Posted: 26.07.2013, 08:14
by henry
Wenn man jetzt die Eisen noch schwerer macht (Stahlschaft ohnehin schwerer als Graphite) denke ich nicht, dass sich daraus ein Vorteil ergibt, hier kommt es aber wieder sehr auf den Schwung drauf an.
Hi Junky,

bitte vergiss nicht, dass es 3 Parameter im Vergleich gekürzte Stahlschaft Eisen zu Standard Graphit Hybriden gibt:

1) Nur die Masse der kurzen Eisen ist höher
2) Das Drehmoment ist jedoch schon fast gleich wie die längeren Hybriden
3) Aber das Moment 2. Ordnung, die Trägheit ist viel geringer.

Und dieser 3te Punkt ist das gefährliche an den deutlichen Unterlängen. Wird die Trägheit etwas zu gering, beginnt der Spieler meist zu früh mit den Armen zu schlagen und der Schwung neigt zu over the top. Also wird der Schläger oft über der Ebene abgeschwungen.

Wenn also dieser Kunde die Trägheit der Hybriden als angenehm empfindet, sollte man versuchen, ob eine Abstimmung der Eisen auf die selbe Trägheit ebenso positive Effekte hat.
Das Gewicht alleine ist unwichtig.

Posted: 26.07.2013, 08:50
by Lothar
Neue Schäfte für die alten Eisen wollte ich nicht mehr kaufen, deshalb dachte ich an Griffe runter, etwas Wolfram Pulver oder Vogelsand und nen Korken rein, testen.
Es gehört sicherlich etwas mehr dazu, wenn man es richtig machen möchte, allerdings um mal zu schauen wie sich z.B. 5 Gramm mehr im Kopf anfühlen......und was der Schwung macht.
Beim Putter haben 50 Gramm mehr Kopfgewicht auch Wunder bewirkt.

Posted: 26.07.2013, 09:35
by Golf-junky
Aber das Moment 2. Ordnung, die Trägheit ist viel geringer.
Ich bin kein studierter Techniker, daher sei mir die Frage verziehen...

Kannst du mir das mal erklären was du damit genau meinst? Im Net liest man seeehr viel über das Moment 2. Ordung. Man liest viel über das Flächenmoment 2. Ordung

Diese Aussage habe ich dazu gefunden:
Das Moment 2. Ordnung gilt für komplexe Teile, wie z. B. ein I-Träger, der im Prinzip aus 3 Balken besteht. Hier gibt es keine gemeinsame Biegeachse, wenn ich mich richtig erinnere tritt hier die Steinersche Regel auf.
Habe ich beim Golfschwung im Schaft keine gemeinsame Biegeachse?

Posted: 26.07.2013, 10:45
by Slowhand
Aber das Moment 2. Ordnung, die Trägheit ist viel geringer.
Ich bin kein studierter Techniker, daher sei mir die Frage verziehen...

Kannst du mir das mal erklären was du damit genau meinst? Im Net liest man seeehr viel über das Moment 2. Ordung. Man liest viel über das Flächenmoment 2. Ordung

Diese Aussage habe ich dazu gefunden:
Das Moment 2. Ordnung gilt für komplexe Teile, wie z. B. ein I-Träger, der im Prinzip aus 3 Balken besteht. Hier gibt es keine gemeinsame Biegeachse, wenn ich mich richtig erinnere tritt hier die Steinersche Regel auf.
Habe ich beim Golfschwung im Schaft keine gemeinsame Biegeachse?
Du musst integrieren - integrieren ist ganz wichtig! 8) :lol:

Posted: 26.07.2013, 21:55
by henry
Hi Gregor,

du musst jetzt kein Technikstudium nachholen um Golfschläger zu bauen, aber die 3 Grundprinzipien Masse, Drehmoment und Trägheit helfen dir zu verstehen, warum leicht nicht immer leicht ist, und warum Schwunggewicht ein Wert ohne Bedeutung ist.

Das Flächenmoment kannst du erst mal vergessen, und das zu erklären würde sehr lang dauern. Das ist ein Teil der MOI Diskussion, die Nichttechniker (also Golflehrer) erwähnen, wenn Sie von Fehlerverzeihung und großen Driverköpfen reden.

Fangen wir an:

1) Masse: Das was der Laie mit Gewicht meint. Fast alle Schläger der gleichen Kategorie, zB. alle Hybriden wiegen fast gleich viel. Die wenigen Gramm Unterschied kann kein Mensch spüren. Gib einem Kunden mit verbundenen Augen einen 280 oder 300 Gramm Driver in die Hand und er wird den Unterschied nicht spüren. Fazit: 20 Gramm Masse sind bedeutungslos.

2) Drehmoment: Jetzt hält der Kunde den Driver mit beiden Händen in die Waagrechte, also 09:00 Uhr Position. Jetzt erstmals wird er spüren, ob sich der Driver leicht oder schwer anfühlt. Instinktiv wird er seinen Schwung an das Drehmoment anpassen. Berechnung ist ganz leicht: Kopfmasse x Abstand zum Griff, ebenso Schaftgewicht x Abstand Schaftschwerpunkt zu Griff. Fazit: 20 Gramm im Schaft fühlt man noch fast nicht, 20 Gramm zusätzlich im Kopf sind schon deutlich spürbar.

3) Trägheit: War bis jetzt der Schläger noch in Ruhe, kommt jetzt Bewegung ins Spiel. Der Kunde waggelt den Schläger hin und her. Und hier kommt die Gemeinheit der Physik: In Bewegung ist die Rechnung keine einfache Multiplikation sondern steigert den Abstand zum Quadrat. Also wirkt eine kleine Längenveränderung des Schaftes nicht einfach wie Prozentrechnen sondern eben als Steigerung zum Quadrat.

Für den Driver: 20 Gramm mehr oder weniger im Schaft ändert den Schwung, aber ist noch verkraftbar. 20 Gramm für den Driverkopf ist wegen dem Quadrat der Entfernung jedoch der Unterschied zwischen Leicht und Unspielbar.

Mehr kann ich jetzt auf die Schnelle nicht erklären. Ich muss ins Kino.

LG, Henry.

Posted: 27.07.2013, 23:46
by ulim
Trägheit hin oder her, das Gefühl wird oft schlagartig besser, wenn man bemerkt, dass der Ball weiter oder genauer fliegt.

Ulrich

Posted: 31.07.2013, 17:31
by auer-power
... wegen des Quadrates!!!

Posted: 01.08.2013, 19:00
by henry
Trägheit hin oder her, das Gefühl wird oft schlagartig besser, wenn man bemerkt, dass der Ball weiter oder genauer fliegt.

Ulrich
Danke Ulim, ich hätte es besser so erklärt. :lol:

Gregor wird dir für immer dankbar sein.

Posted: 01.08.2013, 20:04
by ulim
Henry,

Deine Ausführungen sind alle richtig, nur beziehen sie sich eben auf eine extrem unwissenschaftliche Basis, nämlich das Gefühl des Golfers - beinahe hätte ich gesagt des Delinquenten.

Ich glaube aber "what you feel is not real" gilt in vielen Fällen. Erst muss die Performance stimmen und wenn es dann noch eine Auswahl gibt, dann nimmt den Schläger mit besserem Gefühl.

Ulrich