Was ist "Löffeln" ganz genau?

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Was ist "Löffeln" ganz genau?

Postby Gast » 31.03.2011, 12:52

Hi Mike,
hast Du mal ein ganz deutliches, eindeutiges Video über einen typischen Löffelschwung?
Zu meiner Vorstellung: Beim Löffeln schaufelt der Spieler eher "unter"
den Ball quasi eher ein Anheben als ein "ankeilen" von schräg oben. Demnach müssten die Arme "vor" dem Ball sein.
Hab das jetzt mal so von meiner Vorstellung geschrieben, ohne nachzulesen. Kommt das hin?

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Postby Moderator » 31.03.2011, 12:57

Beim Löffeln überholt der Schlägerkopf die Hände vor dem Treffmoment, z.B. ist dann das rechte HG nicht mehr dorsal gewinkelt.
Bei einem frontalem Video leicht zu erkennen. Auch spürt es der Spieler selbst, dass irgendwie der Platz ausgeht anstatt, dass der Schläger nach vorne zieht.

Indiz ist auch der Chicken-Wing des linken Ellbogen im Finish, sieht man bei Videos down the line und diese Stellung ist auch für die Platznot verantwortlich: Hände sind noch nicht am tiefsten Punkt, der Schläger schwingt jedoch schon nach oben in der Kreisbahn = drückt gegen den Ellbogen.

Versuche, den linken Arm gestreckt zu halten, sind aussichtslos oder Raubbau am Körper. Die Lösung ist viel weiter oben zu Beginn des Abschwungs.

Mike
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TZ
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Postby TZ » 31.03.2011, 17:39

LÖFFELN, HACKEN, WERFEN, SCHAUFELN, NACHLÖFFELN,
SPÄT SCHLAGEN, FLASCH SCHLAGEN, RICHTIG SCHLAGEN

Leider besteht in der Fachschaft hier kein Konsens, weil man sich schon über die Begrifflichkeiten
nicht einig ist. Ich hab mir viele Jahre darüber Gedanken gemacht und bin zu folgender Lösung gekommen:
Es gibt drei Arten von so genanntem „Frühen Schlagen“.

Zwei davon sind Falsches Schlagen: Das „Werfen“ und das „Hacken“. Eine ist tolerabel aber
auch nicht richtig. Und sie ist mit den anderen beiden kombinierbar. Diese letztere ist das „Löffeln“.

Es besteht darin, dass der Spieler die Absicht hat, das Händegelenk durch den Treffmoment aktiv zu strecken.
Die Folge ist, dass es schon vor dem Treffmoment zur Streckung kommt, wodurch der Ball nicht optimal
getroffen wird. Also etwas von unten anstatt von oben. Und danach besteht natürlich die Tendenz,
das Händegelenk in die Überstreckung zu bringen, was einer Dorsalbeugung des linken
Handgelenks entspricht. Dies nenne ich „Nachlöffeln“ – mit dem entsprechenden Ausweichmanöver
des Armes (Ellbogen beugt sich nach oben = Chickenwing) als Symptom.

Der gelungene Treffmoment ist dadurch gekennzeichnet, dass der linke Arm von vorne gesehen
genau nach unten zeigt. Je nach Balllage zeigt dabei der Schaft noch etwas nach links (Eisen)
oder in Verlängerung des linken Armes ebenfalls nach unten (Hölzer).
Das bedeutet: Das linke Handgelenk ist plan und das rechte ist noch leicht (20 bis 25°) dorsal gebeugt.
Beim Löffeln zeigt der linke Arm im Treffmoment dagegen noch etwas nach links,
das rechte Handgelenk ist gestreckt (plan) und das linke schon leicht gebeugt.
Kurz danach liegt der Schaft bereits in der Verlängerung des rechten Armes, anstatt
wie es richtig ist in der des linken. Alles weil man glaubt, durch den Ball beschleunigen oder
Druck machen zu müssen. Muss und darf man aber nicht!

Der linke Arm kommt dabei nicht rechtzeitig in die Senkrechte, weil die Drehung des Schultergürtels
durch das forcierte Strecken der rechten Hand und das dadurch wachsende Trägheitsmoment
des Schlägers als Reaktion abgebremst wird, egal wie kräftig der Spieler sich bemüht, das Tempo
der Schulterdrehung ebenfalls zu forcieren. Kurz: das Löffeln ist ein Kraftakt, also das Gegenteil
von einem harmonischen, fließenden, geschleuderten Schlag.

„Werfen“ heißt: Das Händegelenk wird schon im ersten Drittels des Abschwungs gestreckt,
der Schläger also nach rechts weggeworfen. Danach muss er durch lauter untechnische Bewegungen
wieder auf Kurs gebracht werden und das Schlägerkopftempo bleibt gering.

Das „Hacken“ ist das kraftvolle Strecken des Händegelenks im zweiten Drittel des Abschwungs,
wobei der Schläger nach rechts und nach unten gedrückt wird, anstatt in Richtung Ball. Auch hier werden
fette und dünne Treffer durch untechnische Bewegungen nur notdürftig und unzuverlässig vermieden.

Und dann gibt es noch das Wort „Schaufeln“. Dieses sollte für die Bewegung stehen,
das wirkliche Schaufeln kennzeichnet: Das Arbeiten mit Beinen, Rumpf und Armen.
Und dies ist an sich nicht als Fehler anzusehen. Der Golfschlag ist eine schaufelähnliche Bewegung.
Einziger aber kapitaler Unterschied: die Hände machen was gaaaanz anderes!

P.S.: Was ich Löffeln nenne, das nennen sie in der PGA noch "zu spätes Schlagen".
Wenn man weiß, wie es zustandekommt, kann man bei diesem Ausdruck schwerlich bleiben,
weil man durchaus spät (richtig) schlagen und dabei trotzdem löffeln kann.

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TZ
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Postby TZ » 31.03.2011, 18:24

Das PS wollte ich noch editieren. Da war es schon zu spät. Ist natürlich falsch so.
Richtig:
Das Gegenteil vom Löffeln ist das was sie in der PGA "zu spätes Schlagen" nennen.
Dies ist aber nur eine forcierte Drehung der Schultern bei zu frühem Schlagen.
Schlüge man richtig spät, käme der Schläger schnell genug durch.
Er ist aber nur zu langsam, weil man ihn zu früh beschleunigt hatte.
Und dies soll durch eine forcierte Drehung kompensiert werden.
Der Versuch, sich noch hinzulöffeln misslingt, weil die Hände
die Kaft dazu nicht mehr haben. Sie ist schon vorher verpufft.
Typisches Werferinnen- und Hacker-Chaos. :wink:

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