Setbalance beim Eisensatz

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Setbalance beim Eisensatz

Postby Moderator » 16.11.2010, 11:41

Die Vielfalt an angebotenen Eisenmodellen ist mittlerweile unüberschaubar und die Werbetexter haben ähnlich wie bei Golfbällen immer mehr Probleme, eine überzeugende Positionierung zu finden.

Nahezu alle Eisensätze folgen jedoch der traditionellen Längenabstufung der Schäfte um 0,5 inch (12,7 mm) und einem Gewichtssprung von 7 gr.; kleinere Tendenzen und Bestrebungen, z.B. Gewichtssprung 6 gr. mal unberücksichtigt.

Es gibt nur wenige Hersteller, die z.B. einen Eisensatz durchgängig ohne Änderung, ausgenommen dem Loft, bauen. Also Schaftlänge, Lie und Kopfgewicht bei jedem Eisen von 3 bis PW identisch. 1Iron in den USA ist hier der grösste, weil faktisch einzige Anbieter. Carving-Golf in München macht vergleichbares in München. Ein paar Kleinhersteller haben sich der Idee angeschlossen, suchen aber die Verbindung zum traditionellen System, arbeiten also nicht mit einer Einheitslänge, sondern mindestens mit zwei: lange Eisen und kurze sind jeweils identisch.

Vater des Gedanken ist immer eine Erleichterung für den Golfspieler, wobei ich das Problem der unterschiedlichen Schaftebenen, die die unterschiedlichen Schaftlängen erfordern, nicht nachvollziehen kann. Ich habe tatsächlich noch keinen Schwung gesehen, dessen Probleme nachhaltig durch eine Einheitslänge hätten gelöst werden können.

Warum gibt es aber unterschiedliche Schaftlängen und mit langen Eisen leichter werdende Schlägerköpfe? Den Fokus sollte man nicht auf die Schaftlänge legen, sondern auf das Kopfgewicht. Grundlage dafür ist der Wunsch nach unterschiedlichen Schlagweiten der Eisen:

Für Annäherungen möchte man eine hohe Wiederholgenauigkeit und eine maximale Präzision in Richtung und Distanz. Schwere Kopfgewicht führen hier besser und mit kurzen Schäften trifft man mittiger.

Lange, weite Schläge leben von der Schlägerkopfgeschwindigkeit (SKG) und je leichter der Schlägerkopf, desto grösser ist die mögliche Beschleunigung. Mit zu leichten Köpfen leidet jedoch die Genauigkeit, es sind also Grenzen gesetzt. Mit etwas längeren Schäften kann man den leichten Kopf "gefühlt" schwerer machen (Trägheitsmoment erhöhen), was zu einer spielbaren Kombination aus Gewicht und Länge führt. Der längere Schaft erhöht auch tendenziell die SKG, was aber landläufig überbewertet wird.

Die Grundlage stellen aus meiner Sicht also die Kopfgewichte dar, die Anpassung der Schaftlänge ist eine Folge daraus, um das korrekte Gefühl im Schwung zu sichern.

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

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Unterwössen im Chiemgau

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