Backspin und Backspin

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
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Backspin und Backspin

Postby Moderator » 22.06.2010, 14:33

Die Grooveless Wedges (und auch die Eisen) werden immer wieder zum Gesprächsthema. Die wunderbaren Regenfälle der letzten Wochen, als auch ein Test mit dem Trackman sind Anlass dieses Fadens.

Vorweg: die Grooveless performen auch bei Starkregen, Matsch und abgesoffenen Fairways. Ich hatte und habe keine Probleme damit, im Gegenteil: kein Wedge funktioniert bei mir besser. Gleiches berichten auch alle Grooveless Spieler, die ich kenne ... und das sind nicht wenige.

Trackman plus mein Schwung (AoA -2°) ergaben:
52° GW Grooveless im Schnitt 9000 UPM
52° GW Callaway X forged im Schnitt 8000 UPM

Beim Backspin muss man wie schon oft gesagt unterscheiden, zwischen automatischem Backspin aufgrund der schrägen Schlagfläche und Backspin für Rückläufer, der durch eine spezielle Schlagtechnik/-genauigkeit und besondere Bodenbedingungen ermöglicht wird.

Bei etwa gleicher Schlagweite ergaben die Drehzahlunterschiede folgende Landephase:

Grooveless 68° Landewinkel, Groove-Wedge knapp 10° weniger. Das Grooveless kommt also steiler aufs Grün und steht dadurch schneller, bei gleicher Schlagweite. Backspin (so oder so) ist einfach Trumpf.

Mike

P.S. Tourspieler haben einen AoA bei den Wedges von etwa -4° nach meinem Wissen und einen Landewinkel von ca. 50° ... wer es besser weiß, bitte korrigieren. Ein Test in dieser Richtung ist gerade im Gange, ich werde berichten. Es ist auch für mich interessant, da ein Tourschwung eine komplett andere Basis darstellt.
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MW
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Postby MW » 23.06.2010, 06:00

Hallo Mike,

das sind ja schon mal sehr interessante Zahlen. Der flachere Ballflug beim Callaway wundert mich nicht - das sind Ergebnisse, die man auch im Vergleich von weichen Premiumbällen vs. Distance-Bälle bekommt. Bei High-Speedaufnahmen wurde festgestellt, dass die härteren Bälle etwas auf der Schlagfläche nach oben gleiten und nicht ganz so komprimiert werden - war in einer der letzten Golf Digest-Ausgaben ein Artikel drin, wenn ich mich recht erinnere.

Die höhere Spinraten beim Grooveless finde ich aber sehr interessant und hätte ich ehrlicherweise in der Form nicht erwartet. Ich bin extrem gespannt auf die Ergebnisse mit den Pros.

Grüße aus dem Hessenland,
MW

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aPerfectSwing
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Spinmessung

Postby aPerfectSwing » 05.07.2010, 13:37

Hallo,

ich habe gestern mit dem Flightscope mal 2 Schläger verglichen.

Prowinn 59er Sandwedge mit Grooves
Prowinn 59er Sandwedge ohne Grooves

beide mit identischem Stahlschaft und Gummigriff und jeweils mit den gleichen Bällen (Titlelist Pro V1, vor dem nächsten Test wieder aufgesammelt). Ach ja, es war trocken.

Tatort war die Driving Range bei mir in Nienburg, also vom "Acker" und nicht von der Matte:

SW mit Rillen: 7003 UPM
SW Grooveless: 8074 UPM

Gruss

MArtin

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slick-golfer
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Postby slick-golfer » 05.07.2010, 15:39

der Eintrag könnte auch in den Faden „grooveless und die pros“ passen. Im letzten Urlaub in Südtirol habe ich mich wieder einige Zeit mit einem der angenehmsten Pros unterhalten, die ich kenne. Ein Engländer, der sich Zeit seines Lebens mit Golf beschäftigt hat (Turnierspieler u.a. mit Jack Nicklaus unterwegs, Golfpro in vielen deutschen Clubs). Ich zeigte ihm meinen ca. 100 Jahre alten schottischen Hickory-Putter, mit dem ich seit einiger Zeit sehr gerne unterwegs bin und so philosophierten wir etwas über die Entwicklung der Golfschläger. Fast beiläufig schaute er dann kurz auf meinen in der Hand ruhenden Hickory-grooveless-Schläger und (als erster Pro, der sich nicht total überrascht über die fehlenden grooves zeigte) sagte er: „es gibt immer noch Leute, die glauben, dass man mit grooves mehr Spin auf den Ball übertragen könnte – so ein Blödsinn. Wir haben schon in den 60er Jahren herausgefunden, dass dies nicht stimmt. Die grooves haben sich etabliert und bei den Herstellern wollte man nicht von dem einmal etablierten und bei den Golfspieler gewohnten abweichen.“

Dass jetzt, von Martin in den Messwerten sogar noch höhere UPM geliefert werden, wird die "etablierten" Kritiker wohl vollkommen verwirren.
Sehr spannend, was man heute alles messen kann. Ohne zu wissen, wie sich meine Bälle drehen, freue ich mich immer über kurz stoppende Bälle meiner grooveless-Messer.

Für alle, die glauben, dass ein Hickory-Schaft Nässe schlecht wegstecken kann, noch folgende nette Geschichte von diesem Pro. Er erzählte, dass sie früher, die Hickory-Schäfte vor wichtigen Runden in Wasser getaucht hätten, um den Flex weicher zu machen.

Aber... Hauptsache Spaß beim Golf – ob mit oder ohne grooves
viele Grüße - Till

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Ulf
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Re: Spinmessung

Postby Ulf » 05.07.2010, 22:48

Hi Martin,
SW mit Rillen: 7003 UPM
SW Grooveless: 8074 UPM
mit Selbsttest ist das ja immer so eine Sache, da Du ja wahrscheinlich schon wusstest, was Dich erwartet, oder?
Wie wäre es mal mit jemand, der keine Ahnung über die schwelende Diskussion und einen ordentlichen Schwung hat, ein paar Schläge mit dem einen und dem anderen machen zu lassen?

Alternativ könntest Du Dir ja auch die Augen verbinden und Dir den jeweiligen Schläger von einem Unparteiischen geben lassen, wenn Dein Schwung ein solches Verfahren hergibt ...
:wink:

Lieben Gruß
Dein Ulf

P.S.
Das muss ich selbst mal ausprobieren ... mit geschlossenen Augen schwingen.

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Selbsttest

Postby aPerfectSwing » 05.07.2010, 23:00

Hi Ulf,

klar ist das mit dem Selbsttest so eine Sache. Habe extra mit jeder Kombination ca. 20 Schläge gemacht und das vom Acker. Wollte damit bewusst den Zufall/nicht Zufall minimieren. Starke Ausreißer ebenfalls eliminiert.

Mit Augen verbinden wäre bestimmt sehr lustig. Wäre dann was für die Golfergemeinde auf Youtube...

Mache zumindest Probeschwünge beim Chippen/Pitchen, bei denen ich meine Augen auf das Ziel habe. Das klappt auf jeden Fall. Und beim Putten auch schon gemacht.

Gruss

Martin

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Re: Spinmessung

Postby Moderator » 06.07.2010, 10:50

... da Du ja wahrscheinlich schon wusstest, was Dich erwartet...
Du meinst die Erwartung des Experimentierenden nimmt Einfluss auf das Ergebnis? Ist tatsächlich in vielen Bereichen feststellbar. Den "Selbstversuch" mit den Wedges habe ich allerdings auch schon gemacht und dazu sei bemerkt:

Ich bin froh, wenn ich 2 x 10 Schläge hintereinander sauber treffe. Dieser Stress lenkt genügend ab, zumindest waren bei mir die Schläger ausgeblendet.

Meine zu tiefst innere Erwartung ist immer noch, dass die Grooveless rutschen müssen, da die erste Logik dies vorgibt. Gerade bei Experimenten mit nassen und auch eingeölten Schlagflächen ist die Erwartung noch mehr Anti-Grooveless.

Schwachstelle ist hier eher der Schwung, der beim Mensch zu wenig fixe Parameter hat. Andererseits werden die Schläger nicht von Robotern gespielt, sondern eben von Menschen.

Mike
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