Schwungprobleme lösen

Handicap verbessern, Spieltaktik, Konzepte
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Schwungprobleme lösen

Postby Moderator » 08.06.2010, 09:49

Wenn nichts (mehr) geht oder keine wirkliche Fortschritte sichtbar sind, ist es Zeit für Strukturen. Man sollte nicht alles auf einmal korrigieren wollen, sondern muss sich auf das Hauptproblem konzentrieren und klarerweise dieses erstmal feststellen.

Wie bei einem streikenden Auto kontrolliert man erstmal das einfachste: ist Benzin im Tank oder umgesetzt: stimmt mein Equipment? Wer der Norm entsprechend gewachsen ist, hat hier meist grünes Licht. Wer kleiner, grösser, lange oder kurze Arme oder ein abweichendes Verhältnis von Unter- zu Oberkörperlänge hat, der passt nicht in die Schublade der Industrie, also passen ihm (ihr) auch nicht die Standard-Golfschläger. Gerade Damen sollten hier gründlich nachmessen, da die pauschalen "minus 1 inch der Herren" selten bis nie passen.

Beim Schwung ist die Mutter des Erfolgs ein Schlag von innen nach aussen. Die allermeisten Golfer schlagen jedoch umgekehrt: von aussen nach innen und setzen damit eine negative Kettenreaktion in Gang. Der Schwung von innen nach aussen (in-to-out) ist also absolute Grundlage für ein gutes Handicap und nach meiner Erfahrung das Hauptproblem vieler Golfer.

Kontrolle per Video, per Divot oder oft auch mit blossem Auge sichtbar.

Mit dem Schwung von aussen geht auch das frühe Entwinkeln der Handgelenke einher. Es könnte ein eigenes Problem sein, wird aber meist durch den korrekten Schwungpfad gelöst.

Gleiches gilt für das Löffeln, aber löffeln kann man auch von innen schlagend. Insgesamt ein eher kleineres Problem, welches jedoch gelöst werden sollte.

Die Schlagfläche im Treffmoment square zu haben, ist dagegen ein grosse Aufgabe, denn hier entscheidet sich viel für den Ballflug. Schwungbahn, Löffeln und spätes Entwinkeln sind mehr für die Schlagweite zuständig, die Stellung der Schlagfläche entscheidet aber über den Ballflug in Sachen Slice, Hook, Fade, Draw oder neutral. Gerade der Slice ist eine Geißel der Golfer, die für viel Frust sorgt.

Die Stellung der Schlagfläche wird entgegen der ersten Annahme nur gering durch die Griffhaltung beeinflusst, wesentlich mehr entscheidet die Art des Takeaways (wegnehmen des Schlägers) sowie Handhabung der Arme im Bereich des Treffmoments (rollend oder neutral).

Mike
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VT
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Postby VT » 08.06.2010, 10:57

Dazu kann ich ein kleines Beispiel geben. Ich versuche schon seit Wochen mein Burnsole Holz 3 in den Griff zu kriegen. Es ist der einzige Schläger bei dem ich noch deutlich slice. Ich habe den Schwung nach Dan Shauger ganz gut umgesetzt im Garten mit Luftbällen und Zeitlupenvideo überprüft alles war gut. Aber auf der Range oder dem Platz immer wieder Slice und Frust.

Ich habe dann auch schwach gegriffen oder stark aber keine Änderung. Bis ich dann gemerkt habe, dass ich die Schlagfläche einfach nicht schliesse, weil ich mit der rechten Hand zu wenig Gas gebe. Seit ich bewusst mehr beschleunige mit der rechten Hand(-gelenk) geht der Ball gerade oder manchmal doch noch leichter Pull.

Dazu noch die kurze Frage ob die BurnsoleII insbesondere Holz3 gegenüber den neuen Hölzern (Signature) doch deutlich schwerer zu spielen sind.

Gruss Volker

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Postby Moderator » 08.06.2010, 11:27

Der leichte Pull deutet auf eine noch vorhandene Schwungbahn von aussen, was aber bei "leicht" jetzt sicher nicht das Handicap stört, mehr die Ästhetik.

Die rechte Hand nach Art von Dan Shauger unten durchzudrücken, ist gut beschrieben. Macht man es korrekt, hat man im Treffmoment tatsächlich Mitleid mit dem Ball. Der Zuwachs an Wucht ist immens und man würde nie meinen, dass diese kleine Handgelenksbewegung dazu fähig ist.

Der Burn-Sole II ist etwas für sehr weite Schläge. Fehlertoleranz noch amateurgerecht. Fairwayhölzer mit Loft steiler 18° sind aber generell nicht anspruchslos. Die meisten Schwünge sind hierfür schon zu langsam (SKG). Vergleicht man verschiedene Lofts in der Praxis, haben die meisten Spieler mit einem Holz 3 die grössten Weiten, aber auch die grössten Schwankungen in der Schlagweite und mit einem Holz 5 die grössere Konstanz.

Die neue Signature Serie von Bagger Vance ist im Spin niedrig gehalten, was hohen SKGs entgegen kommt, aber eben diese auch erfordert, will man hier ein Holz 3 oder 2 spielen. Holz 5 ist hier schon ein Prüfstein, wogegen das Holz 7 (für mich) die 1.Wahl ist, wenn man z.B. nur ein Holz mitnehmen möchte.

Ist die SKG (Schlägerkopfgeschwindigkeit) normal bis leicht erhöht, empfiehlt sich ganz klar die Bagger Vance Fairway-Hybrid Serie, die einen problemlosen Ballstart und erhöhte Spinwerte garantiert. Diese Serie hat schon vielen Golfern die Angst vor den Hölzern genommen und ihnen ganz neue Weitenbereiche erschlossen.

Mike
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Postby Golftrolley » 08.06.2010, 22:06

Hallo Mike,
hast Du vielleicht ein paar Messwerte bei welchen Schlägerkopfgeschwindigkeiten eher die Signature Hölzer und wann eher die Bagger Vance Fairwayhölzer geeignet sind ?
Bei welchen SKG´s sollte man eher auf die Hybrids setzen statt auf die Hölzer ?
Gruss Hannes
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Postby Moderator » 09.06.2010, 21:42

Hallo Hannes,
Messwerte, bei welchen Schlägerkopfgeschwindigkeiten eher die Signature Hölzer und wann eher die Bagger Vance Fairwayhölzer geeignet sind
Bei der Schlägerkopfgeschwindigkeit kommt es immer darauf an, wie und wo sie gemessen wird. Zwischen Mattenmessung auf der DR und der realen Situation am Platz stelle ich immer wieder zu hohe Differenzen fest. Ich nehme deshalb lieber die Schlagweiten eines Eisen als Referenz oder z.B. die Frage, mit welchem Schläger der Kunde aus 100 oder 150 m die Fahne anspielt.

Bei Schlagweiten Eisen 7 bis 130 m carry würde ich die klassischen Fairwayhölzer von Bagger Vance mit den zwei Schrauben als Startpunkt nehmen. Bei Schlagweite carry Eisen 7 grösser 150 m ganz klar die Signature Serie. Dazwischen sollte man das Potential des Spielers und die aktuelle Flughöhe bei z.B. Holz 3 als Kriterium mit einbeziehen. Flacher Ballflug spricht für die klasssiche Linie, keine Probleme mit dünnen Bällen ganz klar für die Signatures.

Bei welchen SKGs sollte man eher auf die Hybrids setzen statt auf die Hölzer?
Das hat meiner Meinung nichts mit der SKG zu tun, sondern mehr mit dem Schwungstil des Spielers. Für Hybrids spricht:

- Hockey-Schwungstil
- steiler Abschwung (und keine Lust, dies zu korrigieren)
- zu wenig Schnellkraft für Eisen 5, 6 oder sogar 7

Kräftige Herren, die damit leidlich ihre Probleme mit den langen Eisen umgehend möchten, würde ich nochmal ins Gewissen reden: Schwung stabilisieren und die Vorteile von langen Eisen und weittragenden Fairwayhölzern nutzen.

Mike
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Postby Golftrolley » 09.06.2010, 22:21

.... würde ich nochmal ins Gewissen reden: Schwung stabilisieren und die Vorteile von langen Eisen und weittragenden Fairwayhölzern nutzen
Ach Mike, wenn das so einfach wäre mit dem ins Gewissen reden.
Da kommen die gut 70 Jährigen - spielen Die und Do mit Zockereinsatz - kürzester Drive - zahle 5,- eur - bei 18 Bahnen geht das ins Geld.... :roll:
Anforderung an mich:
"Geben Sie mir einen Driver mit dem ich wenigstens 10m weiter bin ..."
Besagter Herr ist ca. 1,65m gross und spielt z.Zt. eine "46 Inch lange Waffe mit 10,5° aus dem Center of E. aus H." - sein Schwung bewirkt einen geraden Ballflug - nur weit ist er nicht - egal was Du ihm in die Hand gibst...
Schwungänderungen kommen für ihn nicht in Frage - das muss man mit Material lösen können. Nach langem und zähen Ringen, ungläubigen Blicken und Diskussionen konnten wir ihn überzeugen, dass das, was wir mit seinem E7 gemacht haben - kürzeren und weicheren Bi-Matrix-Schaft -auch für seinen Driver gilt. - Erfolgsmeldung - der Kunde hat uns heute seinen kpl. Schlägersatz zum Umbauen gebracht - ach ja, er hat einen Schlägersatz vom Hersteller H. aus Japan.
Hannes
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Postby Moderator » 09.06.2010, 22:47

46 Inch lange Waffe mit 10,5°
Das kenne ich (leider). Ich habe seit ein paar Monaten einen PGA-Pro-Anwärter, der den Playability-Test schon 3x geschmissen hat. Die erste Stufe war, ihn davon zu überzeugen, dass seine angeblich von seinem Ausbilder gefitteten Eisen 1,5 inch zu lang für ihn sind. Die neuen Eisen (Grooveless) funktionieren nun.

Beim Driver fehlen ihm noch die entscheidenen Meter, bislang beharrte er auf 10,5° und volle Schaftlänge = flach und zu kurz. Dann gekürzter Schaft: mittelhoch und weiter. Heute ein Test auf der DR mit abgeklebten 12,5° (Bagger Vance) und leichtem Schaft: 240 m und Draw. Geschafft!

Sein Schwung ist fast perfekt, was nicht stimmt, sind seine Nerven und der Umgang mit dem Adrenalin. Auch musste ich erst herausfinden, dass er ein Spielertyp ohne ausgeprägte Schnellkraftmuskeln ist. Wird in die zukünftigen Fittingbefragungen mit einfliessen. In 3 Wochen ist der nächste Test, ich bin gespannt.

Mike
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