Offener Brief im Golfer-Forum

[Moderator]

Auch wenn Herr GLu einen Zorn auf mich hat, finde ich seinen offenen Brief an den DGV bemerkenswert und die Antworten des DGV überraschend:

offener Brief an den DGV

LG
Mike Klais

[Greenjudge]

GLu ? Und welch ein Forum ! Kann man ja froh sein "nur" im Forum Golfhaus.de vertreten zu sein. Auch wenn der Beitrag (offener Brief) letztlich höchst aufschlußreich ist und wieder einmal den Standesdünkel des DGV hervorhebt, verschafft ein weiterer Blick in jenes Forum doch Klarheit dass es eigentlich nur um Selbstdarstellung einiger Teilnehmer geht, die sich für keine Attacke zu schade sind. Ich jedenfalls habe mich angewidert abgewandt.

[Easygolf]

Golf ist in Deutschland und großen Teilen Mitteleuropas immer noch reaktionär. Ohne GV-Ausweis gibt es größtenteils auch kein Golf. Das ist oft gar nicht einmal böse gemeint, es kommt vielen Verantwortlichen einfach gar nicht in den Sinn, dass man auch ohne Ausweis Golf spielen könnte. Da würden ja eingefahrene Strukturen durcheinander gewirbelt und vermeintliche golfinterne Regeln verletzt werden können. Linientreue ist oberstes Gebot, mutige Konzepte und Gepflogenheiten anderer Länder sind unbekannt und unerwünscht. Genügend Golfclubs mit wirtschaftlichen Problemen halten lieber am defizitären Status Quo fest als sich veränderten Realitäten und somit den Freizeitspielern, zu öffnen. Es existiert immer noch – zumindest unterschwellig - eine unverständlich große Arroganz, gepaart mit Selbstüberschätzung und Standesdünkel - also letztendlich Angst!

Viele Clubverantwortliche haben zudem größere Profilneurosen als Kenntnisse von der Materie, bzw. Branche. Das stammt noch aus der Zeit, als Golf ausschließlich in wenigen Vereinen mit gut betuchten Mitgliedern organisiert war. Da konnte man sich einen gewissen Snobismus und Frühstückspräsidenten einfach leisten. Mittlerweile wurde Golf aber von wirtschaftlichen Institutionen zum Wachstumsmarkt erklärt, was mitunter wilde Geschäftemacher auf den Plan brachte und aggressives Preisdumping mit sich brachte. Günstige kleine und öffentliche Anlagen werden aber trotz alle dem kaum gebaut, weil die Clubs Angst um die Abwanderung ihres noch verbliebenen Klientel haben. Die Preise bleiben hoch und die neuen Interessenten und Freizeitspieler aus.

Der Golfmarkt ist hypernervös. Die Finanzierungen wackeln und/oder brechen zusammen, Überkapazitäten an Unternehmensberater, Golflehrer, Sekretärinnen und Clubmanager kämpfen ums wirtschaftliche Überleben und in den Fachzeitschriften werden, zumindest für die meisten Golfanlagen, realitätsfremde Verkaufskonzepte gepriesen. Viele große und solche, die es sein wollen, haben sich ganz einfach übernommen und können nicht mehr zurück.

Wir brauchen deshalb günstige Golfplätze mit gemütlichem Ambiente, unkomplizierten Übungsleitern und freundlichen Betreibern. Dann kämen auch mehr Menschen zum Golf und es könnte sich aus dem Breitensport heraus auch eine größere sportlich ambitionierte Struktur entwickeln. Durch diesen Druck nach oben auf die verkrusteten Verbände wären diese zur Anpassung gezwungen und man könnte aus der Masse heraus auch mehr erfolgreiche Spieler hervor bringen.

Doch wer will das schon?!