Erfahrungsbericht Bagger Vance Grooveless Corrosum Blades

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
Gast
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Erfahrungsbericht Bagger Vance Grooveless Corrosum Blades

Postby Gast » 28.08.2019, 10:48

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Vor einem knappen Jahr habe ich mir bei Marken-Golf einen neuen Eisensatz bestellt, die Bagger Vance grooveless Corrosum Blades (5 – PW) sowie drei passende Wedges, Gap, Sand und Lob (60°).

Der Bericht kommt also nach einer knappen Saison. Die Schäfte sind Standard aus Stahl haben aber alle Extras (frequenzselektiert, etc.) ebenso wie die Köpfe, die bei diesen Eisen standardmäßig in Loft und Gewicht exakt ausgeführt sind. Bis dahin hatte ich Prowinn 59 ebenfalls von Markengolf, ebenfalls in der Präzisionsausführung gespielt. Die Prowinn hatte ich zwölf Jahre lang und war zufrieden, hatte jetzt aber das Gefühl, dass ich nicht noch mehr rausholen konnte und dass es Zeit für etwas neues ist. Ich hatte schon immer mit den Blades geliebäugelt, aber immer noch Potenzial bei den Prowinn gehabt. Der neue Satz sollte außerdem eine Besonderheit haben. Von 60° bis Eisen 9 sollten alle Schläger Länge und Lie meines alten PW haben und von 8 – 5 alle Eisen Länge und Lie von meinem alten Eisen 7. Der Loft wurde nach meinen Vorgaben für jedes Eisen individuell angepasst und die Schlägerköpfe sollten gewichtsmäßig aufeinander abgestimmt sein.

Erst mal zur Planung ein Riesenlob. Marken-Golf hat mir vor der Bestellung ein Eisen exakt nach meinen Vorgaben zum Testen gemacht, so dass ich sehen konnte, ob die Blades etwas für mich sind. Der Test war beeindruckend und ich habe daraufhin den ganzen Satz bestellt. Übrigens mit Gummigriffen, die ich schon vorher auf meinen Schlägern hatte und mit denen ich immer zufrieden gewesen bin. Der Satz wurde geliefert. Es gab ein paar kleine Abweichungen, was aber kein Wunder war, da jeder Schläger in allen Parametern eine Sonderanfertigung war. Zwei Schläger gingen noch mal zurück zur Korrektur, was anstandslos erledigt wurde. Zum Abschluss habe ich noch eine Tabelle erhalten, in der alle Eigenschaften und Änderungen der einzelnen Schläger genau dokumentiert sind, so dass Reparatur oder Nachkauf kein Problem sind. Dann ging es auf den Platz. Um es kurz zusammenzufassen: Prowinn und die Blades sind nur insofern zu vergleichen, als dass beides hervorragende Eisen sind. Mit den Prowinn habe ich spielen gelernt, mit den Blades kann ich mehr. Das Cavity Back der Prowinn ermöglicht gerades Spiel, einen gleichmäßigen Ballflug und sehr weite Schläge. Die Blades reagieren anders, aber eigentlich nur positiv. Ich dachte zuerst, dass es ein Problem wäre, wenn man einen Ball nicht auf der richtigen Höhe trifft, da die Bälle schnell mal flacher fliegen, wenn man nicht tief genug kommt. Das hat man beim Cavity Back nicht so leicht. Erstaunlicherweise geben die Blades auch ohne Grooves so viel Spin, dass flache Bälle, die früher viel zu weit gegangen wären, jetzt gut stoppen und selten zu weit gehen (es sei denn, man trifft sie wirklich mit der Kante). Die Kontrolle ist extrem gut und ich habe ohne lange Umstellung das Gefühl, dass ich den Ballflug im Detail beeinflussen kann. Dieses Gefühl war bei den Prowinn einfach nicht so da. Entweder man traf gut, dann hatte man eigentlich immer die gleiche Flugbahn oder man traf eben nicht gut. Zwei Punkte sollte man allerdings wissen. Zum Einen machen Blades und Cavity Back schon einen Unterschied in der Weite. Ich würde mich eher als Longhitter bezeichnen, da ich mit dem Eisen 7 bei den Prowinn am Schluss bei knapp 155 m war. Mit den Blades ist es durchgängig etwas weniger, aber nicht viel (Eisen 7 eher 150 m), was durch die bessere Kontrolle mehr als aufgewogen wird. Außerdem sind die Blades wirklich schwerer. Das ist eine Tatsache und man sollte auf jeden Fall den Service von Markengolf nutzen und vorher eins probespielen. Es lohnt sich. Für mich ist das Gewicht eher gut, da es zusammen mit den Stahlschäften eine super stabile Schwungbahn bringt. Auch die Ausführung der Schläger hat sich voll gelohnt. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man nur zwei Schlägerlängen hat. Vor allem die Serie Lobwedge bis Eisen 9 gibt enorme Sicherheit, da alle Schläger gleich behandelt werden, inklusive Ansprechposition. Bei 8 bis 5 muss man zumindest für das 5er den Ball etwas von rechts nach links verschieben, um auch mit dem 5er eine hohe Flugbahn zu bekommen. Es ist aber trotzdem möglich, mit einem 5er Eisen und der Länge des 7er 180 m zu schlagen. Nach einer Saison sind die Blades jetzt auch so rostig wie der Name verspricht, was super für das Schlaggefühl ist. Eine interessante Feinheit übrigens noch. Der abgerundete Boden der Blades bringt es zumindest für mich mit sich, dass sich das Lobwedge besser im Sand spielen lässt als das Sandwedge. Die Abstimmung von Loft und Bounce passt beim Lobwedge hier einfach besser. Wenn man gewöhnt ist, im Sand den Schläger weit aufzumachen ist das Lobwedge für mich ein Muss. Bunkerschläge sind jetzt viel einfacher als früher.

Die Wirkung der Schläger ist eindeutig. Turnierergebnisse gibt es nicht viele, da ich kaum Zeit für Turniere habe (drei 9-Loch, ein 18-Loch). Ich habe aber mit den Prowinn bei Handycap 18 aufgehört, wo ich relativ lang war. Mit den Blades bin ich nach den vier Turnieren bei 15,9. Das beste Ergebnis war ein 9-Loch Turnier mit 6 mal Par und drei mal Bogey, was früher unvorstellbar gewesen wäre. Letztes Wochenende habe ich noch mal neun Loch gespielt (war aber kein Turnier). 2 Doppelbogeys, 5 Par und 2 Birdies. Mein bestes Ergebnis überhaupt. Es ist also noch Luft und ich habe das sichere Gefühl, dass ich mit den Schlägern noch mehr erreichen kann.

Fazit: Die Schläger sind phantastisch und jeden Cent wert. Sie sind nicht ganz billig aber im Vergleich zu anderen Firmen ist der Preis für diese Schläger günstig. Vor dem Kauf sollte man gut über Sonderwünsche nachdenken, die man (gegen einen kleinen Aufpreis) in Zusammenarbeit und mit guter Beratung von Markengolf umsetzen kann. Ganz wichtig ist es aber, vorher mal einen Schläger zu testen. Für mich ist das Gewicht prima und das Schlaggefühl passt. Das muss aber nicht für jeden der Fall sein. Da man einen Probeschläger (in meinem Fall kostenfrei ein Eisen mit dem gewünschten Schaft in Sonderlänge, angefertigt nach meinem alten Schläger, den ich hingeschickt hatte, 2° upright, dem von mir gewünschten Gummigriff und dem Loft meiner Wahl) aber im Gegensatz zu anderen Firmen eine ganze Woche spielen kann, weiß man hinterher wirklich, ob die Schläger richtig sind. Ob sie für einen Anfänger genauso gut sind wie die Prowinn, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall verzeihen sie Fehler genauso gut. Die Flugbahn variiert zwar leichter, aber es kommt ja am Ende darauf an, wo die Bälle liegen bleiben. Und das passt.

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