Heiligt der Zweck alle Mittel?

Alles zum Thema Clubfitting (Anpassung) von einem Golfschläger
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Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Moderator » 23.05.2017, 10:06

Zum wiederholtem Male hat uns ein Kunde angsprochen, dass er bei einem Demoday mit einem anderen Eisen 7 knapp 12 Meter weiter geschlagen habe, bei gleichem Loft.

Nun hatte ich die Gelegenheit, so einen Schläger 1:1 vergleichen zu können. Ergebnis: tatsächlich weiter ... aber Loft 30,5° und nicht wie bei dem Referenzeisen des Spielers 35°

Das Verwerfliche daran: der Repräsentant am Demoday versicherte einen Loft von 34,5°

Mike

zur Vervollständigung: pro 1° Loft erhöht bzw. reduziert sich die Schlagweite um ca. 4 m bei einem durchschnittlich guten Schwung. 4,5° Loftunterschied bedeuten also 18 m ... das neue Modell ist demnach deutlich kürzer in der Schlagweite.
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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby MW » 23.05.2017, 13:13

Kurz mein Senf dazu:

Nein - der Zweck heiligt nicht die Mittel. Der Kunde ist nun angesäuert, kommt sich vera... vor und wird diesen Kauf nicht mehr in Betracht ziehen. Eine ehrliche Beratung ist zwar manchmal etwas ernüchternd, wenn man Wunderwerke der Technik vor sich hat, sorgt aber mittel- und langfristig für zufriedene Kunden, die mit passendem Material und erfolgreich spielend auf der Wiese unterwegs sind.

Kurz zum Thema Längengewinn durch Loft - dieser ist abhängig von der SKG - eine Pauschalaussage wie 1° Loft = 4 Meter ist so nicht korrekt, sondern erst ab einer gewissen SKG realistisch. Je niedriger die SKG, desto geringer der Längengewinn durch die veränderten Lofts.

Gruß
Michael

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Moderator » 23.05.2017, 13:57

Pauschalaussage
Einziger Einwand: die Aussage ist nicht pauschal gewesen, sondern wie geschrieben unter der Bedingung eines durchschnittlich guten Schwunges.

Mike
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Kirk
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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Kirk » 24.05.2017, 09:59

Dann stellt sich noch die Frage wie ein durchschnittlicher Schwung die Behauptung von knapp 12m mehr Länge aufstellen kann, wenn er sowieso nicht zweimal hintereinander den gleichen Schlag ausführen kann?
Normalerweise läuft das dann so ab dass aus einer Reihe von 20 Schlägen der absolut beste rausgenommen wird.

"Wow, so weit habe ich mit meinem E7 ja noch nie geschlagen, blabla"

Wer auf so was reinfällt ist entweder unbedarft oder selbst schuld.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Greenjudge » 24.05.2017, 13:02

Ich unterstelle mal dass der durchschnittliche Schwung auch als wiederholbarer Schwung aufgefasst werden sollte, also bestimmt nicht der den man "unterdurchschnittlich" auf den Driving-Ranges so sieht.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Kirk » 24.05.2017, 13:16

Ich bin von "durchschnittlich = schlechter als Bogeygolf" ausgegangen.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby Greenjudge » 25.05.2017, 12:47

Das sind dann statistisch soweit mir bekannt 17 oder 18 % der deutschen Golfer. Und danach wird es richtig eng, so im Bereich unter 10. Aber selbst da sehe ich erstaunliche Verrenkungen. Da stellt sich dann die Ausgangsfrage eigentlich nicht mehr so sehr.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby akay » 27.05.2017, 16:12

Ich glaube das hast Du genau falschherum verstanden: "schlechter als Bogeygolf" wären nach meiner Definition alle mit Hcp >18.5 bis 36. Da zählen wir ca. 270.000 Golfer in D oder knapp 45%. Bei denen kann man wohl vom "durchschnittlichen Schwung" sprechen.

Und zurück zum Thema: In dieser Zielgruppe haben sich nicht allzu viele Gedanken über den Zusammenhang zwischen Loft und Länge gemacht. Golfschläger werden immer noch häufig nach "Gefühl" gekauft. Ich durfte neulich wieder Zeuge eines solchen "Fittings" mit einem unserer Pros werden - das junge Mädel (etwa 15, nicht untalentiert) wurde nach jedem Schlag gefragt "Wie fühlt sich der an?". Länge und Ballflug wurden ebenfalls kommentiert, zum Einsatz kam jeweils Stangenware der großen Hersteller. Da kann man nicht viel falsch machen wenn der Käufer ein "gutes Gefühl" hatte obwohl die Hälfte der Bälle nicht besser flogen als mit dem alten Eisensatz.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby akay » 27.05.2017, 16:12

Ich glaube das hast Du genau falschherum verstanden: "schlechter als Bogeygolf" wären nach meiner Definition alle mit Hcp >18.5 bis 36. Da zählen wir ca. 270.000 Golfer in D oder knapp 45%. Bei denen kann man wohl vom "durchschnittlichen Schwung" sprechen.

Und zurück zum Thema: In dieser Zielgruppe haben sich nicht allzu viele Gedanken über den Zusammenhang zwischen Loft und Länge gemacht. Golfschläger werden immer noch häufig nach "Gefühl" gekauft. Ich durfte neulich wieder Zeuge eines solchen "Fittings" mit einem unserer Pros werden - das junge Mädel (etwa 15, nicht untalentiert) wurde nach jedem Schlag gefragt "Wie fühlt sich der an?". Länge und Ballflug wurden ebenfalls kommentiert, zum Einsatz kam jeweils Stangenware der großen Hersteller. Da kann man nicht viel falsch machen wenn der Käufer ein "gutes Gefühl" hatte obwohl die Hälfte der Bälle nicht besser flogen als mit dem alten Eisensatz.

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby ulim » 27.05.2017, 18:26

Passt nicht ganz zum Thema, weil ohne Fitting, aber ich habe letztens auf einer Driving Range eine Proette gesehen, die einem Jugendlichen Unterricht gab. Der wirkte recht verzweifelt und nach einem Schlag fragte er "Warum??". Darauf die Proette: "Hab gerade nicht hingeschaut."

Ulrich

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Re: Heiligt der Zweck alle Mittel?

Postby brille.golf » 27.05.2017, 20:34

Interessanterweise kann man sehr viele Parallelen ziehen zwischen dem "Marketing" von Golfschlägern und Brillengläsern (besonders Gleitsicht). Hier werden auch seit Jahren neuartige "Wunder" vermarktet.
Komisch nur: Meine Eltern hatten in den 70er Jahren schon Gleitsichtbrillen und hatten nie Probleme. Heute kosten die Gläser das zigfache und es gab noch nie soviele Probleme bei den Trägern...
Aber die besten und teuersten Gläser taugen bestenfalls soviel wie die Qualität der Anpassung (Fitting) und die hat bedauerlicherweise merkbar abgenommen.

Mein persönliches Resümee als Neugolfer: Man sollte sich selber ein gewisses Grundwissen zulegen: Lie, Loft, Schlagweiten, Bauformen, etc. und dann nicht auf Golf-Lehrer etc. hören, sondern einzig und allein auf das Gefühl das man hoffentlich selber entwickelt hat. Bis jetzt habe ich lediglich 2 Schläger für mich anfertigen lassen (der Rest ist bis jetzt noch vom Flohmarkt...) und was soll ich sagen: die für mich neu gefertigten sind für mich PERFEKT!!!

Daher scheidet Stangenware von vorne herein aus...

Leider bekommt man in wahrscheinlich fast jeder Branche das Blaue vom Himmel erzählt, solange das die Chance erhöht den Umsatz zu steigern. Egal ob Waschmittel, Golfschläger, Brillengläser oder was auch immer...

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