Schläger behalten oder retour geben?

[Gast]

Hallo Herr Klais,

ich möchte ihnen nur bescheid geben das ich mich dazu entschlossen habe die Golfschläger zu behalten. Ich möchte mich auch bei für die ihnen unnötig entstandene Mühe entschuldigen, aber auch erklären warum ich überhaupt in Erwägung gezogen habe die Golfschläger zurück zu geben.

Ich sitze ehrlich gesagt zwischen zwei Stühlen auf der einen Seite stehen sie mit ihren Golfschlägern auf der anderen Seite mein Pro.
Am Wochenende hat mein Pro mir mitgeteilt und ich zitiere wörtlich " Er denke das bei meinem Eisenschlägersatz weder ein Loft noch Lie Winkel stimmt oder annähernd am Standart wäre. Der Schlägersatz sehe so aus als ob er für ein Kind gebaut worden wäre. Mein Eisen 9 hätte einen Loft von 55 Grad. Ich solle mir doch einmal etwas ordentliches kaufen, einen Satz von Titleist, Mizuno oder Ping ,diese Wären mit Abstand die besten und dort könne ich davon ausgehen das die Angaben stimmen " Als ich Zuhause war hab ich mir dann mal den Dokumentationszettel von ihnen zur Hand genommen und die Angaben von Loft und Lie mit den Angaben von Titleist verglichen und lediglich geringe Abweichungen ( Lie 59,5 bei ihnen Titleist 60) festgestellt. Ich bin ehrlich gesagt bisher immer vollstens von ihren Schlägern überzeugt gewesen aber trotz allem mache ich mir Gedanken was denn nun richtig ist oder nicht. Ich bin ein Laie ich kann es nicht beurteilen.

Vom Driver und den Hölzern bin ich eigentlich nach wie vor überzeugt sie fühlen sich auch recht gut an für mich, natürlich kann ich noch nicht die volle mögliche Leistung aus den Schlägern heraus holen aber ich denke das dies hauptsächlich an meinem Schwung liegt. Mein Pro ist hier allerdings anderer Meinung und denkt das ich bessere Ergebnisse mit einem Marken Schläger von den oben genannten Hersteller erspielen könnte.

Bezüglich des Putters hatte ich ihnen ja schon bei meinem Besuch davon berichtet das mein Golfpro nicht sonderlich von ihm begeistert war und meinte das dies nichts gutes sei ein Putter ohne Loft, das würde nicht funktionieren. Nun hatte ich mir von einem bekannten einen Scotty Cameron Newport 2 Putter besorgt in 33" Inch, da ich dachte Scotty Cameron ist ja schließlich angeblich das Non Plus Ultra. Um ehrlich zu sein der Putter fühlt sich gut an, meine Puttbewegung und der Ablauf sehen besser aus aber meine Ergebnisse sind nicht besser, im Gegenteil eher schlechter. Die Frage die sich hier nun stellt ist, ist es wichtig schön Golf zu spielen oder effektiv?

Nach all den Aussagen war ich natürlich verunsichert ob ich die drei Schläger nicht mit BUY & TRY zurück geben soll, ich habe nämlich nicht die finaziellen Mittel zur Verfügung mir alle 6 Monate neue Schläger zu kaufen.

Ich habe mir daraufhin die letzten 24 Std nochmals Gedanken gemacht und den Entschluss gefasst die Schläger zu behalten. Der Driver fühlt sich gut an die Streuung ist akzeptabel nur die Länge stagniert bei 200m. Ich hoffe das ich hier noch an die 250m Marken und weiter heran kommen.
Ich hoffe das dies die richtige Entscheidung ist, und das ich die für mich am bestens passenden Schläger habe.


trotz allem,Vielen dank für ihr großzügiges Angebot,

[Moderator]

Danke für das ausführliche Feedback.

Es ist leider keine Seltenheit, dass Golflehrer fremdes Material schlecht reden. Dahinter steht oft das Interesse am eigenen Umsatz, der Ärger, nicht gefragt worden zu sein oder eine Mischung aus Unwissenheit und Neid. Ich finde diese Art gegenüber dem Schüler als ziemlich daneben. Wenn es was zu reklamieren gibt, geht es auch anders.

Sie als Kunde sind dann klarerweise mehr wie verunsichert, ich stehe deshalb Ihrem Pro gerne Rede und Antwort, so wie ich es immer anbiete. Nur wird dies seitens der Pros nicht genutzt, da angebliche Mängel einer Überprüfung nicht standhalten.

Es freut mich daher, dass Sie sich für die Schläger entschieden haben und ich kann Sie darin nur bestärken. Ein bisschen gegen den Strom schwimmen wird es aber immer sein, exotisches Material zu spielen, und ggf. muss man halt einen Pro suchen, der sich um das kümmert, was er machen soll: einen guten Schwung lehren.

Der Driver ist für die 250 m problemlos geeignet, es geht auch deutlich länger damit. Nur muss beim Drive klar sein, dass es zu 90% der Schwung ist, der die Weite bringt. Der Driver selbst kann nur ein sicheres Gefühl vermitteln und leichte Fehler korrigieren. Mit 200 m ist man aber bereits bei den sehr guten Spielern.

Mike Klais

[Blade]

??????

Loft von 55 Grad wäre ein Sandwedge, aber kein Eisen 9

Bei Titleist ist ein Lie von 60 Grad typisch für ein Eisen 3, das oft aber gar nicht mehr in Standard Sätzen mitgeliefert wird, weil es viel zu schwierig zu spielen ist.

[Moderator]

Loft von 55 Grad wäre ein Sandwedge, aber kein Eisen 9

Entspricht ja auch nicht der Tatsache. Da wird falsch gemessen oder nur geschätzt oder gar nur behauptet. Leider keine Seltenheit.

Mike

[Blade]

Das ein Pro den Loft eines Eisen 9 (sollte so um 40-43 Grad sein) nicht von einem SW unterscheiden können soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Rein optisch ist der Unterschied schon sehr groß.

[Moderator]

Wir biegen auf 0,25° genau und jeder Schläger wird protokolliert. Eisen 9 dieser Serie hat 43° Loft.

Wenn man bei dieser Art Pro nachfasst, bekommt man keine Antwort. Kann also nicht weiter aufklären.

Mike

[MW]

Die wenigsten Pros haben die Möglichkeit, auch nur einen Messwert zu erheben. Die meisten kennen sich mit Material nur in sehr begrenztem Umfang aus und über den Tellerrand der bekannten Marken haben sie ihr Lebtag noch nicht geblickt.

Wenn mir bei einem gebauten Satz mit exotischen Komponenten ein Pro anhand von Messwerten nachweisen kann, dass handwerklich nicht sauber gearbeitet wurde, dann werde ich alles dafür tun, um das wieder gerade zu rücken. Bei den meisten mir bekannten "Problemfällen" wurden die Beurteilungen auch nur aus dem Bauch heraus gemacht und nachmessen hat ergeben, dass alles passt - sowohl handwerklich, als auch zum Spieler - die Möglichkeiten des Spielers wurden also bestmöglich ausgenutzt. Aber auch hier gilt leider, wie so oft: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.

Gruß
Michael

P.S.: Zum Ursprungsbeitrag und der erhofften Driverweite: Wenn ich an meine bisher 15 Jahre im Fitting zurück denke, dann brauche ich vielleicht gerade mal so zwei Hände, um die Spieler aufzuzählen, die wirklich 250 Meter driven. Vielleicht einfach mal auf die Seite von Flightscope gehen und beim Driveroptimizer schauen, wie hoch die SKG wirklich sein muss, um diese Längen zu erzielen. Die meisten Amateurgolfer kommen da in den Bereich von 180 Metern rein, 200 sind schon selten und alles über 220 ist die absolute Ausnahme. Vielleicht einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

[aPerfectSwing]

Moin,

Der Driver ist für die 250 m problemlos geeignet, es geht auch deutlich länger damit. Nur muss beim Drive klar sein, dass es zu 90% der Schwung ist, der die Weite bringt. Der Driver selbst kann nur ein sicheres Gefühl vermitteln und leichte Fehler korrigieren. Mit 200 m ist man aber bereits bei den sehr guten Spielern.

Schließe mich mit den 200m da an.
Um welchen Driver/Schaft handelt es sich denn konkret?

Gruß
Martin