zunehmendes Problem mit dem Driver

[Gast]

hallo mike,
also... es geht immer besser vor allem mit deinen schlägern. habe jetzt glaube ich einen ganz guten schwung. neulich habe ich mit eisen "7" ca 130 m geschafft, eisen "5" 150 m.. das ist für mich absolut klasse finde ich.
nun meine frage: mit dem driver klappt es immer öfter nicht mehr so gut..manchmal total slice während das fairwayholz "2" sehr gut funktioniert und immer besser wird. ich mach inzwischen gute und die bisher weitesten abschläge..etwa 200 m. ein pro, der zufällig von einem anderen club auf der ranch war hat sich meinen driver mal angesehen. er sagte: " der ist gut für mich, aber für dich zu schwer zu spielen, loft 9,5 grad und einen ganz harten schaft. du solltest max 10,5 grad nehmen und einen für dich besseren (flexibleren) schaft. dein schwung ist schon ganz gut. "
wie denkst du darüber? und soll ich unbedingt einen driver nehmen, wenn ich mit dem fairwayholz doch gut zurecht komme? entscheidend für mich ist natürlich die weite. schaffe ich mit einem eventuellen neuen driver noch mehr weite?
was denkst du?
lieben gruß

[admin-f]

Die zunehmend negative Erfahrung mit dem Driver kann unterschiedliche Ursachen haben. Ohne Dich beunruhigen zu wollen ist am Ende oft die Schaftabstimmung ALLER Golfschläger des Rätsels Lösung. Normalerweises möchte der Spieler immer mehr. Klapppen 180 m gerade aus, sollen es 190 sein. Sind die erreicht, will man 200 Meter carry usw. Man nähert sich also seinem Limit bzw. provoziert seine Schwachstellen. Wie ein schlecht eingestellter Motor: bei Halbgas scheint alles zu laufen und die erste Vollgasetappe zerlegt das Teil.

Schlecht abgestimmte Schäfte verstärken meist die Unsicherheit, die in jedem Schwung steckt. Der Golfschläger arbeitet also gegen den Spieler anstatt ihn zu fördern. Hat jetzt nur am Rande etwas mit dem Loft und dem Flex zu tun. 9,5° erfordern die bessere Schwungbahn und der harte Flex beraubt Dich des Gefühls, Du hast also zu wenig Feedback, um den Schwung zu bewerten und zu korrigieren.

Wenn das Geld nicht für ein geschlossenes System reicht (abgestimmte Schäfte vom Wedge bis zum Driver), dann spiel erstmal das Holz 2. Nicht mit Druck, sondern mit Verstand: möglichst ohne Tee, auf das Divot achten (oder die Spielspuren an der Sohle), den Ballstart beobachten (erst zufrieden sein, wenn er leicht nach rechts weg startet) und die Flugkurve sowie die Richtung, wohin der Ball nach Landung springt (muss immer leicht nach links sein). Dein Finish sollte frei nach rechts vorn erfolgen und Dein Körper darf nicht wie meist üblich dem Finish im Wege stehen. Wenn Du also einen Eimer Waser ausschütten würdest, diesen nicht über die linke Schulter kippen, sondern weit nach vorn, leicht rechts.

[Gast]

also mit meinem noch etwas laienhaften golfverständnis glaube ich noch an einen anderen "fehler". bei meinem driver ist die schlagfläche bzw trefffläche so klein, dass ich, glaube ich zumindest, den Golfschläger ab und zu mal verkante..also nicht richtig optimal in der ansprechposition bin. man muß da genau hinsehen wie der kopf zum ball steht. 1 grad in der hand gedreht kann da m.e. schon schlimmes bedeuten. mit einem ausgeliehenen 11 grad driver habe ich deutlich besser getroffen, nahezu kein slice und gleiche weite.

[admin-f]

Mehr Loft ist automatisch leichter zu spielen, da weniger Sidespin übertragen wird (= Slice). Dein Problem bleibt aber, ist nur nicht so deutlich. Es ist auch schwierig, aus der Ferne und ohne den Schläger zu sehen, eine Bewertung abzugeben. Ausschlaggebend für meine Erklärung war Deine Aussage, dass es anfangs besser geklappt hat und zunehmend schlechter wird. Das ist ein eindeutiges Indiz.

Dein Schwung ist noch nicht gefestigt, Du bist also extremst auf das Feedback und die Gleichförmigkeit ALLER Golfschläger Deines Satzes angewiesen. Der Golfschwung ist eine Reflexhandlung, kein gedanklicher Prozess. Was da genau passiert werde ich demnächst mal publizieren, es sind dazu ein paar Skizzen und Animationen notwendig, sonst begreift man es nur schwer. Leider fehlt mir hinten und vorn die Zeit. Freiwillige vor!

[Gast]

beim abschlag muß ich ja ein tee nehmen, aber stecke das auf rasenebene ein. du meinst sicher einen draw, oder? was meinst du mit einem geschlossenen system? mein ziel wäre max noch ein driver..die restlichen Golfschläger von dir sind doch gut spielbar..ich habe da auch eisen 3 und 4, was ich vom fairway ganz leidlich spielen kann, dazu noch das holz "2". das würde aus meiner sicht für weiten reichen, die ich brauche. präzision ist für meine kurze spielzeit bei den eisen für mich absolut in ordnung.

[admin-f]

Beim Abschlag muss man kein Tee nehmen. Trainiere ohne Tee und verwende ein Tee bei Stress. Rechts-links-Ballflug ist ein Draw gemeint. Ein geschlossenes System bedeutet, dass Dir das Wedge das gleiche Gefühl vermittelt wie Dein Driver. Nur so sind auch die Reflexe gleich. Bei einem Driver wird es halt leider schnell teuer. Ich habe jetzt eine Serie, die über 1000,00 EUR liegt. Verrückt? Vielleicht, aber auch affengeil! Ich arbeite viel, ich denke viel und komme eigentlich nie richtig zur Ruhe. 70 Stunden in der Woche sind da locker zusammen, zum Leidwesen meiner Frau. Nur beim Golfen kann ich entspannen, ist für mich fast wie eine Meditation. Wenn man dann noch eine Ausrüstung hat, die perfekt passt, dann ist das einfach das Höchste. Man spielt nur und kümmert sich nicht um die Golfschläger, da die einfach funktionieren. Wer schon mal einen Drive voll erwischt hat und seinen ganzen Alltagsstress in den Schwung packen konnte und ihn zusammen mit dem Ball am Horizont verschwinden sah, der weiss, was ich meine. Also gönne ich mir einen Driver dieser Klasse und verzichte dafür das neueste Handy und allen anderen Unsinn dieser Art und fahre ein altes Auto.