Böse Jäger oder dumpfe Waffenbesitzer?

[Golfmaus]

Neulich am Golfplatz musste ich leider eine Treibjagd im angrenzenden Wald erdulden. Bierbäuchige Tarntypen liessen sich von Waldstück zu Waldstück auf einem Bierbänke-bestückten Anhänger per Traktor kutschieren, packten Campingstühle aus und liessen Treiber die armen Hasen auf die Lichtung jagen, an der sie sassen. Direkt neben mir erhob sich einer dieser ?? und schoss auf einen flüchtenden Hasen. Bumms, daneben. Der Hase an ihm vorbei und raus auf den Golfplatz. Was macht da der Killertrachtler (Sprachwahl Michael Mittermaier, Kabarettist) Dreht sich um und ballert in meine Richtung! Hat den Hasen erwischt, mich nicht. Dreht sich wieder um und setzt sich hin. Der Akt war für seine Konstitution scheinbar zu ermüdend. Der Hase zuckt noch, was den Tiertöter jedoch nicht kümmert.

Aber Achtung: die Richtung, in die der Typ schoss, war nicht einsichtbar und GOLFGELÄNDE. Ich war 10 Meter neben seiner Schussrichtung.

Irgendwie erschütternd. Wenn man die scheinbar bierseligen Figuren betrachtete, wurde sicher nicht aus Hunger gejagt, sondern aus der blossen Lust am Töten. Man könnte zum Vegetarier werden.

Nebenbei sei bewerkt: ich schätze eine Ladung Schrotgewehr auf 10 gr Blei. Dieser eine Hase forderte 20 Gramm Blei in den Waldboden, mögen 2 Gramm im Hasen stecken geblieben sein. Jetzt diskutiert(e) unser Staat wegen bleihaltgem Benzin. Entsprechend meiner Fahrleistung dürfte ich in 20 Jahren Führerscheinbesitz max. 5 gr. Blei in die Umwelt gebracht haben. Dieser Scharfschütze schaffte in 4 Sekunden 18 Gramm. Multipliziert mit der Anzahl an Menschen, die sich durch das Töten von Tieren Selbstachtung schaffen müssen, ergibt dies irgendwie ein Mißverhältniss...

[Happy-G]

Ich bin Vegetarier, ich hasse Tiere.