Defekte an Golfschlägern

Fragen zu bestimmten Golfschlägern und deren Schwungarten
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Defekte an Golfschlägern

Postby Moderator » 31.03.2009, 08:45

Hier eine Sammlung oft gestellter Fragen und häufiger Probleme in Sachen "Golfschläger", die alle Marken betrifft:

Mein True Temper Stahlschaft mit Sensicore ist unterhalb des Griffes gebrochen - wie kann dies passieren?
Sensicore ist ein Dämpfungselement, welches an der besagten Stelle im Schaftinneren angebracht ist. Es besteht aus einem Strohhalm mit spiralförmiger Schaumstoffwicklung. Dieser Schaumstoff ist hygroskopisch und somit ein ständiger Feuchteherd bei nicht sachgemässer Lagerung der Golfschläger. Da das Schaftmaterial korrosionsanfällig ist, wird diese Stelle also permanent geschwächt und kann nach ein paar Jahren brechen.

Ich habe Stahlschäfte von **** ******* und diese zeigen nun plötzlich kleine Roststellen an der Oberfläche.

Diese Korrosion kommt meist von innen nach aussen und "nährt" sich durch Kondeswasser, welches sich z.B. an einem warmen Spieltag und anschliessender Lagerung in der kühlen Garage bildet. Den optischen Makel kann man mit Autopolitur entfernen und die Golfschläger sollte man in Zukunft im trockenen Heizungskeller lagern. Durch das Griffloch könnte man noch ein Waffenöl (z.B. Ballistol) als Hohlraumversiegelung einsprühen.

Mein Driver hat einen Riss oberhalb der Schlagfläche.
Die Schlagfläche von Drivern wird bei herkömmlichen Modellen angeschweisst. Diese Verbindung unterliegt einer ständigen Spannung innerhalb des Materials. Bei hoher Belastung und/oder häufigen Treffern an dieser Stelle kann es deshalb zur Überbelastung der Schweissnaht kommen. Da das Spannungsproblem vor allem bei sehr hochwertigen (harten) Materialien vorkommt, sind davon durchwegs teure Drivermodelle betroffen, sofern dies geschweisst werden.

Ich habe mir einen hochwertigen Schlägersatz geleistet und bereits nach kurzer Zeit ist einer der Graphiteschäfte direkt oberhalb des Schlägerkopfes gebrochen. Bei meinem Einsteigersatz hatte ich damit nie Probleme.
Billige Golfschläger (für Einsteiger) haben meist Schäfte aus oder mit Fiberglas. Fiberglas ist sehr zäh und stabil, aber auch schwer und für den Golfsport zu flexibel. Graphite dagegen ist leicht und mit hoher Federkraft, aber tendenziell starr. Fiberschäfte wiegen bis zu 100 gr. und selten weniger als 75 gr., Graphiteschäfte kann man bis auf 30 gr. Gesamtgewicht abspecken und erfüllen ihre Aufgabe damit besser (Entlastung der Schnellkraft und des Körpers des Spielers). Weniger Materialstärke ist aber auch empfindlicher.

Ich glaube, der Schaft löst sich von meinem Golfschläger.

Erstes Anzeichen ist oft ein Abstand zwischen Ferrule (schwarze Kunststoffhülse am Schaft unten) und Schlägerkopf. Oft verrutscht nur diese Ferrule, der Schaft ist also noch fest. Die Ferrule hat mehrheitlich nur eine dekorative Funktion (aber nicht immer) und kann in der Regel wieder nach unten geschoben werden, ggf. mit einem Alleskleber befestigen.
Ist der Schaft selbst locker, darf auf keinen Fall mit dem Schläger weitergespielt werden und die Befestigung muss von einem Clubmaker fachmänisch erfolgen. Ich habe schon Fälle erlebt, wo ein Pro den Schaft mit ungeeignetem Kleber und nur 10 mm tief in einem Driver neu montiert hat. Dies ist eine tickende Zeitbombe und kann schwerste Unfälle provozieren. Finger weg!
Locker werden Schäfte unabhängig vom Markennamen und Einstandspreis des Golfschläger. Die meisten Gründe sind:
  • Hitzestress des Klebers (heisser Sommertag, Golfschläger im Auto ... ab 80°C wird der Kleber strapaziert, ab 100° defekt)
    schlechte Oberfläche bei der Verarbeitung (Staub, Fett, nicht entlackt, nicht angerauht etc.)
    viel Kraft plus Schwungungenauigkeit (massiver Bodenkontakt, häufige Treffer an der Schlägerspitze (Hebelarm))
Im Zweifelsfall den Golfschläger nicht verwenden und einen Fachmann fragen. Zur Vorbeugung die Golfschläger regelmässig kontrollieren.

Mein Golfschläger-Griff zeigt starke Abnutzung nach kurzer Zeit.
Daumenabdrücke bzw. -abrieb und das gleiche am Handballen oben zeugen von einem falschen Griffdruck und von zu viel Krafteinsatz. Für den richtigen Griffdruck gibt es zwar unterschiedliche Aussagen, aber ein "würgen" des Griffes bzw. eine Handhabung wie bei einer Axt ist mit Sicherheit falsch. Die Griffe reagieren auf zu starken Druck unterschiedlich, werden aber allesamt mit der Zeit dadurch defekt oder mindestens unansehlich.
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
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Postby x-pert » 31.03.2009, 14:51

Ich habe Stahlschäfte von **** ******* und diese zeigen nun plötzlich kleine Roststellen an der Oberfläche.
Diese Korrosion kommt meist von innen nach aussen und "nährt" sich durch Kondeswasser, welches sich z.B. an einem warmen Spieltag und anschliessender Lagerung in der kühlen Garage bildet. Den optischen Makel kann man mit Autopolitur entfernen und die Golfschläger sollte man in Zukunft im trockenen Heizungskeller lagern. Durch das Griffloch könnte man noch ein Waffenöl (z.B. Ballistol) als Hohlraumversiegelung einsprühen.
Diesen Absatz würde ich nochmals überdenken. Wenn der Schaft von innen nach aussen durchrostet, ist das Ding schrottreif. Da hilft auch keine Politur, da dort nur noch Rost ist und nichts anderes.

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Postby Moderator » 31.03.2009, 15:40

Diesen Absatz würde ich nochmals überdenken.
Danke für den Hinweis.

Die rostigen Spots können auch von einer zu dünnen oder schlechten Verchromung kommen. Egal woher, man muss den Grad der Korrosion feststellen. Richtiger Lochfrass (wie man es vom Kfz her kennt) macht den Schaft schrottreif. Dieses Ausmaß ist jedoch eher selten; selbst uralte, rostige Stahlschäfte sind noch ziemlich belastbar, wie meine Sammlung an 30-40 Jahre lang vernachlässigten Persimmon beweist. Korrosion plus Bruch habe ich bislang nur bei den Sensicore-Schäften erlebt, hier aber mehrfach.
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