Der Minimalschwung (Brainstorming)

Mike Austin, Moe Norman, PGA oder ... ?
Blade
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Postby Blade » 11.12.2013, 18:45

Dieser Beitrag wurde vor kurzem im SC forum gepostet.Der Verfasser leitet in USA eine sportmedizinische Klinik mit Fokus Golf und ist auch eng mit dem Titleist Performance Institute verbandelt.

Auch er erwähnt das Stemmen.

Das Stemmen (Plattform suchen) ist übrigens als Basisinstinkt bei uns verdrahtet. Lässt man jemand einfach mal einen Stein übers Wasser skippen, er wird es machen. Soll er allerdings von oben nach unten, mit einem Golfball einen anderen vor sich liegenden treffen, macht er es nicht. Auch die Hüfte bleibt gerade. Braucht man für die Aktion nicht, auch dafür sind wir schon verdrahtet.

Interesting study came out I thought I'd summarize some results and help shed some light:

Bare bones story is both pro and novice golfers swung and had 3-D motion capture, clubhead speed, and the like measured. This was done by a solid lab group at Stanford. If anyone wants to read the whole thing, e-mail me.

They correlated various things like shoulder turn and such with clubhead speed. Here are the top correlates (a coefficient of 1 would be absolutely perfect linear relationship between swing speed and whatever parameter you want to measure. A coefficient of 0 means there's no relationship whatsoever):

x-factor at impact: 0.943
peak x-factor: 0.900
maximum shoulder turn (backswing): 0.900
maximum pelvic turn (backswing): 0.572

What this tells us is that making a full backswing (shoulder turn) and being able to separate hips from torso are legitimate factors in swing speed. That explains over 80% of the variance between people, meaning swing speed differences are almost wholly explained by the complete backswing and downswing separation.

It also tells us how much hip turn is used is largely irrelevant: explains only about 30% of variation. That means how much you turn (or resist) doesn't have much effect. Note the correlation is positive! More hip turn = more swing speed. If backswing x-factor was right, the correlation would have a negative sign.

Note how in WIG Shawn describes making the full backswing, pause, and plant-fall or squat-fall. That is backed up here in a big way. Some will need different amounts of hip turn to get that done but there is nothing to suggest resisting has any merit whatsoever (other than to add stress to the lumbar spine).

Further, all the pros reached peak x-factor early in the downswing, and that peak was immediately followed (0.09 sec) by peak acceleration. This goes to what I always talk about with the tendons being the springs, storing potential energy and snapping it back. This action is reflexive, subconscious and should be "saved up"!

Trying to develop backswing x-factor would dissipate that potential energy (as heat, tissue vibration, etc.) and you lose power!

For all you runners out there: the time for mid-stance to toe-off is about 0.08 seconds. That's the exact same process: mid-stance loads the Achilles and other tendons, which store the energy and recoil it in roughly the same time as in golf!! Coincidence? No way.

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Postby Moderator » 11.12.2013, 19:47

Wenn man die Fußstellung zu weit öffnet, kann die Hüfte durchrotieren ...
Deshalb die eingangs gemachte Bedingung, schieben statt rotieren. Die Rotation bringt keine Vorteile, nur Probleme.

Ulrich hat die Hüfte und deren Bedeutung korrekt erkannt.

Der Minimalschwung und der klassische Schwung sind im Treffmoment sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch.

Was ich in Frage stelle, ist die angebliche Notwendigkeit, die Hüfte zuerst anders auszurichten und das Knie dann seitlich zu belasten. Würden beide Punkte ein Plus an Genauigkeit und/oder Weite generieren, wäre es OK, aber dem ist nicht so. Es wird nur die Komplexität der Bewegung erhöht und auch die Körperbelastung - ohne belegbare Vorteile.

Mike
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Postby Slowhand » 11.12.2013, 23:35

Ich finde ja, dass hier die Beanspruchung des Knies im klassischen Schwung etwas übertrieben dargestellt bzw. diskutiert wird.

Es ist doch so, dass das komplette Bein bei der Drehung (inkl. Ober- und Unterschenkel) beteiligt ist - ähnlich dem Arm.
Ich bin wirklich nicht besonders flexibel, von daher rückt auch mein Fuß im Durchschwung nach, so dass das Bein auch wieder entlastet wird.
Schließlich ist der vordere Fuß ja nicht mit einer Schraubzwinge am Boden.

Dennoch werde ich mal das Schieben a la Bowling bei meinem nächsten Training testen - bin gespannt.

Ich habe übrigens mal das folgende Video gezielt gesucht und auch gefunden (scheint mir vom Bewegungsablauf in Richtung von Mike zu gehen oder?)
https://www.youtube.com/watch?v=9qxfnDWqbAw

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Postby Moderator » 12.12.2013, 06:48

Ich finde ja, dass hier die Beanspruchung des Knies im klassischen Schwung etwas übertrieben dargestellt bzw. diskutiert wird.
Eine Studie zu den Verschleißerscheinungen der Tour-Golfer wäre interessant.

Beim Fitting unserer Kunden frage ich standardmässig nach, ob auf irgendwelche körperlichen Probleme Rücksicht genommen werden muss. Die Fallzahl der positiven Antworten ist hier ziemlich hoch, abgesehen vom Golferarm werden unterer Rücken und Knie sehr oft genannt.

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Blade
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Postby Blade » 12.12.2013, 08:28

Ich kann etwas zum Thema Knie beitragen.
Meine beiden Knie sind sehr arg lädiert, 10 Jahre Leistungssport, 10.000ende Sprünge, 280kg Kniebeugen, Reißen, Stoßen mit hohen Gewichten, Speerwerfen, Dreisprung, Weitsprung, Handball haben ihre Spuren hinterlassen.
Letztes Jahr zumn anstehenden runden Geburtstag habe ich mich komplett durchchecken lassen, Knie oje oje, aber Schulter und Rücken waren noch schlimmer und wurden bearbeitet (OPs). Mein rechter Ellbogen ist nach etlichen OPs sowieso streckgehemmt und irreparabel.
Die Knie haben mich sehr beim Golfen belastet, zu der Zeit als ich Tiger nachahmen wollte, linker Füße waren gerade, um Hüftdrehung zu vermeiden, dazu ein intensives Schnappen der Hüfte.

Trahan hat mich dann erst einmal davon überzeugt, die Füsse etwas aufzudrehen, was schon erheblich geholfen hat.
Heute mache ich einen old school Schwung, Hogan power move ist hier der richtige Begriff. Dazu wird schon sehr heftig mit dem linken Fuß Druck zum Boden ausgeübt. Als alter Werfer schaffe ich immer noch >115mph.
Aber völlig ohne Knieprobleme.
Letztes Jahr habe ich jede freie Minute gespielt, elektrowagen sind veroönt. Es waren sicher 250 Runden.

Bottom line, ja, Golf kann fürs Knie ein Thema sein, aber es gibt scheinbar auch anatomisch korrektere Bewegungen, die selbst ein so vorgeschädigtes Knie wie bei mir, schadlos erträgt.
Es gibt noch nicht einmal leiseste Anzeichen, das mein Golfen dem Knie Aua macht. Nix.

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MW
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Postby MW » 12.12.2013, 18:00

Hallo Mike,

wenn eine forcierte Schiebebewegung (Translation) besser wäre, als eine Rotation der Hüfte, kannst du sicher sein, dass die Golfer der Weltspitze mehr schieben und weniger rotieren würden.

Die von Blade angeführte Untersuchung zeigt ja sehr deutlich, dass der X-Faktor im Schwung eine wesentliche Kraftquelle darstellt. Und diesen erreicht man eben nur über eine Rotations-Orientierung.

Ich gebe dir 100% Recht, dass es für den Hobbyspieler nicht einfach ist, mit einer stark rotierenden Hüfte zu arbeiten. Nichts desto trotz ist sie ein elementarer Bestandteil des professionellen Golfschwungs.

Es ist sicher sinnvoll, den Schwung für die meisten Golfspieler, die sich auf Freizeitniveau bewegen, zu reduzieren und einfacher zu machen. Ich bin mir allerdings ehrlicherweise nicht sicher, ob der Ansatz mit der schiebenden Hüfte der richtige Weg ist. Durch die versetzte Fußstellung erreichst du natürlich eine gewisse Zwangssituation, dass die Golfer nicht mehr zu sehr von außen kommen können und der Ball nicht mehr so weit links von der Ziellinie starten kann. Der Schwung muss aber dann eine sehr gut koordinierte Hand/Lagaktion haben, um erfolgreich zu sein. Ob das Ersetzen eines Bewegungsteils durch einen anderen die Komplexität reduziert, erscheint mir bisher noch nicht logisch.

Der Ansatz, den Thomas Zacharias verfolgte - also die Reduktion des Golfschwungs auf eine Hauptfunktionsphase und von dort aus den Schwung aufbauen, erscheint da zumindest von der Systematik her logischer. Leider gibt es bei diesem Lehr-Lernmodell im weiteren Verlauf oft Probleme, die Bewegung wieder zu vervollständigen. Aber darüber wurde in der Sportwissenschaft schon viel diskutiert. Wer sich dafür interessiert, muss nur nach Funktionsphasenmodell und Göhner googeln. Da sollte das eine oder andere auftauchen. Das soll aber auch nicht das hier diskutierte Thema sein.

Im Westentlichen erzeugst du durch den geänderten Stand eben eine zwingende Situation, damit der Spieler von innen kommt. Doch warum ist das dein Ziel? Ist von innen besser, als von außen? Ist ein Draw der bessere Ballflug als der Fade? Was versprichst du dir von dieser Herangehensweise? Wäre es nicht genauso legitim, den Spieler sehr offen hinzustellen, damit er gar nicht erst in Versuchung kommt, die Hüfte zu stark zu rotieren? Dann kommt er halt relativ von außen, spielt einen hohen Fade und ist damit gut kontrolliert unterwegs. Wäre das schlechter?

Gruß
Michael

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Slowhand
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Postby Slowhand » 12.12.2013, 18:58

Wäre das schlechter?
Aus meiner persönlichen Erfahrung ein klares Ja! Denn man bekommt über den Weg von außen keinen "Zug" auf den Ball und die Schlaglänge ist bei gleichem Kraftaufwand deutlich reduziert.

Ich hatte Mike ja so verstanden, dass er mit möglichst minimalem Kraftaufwand (über eine minimale Bewegung) die maximal mögliche Weite erzielen möchte.

Der "Mythos" Hüfte wird hier ja auch sehr häufig diskutiert, aber nicht wirklich im Detail betrachtet, denn im Treffmoment bleibt die Hüfte für einen winzig kurzen Moment stehen bzw. muss abbremsen - das alles kann man nicht wirklich steuern, sondern macht der Körper von selbst, sofern der Bewegungsablauf stimmt.

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Blade
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Postby Blade » 12.12.2013, 20:12

Hüfte,
Meine Antwort auf den Artikel mit dem x-Faktor im SC Forum war, wie kommt es zu der Situation mit der offenen Hüfte im Treffmoment? Gibt es eine hohe SKG weil der Spieler aktiv diese Hüftsituation erzeugt, sich diesen move antrainiert hat, oder ist diese Hüftstellung einfach ein Ergebnis einer 'guten' Bewegung? Beim Werfen nach vorne machen wir das alle instinktiv richtig ohne darüber nachzudenken. Max, unser Sportwissenschaftler im Forum hat schmunzelnd bemerkt, diese Frage ist absolut berechtigt, war aber nicht Teil der Untersuchung. Man kann nur festhalten, Spieler mit hoher SKG korrelieren stark mit offener Hüfte im Treffmoment.
Und selbst McLean, Mr. x-Faktor, hat später zugegeben, seine Untersuchung wurde immer mis- interpretiert. Die Verdrehung beim Rückschwung ist NICHT gemeint, sondern der DOWNSWING X- Faktor. Der Bericht oben zeigt ja auch, viel oder wenig Hüfte im Rückschwung hat sehr niedrige Korrelation zur SKG.

Ansonsten tendiere ich dazu, die Meinung von Michael W. zu teilen. Aber ich habe es noch nicht selber probiert, also bisher nur eine Vermutung von mir, nicht mehr.

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akay
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Postby akay » 12.12.2013, 20:31

Wäre das schlechter?
Aus meiner persönlichen Erfahrung ein klares Ja! Denn man bekommt über den Weg von außen keinen "Zug" auf den Ball und die Schlaglänge ist bei gleichem Kraftaufwand deutlich reduziert.

....
Die Annahme dass ein Draw grundsätzlich weiter fliegt als ein Fade ist ein weitverbreiteter Irrtum - es ist völlig egal, ob der Ball links- oder rechtsherum rotiert. Dies wurde auch schon mehrfach nachgewiesen (einfach mal bei youtube suchen). Die meist kürzere Weite beim fade resultiert in der Regel daraus, dass die Schlagfläche geöffnet und damit der Loft erhöht wird, umgekehrt ist die Schlagfläche beim draw tendenziell geschlossen und damit ein leichter deloft vorhanden.
Ich kann aber Mikes Ansinnen nachvollziehen, eine Schwungbahn von innen zu forcieren. Die Schwungbahn von aussen resultiert nach meinen eigenen Erfahrungen leichter in extremen slices (v.a. Driver). Einen extremen draw von innen kommend bekommt man so leicht nicht hin ...

Axel

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MW
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Postby MW » 12.12.2013, 20:46

Meiner Erfahrung nach kann man auch mit einer flachen Ebene von innen hervorrangend üble Fehler produzieren. Das Fehlerpaar ist dann halt nicht Pull und Slice, sondern Push und Hook. Ob das nun einer Vorteil für den jeweiligen Spieler ist, liegt lediglich an den Plätzen, die er spielt. Auf meinem alten Heimatplatz beispielsweise war der Hook der sichere Fehler, da auf den ersten 9 fast überall rechts eine Ausgrenze war. Auf meinem aktuellen Heimatplatz ist der Slice der sichere Fehler, weil die Ausgrenzen und ballschluckenden Hindernisse alle links sind.

Gruß
Michael

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Slowhand
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Postby Slowhand » 12.12.2013, 21:57

Wäre das schlechter?
Aus meiner persönlichen Erfahrung ein klares Ja! Denn man bekommt über den Weg von außen keinen "Zug" auf den Ball und die Schlaglänge ist bei gleichem Kraftaufwand deutlich reduziert.

....
Die Annahme dass ein Draw grundsätzlich weiter fliegt als ein Fade ist ein weitverbreiteter Irrtum - es ist völlig egal, ob der Ball links- oder rechtsherum rotiert. Dies wurde auch schon mehrfach nachgewiesen (einfach mal bei youtube suchen). Die meist kürzere Weite beim fade resultiert in der Regel daraus, dass die Schlagfläche geöffnet und damit der Loft erhöht wird, umgekehrt ist die Schlagfläche beim draw tendenziell geschlossen und damit ein leichter deloft vorhanden.
Ich kann aber Mikes Ansinnen nachvollziehen, eine Schwungbahn von innen zu forcieren. Die Schwungbahn von aussen resultiert nach meinen eigenen Erfahrungen leichter in extremen slices (v.a. Driver). Einen extremen draw von innen kommend bekommt man so leicht nicht hin ...

Axel
Jetzt hast du dir grad selbst widersprochen - ist dir doch klar oder?

Deine Aussage lasse ich aber 100% gelten:
Die meist kürzere Weite beim fade resultiert in der Regel daraus, dass die Schlagfläche geöffnet und damit der Loft erhöht wird, umgekehrt ist die Schlagfläche beim draw tendenziell geschlossen und damit ein leichter deloft vorhanden.

Ergo => von innen mit geschlossener Fläche und gleichem Kraftaufwand weiter als von außen mit offener....

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ulim
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Postby ulim » 13.12.2013, 00:13

Ein gut getroffener Fade fliegt jedenfalls weiter als ein mäßig getroffener Draw :)

Aber dann mal eine ketzerische Frage: wenn das Schieben der Hüfte so toll ist, wieso macht es Roger Federer bei einer Vorhand nicht? Die Antwort lautet natürlich: weil er ein anderes Spiel spielt. Es ist Tennis, nicht Golf. Er hat andere Anforderungen zu erfüllen als wir.

Und genau dasselbe gilt für Tiger Woods und Konsorten. Sie spielen ein anderes Spiel als wir. Sie müssen andere Anforderungen erfüllen. Ob sie mit der Hüfte schieben oder nicht ist für uns bedeutungslos.

Anders gesagt: wenn Jack Nicklaus mit 40 Jahren zum ersten Mal einen Golfschläger in der Hand gehabt und in der Folge einmal wöchentlich trainiert hätte, dann wäre er trotz prima Hüftrotation heute nichtmal Clubmeister.

Versteht es endlich, es ist ein anderes Spiel :)

Ulrich

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Bman
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Postby Bman » 13.12.2013, 07:44



Deine Aussage lasse ich aber 100% gelten:
Die meist kürzere Weite beim fade resultiert in der Regel daraus, dass die Schlagfläche geöffnet und damit der Loft erhöht wird, umgekehrt ist die Schlagfläche beim draw tendenziell geschlossen und damit ein leichter deloft vorhanden.

Ergo => von innen mit geschlossener Fläche und gleichem Kraftaufwand weiter als von außen mit offener....
Seh es wie Michael. Ob die Schlagfläche im Treffen offen oder geschlossen ist hat nur bedingt mit der Weite des Ballflugs zu tun. Du kannst mit beiden Stellungen eine optimalen Abflugwinkel des Balles für maximale Weite erzielen.
Entscheiden ist die Kombination verschiedener Faktoren (Smash-Factor).

Warum bei "Vielen" der Draw ein wenig weiter fliegt als der Fade hat m. E.
mit einem Grundfehler vieler Amateure zu tun, nämlich "Löffeln".
Der "Zwang" den Ball beim Fliegen helfen zu müssen.
Man erhöht kurz vor dem Treffen den dynamischen Loft und nimmt Kompression aus dem Schlag. Und bei wenig Kompression kann dir ein Delofting sicher helfen.


Deshalb hat draw oder fade und Innen oder Außen mit der Weite absolut nichts zu tun. Ein Power-Fade (Pull-Slice) kann genausoweit sein wie ein Draw.

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ThinK
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Postby ThinK » 13.12.2013, 11:00

Erstmal hat akay ja theoretisch recht. Wenn man fade und draw nur als drall links/rechts sieht, dann ist natürlich beides mit squarer Schlagfläche zum Ziel und daher 0° offen/geschlossen zum Ziel möglich indem der Pfad von außen nach innen oder eben von innen nach außen zeigt.
Aber für mich ist ein Fade ein Ball der links vom Ziel startet und ein Draw ein Ball der rechts vom Ziel startet und jetzt kommt es in Richtung Ziel dreht. Dh, das ist beim Draw nur mit offener Schlagfläche zum Ziel und beim Fade nur mit geschlossener Schlagfläche zum Ziel möglich.
Daraus folgt aber wieder, dass du bei einem Draw einen niedrigeren Loft als beim Fade hast, und daher auch eine andere Flugkurve. Bei gleicher SKG fliegt also der Draw weiter aufgrund des Lofts.

Ich stimme MW auch zu, dass es wohl nicht unbedingt das bessere Übel ist, Fade/Slice und Pull gegen Draw/Hook und Push zu tauschen, mit dem Hook kann man viel größere Probleme bekommen als mit dem Slice. Sagte doch schon Trevino "You can talk to a slice but a hook won´t listen"
Also ich finde auch fraglich ob man so ganz pauschal sagen kann, dass ein Draw besser ist. Für bessere Spieler ist eher der Hook das Problem und nicht mehr der Slice, wie für Amateure.

Ergo, wenn jemand richtig schlägt, also nicht zu früh entwinkelt, ist es egal ob er Draw oder Fade spielen will. Für mich zählt bei einem Golfschwung nur richtiges Schlagen, Impact mit möglichst squarer Schlägerfläche und Pfad, und forward shaft lean.
Dann kommt bei den meisten automatisch ein Ball-Boden-Draw heraus.

Matthias

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Postby MW » 13.12.2013, 13:33

Hallo ulim,

du hast absolut Recht mit der Aussage, dass die Pro-Golfer ein anderes Spiel spielen, als wir. Mich stört lediglich der Ansatz von Mike, basierend auf der These, dass Hüftrotation keinen nennenswerten Effekt auf den Golfschwung hat und daher durch eine Shift-Bewegung ersetzt werden soll. Zusätzlich eben noch zur zwingenden Situation des versetzten Standes mit geschlossener Fußstellung, die ich zumindest für diskussionswürdig halte.

Wenn man das Thema als reines "Hacker"-Thema, oder weniger abwertend, als Thema für unbewegliche Amateurgolfer gesetzteren Alters betrachtet, dann hat es sicher vieles für sich. Für die meisten Spieler dieser Zielgruppe ist eine komplexe kinematische Kette nicht fühl- und nicht koordinierbar. Von daher hilft die Reduktion auf jeden Fall, um wiederholbare Resultate zu generieren. Nichts desto trotz bleibt vieles auch in diesem Modell sehr timinganfällig, weil es nun mal auch unter reduzierten Bedigungen nicht trivial wird, einen Golfball sinnvoll in Richtung Ziel zu befördern.

Gruß
Michael

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Postby Moderator » 13.12.2013, 14:29

Die Argumentation "wenn es gut wäre, würden es die Tourspieler schon machen" ist mir nicht offen genug. Im Umkehrschluß bedeutet es ja, dass der momentane Schwungstil das absolute Optimum darstellt und in 100 Jahren immer noch so geschwungen wird. Hätte man 1920 auch so gedacht, wäre der Slice der optimale Golfschlag.

Ein schönes Beispiel ist auch Jan Boklöv, seines Zeichen unbekannter Skispringer, der durch einen Zufall den V-Stil für sich entdeckte und damit den Skisprung revolutionierte. Der Mann hatte nichts wie Widerstände ... und heute? Der V-Stil ist der aktuelle Stand der Technik, kein Weltklasseathlet springt anders.

Für jede Änderung bedarf es auch mutiger Trainer, die ein Versagen riskieren.

Mike

P.S. zum Thema schieben vs. rotieren schreibe ich später etwas. Auch hier geht es mir um die Praxis, nicht um die Theorie. Mit weniger Bewegung weiter schlagen, nicht mehr und nicht weniger.
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Postby akay » 14.12.2013, 11:18

Das Beispiel mit dem V-Stil ist gut! Es gibt noch mehr solche Beispiele, z.B. würde heute kein Langläufer mehr ausschließlich im althergebrachten Diagonalschritt fahren, wenn er Tempo machen will. Skating (Schlittschuhschritt) hat erst Ende der 70er/Anfang der 80er den Sport revolutioniert.
Beim Golfschwung ist mein größtes Problem (und das vieler tausend weiterer Golfer) allerdings die Konstanz, nicht die Weite! Ich habe dieses Jahr Fortschritte bei der Weite gemacht (besseres timing, lag, Fokussierung aufs Ziel), mein Hcp hat sich dadurch aber nicht verbessert. Auf der Runde schleichen sich immer wieder Unsauberkeiten und Rückfälle in alte Muster ein, die dann zu den allseits bekannten Ausreißern führen.
Eine geänderte Schritt-/Hüftstellung hilft sicherlich bei Rücken- oder Knieproblemen, auch die Fokussierung auf die großen Muskeln ist korrekt. Mir fehlt in Deinem Schwungkonzept noch die Fokussierung auf das Ziel (statt den Ball) und den korrekten Ball-Boden Kontakt - das hat mir zum Ende der Saison weit mehr gebracht als alle Versuche mit Griffhaltung, Fußstellung, Schwungebene etc..
Just my 5ct, andere mögen mit der Schrittumstellung den Clou für sich finden - der Faden und Deine Idee ist auf jeden Fall eine Bereicherung und regt auch mich zum Nachdenken und Ausprobieren an.

Axel

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Postby ulim » 14.12.2013, 12:26

Vielleicht bist Du zu sehr auf Shoemaker fixiert und willst jetzt, dass alles was bei Shoemaker vorkommt in einer neuen Schwungtheorie auch vorkommen muss?

Die Fokussierung auf das Ziel ist eine rein mentale Komponente. Den Ball-Boden Kontakt an den Anfang zu stellen ist auch eine Idee, die sich exklusiv bei Shoemaker findet. Alle anderen mir bekannten Schwungtheorien sagen: Ball-Boden Kontakt ist das Ziel bzw. die Folge eines guten Schwungs.

Ich meine, dass Du beides quasi jedem Schwungkonzept hinzufügen kannst ohne dass dieses Schaden nimmt. Wenn Du Mikes Schwung nach Shoemaker-Art üben willst, dann steht Dir meines Erachtens nichts im Weg.

Zum Thema Konstanz verweise ich auf Oliver Heuler:

http://www.youtube.com/watch?v=oD0t-x9Cnyc

Ulrich

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Postby AT » 14.12.2013, 13:01

aprospros,

Shoemaker, aperfectswing hat hier schon lange nichts mehr geschrieben, soryy für OT.

Gruß André

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Postby AT » 14.12.2013, 13:04

Zum Thema,

ein Eishockeyspieler steht beim Schlagschuss doch auch nicht parallel und die Ausholbewegung ist auch nicht sehr hoch, ist das nicht auch ein Vergleich zu der hier gezeigten Grundübung ?

Gruß


André

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